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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.04.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-04-27
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186904277
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18690427
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18690427
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1869
- Monat1869-04
- Tag1869-04-27
- Monat1869-04
- Jahr1869
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.04.1869
- Autor
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3SI? seU! »ich i dn imev, > ihern nd k it »Ul l dr- üedlgl mlmlg c trug :n Br aß am lfe de- t seit», achsen; cisievru Firma iläumS hier m l seine ' Bor schöpf- nn der königl. n Zeit- »S kiäf- i durch f und m wor- a wich- hierbei urf be- (vara» erst t» hte Be- nit Le ttischen Schweiz itung-- gefttze-, lare in S Abg. adel so Betreff rc. rc. Mfchea t lasten. Belicht welchem Berichte SereivS, ! Thlr., und der tfumme rvg ge- rnahau werde .'tragen ie AuS- dle Ge- lug be kamen- , Wen r-Lus- stLnden je» der f Zi»I n Ber it und hinge- Wch-» langer lierung nicht »och länger in Anspruch genommen werde» möchte, wnrde der Antrag, wie wir gestern vereitS berichtet, mit bedeutender Majorität angenommen. Der vierte Gegenstand, „Antrag deS Vorstandes, die General versammlung wolle beschließen, daß daS Ricensionen-Verzeichniß in der mit dem Jahre 1869 begonnenen Vollständigkeit auch ferner hin wöchentlich im Börsenblatt« veröffentlicht werde", führte zu einer längere» Debatte, endlich aber zu dem Beschluß, die Ange legenheit durch eine Commission erwägen, mittlerweile aber daS Receufionen-Verzeichniß in seiner bisherigen Gestalt fonbestehev zu lassen. Der letzte Gegenstand der TageS-Ordnung betraf die Er- aanzungSwahleu, deren Resultat folgendes war. ES wurden über haupt 173 Wahlzettel abgegeben, von denen man 19 für ungültig erklärte, so daß überhaupt 154 gültige Stimmzettel verblieben. Zum Schriftführer wurde Herr MarcuS auS Bonn mit 136 und zu besten Stellvertreter Herr Th. Liesching auS Stuttgart ebenfalls mit 136 Stimmen gewählt, zu Mitgliedern deSVerwaltungS- AuSschusseS wurden die Herren A. Ackermann - Teubner mit 129 und Th. Einhorn in Leipzig mit 124 Stimmen, zu Mit gliedern deS Wahl-AuSschusseS die Herren vr. A. Barth in l'ripzig mit 131 und I. Rütten in Frankfurt a. M. mit 130 Stimmen, zu Mitgliedern deS RechnungS-AuSschusseS die Herren A. Klasing in Bielefeld mit 135 uvd C. Vörster in Leipzig mit 136 Stimmen und zu Mitgliedern deS Vergle'cchS-AuS- schusseS die Herren vr. H. Härtel in Leipzig mit 138 und W. Hertz in Berlin mit 131 Stimmen gewählt. Neues Theater. Schon unter der früheren Theaterdireciion galt „Die Tochter de-Regiments" alS Zug- und Caffenflück, sobald Frau Peschka- Leutner die Partie der Mari» durchführte. Trotz drö äußerst mangelhaften Repertoire, welches ganz und gar nicht geeignet ist. dr» guten Geschmack zu heben und die Kunstfreunde für Opernmusik zu begeistern, übte die kleine frische, anmuthige Oper ohne tieferen Gehalt auch jetzt wieder eine nicht unbedeutende Anziehungskraft auS, welche von der großen Vorliebe deS Leipziger Publicum- für die virtuosen Leistungen der genannten Sängerin lebendige- Zmgniß ablegt. Daß jedoch die Opernzustände darunter leiden, wenn daS Repertoire fast nur von einer einzigen Kraft abhängt, bedarf keiner näheren Auseinandersetzung; wir werden daher mit Aufmerksamkeit nach dem Eintreffen deS Fräulein Schneider die unbedingt nöthige Aufbesterung der hiesigen Opernvernhält- mffe verfolgen und die Aufführung verschiedener Opern, welche lhÄS früher dem Repertoire angehörten, z. B. Don Juan und jfidelio, theilS dem Publicum noch nicht vorgeführt wurden, energisch anzuregen suchen. 