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Sächsische Volkszeitung : 29.11.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-11-29
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192311299
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19231129
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19231129
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1923
- Monat1923-11
- Tag1923-11-29
- Monat1923-11
- Jahr1923
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 29.11.1923
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Donnerstag, den 29. November 1923 Nr. 234. Leite ü lsM-zsßtz», «m 27. N»l>,mdtt Der T.ig fing vielversprechend an und zwar mit einem formalen Protest veS LandtagSprvsidenten Winkler gegen die polizeilichen Durchsuchungen der Kommunistenzimmer im Land, tage, die ohne Erlaubnis des Präsidiums vorgenommen worden sind. Kein Wunder, daß der Kommunist Böttcher, Sachsen» ehe maliger Finanzminister, sekundierte, sogar von der Rcichsver- sassung, die er nicht anerkannt, sprach und schließlich die Rück gabe des beschlagnahmten Materials forderte. Herr Böttcher wollte dann noch den kommunistischen Antrag auf Einleitung von Verhandlungen mit Moskau wegen Gewährung von Brot- kreditcn zurückziehen, aber zu spät. DaS Unglück hat auch sei- ne„ Lauf, und so wird die betrogene Arbeiterschaft noch einmal vernehmen müssen, daß die kommunistischen Arbeitgeber von Moskau so geschäftstüchtig und gerissen waren, das Doppelte für Brotgetreide zu verlangen, was eS in Deutsch land kostete. Gleich begreislich ist die kommunistische Abneigung gegen einen Untersuchungsausschuß zur Prüfung der Minister» tätigtest Böttchers. Die unangenehmen 8lX) BillionenI Aber der Ausschuß wurde doch gewählt, und so werden wir vielleicht noch Erbauliches aus dem kurzen Ministerglück Böttcher» höre». Bei der Begründung deS Antrages der Deutschen Volks partei. einen Untersuchungsausschuß zur Prüfung der gesamten Tätigkeit Dr. ZeignerS einzusehen, legte Dr. Kaiser <D. Vp.) etwas hart den Finger in die schinerzhaste Wunde. Mit der .Persönlichkeit" Dr. ZeignerS beschästigte er sich nicht. Mit aller Schärfe wandte er sich gegen die immer stärker werdenden Bersuche weiter Interessentenkreise der amtlichen „Sächsischen Staatszeitung" und einer gewissen auswärtigen Presse, aus durchsichtigen Gründen die Affäre Zeigner zu verdunkeln und durch Verdächtigung der Zeugen die Aufmerksamkeit von Tr. Zeigner abzulcnken. Zudem wird versucht, die Angelegenheit un ter einen Paragraphen des Et. G. B. zu schieben, der nur mit Gefängnis, nicht mit Zuchthaus bedroht. Diesen Dr. Zeig ner, so sagte Dr. Kaiser, werden die Genossen nicht von ihren Nockschößen abschütleln können. Er war ihr erklärter Liebling und Schützling, seinetwegen find die Sozialdemokraten aus der RcichSregierung ausgetreten, vor ihn sprangen die Sozialisten, als er von der Reichsregierung abgeseht wurde; sie billigten seine Katastrophenraden und Katastrophcnpolitik und bezeugten ihm duhendmal öffentlich „voll und ganz" ihr Vertrauen. Wenn man nach den Gründen für den Verruf Sachsens in der außer sächsischen Welt sucht, dann ist es allein die sozialistische Miß wirtschaft der letzten drei Jahre. Nicht eine Einzeler scheinung