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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.03.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-03-30
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186903302
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18690330
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18690330
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1869
- Monat1869-03
- Tag1869-03-30
- Monat1869-03
- Jahr1869
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.03.1869
- Autor
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zeller Nägeli ihn wieder zar Lebensfähigkeit gebracht habe und Nägeli sogar als Schöpfer deS vierstimmigen MännergesaugeS zu ehren sei. Eiver ferneren Vorführung deS EntwickelungS- gangeS der Gesangsvereine folgte zum Schlüsse deS Redners Wunsch, daß der Männergesang sich stetS der Pflege und Liebe de- deutschen Volk- erfreuen möge, eine Hoffnung, welche durch lebhaften Applaus die gleiche Gesinnung der Zuhörerschaft kundgab. Hierauf folgte „Zug der Frauen" aus Lohengriu, „Guten Abend, lieber Mondenschein" von Zöllner, vorgetragen vom Gesangverein Glocke unter Direction Herrn Böhme'-, dann eine Sarabande für Violoncello mit Clavierbegleitung von Seb. Bach, worin Herr Grabau die Anwesenden durch sein meisterhafte- Spiel entzückte. „Mein Wunsch" von F. Witt, Solo-Quartett, vorgetragen vom Gesangverein SängerkreiS, wurde stürmisch noch einmal verlangt. Hierauf hörten wir Waldlted auS „der Rose Pilgerfahrt", Mannerchor mit Hornbegleitung, eine Schumannsche Komposition, vorgetragen vom Zöllnerbunde, und SturmeSmythe von Lachner. Der zweite Theil deö ConcertS war nicht minder auSgewählt und herzerfreuend al- der erste. Derselbe wurde mit der Ouvertüre zur „Stummen von Portici" eingeleitet, dann sang der Gesang- Verein und Zöllnerverein unter Schumanns Direction „Blumen im Walde," schottisches Nationallied. Hierauf ein zweiter Solovor trag auf dem Violoncello von Herrn Grabau: „Schöne Wiege memer Leiden", von H. Heine, componirt und dem Zöllnerbunde gewivmet von Neßler, Wanderlied von Schumann, gesungen von Herrn Hellmundt, dessen Wiederholung lebhaft verlangt wurde, ein Mendelsohn-Bar tholdy'cheS Trinklied und zuletzt der köstliche Walzer „O mai Tütchen ü" von Zöllner. Der Vortrag deö letzteren änßerte auf die tanzlustigen Füßchen der anwesenden jungen Damenwelt seinen bekannten zauberhaften Einfluß, wie Venn auch der Applaus von schörien Händen kein Ende nehmen wollte. Gegen elf Uhr schloß die osficlelle Feier und eS trat nun daS übliche gemächliche Beisammensein ein, welche- in Lust und Fröhlichkeit die meisten Sangeöbrüder und Gäste noch lauge fest gehalten haben mag. * Leipzig, 29. März. Die Gesellschaft Myrthe hatte alS FesttagSgenuß für ihre zahlreichen Mitglieder und deren Gäste im Saale der VereinSbrauerei eine theatralische Abendunterhaltung veranstaltet, welcher ein von einem Mttglrede vorgetragener Prolog vorauSging. Der Beifall, den derselbe erzielte, war ein allgemeiner und von besonderer Wirkung namentlich die Stelle, in welcher hervorgehoben ward, daß daö Osterfest auch für unfern der Ge nesung zueilenden Monarchen ein Auferstehungsfest geworden sei. DaS Repertoir deS Abends enthielt drei stets gern gesehene Lust spiele „Einer muß heirathen" von Wilhelmi, „Der Hofmeister in tausend Aengsten" von Th. Hell und „Der schwarze Peter" von Görner. Alle drei wurden mit gewohnter Fertigkeit gesp elt, be sonder- erfreulich war eS, daß in dem ersten der Stücke einige Debütanten ihre Aufgabe mit Geschick zu lösen wußten und da durch da- Bühnenpersonal deS Dilettanten-Theater- wiederum mit neuen Kräften bereichert worden ist. * Leipzig. 