3u beregter Wiedergabe der Donizetti'schen Oper „Die Tochter de- Regiments" war für unS nur der „Sulpice" deS Herrn Opern- dtrector Behr neu, besten Haltung, Spiel und Gesang den fertigen, denkenden Künstler bekundete und mit dem Charakter der Rolle in vollstem Einklänge stand. Die vortreffliche MaSke unter stützte daS gelungene Spiel nicht wenig und half daS Bild deS alte» kräftigen Sergeanten, welcher daS Soldatenkind über Alles tu der Welt liebt, vorthrilhast in den Vordergrund stellen. Die gefeierte Sängerin Frau Peschka-Leutner excellirte wiederum durch ihre Bravour-Variationen, wenn auch anstatt deö dreige strichenen Oes ein scharfes dreigeftricheues k' hörbar wurde. Hätten vir in Leipzig die von allen Sängerinnen und Säugern längst ersehnte Pariser Stimmung, so würde der gesungene Ton richtig gewesen sein; Leipzig verlangt aber immer das Höchste und zu diesem fehlte noch eine halbe Stufe, welche sonst bei guter Dis Position erklommen wird. Herr Rebling (Tonio), Frau Bach manu (Marchesa), Herr Claar (Hortensie- und daS übrige mit wirkende Personal unterstützten da- Ganze in zweckentsprechender Weste, während der zwischen den 1. und 2. Act eingeschobene Tanz a» unpassender Stelle erschien. Derselbe würde nach Schluß der Oper am richtigen Platze gewesen sein. Vr. OScar Paul. Altes Theater. Leipzig, 26. April. Bei dem Lustspiel: „Tr muß auf'- Land", welche- W. Friedrich, so glücklich und gewandt all dem Französische« deS Bayard und de Balli der deutschen Bühne «Ureigner hat und welche- gestern auf da- Publicum des alten Theaters eine durchaus erheiternde Wirkung auSübte, fielen unS die Heine'schen Verse ein: „ES ist eine alte Geschichte, doch bleibt stt immer neu". Seit Jahrzehnten haben wir diesen Rath Presser uf dr» deutschen Bühnen gesehen, und noch ist er nicht veraltet. Tr ist eine typische Figur, welche die Märzrevolution, die neue Tem, die Schlacht bei Königgrätz überlebt hat und immer von mm auftaucht, namentlich in der norddeutschen Hauptstadt, durch »Ache der erste Meridian der deutschen Intelligenz geht. Seitdem m Engländer Dlxou sein« „ Seelenbräute" geschrieben hat, find u- solche Figuren au- den Privatconvermkeln der Frommen mder näher getreten. W. Friedrich, einer der geschicktesten Aaeianer französischer Stoffe, der durch die Texte zu „Martha" und „Stradella" fort während auf deutschen Bühnen heimisch ist, hätte gestern an der frischen Wirkung deS alten Stück- seine Freud« gehabt. ES ist im Interesse der leichtern Lustspieldichtung zu bedauern. daß dieser Autor, dessen Pseudonym de« wahren Namen Riese verbirgt, sich seit vielen Jahren ganz von der Production zurückgezogen hat. Er hat seine Heimath Hamburg mit der schöneren Parthenope vertauscht und dort sahen wir ihn vor einigen Jahren zuletzt in einem Iuwelierladen der Straße Chiaja, wo er unS einen Lava schmuck auSsuchen half und unS Grüße an daS Vaterland mit auf den Heimweg gab. Die gestrige Aufführung dieses die moderne Tartüfferie geißeln den Lustspiels war frisch und lebendig, bei mancher Unsicherheit, die sich im Einzelnen bemerkbar machte; doch die gute Laune der Darsteller voltigirte lustig über diese kleinen Lücken hinweg. Herr Mittel! als „Ferdinand von Drang" brachte die beiden Seiten de- Charakter-, den seufzenden unterdrückten Ehemann und den flotten Lebemann, in wirksamem Contrast zur Geltung; Herr GranS als „Cäsar von Freimaun" spielte den muntern See mann mit frischem Humor; Herr von Lemau gab den „Rath Presser" ohne Uebertreibung, namentlich sprach er den-Monolog, der unS den Abgrund der Tartüfferie enthüllt, sehr bezeichnend und wachte am Schluß seinem Aerger in ergötzlicher Weise Luft. Herr Link (Eduard