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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.04.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-04-30
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186904304
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18690430
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18690430
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1869
- Monat1869-04
- Tag1869-04-30
- Monat1869-04
- Jahr1869
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.04.1869
- Autor
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I-I. m«, «s dn avt. tuvg uvd- ltrag stich- bei. itritt wird Zom ieiner beim nigste cialev mehr n dir nderS chuleu rduna AuS- diese rerde» »enden lbend- rn der bhülfe n eine stigere Lgung ich der » rahme, -se für lewesev d vor- bestehe dahin cfahren zu er- rhruvg sei ge statten, t Herr ahrung >ei und en und Schule ge An- ,uschrist ils auf Hause», rn. für ,en her, lhellung ben die er dem » unter r es sich Handel; so erschien es richtiger, sie von dem Capitalvermögeu zu trenuev. Fortan wird die Stiftung gesondert verwaltet und eigens verrechnet." Nach dem Vorschläge des Ausschusses wurden die für „Heizung „d Beleuchtung" mehrgeforderteu 60 Thlr., die für Geräthe mehr- verlaugteu 100 Thlr. gestrichen und für HandwerkSwaaren nur Z0 Thlr. bewilligt. Ebenso wurden, dem Vorschläge deS Aus schusses gemäß, die für „Reparaturen" deS Waisenhauses auSge- »orfenen 200 Thlr. nicht verwiüigt, weil daS ehedem Kollmannsche Hau- bald als Waisenhaus bezogen werden wird und somit diese Position hier nicht in Rechnung gestellt werden kann. Ferner wurde nach Vorschlag deS Ausschusses beschlossen, die Position „für verschiedene Ausgaben" von 307 Thlr. 4 Ngr. 9 Pf. auf 200 Thlr. herabzusetzen. Weiler schreibt der Rath zu Conto 8: „Weggefalleu sind hier die 3000 Thlr. Zuschuß au die Armen- -vstalt in Gemäßheit der dieSfallsigen Vereinbarung bei Ueber- nahme der bisherigen Armenschulen; dagegen sind neu hivzu- getreten 100 Thlr. für den (neuen) Leipziger Turnverein, und 100 Thlr. für den Verein zur Vorbildersammlung für Kunst gewerbe. Neide Vereine haben sich mit dieSfallsigen Gesuchen an uuS ge windet, und in Betracht der gemeinnützigen Zwecke, welche sie verfolgen und der finanziellen Schwierigkeiten, womit derartige Gesellschaften namentlich im Anfänge zu kämpfen haben, sind die gedachten Unterstützungen von uns in den Haushaltplan ausge nommen worden. Indem wir Sie um Zustimmung hierzu bitten, bemerken wir, daß diese Verwilligung, wie in anderen ähnlichen Fällen, immer nur als auf ein Budgetjahr ertheilt anzusehen sein wird. Den von Ihnen rücksichtlich der „Bauhütte", deS Arbeiterbil- dungSvereinS und der Polytechnischen Gesellschaft gemachten Vor behalten ist entsprochen." Der Ausschuß schlug vor, au den Rath die Anfrage zu richten, ob nicht durch die auf der im Laufe diese- Jahre- in Nürn berg abgehaltenen Arbeiterversammlung gefaßten Beschlüsse der Arbeiterbildungsverein sich in einen politischen Verein umgewaudelt hat, uud bis zur Auskunft hierüber die Genehmigung deS Beitrags von 200 Thlr. für diesen Verein auSzusetzen. DaS Collegium trat diesem Beschlüße bei, uud wurde ein auf diesen Beschluß bezügliches Schreiben deS ArbeiterbildungövereinS an den Rath abgegeven. Zu den Beschlüssen deS RathS, je 100 Thlr. dem neuen Turnverein uud dem Verein zur Vorbildersammlung zu gewähren, wurde nach dem AuSschußvorschlage Zustimmung ertheilt. Herr Julius Müller führt zu letzterer Position an: Sie finden in dem nächstjährigen HauShaltplan eine neue Position von 100 Thlr. Beitrag für den Verein der „Borbildersammlung