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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.04.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-04-21
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186904217
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18690421
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18690421
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1869
- Monat1869-04
- Tag1869-04-21
- Monat1869-04
- Jahr1869
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.04.1869
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L70ß vor der Gmeralversarnmtung zü veröffentlichen. Kreilich, biS die Avmi»rstratio»en der größere» Institute fich zu diesem Schritte e»tschlüße», waS gleichbedeutend ist mit einer Pflicht Nachkommen, wird »och viel Wafler in- Meer fließen. Ohne Abänderung der Gesetzgebung über Actiengesellschaften ist daran nicht zu denken. Die belgische Etseubahnavgelegenheit spült noch immer fort Der belgische Finanzminister hat unter höflicher Form bisher die Selbstständigkeit seine- Lande- zu wahren gewußt. Desto größer ist die Frechheit, mit der die Pariser chauvinistischen Journale sich dagegen gebehrden, als verletzte es die Würde Frankreich-, das der kleine Nachbarstaat die Herrschaft über seine Eisenbahnen siä erhalten und nicht fremder Gewalt auSliefern will. Für dai übrige Europa mußte eS hier als ein: „priveiM odsta" gelten. — Neueste Nachrichten bestätigen, daß zwischen dem türkischen Bevoll' mächligteu und dem Consortium BischoffSheim tu Brüssel nebst der österreichischen Südbahn eine Convention wegen der türkischen Bahnen abgeschlossen worden ist. Eine unerschöpfliche Quelle für Börsenschwtndel und Ausbeutung etwaiger gläubiger Actionaire Seitens der Finanzgrößen öffnet sich damit! Da heißt eS für daS Publicum die Taschen zuhalten. Die türkischen Beamten könne» sich freilich avf die — Trinkgelder freuen! (Schluß folgt.) Zwei neue Nealschutgebäude. Wenn der Rath die neue Realschule nicht, wie früher beschlossen, auf dem Floßplatze, sondern auf der Salomonstraße erbauen will, so ist nicht viel dagegen eivzuwevden, denn die eigentliche Frage ist nicht die, ob hier oder dort, sonder« die, ob hier zuerst oder dort zuerst eine Realschule stehen soll. — Die Realschule zählt jetzt 525 Schüler und hat damit nach dem Urtheil aller Sachver ständigen daS bei einer höher» Schule erlaubte Maximum der Schüler zahl bereit- überschritten. Ich weiß recht wohl, daß in Folge der Verhandlungen Über die Bereinigung der Gymnasien eine große Verwirrung der Ansichten über die mögliche Größe einer höher» Schule Platz ergriffen hat; wurde ja einmal, da von beiden hiesigen Gymnasien je L Mitglied deS Collegium- sich für die Bereinigung ausgesprochen hatte, in einer Sitzung der Stadtverordneten geradezu gesagt, die Pädagogen seien in dieser Frage geteilter Meinung. Ich behaupte aber, die Pädagogen — eine Schwalbe macht auch hier wie überall keinen Sommer — sind nur einstimmiger Meinung darin, daß 500 Schüler daS Maximum einer höher« Schule sind. In Hamburg hat man vor kurzer Zeit bei der Neugestaltung deS ganzen Schulwesen- sogar da- Maximum einer Elementarschule auf 600 Schüler festgesetzt, und wer da weiß, welchen Händen der Organisationsentwurf anvertraut war, der wird sicher nicht be haupten, daß man i» Hamburg von Schule und Pädagogik nicht- verstehe. Auch die Wahrnehmung, daß e- in Deutschland in der That mehrere höhere Schulen, Gymnasien wie Realschulen giebt, die 6 bis 700 Schüler zählen, beweist nicht-, höchsten- die Mög lichkeit de- Bestehen- solcher Schulen, nicht aber die Zweckmäßig keit und Räthlichkeit derselben. Aber nicht alle-, waS möglich ist, ist auch gut, besonder- in