von Braun) erschrak mit großer Naturwahr heit vor der Frau von Ziemer, wie überhaupt die durch daS Stück gehende» Schreckschüsse stet- mit zündender Lebendigkeit loSgebrannt wurden. Diese fromme, starre Frau von Ziemer fand in Fräu lein Brandt eine Darstellerin, welche unS ein glaubwürdiges Bild der herrschsüchtigen Dame binftellte. Fräulein D elia machte Frau von Flor als „lachende Wittwe" nicht nur durch die ganze Haltung im Allgemeinen, sondern auck noch durch eine köstliche Nüavce im Einzelnen anschaulich: Fräulein Klemm (Pauline) war von gewohnter frischer Naiverät, und Fräul. Link (Cölestine) führte die schwierigste und psychologisch interessanteste Aufgabe deS Stücke-, die Wandlung in dem Charakter der jungen Frau, welche auS Liebe zu ihrem Gatten die Fesseln der frömmelnden Dressur abstreift, mit jener Gabe feiner Charakteristik vor, die wir stets an dieser begabten Darstellerin anerkennen mußten. Rudolf Gottschall. Verein für Vaturheilkunde. In der am 23. e. (Freitag AbendS) abgehaltenen regelmäßigen Wochenversammlung deS Verein- für Naturheilkuvde war der Hauptgegenstand der Tagesordnung ein Vortrag deS vr. Boruttau „über den MuSkelbau deS menschlichen Körpers". Unter Ver weisung auf frühere Besprechungen der Einrichtung und Bauart deS menschlichen Knochengerüste- und der verschiedenen Gelenk verbindungen verweilte der Vortragende zunächst mit kurzen Worten bei allgemeinerer Betrachtung über die mechanische Zweckmäßigkeit und Leistungsfähigkeit der menschlichen Bewegungsmaschine, deren Apparate dem Wetteifer der mechanischen Technik als ein uner reichtes Vorbild dastüuden. — Sodann gab der Redner auS der allgemeinen MuSkellehre eine übersichtlich und scharf gezeichnete Skizze, indem nach einer Veranschaulichung der Structur und anatomischen Bauart der (glatten und quergestreiften) MuSkelv in ihren feineren und feinsten Elementen eine Schilderung der wich tigsten physikalischen und chemischen Eigenschaften deS MuSkels folgte, auS welchen die wissenschaftliche Physiologie die bekannte Leistungsfähigkeit diese- Organes erklärt. — Zur speciellen MuSkel lehre übergehend, verweilte die Darstellung mehr bei der Vor zeigung der Arbeitsleistung der wichtigsten MuSkelgruppen (wozu gme anatomische Abbildungen benutzt wurde»), als bei der Auf zählung der einzelnen verschieden benannten MuSkelu selbst. Ins besondere fand die deutliche Unterscheidung der vn Dienste der vege tativen Zwecke stehenden MuSkeln von denjenigen, die vom Willen de- Menschen abhängige Bewegungen ausführen, eine eingehende durch zahlreiche Beispiele beleuchtete Würdigung, so wie auch die praktisch wichtigsten Functionen der größeren Bewegungsapparate, wie namentlich der Arme und Beine, durch Hervorhebung ihrer praktisch wesentlichsten Einrichtungen näher erklärt wurden. Hieran knüpfte der Vortragende schließlich einige kurze Bemerkungen über den großen Unverstand Derjenigen, welche der Ausbreitung und Verallgemeinerung derartiger naturwissenschaftlicher Kenntuifse ent- gegenzutreteu und dieselben al- gemeinfährlich darstellen zu müssen vermeinten. Allerdings sei dasjenige Wissen, welche- zu über- müthiger Dünkelhaftigkeit und pfäffischer Rechthaberei oder zu dem Wahne der Unfehlbarkeit führe, auf allen Gebieten de- Cultur forischritte- ein Hemmuiß. Diesem leider noch so vielfach bestehenden Gebrechen unseres heutigen BilduugSznfiandeS mit frischer, gleich bescheiden und gleich muthig hervvrirerender Begeisterung ein Ende zu machen, sei aber gerade die hohe Aufgabe der echt volkSthüm- lichen, socialen Aufkläruna-vereine, unter welchen die Vereine für Naturheilkunde sich alSbald eine achtbare Stellung zu verschaffen hofften. MWW»
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