Delete Search...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.06.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-06-20
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186906205
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18690620
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18690620
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1869
- Monat1869-06
- Tag1869-06-20
- Monat1869-06
- Jahr1869
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.06.1869
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
L)V58 ES ist neuerdings der dringende Wunsch au-gesprochen worden, Laß der m der Ausarbeitung begriffene Entwurf einer gemein samen Civil-Proceßordnung für den Norddeutschen Bund hinsichtlich seiner Bollendung so möchte gefördert werden, daß eS möglich sein würde, denselben dem Reichstage in seiner nächsten Session vorzulegen. Ob dteser Wunsch sich erfüllen lassen werde, kann für den Augenblick noch nicht mit Bestimmtheit gesagt wer den, doch ist eS wahrscheinlich. ES liegt demselben wesevtllch mit die Erwägung zum Grunde, daß eS doch wohl sehr praktisch sein würde, wenn die gemeinsame Civil-Proceßordnung gleichzeitig mit dem obersten Bundesgerichtshöfe für Handelssachen inS Leben trrten könnte; diese Erwägung wurde bereits während der Ver bannungen über die Errichtung de- gemeinsamen obersten Handels gerichts geltend gemacht, nicht bloS von einzelnen Regierungen rm BundeSrathe, sondern auch von den gewiegtesten Juristen im Reichstage, wie von Waldcck u. s. w. Die betreffenden Bemühungen waren damals freilich ohne Erfolg; nachträglich scheint man sich indessen nun auch von anderer Seite überzeugt zu haben, daß rü für den praktischen Geschäftsgang doch wohl wesentliche Iucou- venienzen mit sich bringen dürfte, wenn daS oberste Handelsgericht vor der gemeinsamen Civil-Proceßordnung inS Leben träte, und birrauf dürfte es denn auch wohl zurückzuführen sein, wenn neuer dings bedeutet wird, daß daS oberste Handelsgericht, obgleich der für dasselbe pro 1870 denöthigte Etat schon jetzt gefordert wird, b:S zum 1. April 1870 noch nicht inS Leben treten dürfte. Käme cs auf die Organisationöfrage allein an, so ließe sich drese, wenn sonst nichts im Wege läge, biS zum 1. April 1870 schon erledigen. Vom Domcapuel in Rottenburg ist Professor Häfele in Tübingen zum Bischöfe gewählt worden. Der Gewählte ist ein Maun von feinster Bildung und milder Denkungsart, in der Wissen schuft ausgezeichnet durch seine kirchengeschichtlichen Forschungen. Wenn der Papst rhu bestätigt, so wird dwS bedeuten, daß man in Nom gesonnen ist, der Diöcese Rottenburg den Frieden wieder zu geben. Man kennt ihn in Rom persönlich, da er erst kürzlich längere Zeit sich dort aufgehalren. Doch soll damals daS Ber halten der einflußreichen Kreise gegen ihn ein ziemlich kühle- ge- w.-ftn sein. Die beiden in Deutschland auf Grund der Lassalle'schen Theorien bestehenden Allgemeinen deutschen Arbeiter vereine, der zu Berlin unter dem Präsidium deS RetchragS a geordneten Herrn Schweitzer und der zu Dresden unter dem Präsidium deS ReichtagSabgeordneten Herrn Mende (sog. weibliche Linie), haben ihre Vereinigung zu einem Verein inS Auge grfaßt. Die beiden Herren Präsidenten ordnen in dieser Beziehung Folgendes an: Sowohl der zu Berlm wie der zu Dresden do- uuccktrte „Allgemeine deutsche Arbeiter-Verein" werden am 24. d. von den beiderseitigen Präsidenten auf Grund der stattgehabten, allgemeinen Abstimmung für aufgelöst erklärt. Nachdem die- ge schchrn. trettn an demselben Tage einige Parteifreund« zusammen und bewirken unter dem Namen „Allgemeiner deutscher Arbeiter verein" die Wiederberstellung deS ursprünglichen Vereins mit dem S'tz zu Berlin. Es erfolgt Aufforderung zu sofortigem Beitritt. Alle Mitglieder der bisherigen derben Vereine werden, wenn sie ^icht ausdrücklich