ist der Fall Dr. Zeigner, daS ist auch die Ansicht Dr. Kaisers, sondern es handelt sich um daS ganze System ZeignerS. mit dem die Sozialdemokratie auf Gedeih und Verderb verbunden ist. Das ganze System Zeigner sitzt auf der An klagebank. Tenn auch Herr Fellisch sprach öfter daS ge fährliche Wort, daß nichts gefährlicher sei als der unpolitische Beamte. Klarheit mutz auch darüber herrschen, wer an diesen vergehe» ZeignerS eine Mitschuld trägt; denn nach den Ausfüh rungen des Redners hat Herr Zeigner zwei Landgerichtsräte, Voigt und Dr. Horn, wovon einer ein Duzfreund deS Chefs vor, eigens zur Bearbeitung der Gnadensachen, die den Händen des erpriMen Dr. Lessing entwunden wurden, ins Justiz ministerium berufen. Eine Reihe von Gnadensachen sind nicht in »e» ordentlichen Geschäftsgang gekommen, also auch nicht rcgl. ftricrt worden; eine Reihe anderer, die schon de» ordentlichen NclchnstSgang angetretcn hatten, auf höheren Befehl wieder her. ausgenommen worben; eine Reihe von Akten ist überhaupt ver schwunden. Deshalb ist Dr. Kaisers Forderung auf Vorlegung der Akten, sowohl des Justizministeriums als auch der ordent lichen Gerichte, wohl berechtigt. Unwillkürlich denkt man da an eine ausjällige Beurlaubung eines Untersuchungsgefangenen (l) in Dresden zu Weihnachten vorigen JahreS. Mit aller Schärfe forderte Dr. Kaiser die Beseitigung der Beamtenüberwachung, des Spitzelwesens, deS Denunziantentums, des Gewissenszwan ges und ein Nufhören der Belohnungen für Gesinnungstüchtige. Die N.wembersozialistcn, die zum Teil ihre Belohnung für ihre Belehrung energisch «ingefordert haben, sind allmählich zu einer schweren Gefahr und Belastung der Sozialdemokraten geworden, deren stolzes Haupt empfindlich gebeugt ist. Großreinemachen tut not. Sofort meldet sich der bedauernswerte Nachfolger ZeignerS, Justizminister Dr. Neu, zu Wort, um einige Erklärungen zum „bedauerlichen Fall Dr. Zeigner" abzugeben. Die verantwortliche Entscheidung in Gnadensachen, s« sagt er, hat stet» in Händen Dr. ZeignerS persönlich gelegen. Rücksichtslos soll Klarheit in diese Angelegenheit gebracht, vorbehaltlos sollen die Akten des Justizministeriums und der Gerichte zur Verfügung gestellt wer den, und wenn er von diesen schweren Anschuldigungen gegen Dr. Zeigner gewußt hätte, dann hätte er ihn nicht zum Land- ocrichtSdirektor ernannt. Neu macht keinen üblen Eindruck. Man fühlt um ihn die saubere Luft wehen. Ein Sozialist aus jenen Zeiten, als eS noch nicht lukrativ war, dieser Partei an zugehören; kein Neubekehrter. Auch Fellisch mußte noch eine Erklärung abgeben. Cr tat den verheerenden Ausspruch: Für die Ernennung von Beamten wäre der Negierung nur die per- fönliche Tüchtigkeit maßgebend? ES wäre besser, wenn Fellisch geschwiegen hätte. Im Landtage weiß man einige- mehr als im Reichstage. Herr Gündel <Dn.) unterstreicht die Worte Dr. KailerS. Er will erst das Verfahren gegen Dr. Zeigner beendet wissen, ehe der Untersuchungsausschuß zusammentrete. Zeigner soll eine Reihe von Begnadigungen auf formlosen Zetteln, ja auf Visiten karten verfügt haben, deren Vorlegung er fordert. Nach einer wei teren Erklärung Dr. NeuS und des einst so feurigen Verteidi gers von Herrn ZeignerS Amnestiegesctz, deS Herrn Tr. Wulfsen, sprach der