29. März. Die morgen zur Aufführung kom mende kleine Operette „Der Commandant von Köntgstein", daS neueste Werk unsere- talentvollen CapellmeisterS Mühldorfer, mit Text von LouiS Julius (Mttglied unserer Bühne), verspricht dem Publrcum einen äußerst genußreichen Abend. Die Haupt- Partien liegen in den Händen der Damen Buse und Frieb und in denen deS Herrn Engelhardt. Die Oper „Hamlet" ist fest ftudirt. In decorativer Hinsicht muß aber noch tüchtig gearbeitet werden, weshalb man sich genöthigt sieht, die Nächte durch zu ar- beiten. Wenn nicht unvorhergesehene Störungen eintreten, wird die Aufführung dieser Oper am Donnerstag stattfindev. * Leipzig, 29 März. Herr Direktor von Witte, welcher in nächster Zeit nach Wiesbaden übersiedelt, hatte in diesen Tagen einer größer« Anzahl der unter seiner Direction engagirt ge wesenen Bühnenmüglieder ein glänzende- AbschiedSmabl im Hotel de BaviLre veranstaltet. Wie unS auS zuverlässiger Quelle versichert worden ist, sind Herrn Director von Witte bereit- mehr fache Anträge behufs der Uebernahme von Theaterdirectionen ge macht worden. Derselbe beabsichtigt jedoch, wenigsten- vorläufig zu privattsiren. * Leipzig, 29. März. Am ersten Feiertage hat in hiesiger Stadt der erste Congreß der Buchbinder, Portefeuille-, Ltui- und Cartonnagen - Arbeiter im Saale de- Hotel de Soxe statt gefunden. Am Vormittag fand eine Borversammlung statt, in welcher, nach erfolgter Begrüßung der Delegirten durch Herrn Werner, die Geschäftsordnung beraihen und eine auS drei Personen bestehende Commission für Mandcuprüfung niedergesetzt wurde. Dte vorgetragene Präsenzliste wie- felgende Städte alS durch Delegirte vertreten nach: Magdeburg, An naberg-Buch Holz, Leipzig, Chemnitz, Hamburg, Cöln, Coblenz, Elberfeld, Frankfurt a. M., Offenbach, Coburg, Wiesbaden, Weimar, SaarlouiS, Nürnberg, Stuttgart, Eßlingen, DreSven, Altenburg, Barmen, Hannover, Würzburg und Kassel. Nachdem ein von Zeller au- Stuttgart gestellter Antrag, daß Niemand mehr alS zwei Mandate habe« dürfte, angenommen worden war, ging man zur General-Di-cusston bezüglich der Statuten-Berathung über. Krrb- au- Berlin rügte, daß man dem Verbände den Titel eine- internationalen beigelegt Hab«, während doch derselbe zunächst eigentlich nur in Deutschland- Grenzen eine Einigung anzustreben gehabt hätte. Der Vorsitzende rechtfertigte daS Geschehene mit dem Hinweis darauf, daß die- auf Anregung der Genossen in der Schweiz geschehen sei. Zeller au- Stuttgart sprach über die Zwecke, die verfolgt würden, und fand die Statuten hinsichtlich der Bestimmungen über Alter-- und Krankenuuter- stützungen für ungenügend, wollte auch namentlich Arbeit-- und BilduvgSzwrcke gewahrt wissen. Schwauebeck von hier erkläre sich mit der Ansicht Zeller'S einverstanden. Peter auS Berlin ent wickelte daö Schwettzer'sche System, Markert auS Frankfurt a/M. betonte die Notwendigkeit einer Einigung, Schubert von hier fand eS für rachsam, die Grenzen der ArbeitSeiviguvg nicht zu eng zu ziehen. Nachdem noch Notz auS Stuttgart seine besondere Freude darüber auSgedrückt, daß man im Allgemeinen im Principe einig sei, wurde wegen vorgerückter Zeit die Versammlung ge schloffen, und der größte Therl der Versammlung begab sich nach den Räumen de- Schützenbauies. Leipzig, 29. März. Auf dem hiesigen Thüringer Bahnhofe wurden am heiligen Abend und am 1. Feiertage 291 TourbilletS und 695 SonntagSbilletS auSgegeben. * Leipzig, 29. März. Es ist starke Vermuthung vorhanden, daß das unlängst in Eutritzsch auSgebrochene Schadenfeuer, welche- die Hahn'sche Scheune verzehrte, von ruchlosen Händen angelegt worden sit. Herr Hahn hat deshalb eine Belohnung von 100 Thlr. für Den auSgesetzt, welcher zur Ermittelung und Be strafung