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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.06.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-06-11
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186906118
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18690611
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18690611
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar; Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1869
- Monat1869-06
- Tag1869-06-11
- Monat1869-06
- Jahr1869
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.06.1869
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5374 finde ich, daß der Güldene Brunnen auf dem Markte am Salz gäßlein 1581, der am Barfußgäßlein 160V, der am Naschmarkle 1688, auf dem Neukirchhofe 1712, auf dem Neumarkte in gleichem Jahre, auf dem ThomaSkirchhofe 1722 theilS neu erbaut, thrilS reparirt wurden; der Rach hatte zu Ende deS 17. Jahrhunderte auS fernen Mitteln 13 Brunnen und 11 Sturmfässer zu unter halten. während der Bürgerschaft die Instandhaltung der übrigen 27 Brunnen mit 28 Sturmfäfsern oblag. Emc Urkunde vom Dienstage nach Trinitatis 1556 belehrt unS, daß in dresem Jahre eine neue Wasserleitung in Angriff genommen wurde, indem der Rath sich mit den Gebrüdern Hans und Paul, den Preußern, welchen daS Vorwerk zum Thonderge gehörte, dahin verglich, daß ihm bei seinem Vorhaben, ein ftattltch Röhrwaffer von der Funkenburg und dem Stöneritzer Berge zu legen, gestattet sein sollte, Aecker und Güter deS Vorwerks mit Graben und Durchfahren zu berühren, doch, wenn dadurch Nachtheil geschähe, gegen brllige Entschädigung. Dafür verlieh der Rath den Brüdern und ihrer Mutter Regina, „Wolfs BreuserS seligen nachgelassenen eheligen Wirchin", auf ihr HauS, neben Magister Cordi'S Hause m der Prtersstraße gelegen, — dem jetzigen Hotel de Baviere — so lange sie drinnen wohnen würden, „zwei kleine Biere". Die Rechnung über den Kostenauf wand, vom Rathsschreiber Christoph Otto aufgesetzt, bezeugt, daß. obgleich der Rath an der Spitze des Unternehmen- stand, dasselbe doch ein Privatunternehmer: war Auch über die damaligen jährlichen Wafferpreise erholten wir Aufschluß, und sie waren iheuer genug. „Vff eynS Herrn BürgermeysterS IeronymuS Lotter Bevehl Hab ich, Christofs Otto vonn denn hernach beschrte denen Herren vnd itzlichen auS der Bürgerschaft, welchen das vor stehende Rörwaffer inn ire Heuffer zu führenn gelaffen worden ,st, empfangen und eyngenommen: Bürgermehfter IeronymuS Lotter 100 Gülden, Bürgerrmyster Docter Augustinus PistoriS 100 Gülden, Nikoll Volkmar 100 Gülden" — heißt cs unter anderen darin. Die ganze IahreSeinnahme betrug bei ein und dreißig Wassertheilungen in die Häuser 3052 Gülden 18 Gr. Auch die Höhe der Arbeitslöhne ist angegeben. Zwei Arbeiter die am Brunnen arbeiteten, erhielten für den Tag 2 Groschen ; und neun Karren mit Schieferstein aus der Schinvgrube — dem rotzigen Gchletttrplatze — nach der Funkenburg zu fahren bezahlte Otto mit 5 Groschen. HanS Pfeyffer führte mit vier Pferden d-m Nöhrmeister zwei Tage lang Röhren zu und erhielt jeden Tag 20 Groschen. Der Drechsler bekam für einen großen Knopf mit vierzehn Löchern, in jedes Loch eine Vorleine, damit man sehen kann wieviel Wasser dann ist, 9 Groschen und für sechs Säcke MooS 7 Groschen 6 Pfennige. Zehn Maurer und zehn Helfer oder Handlanger, die am Wasserbau arbeiteten, empfingen die Woche 5 Gülden 15 Groschen, und tausend Mauersteine kosteten 1 Güld. 13 Groschen. HanS Toffern wurden für 200 Stämme Röhrholz 47 Gülden 15 Gr. bezahlt. Der Nöhrmeister Andreß bekam für cine Röhre zu führen und zu legen ins Gäßlein beim