Schulsachen. Wer nur irgend etwa- von dem inner« Wesen einer Real schule versteht, der muß sich sagen, daß sie mit 3 biS 400 Schülern ihre richtige Größe, m t 500 ihr Maximum erreicht. An keiner höher« Schule ist der UnterrichtSorganiSmuS ein so schwieriger und künstlicher alS an der Realschule. Fast alle Lehrer funairen nur alS Fachlehrer, haben in einer Classe selten mehr al- 6 bis 8, oft nur 2 oder 3 Stunden Unterricht. Da gilt es, da- innigste Ein vernehmen der Lehrer zu ermöglichen und zu erhalten, wenn nicht der ganze Lehrplan ivS Dunkle gerathen, die Schüler nicht über bürdet und bei Censuren und Versetzungen nickt unrichtig be- urtheilt werden sollen. Je größer die Zahl der Lehrer an einer Schule wird, desto geringer muß selbstverständlich der persönliche Verkehr der Lehrer unter einander, desto seltener der gegenseitige Austausch der Erfahrungen und Beobachtungen, der Grundsätze und UnterrichtSweifen werde». Wenn aber in einer Claffe 8, 10, ja 12 Lehrer arbeiten, so ist von selbst klar, daß eine aroße Har monie, ein Hand-in-Hand-Gehen der Lehrer da- erste Erforderniß ist, wenn die Schule, d. h. die Schüler nicht Schaden leiden sollen. Und wenn man in Leipzig die Stellung eine- DirectorS für eine sehr wichtige ansteht und sie ihrer Wichtigkeit entsprechend zu honoriren sucht, so darf man den innersten Kern der Wirksamkeit äneS DirectorS nickt dadurch vernichten, daß man ihn mit einer Unsumme äußerer Geschäfte, die proportival mit der Schülerzahl wachsen, überlastet, ja erdrückt. So bald ein Director vor äußeren Geschäften nicht mehr dazu kommen kann, selbst Unterricht zu er- theilen, mit dem einzelnen Lehrer eingehend über Lehrplan und Methode zu verhandeln, den Geist der einzelnen Claffeu zu über wachen rc., so ist'- mit seiner inner» Wirksamkeit ziemlich zu Ende, und die Besorgung der Bureaugeschäfte, die Handhabung der äußeren Ordnung-Polizei rc. rc könnte man wahrhaftig billiger haben. Auch wir find Freunde de- sparsamen Hau-Halte- in allen Dinge«, auch in Schulsachen, aber wir meinen, e- giebt eine Grenze, über die hinau- auch da- Gute mm Üebel wird. Wir könm daher au- obigen Gründe» durchaus nicht bwige», wa» Stadtverordneten laut eine- bei de« l-tzten Verhandln»«» den Realschulbau gefaßten Beschlüsse- der »eue» Schnlr finanziellen Gründen eine größere Ausdehnung gebe« und ^ Claffen zuertheilen wollen, al- der Rath in voller Ueberei»' mung mit dem Director und dem Lehrer-Collegium der Reals vorgeschlagen hat. Unsere Meinung ist vielmehr die, daß der einer zweiten Realschule sofort in- Auge zu fassen ist. — geben uuS der Hoffnung hin, daß mau noch bei Zeiten die Gef, erkennen wird, die darin liegt, daß man von manchen Seiten mißverstandener und falscher Sparsamkeit da- Leipziger Schul: auf eine Bahn zu drängen sucht, die wir nur eme höchst Verderb licke nennen können: auf die der Schulun geheuer und Sch»! ungerhüme. Sind aber zwei Realschulen zu errichte», so ist e- zwcckmLs daß die eine auf die östliche, die andere auf die westliche oder sü> westliche Seite der Stadt zu liegen kommt. Ob der Bau > einen oder der anderen zuerst beginnt, mag in mancher Hivf gleichgültig erscheinen; wegen der größeren Nähe der inneren Sl, würden wir u»S auch zunächst für den Bau der östlichen (auf dnl Salomonstraße) entscheiden. Wichtiger aber ist, daß der! der einen Realschule recht bald beginnt und der der anderen fort nachfolgt, wenn er au- gewissen Gründen nicht gleich beginnen kann. Leipzig und sei« VerMrüß zur LauLrr- Immobiliar-Sran-Lasse. r. Leipzig, 18. April. Seit einiger Zeit erheben sich r und mehr Stimmen dafür, daß das Verhältnis der größt Städte zu der LandeS-Jwmobiliar-Braud-Caffe geändert werül Vor allem ist e- unsere Stadt