deS ThäterS verhilft. * Reudnitz, 29. März. DaS Comite für Errichtung einer Sonntagsschule für hiesigen Ort hielt gestern eine Sitzung ab, in welcher Dr. Kervdt zum Vorsitzenden, Ed. Mühlver zum Stellvertreter desselben, Unglenk zum Cassirer und Henne zum Schriftführer erwählt wurden. Man beschloß zunächst, die könig liche Schulinspection von dem Unternehmen in Kenntniß zu setzen und von derselben Rath und Unterstützung, so wie die Geneh migung zur Ueberlaffung der erforderlichen Schullocalitäteu zu erbitten, nach Eingang der bezüglichen Erklärung aber sofort mit Eröffnung der SonntagSschule vorzugehcn. Obwohl letztere aus schließlich von Mitgliedern der Gemeinde Reudnitz geleitet, resp. verwaltet werden wird, so soll dennoch Schülern auS dev um liegenden Ortschaften die Theilnahme au dem Unterricht in der SonntagSschule mcbt verwehrt sein. — Man referirte von vielen Seiten, daß die Idee einer derartigen Anstalt im Orte allgemeinen Anklang gefunden habe und daß man deshalb sowohl eine rege Betheiltgung Seitens der jungen Leute, als auch eine recht wirk same, thätige Beihülfe und Unterstützung Seiten- der bemittelte« Einwohner von Reudnitz sicher erwarten dürfte. Behuf- Beschaf fung der unumgänglich erforderlichen Geldmittel für Errichtung und Unterhaltung der SonntagSschule wird in kurzer Zeit eine Einsammlung freiwilliger Beiträge veranstaltet werden. Möge Jeder sein Scherflein dazu geben! Besondere Beiträge wolle man an Herrn Eiscnhändler Unglenk 8eu. in Reudnitz einsevden. Die Termine für Eröffnung der Sonntagsschule, für Anmeldung wei terer Lehrkräfte und für die Aufnahme von Schülern werden s. Z. im Leipziger Tageblatt bekannt gemacht werden. — Dte bereit- erwähnte Erklärung de- Kirchen vor stand- zu Meerane lautet folgendermaßen: „Se. Erlaucht der Herr Graf Karl von Schönburg hat den Glauben seiner Väter, der auch unser Glaube ist, abgeschworen und ist zum Papstthum über getreten! Mit tiefer Bekümmerniß empfinden wir diesen verhäng» nißvollen Schritt deS seitherigen CollawrS aller unserer Kirchen - und Schulstellen. Wer den evangelisch-lutherischen Glauben al- Lug und Trug verdammen, verfluchen und für dessen Ausrottung beten muß, kann nicht die Pflicht auöüben, evavgelrfch-lutherische Kirchen- und Schuldiener auszuwählen und anzustellen. — Ein zur römisch-katholischen Kirche übrrgetretener Apostat, der für alle seine Handlungen zur Förderung der evangelisch-lutherischen Kirche, alS einer Sünde, die Absolution de- römischen Clerus bedarf, ist nicht befugt, länger da- Amt eines Patron- dieser Kirche au-zu- üben, deren Lehre er und seine Seelsorger als Ketzerlehre verur- theilen! Eingedenk unserer Pflicht (K.-V. u. S.-O. §. 18, 1 u. 9) protestiren wir daher im Namen der.Kirchengemeind« Meerane, Seiferitz, Crotenlaid«, Götzenthal, Kauritz und Ditlrich, feierlichst gegen jede weitere Ausübung de- evangelisch-lutherischen Kirchen-Pa- tronatS durch den römisch-katholischen ReceßherrschaftSbesitzer, Herrn Grafen Karl von Schönburg, oder durch eine von ihm bestellte oder mitbestellte Kirchenbehörde. Eine auS unserer Mitte ernannt« Commission ist mit Einleitung der erforderlichen Schritte zur Wahrung der confessionellen Rechte der Kirchengemeinde beauftragt." — AuS dem Dorfe E. wird dem Meeraner Wochenblatt be richtet, daß ein römisch-katholischer Schneider zur evan gelisch-lutherischen Kirche Übergetreten sei, um dte Lücke au-zyfüllen, welche in der letzteren durch den Uebertritt de- Grafen Karl von Schönburg zur römisch-katholischen Knche entstanden sei. V erIo«8iLi>x^u. L. Ovsterreiebiisekes krLmion - ^nlvdvn von 1854 (250 ü. Ixrono). — Lissubatm - krümisu - XnleLdo ä«r
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