Gewand Hause, da ein« gesprungen gewesen, 8 Gr. 6 Pf., und ein Arbeiter, der in der Reichsstraße eine Röhre aufgedeckt, 2 Groschen. Als Meister Chr.ftoffrl bet der ThomaSkirche und in der Burgfiraße <on Doctor Krammen an bis zum Collegia mit fünf Arbeitern f?chS Tage Röhren legten, bekamen sie 2 Gülden 8 Gr. Bald nachdem der Rach die Stadt mit Trinkwaffer von der Aötteritzer Höhe und dem Maricnbruvnen versorgt harte, richtete «r sein Augenmerk auf Gewinnung von Flußwasser durch eine Wasserkunst, und eS fand sich auch Gelegenheit zu einem dahin zielenden vorteilhaften Kaufe. Die Jungfrauen des Klosters Sanct Georg, auch Marienmägde genannt, deren Kloster in der Nähe der nach ihnen benannten Nonnenmühle stand, befanden sich :.i ewigen Geldverlegenheiten. Sie ließen sich bereitwillig finden, am Sonnabend nach Pfingsten 1521 „umb freundlicher nachbar schafft willen vndt der gemeyne zu guche" der Stadt daS ihnen z.eftchende Wasser der Pleiße mit einem Areal zur Anlegung einer Kunst für den Preis von 400 Gulden rheinisch zu verkaufen. Die Nonnen hatten bereits schon Anlagen zu einer Wasserkunst machen lassen, um ihren Garten mit Springbrunnen und Lust- ltt'wäffern zu zieren. Zur Zeit dieses Kaufs waren Elisabeth von Weisicnbach Aebtissin, Margatthe Pflugk Priorin, Ursula Leutzsch Uaterpriorin und Margarethe Kovnerttz Custorin. In dieser Ur- kund« wird gesagt, daß die Gemeinde zu Leipzig sammt allen Nachkommen aus der Nonnen Mühlgraben und Wasserstuß der Pleiße auf ein freie- offene- Gerinne Wasser zu einer Wasserkunst summt Raum, Grund und Boden zu dem aufgerichteten Wasser rad benutzen und der Müller selbst beim größten Wassermangel nicht befugt fein solle, zu schwellen oder aufzuhalten und zu ver tuen Tinen wichtigen Passus bei der j tzt schwebenden Wafferstreitsrage dürsten in dieser Urkunde nachstehende Worte bilden: „Und ap der Rath in zukouftigen Zeiten daS Wasser mit leichterer und geringer unkost dann itzo in die Stadt bringen mochte und diese Wasserkunst ab gehn ließe, Sollen und Mögen sie uichtS desto weni ger solch wasser, soviel und wie oben vormeldt und anders so wie yue, wie berurt vorkauft, zu anderer yrer und der Stadt nouurft unvorhiudert yre- Ge fallens gebrauche»." — Da der Nonueumühle durch ^ der neuen Kurst auf ein Korarad Waffer entzogen wurde, pflichtete sich der Rath, EraSmus ClanSbtckS, Ganzavge gm und ThomaS Kirstens Teiche und Hälter zu Gunsten der U künftig aus der Kunst zu speisen. Die Röhrenlegung uvd" defferuvg auf deS Klosters Grund und Boden wurde dem ebenfalls zugestandrn. Erst im Jahre 1539 finden wir die Wasserkunst vollendet die beiden Baumeister derselben, Gebrüder Wolf und Georg. selber auS München, erhielten am Donnerstage nach Ursula Rache darüber ein Zeugviß. Während der Belagerung Lcipzi :m Jahre 1547 wurde dre Wasserkunst zerstört, jedoch bald vir' aufgebaut und 1563 und 1568 erweitert uvd verbessert. I»! Belagerung von 1631 ließ sie Tilly niederreißen und zu werken einrichten, von welchen er die Plerßenburg beschoß. Künste waren erst 1628 mit einem Aufwande von 2000 GL reparirt worcen. WaS die zweite, obere Kunst aulangt, s» sie ohne Zweifel das älteste, von den Nonnen für ihren G auf dtssen Grund und Boden sie stand, angelegte Werk. Rath mag dasselbe, nach der SLcularifaüon deS Kloster-, Ml die Jungfrauen erst 154! verließen und besten Gebäude lüj abgebrochen wurden, an sich gebracht haben. Bei der Belagen von 1642 ließen die Schweden an den Künsten sämmtltche- sing abbrechen uvd nach Erfurt führen, wo eS die Leipziger gkj eine beträchtliche Summe wleder einlösten. Die sogenannte rot he oder obere Kunst wurde 1670 damaligen Kunfimeister