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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.04.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-04-29
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186904298
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18690429
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18690429
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1869
- Monat1869-04
- Tag1869-04-29
- Monat1869-04
- Jahr1869
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.04.1869
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3975 nau. zder der uud Mil. i 5X gung lleihe ri au nistn ft im ret er Übeln itigen alienS ldigste )egeu- ehle», Woche h- ,o reilig. schäfte ileihen »spiel; )pern- » und «ende: Z2. 15. unter- Nach- l Weg mo die müssen immer. lZösische >ie Zn- ; gegen Blatt o u der r Börse achricht en In andern :rsionen svörrüo fundev. hl auch rrbreitet ngeblich mg der ciev auf Ansicht, üdbahn, n öfter- atSbahn )en und Loeiötä lickenden ionaire; rrsamm- sen, die Obllga- mmtttche bis zum bschlagS- Die Un- vi« diese waltung mobilier rrdienen, die Re iben, so. »n dazu eud ver- mmtliche V-ukpapiere, alte wie neue, beugte« tief da- Haupt, uud die kleine Srfferuua am Dienstag war am Mittwoch bereit- vergessen. Wie früher alle- zu niedrig, so erschien jetzt alle- zu hoch. Linen üblen Eindruck machte die Insolvenz eine- vielbeschäftigten Agenten, welcher an der bevorstehende» Liquidation von Wieserberger Ziegel- sabrik-Actieu scheiterte, deren Agio seit ihrer Einführung um die Kleinigkeit von 25X gesunken war. Noch ärger wurde die Deroute «n Freitag durch den Coup eine- andern Speculanteu, welchen gleichfalls Wieserberger Ziegelei- uud Anglo-Austrian-Actien zu Grunde richteten, von deren letzteren er nicht weniger als 3000 Stück augesammelt hatte, die nun als Nothverkauf an die Börse kamen. (Daß eS Leute gab, welche selbst zu den riesenhaft emporgetriebenen Coursen noch Hausseengagements eingingen, zeigt, welcher Taumel dort die Börsianer ergriffen hatte.) Erst der Intervention der Emissionsbanken gelang eS vorübergehend einigen Halt in die Börse zu bringen. Der Sonnabend sah wieder eine neue Insolvenz, welche ExecutionSverkäufe nach sich zog. Ein Wiener Bericht meint, daß, wie sich gezeigt, das Publicum außer von Baubankattien eigentlich von neuen Werthen nicht viel ausgenommen habe, son- dern daß zumeist die FaifeurS der Unternehmungen die Besitzer der Actieu sind. Die eigentliche Krankheitsursache liege nicht bloS iu den neuen Werthen, sondern zum guten Theil auch in der Ueberspeculation mit alten. So lange nicht die Tausende von Stücken derselben, welche in schwachen Händen sich befinden, in stärkere übergegangeu, dürfte daö gegenwärtige Misere fortdaueru. DaS kleine Publicum habe sich bereit- stark von der Börse ver löre«. ES sei nur noch der letzte Rest davon vorhanden, welcher die passende Gelegenheit loszukommen versäumte und jetzt nicht bloS den Gewinn, sondern auch manchen Groschen des früheren Vermögen- eiubüße. Die neue kolossale Vermehrung de- Lombard- der Bank liefert den besten Beweis de- kranken Zustande- deS dortigen Markte- und zugleich für die Anstrengungen, welche von den Instituten gemacht werden, um der Börse unter die Arme zu greifen. So gewährte die Creditanstalt ihren eigenen Actien nicht bloS, sondern euch den von ihr emittirten Egyptifchen Bankactien zum TageS- courS und für bloS 4 X ZinS ein Unterkommen, um sie vor tieferem Falle zu bewahren und ihnen ein künstliches Agio zu erhalten. Eben so verfuhr die Francobank mit ihren Actien. Wir haben bereit- in unserm vorigen Berichte darauf aufmerksam gemacht, daß die- keine Lösung, sondern bloS eine Verschiebung der Schwie- ligkeiten bedeute. Creditactien, welche die Woche mit 286 eröffnet Hallen und Dienstag bis 288 gestiegen waren, sanken am Freitag auf 281 und schlossen Sonnabend 