widersprechen, als Mitglieder deS wiederherge stellten einheitlichen GesammtvereinS bttrachtet. Dem Vereine wrrd zu Grund« gelegt daS ursprüngliche Lafsalle'sche Statut nach seinem ganzen Wortlaut und mit dem alten Datum. — Eine am 17. Juni i-r Berlin abgehalcene außerordentliche Mitgliederversammlung, in welcher H:rr Mende erschien und von Herrn Schweitzer brüderlich begrüßt wrude, hat sich einstimmig für die Vereinigung aus gesprochen, desgleichen eme Versammlung d«S Dresdener Verein-. WaS den Zweck der Bereinigung bctrrfft, so sagen die beiden Präsidenten darüber: „Die Lafsalle'sche Organisation wird un widerstehlich se,n von dem Augenblick an, wo sie in Wahrheit die gesammren Kräfte der ganzen Partei umfaßt. Eine Arbeiterpartei, Ein Wille. Eine Macht durch ganz Deutschland! Ein „Allge meiner deutscher Arbeiterverein", gegründet auf die von Ferdinand Laffalle verkündeten Principim und zusammengehalten durch die von ihm gegebene Organisation." Für den bisherigen Zustand ist Fclg-nvtü charakteristisch: Line der schlimmsten Folgen oer bis herigen Spaltung — so lesen wir im „Social-Demvkrat" — lag in der Corruption, in der Bestechlichkeit, die groß ge zogen wurde. Glücklicher Weife hat man jetzt die Möglichkeit und die Mittel in der Hand, genau festzustellen, welche Leute von beiden Seiten Geld bezogen haben oder sich sonstwie alS käufliche Subjecte erwiesen haben, denen e- also nicht um die Sache, souderu in schmählichster Weise um materielle Vortheile zu thun ist. Solche Leute, werden jetzt der verdienten Strafe für ihr Handeltreiben mit der Arbeiterfache nicht entgehen." Gleichzeitig wird in Aussicht gestellt, daß sich die ReichStagSadgcordneten Schweitzer, Försterling, Fritzsche, H.rsenclever und Mende im Reichstage alS besondere „socialdemokratische Kraction" unter dem Vorsitz deS jedesmaligen VeieinSpräsiventrn coastituiren werden. Den jüngsten überaus peinlichen Erörterungen in der Ita lienischen Deputirtenkammer, welche sich an die behauptete Bestechung einiger Mitglieder derselben knüpften, ist durch die Vertagung deS Parlament- ein Ende gemacht worden. Der wesentliche Grund zu dieser Vertagung lag in dem welchen die Regierung seitens desselben gegen ihre vorgeschl Fiuauzpläne vorauSfah. Wie der Fiuauzmiuister erklärte, hat Regierung dieselben einstweilen fallen lassen, um sie, »ach gängiger Rücksprache um den behelligten Parteien, in einer theilhasteren Fassung wieder aufzuuehmen. Von den spanischen CorteS wurde daS RegeutschaftSgeft« mit 193 gegen 45 Stimmen am Montag angenommen. Smo erhielt als Regent den Titel Hoheit, aber ohne Befugniß, Gr zu bestätigen oder die constimirende Kammer aufzulöseu. Pr wird natürlich Minister-Präsident. Die Feier der Verfassung Verkündigung fand am Sonntag den 6. und dir Vereidigung HeereS (durch Regen unterbrochen) am 13. Juni statt. Mimster deS Innern hat in einem Rundschreiben den Statsi der Provinzen iie Weisung erhellt, die Bestimmungen der Vr faffung stets in freisinnigster Weise auSzulegen, und zwar so, die Freiheit der Person ober der Gesammhelt und die AuSübi der staatsbürgerlichen Rechte im weitesten Maße gewehrt bleibe Die Unruhen im Kohlenbecken von St. Etievaih Frankreich scheinen ähnlicher Natur zu sein wie die erst neulich den belgischen Bergwerken zum AuSbruch gelangten. Bilde gauneu mit einer plötzlichen Arbeitseinstellung; die eigentlich ernden formulirten ihre Forderungen in gemäßigter und diM loyaler Weise. Aber neben diesen sonst durchaus friedfertige Elementen machten sich andere von völlig verschiedener Nat, geltend, welche die Schachte zu zerstören, die Maschinen zu sch dle Treibriemen zu zerschneiden und die Göpel zu demoliren in tcten. Diesen Bestrebungen gegenüber mußte, wie in Brlgt dle Militärmacht aufgeboten werden, und hier wie dort hat zu bluttgen Conflicteu geführt, die