Schlegel in größerem Umfange auSgeb und hundert Jahre später gab ihr der Kunstmeister Dähvti jetzige Gestalt. Dasselbe geschah mit der anderen, der weis« Kunst durch DähneS Sohn 1798, nachdem sie in der NeuH nacht auf 1759 abgebrannt und von einem Bruder unseres I rühmten Gellert höchst unzweckmäßig, weil ohne Rücksicht auf niederen Wafferstand, wieder aufgebaut worden war. kann mau dt« alte Geschichte unserer Wasserleitungen all schlossen betrachten. Mit dem 30. Juni soll die dreihundertjährige ThätiM bisherigen Wasserkünste eingestellt und Leipzig größtenteils een Wasserschäden der nahen südlichen Nreoerungen gespeist den. Hoffen wir, daß die Zwistigkeiten in der neuen Wajsns zwischen dem Rathe und einer Anzahl von Hausbesitzern sich digst auSgleichen mögen. Ohne Reflexionen über diese HM Angelegenheit schließe ich nur mit dem AuSdrucke memer feji Ueberzeugung, daß, wenn die oppositionellen HauSbesitz:r euü auch WasserzinS bezahlen wüsten, doch dabei niemand andn- loffen wird als — die MiethSbewohuer! ES ist da von den Ohrfeigen, die fietS weiter gegeben werdeu! — Universität. Medietnische DiSputattorr. n. Leipzig, 9. Juni. Gestern Vormittag 10 Uhr Saale der medicinischen Facultät (Couvict) die medicinifchr 5 pmation über die Inauguraldissertation deS daee. moä. ckoh Clemens St ein brück auS Eyla bei Borna statt. Diese Schiß 22 Seiten mit einer Tafel in Steindruck (4 Figuren), behaus ein chirurgisches, resp pathologisch-anatomische- Thema: „Einige über Brüche der Vorderarmknochen in der Nähet» LllenbogengelenkeS", gestützt auf drei interessante Fäll», sie auS den betreffenden im pathologischen Institute zu Lei aufbewahrten Präparaten anschaulich werden, und zwei ux seltene Fälle auS E. Gurlt'S „Beiträgen zur vergleiche pathologischen Anatomie". Die Thesen sprechen sich gegen di« Freigebung der ärz^ Praxis und für die Anwendung deS Chloroforms auch bei kleinsten chirurgischen Operationen auS. Die Opposition > vertreten durch die vvr. G. Neumann und P. Kaeppln. AuS der Vita sei der besondere Dank erwähnt, den Docivi, den Professoren Waguer, Winter und Schmidt auSspricht, Letzte für die von ihm freundlich gestattete Benutzung der Prioatbiblis Prof. Winter für dessen, man kann wohl sagen, fast sprüchwSr gewordene Gefällmkett in Literaturnachweisen auS den der Grhler'scheu Bibliothek der Universität u. s. w. Lrcursiomn der Zöglinge an Real- uni Gewerbeschulen. 6 Leipzig, 9. Juni. Wohl auf keinem Gebiete de-Vna nchleS sind die Anschauungen so wichtig und so segen-reich, auf dem Felde deS naturwissenschaftlichen und technischen Ue rickuS. Daher haben auch die Schulen, welche solche Uutm fächer vertreten, in der Regel ein« reiche Lehrmittelsammlung, Maschinen, Modelle re. dar bietet. Neben der fleißigen Bevi solcher Lehrmittel sind eS aber namentlich Excursionev, die Schüler ungemein fördern und für ihr Unterrichtsziel namentlich wenn sie in der rechten Weise auSgeführt werde», wissenschaftliche AaSflüge erhöhe« die Freude über einzel« der Lust tauche-, id äußerr in q l'göunt H Dahn Sherer Sö aftliche 4 «Uschulen »lteoeS. rlehrer Mellunk sffen bei lihe vorz: «lchem I ^chuevdeu lafionksar «ivahmeu. Wie wi utervomv »ehre« fü astalten, - Wasser! ^neuber der Hc Wiche s owvren l Iktilich de' iicht Wied lschule auch Erzeugt, MNtsse i Ügen Dan vndeu, d igr wää le die, i Iden, lagen ur «llrnL iholen, naueru e iiS Leber naiven ( Industrie! »Utende licht ne lUvterveh Zähi-kei zugrhöre vnd Ml sPniS v» Die l °it üblsi eüher r lfieller, v liu An oi lv-nager Ikovpri "izevt IvieleAu iann ftsneive - Lau, sabrikan Su-stell »alten lldee ch
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