für Gewerbtreibende". Schon diese Bezeichnung überhebt mich wohl jeder weiteren Auseinandersetzung, denn in derselben ist die ganze Wirk samkeit und daS Ziel deS Verein- deutlich ausgesprochen. Wenn ich jedoch noch einige Worte hinzufügen darf, so mögen sie ein Mahnruf an alle unsere Gewrrbtreibeuden sein, durch recht fleißige Benutzung diese- Verein- derjenigen künstlerischen und ästhetischen Anschauung und Ausbildung feineren Geschmackes bei Anfertigung ihrer Erzeugnisse sich zu befleißigen, welche sie früher sich anzu eignen versäumt haben und ohne welche in unserer Zeit, bei der vorgeschrittenen Geschmacksbildung, kein Gewerbe mehr den an dasselbe gestellten Anforderungen genügen kann. Denn leider ver missen wir bei einem großen Thüle unsere- GewerbstandeS diesen so vothweudigen Bildungsgrad; man ist in vielfacher Beziehung zurückgeblieben, und so sehr auch die Meinung verbreitet ist, daß Sachse» auch in dieser Hinsicht mit allen Ländern concurriren könne, so müssen wir doch — wenn wir der Wahrheit die Ehre geben wollen — gestehen, daß bei unS noch Viele- zu wünschen übrig bleibt. Zwar genießt unsere große Fabrik-Industrie im Großen und Ganzen mit Recht eines vortheilhaften RufeS; allein wir dürfen uuS nicht verschweigen, daß wir auf gewerblichem Ge biete in unfern Hand-Erzeugnissen Überall auf Mangel an Ge schmack, Kunstsinn und Verständniß stoßen, welche lange nicht in dem Berhältniß sich verbreitet haben, wie die vielen Bildungs stätten — welche seit 30 Jahren in Staat und Gemeinden zu diesem Zwecke gegründet worden — wohl erwarten ließen. SelbstverständlichIsoll hierin kein Borwurf für den Einzelnen liegen, der seine Aufgabe uud seinen Beruf richtig erfaßt hat, allein in der großen Masse herrscht noch viel Unkenntniß; wollten wir diesen Mangel auch geflissentlich leugnen, so würde uns derselbe von anderer Seite desto klarer aufaedeckt werden. Die letzten großen Welt-AuSsteüungen habe» zur Genüge dar- gethaa, daß wir andern BolkSstämmen gegenüber — ich will noch nicht einmal vom AuSlande sprechen — die Concurrenz nicht auS- halteu können, daß man unS im Ganzen da- richtige Verständniß in Zeichnung und Farbrngeschmack in gleichem Grade abspricht, als man unserer großen Fabrik-Industrie Anerkennung zollt; eS fehlt uns mit einem Worte die uöthige Bildung uud die höhere Auf fassung bei Anfertigung von Luxusgegenständen und Kunstgewerben ertigung von GewerbS- !1gU , n schönen Formen und 4007 überhaupt; daher kommt es noch sehr häufig, und namentlich in unserer Stadt vor, daß man gerade solche Products lieber von anderSher bezieht. Mau kann darüber mauuichfachen Klagen be gegnen; aber den Grund dafür scheint mau nicht zu wissen over — was noch schlimmer ist — nicht zu fühlen; eS genügt nicht, daß wir geschickte Arbeiter haben, um nachzubilden, sondern eS muß ein gewisser Geist der Erfindung uud der Vervollkommnung hin- zutveten, Neue- zu schaffen und Vorhandene- zu verbessern. Diese und ähnliche Betrachtungen, welche sich schon lange dem aufmerksamen Freund de- GewerbstandeS aufdrängten, veraulaßten daher vor einigen Jahren eine Anzahl aufopferungSfähiger Männer in unserer Stadt, eine Vorbildersammlung für Gewerbtreibende zu gründen, um den Geschmack bei An erzeugniffen aller Art zu läutern und Farben zu fördern. Mit großer Umsicht und rastloser Mühe gelang eS mit nicht jeringen Opfern einen bescheidenen Anfang zu machen; die glück- iche Lage Leipzig- in seiner Bedeutung de- Kunst- und Buch handels erleichterte die Aufgabe, die nöthigen und zum Theil sehr kostbaren Werke auf allen Gebieten der gewerblichen Kunst zu sammenzutragen; mit einer reichen Sammlung