282, also 9 Fl. unter voriger Woche. ES ermäßigten sich dagegen: Die Devise London biS 123.40, Silber- agio biS 121i/i, NapoleonSd'or bis 9.88, Erlangerfche Francobank sank wieder von 140 auf 123. also innerhalb dreier Wochen um 16 Gulden. Alle Welt in Wien hofft auf den Maicoupou als Heftpflaster für die geschlagenen Wunden. Abgesehen von einer möglicherweise dadurch eintretenden Belebung ist indeß nicht recht einzusehen, welche directe Wirkung auf die Ueberbürdung deS Marktes mit problematischen Werthen dadurch auSgeübt werden soll, da doch anzunehmen, daß die Anlage vorzugsweise in gut fundirten Effecten erfolgen wird. Auch auS Pest wird gemeldet, daß die Speculation unter der Last der neuen Gründungen und Einzahlungen fast zusammeubrechen wolle und die Kostgabe täglich schwieriger werde. ^ Die officiöse Wiener Abendpost veröffentlicht eine Note, um dem Mißbrauche entgegenzutreien, welcher mit den vom Ministe rium ertheilten Vorconcessionen getrieben wurde, die auf den Geld markt gebracht und zum Gegenstände der Agiotage gemacht wurden, und betont, daß die bloße Borconcession noch nicht das Recht auf die wirkliche Concesston enthalte. Schwächliche AuSrede, als wenn da- Ministerium nicht gewußt hätte, zu welchem Spiel die Vor concessionen dienen sollten. — Die neuen Gesellschaften sind übri aenS bedeutet worden, daß Promessen uud IuterimSfcheine so gut chre Gebühr zu bezahlen haben, wie volle Actien. — Die Kaschau- Oderberger Angelegenheit ist jetzt, wie die Wiener Blätter melden, endlich mit der Auglobank in Ordnung gebracht, und wird dieser unerhörte Eisenbahnpaudal hiermit seinen Abschluß finden. — Die Buschtiehrader hat den Umbau der früheren Pferdebahn Wyhybka-Lana in eine Locomotivbahn vollendet uud den Betrieb darauf bereit- eröffnet. Die Turnau - Kraluver beabsichtigt außer (wie wir bereit- gemeldet) der Anlage einer Flügelbahn Neratowitz- Prag auch eine später auSzuführeude Abzweigung von Chwala zur Verbindung mit der Frauz-Iosef-bahn. — DaS für den Ver kauf der Lemberg-Czernowitz-Iassyer Prioritäten dritter Emission bestehende Comite hat sich nach Vollendung seiner Aufgabe auf gelöst. Auf die Theilnehmer fallen 7X Gewinn. (!) Dem Geschäftsbericht der Lemberg-Czernowitzer Eisenbahn ent nehmen wir folgende interessante Hauptdaten: Die Einnahme auS dem Personenverkehr betrug 26 X der Gesammteinnahmen. Hauptartikel de- FrachtverkehrS, welcher ein PluS von 762,000 Ctnr. uud in der Einnahme von 224,000 Fl. auswieS, bildeten Ge treide u. s. w. 844,000 Centuer, Holz 687,000 Cemner, Vieh 669.000 Centner. Schlechte Ernten und Viehseuche sollen störend gewirkt haben. Der Zuschuß der Regierung zur garamirie» Ver zinsung beträgt diesmal 811,000 Fl. und veuef sich am Ende de- ÄahreS 68 im Total auf 1,585,236 Fl. Hinsichtlich der Neubauten besteht die Aussicht, die Strecke Czernowitz-Suczawa bereits im Juli zu eröffnen. Der Bauunternehmer der Rumänischen Bahn linie hat sich verpflichtet, falls nicht besondere Elementarereignisse eintreten, die Hauptbahn Suczawa-Iassy und die Zweigbahn nach Roman noch lm diesjährigen Spätherbst, die Zweigbahn nach Botoschani dagegen im Sommer deS nächsten IahreS dem Verkehr zu übergeben. Die rumänische Regierung hat darauf versprochen, falls es gelänge, beide erstere Linien noch im laufenden Jahre zu eröffnen, ihre ZinSgarantie, welche concessionsmäßig erst nach Be endigung de- ganzen BahnnetzeS einzutreten hat, schon an jenem Tage beginnen zu lassen. In Berlin sah die Hausse, allseitig kühl zurückgewiesen, sich ge- nöthigt, ihr Augenmerk bloS auf Franzosen zu richten, obgleich sie Lombarden gern auch an die liebedurstige Brust gedrückt hätte. Die Bewegung der Spiclpapiere war folgende: Credit 1237/8 124»/« 1241/4 122'/, 122»/i Frauzosen 181 182-r/i 185 185 185 Lombarden 1261/4 126^ 126»/« 1261/4 125?