Leipzig, welche in dieser Bezieh«, am allerungünstigsten gestellt ist und in erster Reihe den begrLi detsten Anspruch auf eine totale Umgestaltung der dermaligen richtung zu erheben hat, indem sie schon seit einer langen! von Jahren einen kaum nennenSwerthen Theil derjenige» g Summen als Brandunglücksenischädigungen zurückerhielt, welche in die LaudeSbrandcaffe nach dem bestehenden Gesetz einzal mußte. Gewiß preisen wir eS als ein hohe- Glück, daß u> Stadt seit langer Zeit von einer größer« FeuerSbrunst verschon blieb ; hierzu habe» jedoch ihre vorzüglichen, mit großen Geldopf, verbundenen Feuerlöscheinrichtuvgen sehr wesentlich beigetrag! Wir alle find ja Zeuge, daß häufig gefährliche Stellen vom F« ergriffen wurden, daß aber durch da- rasche und energische Li» schreiten unserer Feuerwehr, unterstützt von der Wafferleinrvg, größere- Unheil verhütet worden ist. Wie kommen wir mm ul Leipzig, nachdem wir solche zweckmäßige Einrichtungen getroste» und da- Risico der LaudeSbrandcaffe auf eine Minimum aoge- schwächt haben, immer noch dazu, dir in der großen Zahl der kleinere» Städte und auf dem flachen Laude in so au-gedehntm Maße vorkommenden BraudunglückSfälle über alle Gebühr wir entschädigen zu müssen? ES ist entschiede» eine in der Gesetzgebug liegend« Ungerechtigkeit, daß mau unserer Stadt bei dem dermalige» von ganz Deutschland al- vortrefflich anerkannten Stande ihnS Feuerlöschwesen- auch heute noch eben so viele Tausende vo» Thaleru als vor fünfzehn und zwanzig Jahren für die Feuerver sicherung abfordert; im Gegentheil, mau sollte von Staal-tveaa in jeder Weise sich dafür dankbar erweisen, daß ein Gemeinwesen dem alten, für da- öffentliche Wohl so gefährlichen Schlendck» ein Ende gemacht hat. Sache de- nächsten Landtag- und t»-- besondere unserer Leipziger Abgeordneten wird e- sein, diese wich tige Frage auf die Tagesordnung und zu einer auf GerechtiM beruhenden Entscheidung zu bringen. DaS Institut der Staack- Jmmobiliar-Brandcaffe ist nicht mehr zeitgemäß, wenigsten- mW die große» Städte, welche den Beweis geliefert haben, daß sie bei Verständniß und die Mittel besitzen, ihre Bewohner vor der Feuvs- gefahr in zweckentsprechender Weise zu schützen, au- dem zu de» genannten StaatSinstitut bestehenden ZwangSverhältniß entlasst» werden. Wir finden unS zu düsen Bemerkungen um so mehr verai- laßt, alS wir uuS erst kürzlich wieder überzeugen konnten, daß i» vielen Städten und Dörfern unsere- Laude- immer noch ei»i wirklich entsetzliche Gleichgültigkett gegen organisirte Feuerwehr« herrscht, und daß gegen diese traurige Nachlässigkett Seiten» da Behörden selten mit der nöthigeu Energie vorgegaugeu wird. Le kam eS z B. in einer Dorfgemeinde vor, daß die an und str sich gute Löschmaschine bei einer neuerliche» Untersuchung kan» ruS dem Spritzenhaus herau-zubriuge» und nur sehr schwer in Bewegung zu setzen war, da Niemand daran gedacht hatte, die selbe einmal zu schmieren und zu reinigen, weil eS „schon lange nicht mehr brannte". Eine andere Gemeinde wieder brach« unlängst den Schlauch ihrer Spritze mit einer defecteu Verschrän kung dem Spritzenfabrikanteu zur Reparatur. Darauf hi» Hst eS aber über vier Wochen lang Niemand der Mühe wach fanden, diese» Schlauch wieder abzrrhole«. Und s- kö»me» wir Ii liternati n. Le .Mraph« telrgiaphis sä einem raph, I Staaten, trag vom Otstrrreick Frankreich «d indi dixembur Aßland, Senk» iw IxS Wie« Illt-sthNI I Obliegen' ans di. Lrt sann aa-arbeit ßediren ndigiren -«neu r ! bezüglich jZnsitmw z» recht« Da» chl-nug i-nreau Mrah! erhöht i Zv der Frankre lltztkN < Mi> »ach A der scki Lritra vej des«: 1888 , die s M> Sebi Visier Salat! vrtm K de»! venef W
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