auSgestattet hatten 'ie die Genugthuuug, im Laufe diese- Sommers diese wahre olkSbildungSstälte dem größer», sich dafür ivteressireuden Publicum zu übergeben. Hierbei darf nicht unerwähnt bleiben, daß da- Hauptverdienst zur Erreichung dieses schönen Ziele- dem früher» CustoS an unserm städtischen Museum vr. von Zahn gebührt, welcher sich nicht nur der Auswahl sondern auch der schwierigen Herbeischaffung und der systematischen Zusammenstellung zur leichtesten und be quemsten-Uebersicht in musterhafter Ordnung unterzog. Unter einer Leitung gelang eS, ein für diesen Zweck vortheilhaft gelegenes ?ocal zu schaffen und die nöthige Einrichtung zur bequemsten Be nutzung avzuordnen. Die Ausgaben wuchsen natürlich über die verfügbaren Mittel deS Verein-, welcher bisher nur durch freiwillige Beiträge im engern Kreise die gestellte Aufgabe zu ermöglichen sucbte. Aber auch die hohe Staalsregierung erkannte in dem in- Leben tretenden Vereine die Ausfüllung einer fühlbaren Lücke in unser» Bildungsanstalten für da- Gewerbe und gewährte demselben auf sein Ansuchen bereitwilligst eine laufende Unterstützung von jährlich 100 Thlr., welchem sich auch unser Rath durch Aufnahme der obigen Position von 100 Thlr. anschloß. Aber um die ganze Idee zur Verwirklichung zu bringen, ge hören Ausdauer und fernere Mittel. Der wachsende Besuch und die Benutzung von allen Schichten unserer Gewerbtreibenden an 3 Tage» in jeder Woche hat die erfreuliche Wahrnehmung machen lassen, daß man die Nützlichkeit und Wichtigkeit nach dieser Rich tung hin vollständig erkannt hat. Unter Leitung eine- tüchtigen Zeichners findet Jeder dort Rath und Beistand; mit bereitwilligem Entgegenkommen ist ihm die liberalste Benutzung von Werken auf dem ganzen Gebiete der ge werblichen Kunst gestattet, deren Anschaffung dem Einzelnen un erschwinglich wäre; und so hat der Verein sich jetzt schon in der Lage gesehen, auch an 3 Abenden in jeder Woche, bei Gasbeleuch tung, seine Räume zu Jedermann- Benutzung zu öffnen. Mit dieser Darstellung der Entstehung und Verwaltung will ich daher nur den „Verein zur Vorbildersammlung für Gewerb treibende" Ihrem freundlichen Schutze empfehlen uud schließlich die vertrauungSvolle Bitte au Sie richten, auch Ihrerseits — wie Sie ja stet- gethan, wenn eS sich um Hebung und Bildung unserer Arbeiter-Classen handelte — au» freiwilliger Entschließung den von unserm Stadtrath vorgeschlageneu jährlichen Beitrag um noch 100 zu vermehren, damit da- noch junge Institut feine Wirk samkeit so recht zum Nutzen unserer Gewerbtreibende» und dadurch ur Ehre unserer Stadt segensreich entfalten kann. Diese Auge- egevheit ist wichtig genug, und wenn Sie die Hand auf- Herz legen, so werden Sie sich selbst sagen müssen, daß in den erwähnten Kreisen noch viel zu thun übrig ist. — Herr View eg unterstützt den Müller'scheu Antrag, denn der sächsischen Industrie fehle der Geschmack, und da- junge Unter nehmen werde reichen Segen bringen. Auch der Herr Referent spricht sich im gleichen Sinne auS, worauf der Müller'sche Antrag, ebenso die Ausschußanträge ein stimmige Annahme fanden. . Im Uebrigen wurde Conto 8 genehmigt. Conto 9. Marktwesen und R, . Bedürfnisse: 13,944 Thlr. Deckung-mittel: — Thlr. — Ngr. — Pf. Der Ausschuß empfahl mit Rücksicht auf die Stadicassenrechnung de- Jahre- 1867 für Unterhaltung der Brotwaagen und Tische statt der ge forderten 27 Thlr. 10 Ngr. nur 20 Thlr. und für Heizung, Beleuchtung rc. nur 500 Thlr. statt der poflu- lirteu 584 Thlr. 20 Ngr. zu bewilligen. DaS Conto wurde mit diesen Modifikationen genehmigt. (Fortsetzung folgt) lathSdiener.
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