/«. Von den vielen auftauchenden Eisenbahnprojecten erwähnen wir nur daS einer Bahn von Erfurt nach Hof über Rudolstadt, Saalfelv, Schleiz, 15i/, Meilen, mit 131/r Meilen langen Zweig bahnen. Amerikaner unbeweglich. Mehr alS für ein Halbhundert Mil lionen Dollars amerikanische BondS soll für Rechnung amerikani scher Banken in London versetzt sein. Bereit- hat sich auch die Amsterdamer Bank zur DiScontoerhöhung geuöthigt gesehen, um den Abfluß ihre- MetallvorrathS nach Amerika zu hemmen. In der letzten Zeit machten die Betrügereien bei den beiden Pacificbahnen (Union uud Central) viel von sich reden und gaben den Gegenstand von DiScufsionen im Repräsentantenhaus ab, da der Staat kolossale Zuschüsse geleistet und bedeutende restirende "insforderungen bat. Den Angeber machte FiSk, Director der riebahu, deren Verwaltung sich angeblich gern der Pacificbahn bemächtigen möchte. Dagegen sind die Administratoren der Pacific gegen FiSk wegen der durch ihn veranlaßten Erbrechung ihres GeldfchrankS, um die Bücher zu revidiren, klagbar geworden uud verlangen über eine Million Dollars Schadenersatz. Die Bahnen sollen übrigens iu hohem Grade unvollkommen gebaut sein. Alle dergleichen Dinge werden jenseits deS OceanS in so großartigem Maßstabe betrieben, daß daS Letzte, waS darin dieffettS geleistet wird, bloß als Lappalie erscheint. Dazu kommen die confufen Aussprüche der Gerichte unv die interessirte Parteinahme für die verschiedenen einzelnen Gesellschaften im Senat und Repräsen tantenhaus, um ein wahres ChaoS vor den Augen de- an der gleichen nicht gewöhnten Ausländers aufzuthun. Stach New-L)orker Blättern schweben Processe gegen die Directoren der Pacificbahnen wegen eigenmächtiger Verwendung der Fonds zu Gunsten deS amerikanischen Credit mobilier, welcher letzter« Gesellschaft die selben an gehören. Daß sich der wohl ausschließlich für diesen Zweck etablirte Credit Mobilier auf Kosten der Gefammtinteressen deS Unternehmens bereichert habe, sei kaum zu bezweifeln; daß aber die Sicherheit der ersten Hypothek der Union Pacific-Bahn dadurch beschädigt werde, nicht zu befürchten. — Amerikanischer Credit Mobilier! Ein solche- Ungethüm fehlt noch in der Finanz menagerie. Dagegen gehalten waren die europäischen MobilierS gewiß unschuldige Lämmer. Eine amerikanische Natur kann frei lich viel auShalten. — Die Entdeckung großer Silberlager in den Diftricten Nevada-, welche die Central Pacific durchschneidet, wird bestätigt. Die Verhaftung deö CasstrerS einer Versicherungsgesellschaft in Paris wegen Unterschlagung von 1,600,000 Francs, die Flucht eine- Beamten einer Gasanstalt in London wegen bei Seite ge brachter 80,000 Pfd. Sterl. und darüber, da- Erbrechen eines GeldfchrankS in einem englischen Banklocale und der Diebstahl von einer Million Dollars in New-S)ork gehören zu jenen kleinen Vorkommnissen, die alö Blasen sich kundgeben, welche dem ver wesenden Elemente der socialen Zustände entsteigen. Der Bankausweis der Oesterreichifchen Nationalbank coustatirt eine weitere Erhöhung deS Lombard- um über 7 Millionen Gulden, während der EScompt blos um 570,000 Gulden zunahm. DaS Portefeuille der Französischen Bank wuchs um 22 Millionen Franc-. DaS der Englischen Bank verminderte sich um 112,000 Pfd. Sterl.; die Notenreserve vermehrte fick um 154,000 Pfd. Sterl., dir Notenreserve betrug 8,392,000 Pfd. Sterl. Die Thüringische Eisenbahn hatte einschließlich 18,000 Thlr. im März ein TotalpluS von 18.000 Thlr. im ersten Quartal. Die Cöln-Mindener erlitt wiederum einen starken Ausfall von circa 44,000 Thlr., so daß sich da- bisherige Minus auf 21,000 Thlr. beläuft. Cöln-Gießener hatte ein PluS von 2000 Mr., im Ganzen also von 20,000 Thlr. iu den ersten drei Monaten. Bayerische Ostbahnen hatten im März wiederum einen Ausfall von 145,000 Fl., dagegen Bexbacher em PluS von 7000 Fl. (in drei Monaten 6000 Hl. Minus). Lombarden hatten aus dem österreichischen Netze in letzter
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