namentlich von Seiten Regierung ungemein bedauert werden. Solche Vorkommnis mü sociaUstifchem Untergründe, lassen immer tiefe Riffe iuvesi der Bevölkerungen zurück, und oftmals genügen Jahrzehnte mH um die so geschlagenen Wunden wieder gänzlich verharschen machen. Gerade bei diesen Anlässen glaubt mau auch wieder Einwirkung der Internationalen Arbeitergenossenschaft von London erkennen zu können, um so mehr, da biS dahin derartige Errig^ niffe in Frankreich srlbst bei umfassenderen Arbeitseinstellung! eigentlich zu den größten Seltenheiten gehörten. DaS englische Oberhau- war am 18. Juni inderdriit Sitzung über die irische Kirche wieder vollgedränat. Lnl CannS stellt feine Anfrage, ob die Regierung den daß Obers beleidigenden Brief Bright'S gutheiße. Earl Grauville erklärte lebhafter Aufregung, daS Ministerium thue die- keineswegs; lehne jede Absicht, daS Oberhaus einschüchtern zu wollen, vovft ab. Bright empfinde aufrichtiges Bedauern über die refprctwW gen Ausdrücke, dl« in seinem Briefe untergelanfen seien. Der Lail von Derby hielt darauf eine große Rede gegen die Kircheuvorlage Für die zweite Lesung sprachen der Earl von Kimderley, Herzog von Clevelano und von Devonshire, Earl Stanhope^ der MarquiS von SaliSbury und Earl Nelson, die beiden letz'nr Conservative; gegen die zweite Lesung außer Lord Derby du Recht-gelehrten Baron RedeSdale und Baron Colchester und Bischöfe von Tuam und von Ripon. Nachschrift. Die von Vielen nicht gecheckte Hoffnung d«r> Londoner „TtmeS", daß die englische Regierung schließlich doch die irische Kirchenbill glücklich durch daS Oberhaus bringe» werde, ist glänzend in Erfüllung gegangen. Am Morgen dr- 19. Juni früh gegen 3 Uhr stimmten die edlen LordS deS Reiche nd und die Regierungsvorlage wurde mit 179 gegen 146 Stimvmf angenommen. Amerikanische Blätter berichten von mehreren Expedition» I nordamerikauischer Flibustier, welche kürzlich zur Unterstützung der Iasurrecüon auf Cuba gelandet feien. Eine derselben, mü zeh» Kanonen und anderen wüufchenSwerheu Zufuhren versehen, way der „New-Uorker HandelSzeitung" zufolge, am Hellen Tage.ohvts Widerstand tu der Bai von Ntpa gelandet. Durch den , ^ Schlag, welchen die Insurgenten, den spanischen Berichte» zufolge,! jüngst bei Puerto Padre erlitten haben, würden diese Anstrengung» ihrer nordanurikanischeu Freunde nicht- desto weniger ohne Erfolg gemacht sein. 'S) u Luforl Ißtdergabe In» »nserei versc itlich v soll au Wedigen «ist. 8 ftir «irden Ml sucht Wrne bet »Leipz Cent« litister 2 IhdnieSPü Imdeiimu «geführt t, sich auf ß iu der M Wem Iß. Wem ßtt Leech „d uuS ftwarmt i Ichr geschi ssdru un «Kürnirte Mund ßre wicht irr man Mich a «l- HauS Men r Dm. ' «s Din> ^ (Mit noö ti im wer mosten licht übt Dameukc vortrage schon mc licht« Z günstiger m düst Mter »ickvd« H. Linei wd der gisch,» j Damevk re v * Leipzig, 19. Juni. Heute Mittag '/il Uhr trafen 9hn( königlichen Hoheiten der Kronprinz Albert und die Sron- Prinzessin, sowie der Großherzog Ferdinand von Tos cana mit Gemahlin, begleitet von Sr. Excellenz dem Krieg--, minister vonFabrice von Dresden hier an und stiege» w Hotel zum Dresdner Bahnhof ab. Dieselben wurden am Bahn höfe von den beiden Großfürsten Constantia und Nicolau- von Rußland begrüßt und begaben sich Nachmittag- in Begleitung da beiden letztem zur Beiwohnung deS OfficierLreuneuS nach den Rennplatz vor dem Floßthor. Mit dem Abendzuge 7 Uhr 25 Mi», kehrten die hohen Herrschaften wieder »ach Dre-be» zurück. 0. k. — Leipzig, 19. Juni. Die letzten beiden Lcti da Oper „Han- Helling" von Heinrich Marschuer gelaugte» gestern am 18. Juni in ziemlich mangelhafter Weise auf uus-m * L »«folge Ktünlti MeSi -wölke «bracht sich bei Valin», mhrer, istbeso ..Frenh klimm Mdf komme ,.Nd§ früher ltrstm, Hn-I rollte Lrstr oben» btrrä
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview