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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.07.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-07-17
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186907172
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18690717
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18690717
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1869
- Monat1869-07
- Tag1869-07-17
- Monat1869-07
- Jahr1869
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.07.1869
- Autor
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0 !« 6482^ , >., - r; «»-' u- ^ BerMichtsptti-wie diejenige^ welche ln der NeßA andere Äkchen besuchen. Ueberdies würde es eine große Unbilligkeit sein, die jenigen Ueberschüffe, welche das Vermögen der Neukirche gewähre, für andere Zwecke der gesammten Parochie zu verwenden, und für einen der Neukirche selbst und der zu ihr sich haltenden Ge meinde dienenden Zweck nicht- verwilligen zu wollen. Nach Schluß der Debatte wurde mit 8 gegen 5 Stimmen beschlossen, die Hei zungsanlage der Neukirche noch in diesem Sommer und Herbst auszusühren. Es handelte sich nun um die Art, die Mittel und Wege der Ausführung. Insbesondere kam die projectirte Verlegung der Kanzel zur Sprache. Es wurden mehrere nicht unerhebliche Bedenken gegen diese Verletzung geltend gemacht, während anderer seits hervorgHoben wurde, die Verlegung der Kanzel sei eine nothwendige Folge deS Plans , wie er für die Heizungsanlage in Aussicht genommen sei. Herr vr. iseorgi beantragte, da die Stellung der Kanzel ein so wichtiger Punkt und der Plan im Einzelnen noch nicht.vollständig reif sei, die ganze Frage über die Modalität der Ausführung dem Herrn Baudeputirten zur Noch maligen Erwägung zurückzugebem Dem schloß sich Herr Götz an mit dem Bemerken, es würden von Herrn Wagner noch detaillirtere Pläne^u erfordern sein. Dagegen wurde bemerkt, die Wirkung dieseSfMueu Antrags, falls er Znstimmänd'fände/'Würde die gleiche sein, wie wenn der oblge Verschiebungsantrag angenom men worden wäre, es liege aber viel daran, daß die Arbeiten noch vor Eintritt deS Winters zu Stande kämen. Der Antrag wurde schließlich mit 8 gegen 5 Stimmen' abgelehnt.' Dagegen wurde die Entscheidung der Frage über die Stellung der Kamel und der Kirchenstühle einer Deputation überwiesen, welche Mts dem Baudeputirten, den geistlichen Mitgliedern des Kirchenvor standes, Herrn Götz und den Herren Geistlichen der Neukirche bestehen solle. Ferner wurde beschlossen, daß zur Arbeitsvergebung die Herren Vicevorsitzender, Baudeputirter Härtel und Herr Götz ermächtigt werden sollen. Hierauf gelangte zur Abstimmung die Frage, ob die Summe von 5000 Thlr. (so hoch sind die Gesammtkosten der Arbeiten angeschlagen) aus dem Stammvermögen der Neukirche entnommen werden solle. Diese Frage wurde gegen 3 Stimmen bejaht, wäh rend Herr vr. Georgi sich, einer ausdrücklich abgegebenen Er klärung gemäß, der Abstimmung darüber enthielt. Für letzteren Beschluß wird, in Gemäßheit der Kircbenvorstandsordnung, die Genehmigung der Kircheninspection und oer königl. Kreisdirection eingeholt werden ^ wie auch Uber den weiter gefaßten Beschluß, daß, oa die Neukirche nicht Parochialkirche ist, auf die Dauer des Baues die Gottesdienste der Neukirche (wie ferner Zeit der Io- hanniskirche) einzustellen seien. 3) Vorbehältlich einzuholender Consistorialgenehmrgung erklärte sich der Kirchenvorstand bersit, der reformirten Gemeinde für einen bevorstehenden Reparaturbau ihrer Kirche die Peterskirche in noch zu vereinbarenden Stunden zum Simultangebrauch für ihren Gottesdienst einzuräumen. 4) Die Rathsanzeige von Ernennung des Herrn Papier zum Organisten der Thomaskirche wurde vorgelegt. An dre Stif- tungsbuchhalterei wird für Auszahlung des Gehaltes Verfügung ergehen. 5) Da die Peterskirche für zahlreichere Communionen sowie für Krankencommunionen Mangel an heiligen Gefäßen hat, so wurde der Herr Baudeputirte beauftragt, unter Vernehmung mit Herrn Oberkatechet v. Fricke Vorschläge wegen Anschaffung der erforderlichen Gefäße an den Kirchenvorstand zu bringen. 6) Da die Zeit vorgerückt war, so wurde der von Herrn vr. Georgi schriftlich eingereichte und durch Circulation zur Kenntniß der Mtglieder gebrachte Antrag, betreffend Vereinigung und Vertretung der deutschen evangelischen Regierungen angesichts des bevorstehenden ökumenischen Concils, nicht mehr zur Debatte «bracht, sondern beschlossen, mit Vorberathung des Antrags eine Deputation zu beauftragen, welche in der sofort auf den 26. d. M. anberaumten Kirchenvorstandssitzung Bericht darüber erstatten solle. Dieselbe wurde zusammengesetzt, außer dem Herrn Antragsteller, auS Sup. Lechler, Vicebürgermeister Stephani, Appellations rath Baumgarten, Prof. Eckstein und Oberkatechet Fricke (Eingesandt.) Geehrter Herr Redakteur! Wahrend Ihr geschätzte- Blatt fast alle das Wohl und Wehe der Stadt betreffenden Begebenheiten bringt, ist es mir sehr ausgefallen, daß dasselbe — so wie die ge- sammte hiesige Presse — einen vor 8 Tagen stattgehabten Unfall, der großes Unglück hätte herbeiführen können, gänzlich ohne Be- ^ rücksichtigung und Besprechung gelassen hat.*) Ich meine die in der Nacht vom 8. zum 9. dsS. in der hiesigen Nonnenmühle erfolgte Explosion eines Dampf-Apparates. Der Pachter *) Wir baden über den Vorfall von keiner Seite her eilte ausführ lichere Mittheilung erhalten. D. Red. h ko, i ih au i" lb ^ ^ der Nonnenmühle, Herr Weber, hat nämlich seit einiger Aeik bshufs Anfertigung von Strohpaprer einen Damvf-App-M, .in welchem Stroh gekocht wird, ausgestellt, und derselbe explodirte in der erwähntere Nacht unter donnerähnlichem Getöse, die ganze Nachbarschaft nt Angst und Schrecken versetzend. Wenngleich glück licherweise Menschenleben nicht zu beklagen stnd, so hat doch die Explosion in der Nachbarschaft ziemlichen Schaden angerichtet; so z. B. sind in dem Gewächshause deS benachbarten Herrn General- cousul Clftuß circa 5V Fensterscheiben durch hinüvergeschleuderte Steine zertrümmert und ein großer schwerer Balken über da- Ge wächshaus hinweg in den Garten geworfen worden, welcher, zugleich Bäume und Gewächse verwüstet hat; das Gefährlichste aber war, daß der Garten des Herrn Generalkonsul Clauß mit siedendem Chlorkalk-Wasser überspritzt wurde, was ein unberechenbares Un glück hätte zur Folge haben können, wenn die EUlosion am Tage stattgefunden hätte. In dem benachbarten Schwägrichen'schen Garten sind die Dächer der angrenzenden Gebäude, so wie eine GartAhßr. und:.Gartenbank, auch Gewächse durch hinubergewor-. fene Steine und mehrere Centner schwere Balken arg beschädigt worden, sogar der einige Centner schwere eiserne Dampfapparats- Deckel war ca. 100 Schritt weit in den Schwäarichen'ßhen Garten geschleudert worden. Ein wahre- Glück, daß dw Katastrophe nicht am Tage oder vor 10 Uhr Abends erfolgte, denn in dem sehr be lebten Schwägrichen'schen Garten hätten die hinübLrgeschleuderten Stücke große- Unheil anrichten können. ... Wir.ich hüre^ist die EUlosion nur durch eine Vernachlässigung erfolgt, indäm die mit Heizung versehene Maschine ganz ohne Aufsicht gelassen worden ist. Wie ich ferner höre, besitzt Herr Weber gar. nicht die Concession zur Anlage einer Strohkocherei, wenigstens habe ich nie gelesen, daß von Obrigkeitswegen die im Gesetze angeordnete Bekanntmachung wegen etwaigen Wider spruchs gegen eine derartige Anlage erlassen worden ist. Hat schon das Kochen deS Strohes durch den daoei sich verbreitenden pesti- lenzialjschen Geruch nebst dem aus der Dampfeffe auSftrömenden ftrrken Rauch die größten Nachtheile für die ganze Nachbarschaft, o liegt jetzt für letztere in dem erwähnten, durch Fahrlässigkeit jerbeigeführteu Unfälle eine beständige Gefahr für Leben und Ge- undhelt vor, und die Frage dürfte wohl erlaubt sein: Wie ist es möglich, daß eine so gefährliche Anlage ge duldet wird? Leipzig, den 16. Juli 1869. In vollkommenster Hochachtung X. (Eingesandt.) Unter den vielen schönen und angenehmen Vergnügung-- Etablissements der nahgelegenen Ortschaften ist eS besonders der Neue Gafthof zu Gohlis, welcher einer Beachtung würdig scheint. Der große Concert- und Tanzsaal, die freundlichen Gast zimmer mit schönen französisch-deutschen Billard-, dis Mar morkegelbahn, Alles die- sind Anziehungspunkte für Gäste, vor züglich ist eS jetzt aber der Garten, welchen der Besitzer des Grundstücks Herr Amtmann Ullrich in Gohlis mit so pracht vollen Colonnaden, Zelten und brillanter Gasbeleuchtung auS- gestattet hat. Dabei versteht der Wirth Herr Carl Weife au- Gohlis (schon früher als tüchtiger Wirth bekannt) seinen Gästen durch Alles, was Küche und Keller zu bieten vermag, sowie durch aufmerksame Bedienung den Aufenthalt angenehm zu machen. Gesellschaften wären diese Räumlichkeiten zur Abhaltung von Fest lichkeiten besonders zu empfehlen; ebenso den Herren Lehrern zu Schul- und Kinderfesten. -- --- - - — -- - - , ------ Gin Sountag-Vrachmittag in ASbig-er. 3. 3. Mehrere Jahre sind eS her, daß wir nicht in Zöbigker , waren. Wie sehr überraschte und erfreute unS daher die mit veuz, großen schönen Park de- Herrn Rittergutsbesitzer Kees vorge gangene vorteilhafte Veränderung, die Entfernung der französischen Alleen, wie der großen Alameda vem Herrenhause gegenüber Ufld die malerische Schöpfung eine- von englischen Anlagen landschaft lick umgebenen großen neuen Sees. Ed will unS bedünken, wir sind hier in einem der schönsten, wo nicht dem schönsten Parke der Leipziger Umgegend, dessen Reize, Dank der Liberalität des Be sitzers, Jedermann und jederzeit zugänglich sind. — Es iss iu der That sehr verlohnend, einen Sonntag-Nachmittag in Zöbigker zrz- zuvringen, das durch die Omnibuscourse so vielfach und rasch mit Leipzig verbunden ist. Es wird da- Gemüth angenehm angeregt durch ven Besuch des erwähnten Parke-, und dabei geht auch der,. Lew nicht leer auS, da der Gasthof zwar nicht mehr vom Besitzer, dem wohlbekannten Seyß, bewirtschaftet wird, aber in dem neuen Pächter (Knabe) eineu rührigen und aufmerksamen Wirth, dessen Wein- und Bierkeller die Kritik getrost aushalten können, aufzuweisen hat, bei dem man eS sich und seiner irdischen Hüll recht wohl sein lassen kann. Auf denn znr Sommerfrische gen Zöbigker!
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