Demokrat Dr. Kästner. Herr Mül ler, Chemnitz (Soz.) unternahm erst nicht den Versuch. Zeigner weiß zu waschen. Was war nur auS der stolzen sozialdeinolra- tischen Fraktion geworden? Wie raste sonst der See, wenn auch nur milde Vorwürfe aus bürgerlichem Munde flössen! Still, geduckt, wie verprügelt saßen die Sozialdemokraten. Selbst der temperamentvollste Zwischenrufer, der Kommunist Böttcher, war gestern anders. So konnte Tr. Kaiser in seinem Schlußwort die allgemeine Sehnsucht nach Reinlichkeit seststcllen und den Genossen die unbequeme Wahrheit Vorhalten, daß diese eine tadellose Beamtenschaft, die ihnen die Arbeit überhaupt erst er möglichte, übernommen, aber damit gewirtschaftet hätten wie echte Bankerotteure. Einstimmig wurde dann die Einsetzung deS Untersuchungsausschusses von 11 Mitgliedern beschlossen. Aber dann kam die Erlösung. Die Sozialisten und Kom munisten unternahmen einen neuen Vorstoß gegen die Reichs wehr und „Brutalitäten und unmenschlichen Mißhandlungen", die die Reichswehr sich angeblich in Sachsen hat zu schulden kommen lassen. Stundenlang wetterten die Herren Siewert und Nenner (Komm.) In Versammlungen »nd Zeitungen geht cs nicht mehr, also muß der Prügelknabe Parlament herhalten. Zu Hilfe kam ihnen der Minister Liebmann, dessen Angriffe sich in nick'tS von denen seiner kommunistischen Freunde unter- whicden. Wir haben kein Hehl daraus gemacht, daß die hellste Empörung, auch wenn diese noch so berechtigt ist, sich nicht in Ausschreitungen Luft machen darf. Aber ausgerechnet Herr Liebinann hat kein Recht, das Gewand eines Cato um seinen Körver zu schlagen: Erinnert er sich nicht an den Leipziger Blut- frühling 1919 und die sozialistische Empörung, besonders deS Ab geordneten Kirchhof, über seine wenig sentimentalen Aeußerun. An, die er zu den oestialifchcn Mißhandlungen machte, die seine Truppen damals in Leipzig begangen hatten? Auch Herr Menke (Soz.) entrüstete sich mächtig. Herr Menke müßte sich auch hieran erinnern: Am 29. April 1919 — am 12. April war Nenring ermordet worden — rief er im Landtage den damaligen Ministern zu: „Ihr habt wohl Angst vor der Elbe?"! Am 23. Dkak 19lS leistete sich Menke in einer Versammlung in Löb tau folgende Worte: .Der kommenden Bewegung wird sich weder ein RoSke noch ein Kirchhof (damaliger sächsischer Mist türminister. D. Red.) entgegenstellen können, ebenso wenig, wie der ermordete Neuring es gekonnt hat. Die Betreffenden wer. den auch genoSket und aekirchhost werden, wie Neurin« ge»eu- ringt wurde." Sozialdemokraten haben festgestrllt, daß am 8. August ISIS in Chemnitz verwundete Soldaten mit ge nagelten Brettern von der .Menge totgeschlagen worden, daß Krankenträger mit der Roten-Krenz-Binde beim Verbinden der Verwundeten mit Stöcke,» und Stangen mißhandelt worden seien". Und über Dresdner Vorgänge wäre noch manches zu sagen. Man wird nicht durch daS Hervorheben der eigenen Un schuld und durch die Belastung der Neickswehr die unbequemen gegenwärtigen sächsischen Dinge aus der Welt schassen können, Dr. Zeiq«er erkrankt Leipzig, 28. November. Der im Leipziger Nntrr- ftichiingügesäiigiiiS sitzende ehemalige sächsische Ministerpräsident Dr. Zeigner hat einen totalen Znsainmrnbrnch seiner Nerven erlitten, - >- Da» NuhrMmninl Berlin, 28. November. Das mit der interallierten Kontroll kommission für Fabriken und Bergwerke (Micum) abgeschlossene vorläufige Uebereinkommen, das bis zum IS. April 1924 gültig ist, enthält folgende Bestimmungen: 1. Mit den mit den Bergwerken verbundenen Fabriken, die bei der Unterzeichnung deS vorliegenden Vertrages bereits ein Abkommen mit der Micum getroffen haben (stehe Anlage 1) wird vereinbart, daß die Bedingungen VeS vorliegenden Vertrages h i n- fallig sind, wenn nicht binnen zehn Tagen 80 Prozent der Bergwerke (dieser Prozentsatz ist auf Grund der Vruttokohlen- beförderung des Jahres 1921 zu rechnen) alle Bestimmun gen des Abkommens an nehmen. Selbstverständlich werden unmittelbar nach Unterzeichnung dieses Abkommens Son derverträge mit jedem Bergwerk oder jedem Konzern abge schlossen, doch müssen die Bestimmungen des vorläufigen Abkom mens innegehalten werde». 2. Rückständige Kohlen st euer«. Die Bergwerke, die den vor dem 20. Januar 1S23 sür Oktober, November und Dezember de» JahreS 1S22 fälligen Betrag an Kohlensteuer an die Reichskasse abgeführt haben, sind für diesen Zeitraum von jener Verpflichtung befreit, müssen aber der Micum einen Nach weis über ihre Zahlungen an die NeichSkasse führen. Der ge. äti unsere Verla^berieder! während unser« pcrstderieker den Leruxrpreis kür verember schon beglichen haben, riock noch vieie unserer Verlazsabonuenten mit «len Novemdei'- ravl mßen im stüclcstsnd. V/ir machen darauf auk- merksam. dsk »Ile ettek»i8neiigen Lerugeqelelee» »üi- November- »d 3. veiemder- rum Toger- kueee clei- Üokrlmerl« «lurek Neeknskime er Hoden verdvn. Ls liegst also nur im eigenen Inleressö unserer Verlak-sderieiier. so rasch als mSelicb die rückständigen keträpe einrursklen. Qleielireitirr weisen wir hierbei dar uk hin, daü d r 8erus»pr-el» kür- verember- ln Hübe von 5 6ol«km»rlc »pükeslen» bis 8. verembee- etniuroklen k»k. 8>» ru diesem Deimin nicht «lngek-aneene 2»klungen weiden gleich» kalis durch biackriakme erhoben. Leruxspreise: ^ November-r l. IVoclie 35 käüiarden, 2. >Voclis 225 täilliarilell 3. und 4. V/ocke lnszeramt 2.50 Qoldmsrir veremberi 5 Oolämsrk vei- Verleg. naue Betrag der rückständigen KcHlensieuer, der von den Berg werken an die Micum zu zahlen ist, wird durch eine Ermächti gungskommission festgesetzt und bis zum 1. November auf ein Fünftel der Pauschalsumme einschließlich der Strasgelder be schränkt. Je nachdem es sich um reine Bergwerke oder um Berg werke handelt, die einem Konzern der Metallindustrie ange schlossen sind, wird der ErmäßigungSkoessizient zwischen drei Viertel und vier Fünftel gestaffelt, um der verhältnismäßigen Be deutung der Mctallwerke m jedem Konzern Rechnung zu tragen. Die für den Zeitraum bis zum 31. Oktober 1923 zu zahlende Ge samtsumme soll 15 Millionen Dollar für dir Gesamtheit der Berg, «erlr, die noch kein Abkommen mlt der Mirum grtrosfrn haben, nicht übersteige». Von dem derart festgesetzten Betrage wird für jedes Bergwerk oder jeden Konzern der Nettoerlös auS dem Ver kaufe der aus Konto der Kohlensteuer beschlagnahmten Gegen stände (Metallcrzougnisse, Kohlenlicferungen an die Regie, in den Bergwerken beschlagnahmte Nebenprodukte, Schlacke», Thomas mehl. Grubenhölzer u. dcrgl.) unter Anschluß auf andere Konten MepirationSkonto oder SachlieferungSkonto) der beschlagnahm ten Erzeugnisse abgezogen. Zehn Prozent de» Ertrages der rück ständigen Kohlensteuer sind binnen 15 Tagen nach Unterzeichnung deS mit jedem Bergwerk oder Konzern abzuschließenden Abkoin- mens fällig. Der Nest ist zahlbar in auf zwei bi» sechs Monate gestatteten Wechseln, die von den von der Micum zugelassenen Banken oder Firmen akzeptiert oder mit Bürgschaft versehen werden. 3. Künftige Kohlenabgabe. Vorläufig bi» zum 31. Dezember 1923 (Fälligkeitsdaimen 15. Januar 1924) wird dir Abgabe auf IS französische Franken für dir in» besetzte Deutsch, land verkaufte oder in» nnbesetzte Deutschland verkaufte oder dorthin versandte Tonn« Brennstoff festgesetzt. Selbstverständlich darf der Sah drei Achtel Goldmark auf der Grundlage von 1 Dol lar — 4I0 Goldmark nicht übersteigen. In die Verkäufe ringe, schlossen werden die Versendungen an die den Bergwerken ange schlossenen Fabriken. Soweit diese Abgabe bezahlt -ist, werden weder diese Brennstoffe, noch GaS und Elektrizität, noch die in neren Versendungen der Bcgwerke und Konzerne im besetzten Gebiete mit irgendeiner Abgabe belegt. Der eigene Verbrauch der Bergwerke einschließlich der Depuiatkohlen ist von jeder Ab gabe befreit. Der vom 1. Januar 1924 anzuwendende Satz wird in der ersten Jannarhälfte festgesetzt, und zwar nach Rücksprache mit den Bergwerken unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Lage des NuhrgebieteS. Während der Dauer diese» Abkom mens werden die Neparationskohlen mit keinerlei Abgabe belegt. DaS gleiche gilt sür die für die Armee und die interalliierten Dienststellen bestimmten Kohlen. Gegebenenfalls kann die Er- mäßigunaSkommission eine Herabsetzung der Brcnnstosfabgabe sür die ins Ausland versandten Tonnenzahlen genehmigen, um der Marktlage Rechnung zu tragen. 4. Reparationslieferungen. Grundsätzlich liefert srdeS Bergwerk Yen dem Tage ab, wo NeparatlonSlirferuiigen restlos zu erfolgen haben» eine Kohlen» oder Kolömcnge im Ber. hältniS zur Ziffer seiner Nutzfördrrung odrr KokSrrzengnng im Jahre 1921. Die vo» diesem Zeitpunkte ab zu liefernden Mengen und Sorten werden in dem alsdann in Kraft befindlichen Pro gramm der NeparationSkommission näher angegeben. Selbst verständlich liefern die Bergwerke im Aachener Becken und in der Kölner Zone den ihnen zukommenden Teil» Nah und Fern st <8ru«dstel»k-g«ng einer KrkegeraedSchtnkSklrche in Nürnberg. Am Sonntaa wurde in Nürnberg durch den H H. Trzbiidos von Vambcrg der Grundstein derSt. Ludwig-Kriege.» gedächtntskirche gelegt. Ter Gedanke, das Andenken an unsere gefallenen Helden in einer monumei talen Kirche zu verewigen, fand bei den Katholiken mächiiaen Anklang Leider erlaubten die schlimmen wirtschaftlichen Verhältnisse keinen früheren Baubeginn. Erst nach Ueberwindung größier Sei wierigkeiten und nachdem im Lame deS veigangcnen Jahies viele Baumaterialien angekouft worden waren, konnte an die Ausführung der FundamentierungSarbeilen hcrgegangen werden. st DaS wirdererftchende Flandern. In de», ehemals heiß umstrittenen Flandern ist eS wieder recht wohnlich geworden. Von hunderttausend zerstörten Häusern sind jetzt 75 000 wieder auf- gebaut, die Dörfer kehren zu ihren VorkriegS-Einwohnerzahlcn zurück. In Menin fehlen nur wenige Köpfe an der Fric- denszahl von 18000, in Upern sind 12000 von 19000 wieder da, in Nieuport 606 von 951, in Messi» es alle. ' Einige der neuen Häuser, besonders die von Kalfraat und LigY, an der Straße von Menin, sind besser als die gewöhnliche» Arbei terhäuser vor dem Weltkrieg: jedes mit einem großen WHnraum, vier Schlafzimmern, Waschküche, Wasserbehältern aus armiertem Beton und Mauern mit Luftschichten. Schweizer Fachvereine haben sich mit gutem Erfolge für die künstlerische Erscheinung der neuen Teile am Wiederaufbau beteiligt. st Jugendliche Straßcnrüubcr. Wieder einmal hat sich d>e Verwahrlosung unserer heutigen JugNld durch den Ranbüberfall zweier kaum der Schule entwachsenen Knabe» auf einen 80jährigen Mann in herrlichster Weise dokumentiert. Es handelt sich »m den 16jährige», Krämersohn Johann Holzäpfel n»d dessen 13jährigen Bruder Goitlieb, die de» Landwirt Johann Nynnt auS Nadolitz auf der Landstraße überfiele», um ihm 8800 tschechische Kronen, die er bei sich trug, abzunehnien. Falls er das Geld nicht gutwillig geben wolle, bedrohten die vielver sprechenden Knaben den Ueberfallenen »itt Erschießen. Während die jugendlichen Räuber mit dem Uebersalleueu rangen, näher!« sich ein Radfahrer, was sie zum Ablassen von ihrem Opfer und zur Flucht vcraiilaßte. .Sie konilten jedoch tingeholt und verhaftet werden, > - » i . fi . Die Berliner Börse Berlin, 28. November. Der Kurs der Mark in Neuyork' mit 14 Cent pro Billion entspricht einer hiesigen Parität von 7,14 Billionen für den Dollar und weist somit gegenüber dem Vortag eine kleine Markbesserung auf. Umsätze zu diesem Kurse wurden jedoch nicht getätigt, ebenso wie in London, wo die Mark ebenfalls «ine kleine Besserung erfuhr. Immerhin liegt der AuSlandSkurS noch weit über dem amtlichen Kurse in Berlin, so daß es dringend geboten erscheint, daß sich die maßgebenden Stellen nun endlich entschließen, einen annähernde» Ausgleich herbeizuführen. DaS Steigen der Goldpreise setzt sich in rapi- dem Tempo fort, und wenn nicht bald eine Aenderung in der Devisenpolitik eintritt, muß dies eine wirtschaftliche Katastrophe zur Folge haben. In Berliner Börsenkreisen nimm; man an, daß sich die NeichSbank dieser Erwägung nicht verschließt und nunmehr zu einer Erhöhung der amtlichen Kurse schreitet. Der Effektenmarkt, der Geldmarkt, wies im Laufe dsS gestriae,. Ta ge- eine ziemliche Versteifung auf. In den NachmittagSstunden war der Satz für tägliches Geld bereit? bis auf 15 bis 17 Pro zent gestiegen, andererseits war die Kaufneianng seitens deS Publikum» ziemlich lebhaft, wenn auch die Spekulation niigc- sichts der erwähnten Versteifung des Geldmarktes und der noch ungeklärten innerpolitischen Lage zur Zurückhaltung gezwun gen ist. ; Berliner BörsenstimmungSbilb vom 28. November. (Draht- bericht.) Die Verhältnisse am Geldmärkte, die der Spekulation sehr erschwerten, Geld zu erhalten, veranlaütcn Abaaben, denen nnr ganz ungenügende Kauflust gegeniiberkteht. Infolgedessen erfuhren die Kurse am Effektenmarkt durchweg Einbuüen bis um ein Drittel ihre» bisherigen Standes und vereinzelt darüber. Der Zinssatz für tägliches Geld stellte sich am Vormittag bis auf 26 Prozent, jetzt auf 16—15 Prozent. Berll««» DeVise«k«rse »om 28. November (Amtlich) »iigetellt von der Commerz, und Brivalbank. A.-H.. Dresden ' Botlenmaen in Millionen der Einheit der Wahrung. SS. «erd n. Brie' »7. »eid II. Brie» »mNerda« ... irsL-oo 1404000 I'Stooo 1404000 Briillel .... IN500 510580 194,00 -HS00 «hr,sii-ni« .... «',«><, »7 440 575^60 »ovmbagm . . 748145 75I87S 74817, 7,1-7» Blsikholm . . . »airco Zv47«a III740 1>04700 »im» 1074,, I«I545 1874,, London , - , . ISS5A0«) 1544L000 I« »4--00 I«44ö 00 Beuiiork .... «looroa 4710«»-' 4'81 00 4710*00 „>«,i »S"'S0 521471 S'1'80 70«I4N 1,78 0 72 17, 7,1 2, Madrid .... S47540 S455HN 5474.40 54 S 0 z-742 59., 48 ,8,72 ,9.148 irioor iv»„ I2I4S, 122,1» «or chou , . . iSudopest. . . . »19.410 »ro.,,0 2,94,0 210,,» 1 Goldmark --- 1 Billion Berliner »Srs« BMenknrs« in Billionen lv«ekk«»r An ovroz. Neichronleih» Gchant»n«.B«HN. . <«,«»»> Oactfie . . t««»ura. Hokeltatzri Bords, tzlovd .... »ereM.«i»»>»NI«HN ko«.» n. Brlvaltani »armsilidier »an! . «eulich, «,M.... D>0l»ni»M»m»„ndtl ivreodner Bank . . . Seimiger BredUansi. Qrfierr. »redil . . . »«dnmer »utzltabi. »e»lch-S>>rrmduka»r «ellenkirchen « rgw. Harpener lergioeri. Hahenlad» Liurahail»...... «an»», mann-Bi>dr. Odichl. »> entahnddi. , »nenmduur,, («»ßskurs« 28. U. 24. 11. 8 4 15 14 47 70 »I 14 11 »15 » »7, 9 18 ,,.» 9 9», ».2 0.9X 1.1» 41 4, >00 »5 Iw k» 1,0 »I 4» 2,5 1 » « »5 27 28., ,4 «»»nlr Bomdollier .... <be»i i»- ipevsen. . Diinomi» Basel . . . »h. «oldlchmld». . . k>S»iier gardweri» . vherichi. Nole werke . NN„.rieNr..«eieI1'». Bergmann Sirkir.. . Böa» r>»Nr Bachienweri «örittzer Waaaon, . Linke--alfmawi. . . tlatb-tiiirod. Mand Berii'-tlndal,M0ch Beniner vka ihtnen. Daimler-Molaren . -arimann Ma'ch.. . Oreniiein n. Novvel . Zilnmermannwerie . Bliia-Werke Haaeihal Lirlch-Nnpler . . . -ngo kchneider. . . Roiddenmtie Wonc. Giöhr «ammgai». < Zellsiols.Waidholl . . Olam »o. tt. »7» 5.» W« r» rr » io» I» o» »rr rs 7 w.» IS «.» b» ir.» >o Lt. 7«. l». e» «o SZ »4 7, i, 17 3, 4» l» s; >4 «7 "I r; 7» o 14 so >4 «o Mikgeteilt vom <sch«chcflo«akif»en Bankverein» Filiale Lreöden. * Neue Bedingungen für die Essektenllescruiigen. Der Bör senvorstand hat, wie daS „B. T." meldet, einen wichtigen Be schluß in der Frage der Esfektenlieferungen gefaßt. ES ist be schlossen worden, daß in Zukunft Essektenliejeruiigen frühestens am zweiten Tage nach dem Geschäftsabschluß vorgeliommen wer den dürfen. Dadurch sollen wohl in der Hauptsache die Mih- stände, die sich vielfach durch die direkten Lieferungen am nächsten Tage crgeben haben, beseitigt werden. Der Beschluß tritt am 1. Dezember in Kraft. * Zahlungsverkehr nach dem Ausland«. Der NeichSminisler der Finanzen hat sich damit einverstanden erklärt, daß die Ver sendung von Zahln » gSmittcln nach dem Ausland und die Ausführung von Gutschriften (Auszahlungen, Akkreditive) zu gunsten einer und derselben im Ausland ansässigen Person oder Firma ohne weitere», bei Versendungen also auch ohne Inan spruchnahme einer Bank, erfolgen darf, wen» der Gegenstand deS Geschäft» im Einzelsalle den Wert von fünfzig Gold mark (uingerechnet nach dem jeweiligen GoldumrechnungSsah) oder den j entsprechenden Wert in ausländischer Währung nicht übersteigt.
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