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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.08.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-08-16
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186908161
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18690816
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18690816
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1869
- Monat1869-08
- Tag1869-08-16
- Monat1869-08
- Jahr1869
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.08.1869
- Autor
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7330 man zunächst wichtige Mittheilungen de- Gesandten der Union in Madrid, General Sickles, erwartete. Die Revolution in der orientalischen Republik ist zu Ende. Carabaüo wurde smit einigen 70 Begleitern gefangen, nachdem Oberst Maximo Perez ihm einige Tage vorher seine ganze Infanterie und Artillerie abgenommen. Der Stand des Papiergeldes hat sich in Montevideo gebessert und man hofft, daß der Zwangscours, welcher Veranlassung und Motiv zum Auf stande war, jetzt abgewendet fei. Daß Urquiza den Rebellen seine Anerkennung verweigerte, hatte die Hand General Buttler's und der Regierung in Montevideo bedeutend gestärkt. Vom Kriegsschauplätze in Paraguay liegen unter den in Liverpool eingegangenen Posten Mittheilungen bis zum 9. vor. Monats vor. Präsident Lopez behauptete sich um diese Zeit noch mit einem kleinen Corps Infanterie und Cavaüerie und einigen 30 leichten Feldgeschützen im Gebirge. Die von den Brasilianern gemachte Behauptung, als sei der Diktator von Lebensmitteln ent blößt, wird von dem „Buenos Ayres Standard" in Abrede ge stellt, dagegen fehlt es diesem Blatte zufolge an Waffen und Mu nition. Lopez machte neuerdings den Versuch, einen Zug voll argentinischer Soldaten mittelst eines Torpedo in die Luft zu sprengen, doch explodirte die Höllen - Maschine, ohne Schaden zu thun. Am 3. Juli trafen die neuernannten Mitglieder der pro visorischen Regierung mit Sennor Paranhos in Asuncion ein. ) Lei, 15. August. Mit dem heute Morgen auf der ... ^ . Berliner Bahn von hier nach Wittenberg abgelassenen Extrazug reisten 410 Personen dahin ab. — Ist einer Niederlage des Grundstücks Nr. 31 der Gerber straße, woselbst Farbhölzer aufbewahrt werden, kam heute Morgen in der sechsten Stunde auf noch unermittelte Weise Feuer aus, welches zwar nach Herbeiziehung der Löschmannschaften bald unter drückt wurde, jedoch durch Vernichtung und Beschädigung einer größeren Partie Farbhölzer einen nicht unbedeutenden Schaden angerichtet hat. — In vergangener Nacht betrugen sich drei junge Leute in einer hiesigen Weinstube so unliebsam, daß der Wirth mit Hilfe einiger seiner Gäste kurzen Proceß machte und die Scandalmacher an die Luft setzte. Darüber wurde aber einer der Exmittirten, ein Stein drucker, so erbost, daß er von außen ein großes Ladenfenster einschlug. Der Schaden, den er dadurch herbeigeführt, beträgt etwa 25 Thaler, außerdem hatte er aber sich selbst an der Hand durch die Glas scherben eine schwere Verwundung beigebracht, die noch in der Nacht ärztlichen Beistand erforderte. lü Leipzig, 15. August. Gestern Abend fand im Pantheon eine Versammlung des Allgemeinen deutschen Arbeiter- Vereins statt, m welcher Bericht Uber den bekannten Eisenacher Congreß erstattet, der erfochtene Triumph über die „verräterische" Partei der Bebelianer gefeiert und der Sieg der Lassalleaner ge bührend verherrlicht wurde. Natürlich ergab sich dabei die beste Veranlassung, der verschiedenen Berichte zu gedenken, welche in der Tagespreise über den Congreß erschienen sind. Daß der weitaus größte Theil der Tagesblätter von Dem, was in Eisenach geschehen, wenig erbaut ist und vielmehr den ganzen Congreß als eine un glückliche Komödie betrachtet, ^welche von ehrgeiztgen Führern auf Kosten des Schweißes der braven Arbeiter aufgeführt worden sei, ist allerdings eine nicht wegzuleugnende Thatsache; wenn aber, wie es gestern geschehen, aus dieser Thatsache keine andere Folgerung gezogen wird, als daß die gesammte Tagespresse aus feilen, erkauften und verächtlichen Organen der schnöden „Bourgeoisie" bestehe und nur auf Herabdrückung des braven Arbeiterstandes denke, so ist das ebenso unwürdig wie kindisch. Ein unbefangenes Studium der geachtetften und einflußreichsten Zeitungen läßt ohne Mühe erkennen, daß sie alle ohne Ausnahme die freundschaftlichsten und wohlwollendsten Gesinnungen für den Arbeiter ft and und dessen Wohlergehen hegen; und wenn die gesammte nichtsocialistische Presse einstimmig und entschieden gegen den beklagenswerthen Unfug sich ausspricht, welchen die Ver führer der Arbeiter mit ihrer^ lächerlichen BeglückungS-Ideen verüben, so geschieht Dies eben nur und ausschließlich aus reiner und uneigennütziger Th eil nähme an der Stellung des Arbeiter standes. In der gestrigen Versammlung wurde auf diesen Theil der Presse und ihre Bestrebungen nur geschimpft; es heischt sonach die Pflicht der Selbstachtung, daß kein Organ der hiesigen Ta-espresse sich ferner mehr Herbellasse, dem gehässigen Treiben von Ver sammlungen, wie die gestrige, überhaupt noch Beachtung zu gönnen. — DaS in voriger Nummer erwähnte Concert in der Schneemann'schen Restauration, verbunden mit Effectenlot- terie und Feuerwerk, wird erst heute, am Montag, abgehalten werden. Dies zur Berichtigung der gestrigen betreffenden Mit theilung. — DaS „Dr. Iourn." meldet unter dem 14. August: Seit vorgestern sind im „Segengottesschacht" wieder mehrere Leichen unter den Brüchen vorgefunden und zu Tage gefördert worden, so daß die Gesammtzahl nun 257 beträgt; 4 Leichname wurden heute Vormittag nach dem Füllorte tranSportirt. Laut dem Werk-verzeichniffe werden nur noch 13 Verunglückte unter den Trümmern auszufindeu fern. Da möglicherweise die Befürch tung auftauchen könnte, daß einige der Verunglückten nicht pem Erstlckungs-, sondern dem Hungertode zum Opfer gefallen seien, so dürfte die Mittheilung zur Beruhigung dienen, daß bei allen Denjenigen, welche das Unglück um einige Stunden überlebt haben, das mitgenommene Frühstücksbrod vollständig unberührt aufgesunden worden ist. ^ — Am 16. beginnen auf dem „Heller" bei Dresden die großen Schießübungen der gesummten Artillerie und dürsten wohl die ganze Woche andauern. Im Laufe genannter Zeit soll auch ein großes Manöver stattsinden und zwar bei Gelegenheit des in Dresden anwesenden königlich preußischen Generalstabes. Verschiedenes. — Aus Düsseldorf geht der „Zukunft" unterm 12. Au gust folgende Privatmittheilung zu: Bei der im Kloster vorge nommenen Untersuchung bemerkte der Prior, daß er einen in Be- rufsgeschäften — nämlich Betteln — Tags vorher verreisten Pater sofort zurückzukommen veranlassen werde, trotzdem er vorgab, wegen des mit dem Betteln verbundenen zweifelhaften Aufenthalts eine genaue Kenntniß des Verbleibens eines solchen herum irren den Paters nicht zu besitzen. — Die Untersuchung war Sonnabend und am Dienstag Morgen stellte sich der Prior mit einem andern Pater von selbst ein, um das Abends zuvor einaetretene Ereigniß der persönlichen Erscheinung jenes Paters im Kloster zu melden. Leider war er genöthlgt, bei dieser Miltheilung fortzufahren, daß es ihn hart berühre, wie er an diesem Morgen die Zelle desselben anz leer gefunden habe und er in der traurigen Lage sich befinde, Erkundigungen einzuziehen, ob er von der umsichtigen Polizei aus gewittert und fest genommen sei. Man gab chm dann die beruhi gende Versicherung, daß dies nicht der Fall wäre. Nähere Recherchen der Polizei stellten dann fest, daß Montag Abend um 11 Uhr ein Dominikaner-Pater mittelst eines Salonbillets das Weite nach Holland gesucht und auch gefunden habe. Die Ermittelungen bei dem Personale, welches der Abreise zugesehen, stellten dann nament lich wegen einer ominösen Brille fest, daß der jetzt wohl für immer Verreiste eine mit den Angaben der Kinder identische Person dar stelle. Der Vogel war ausgeflogen und es folgt hinter ihm her ein Vogelnetz in Gestalt des Steckbriefes. Außer der durch jene Schandthat wach gerufenen allgemeinen Entrüstung hinkt hinter dem Dominikanerkloster ein dunkler Schatten in Form des Geld - punctes her. Die Mönche legten den Bau eines großartigen Klosters mit Kirche an und verließen sich wegen Bezahlung außer auf Gottes Hülfe auf den Beutel deS mildthätigen PublicumS. Die Gaben flössen aber schon lange spärlich und werden jetzt wohl ganz ausbleiben! Viele Handwerksleute haben seit Jahr und Tag bedeutende Forderungen von zusammen Über 15—20,000 Thcller. Diejenigen, denen die Geduld und die Kraft der Creditgewahrung ausging, klagten. Da pellt sich aber heraus, daß dies nicht so bei einem Kloster wie bei emem gewöhnlichen Sterblichen geht. Man weiß eben nicht und kann nicht erfahren, wen man von den Mönchen einklagen soll, und so ist denn in letzterer Zeit Klage gegen den Aufsicht führenden Baumeister, als Besteller, erhoben worden. Die- kann man sich anderwärts wohl sehr zu Nutz und Frommen merken. — Der ehemalige englische Artilleriecapitain Andrew Noble hat ein Chronoskop erfunden, welches den millionsten Theil einer Secunde mit verläßlicher Genauigkeit anzeigt und zum Messen der Geschwindigkeit bei Geschützproben dient. DaS geistreich erfundene und sehr complicirte Instrument ist in Woolwich schon einige 'eit bei den Proben mit verschiedenen Arten Schießpulver in schweren »eschützen angewendet worden und soll sich auf das Beste bewährt haben.. Der Erfinder ist nach seinem Austritte auS der Artillerie als Ingeniuer in die Geschützfabrik von Willam Armstrong L Co. eingetreten. Tageskaleuder. veffeutltche Bibliotheken: Universitätsbibliothek 11—1 Uhr. Stadtbibliothek 2—4 Uhr. Spareaffe in der parochie Schönefeld zu Leuduitz. Einzahlungen und Rückzahlungen jeden Dienstag und Freitag von 8—12 Uhr. Neue- Theater. Besichtigung desselben früh von 7—4S Uhr, Nach mittags von 2—4 Uhr. Zu melden beim Theater-Iuspeetor. Städtische- Museum, geöffnet von 12 bis 4 Uhr, gegen Eintrittsgeld von b Ngr. Del Becchio'S Kunst-Ausstellung, Markt, Kaufhalle, 9—5 Uhr. Vorbildersammlung für Kunttgewerbe, UuiverfitätSstr. Nr. is, 1. St. Freier Eintritt Montags, Mittwochs, Freitags von 11—1 Uhr und von 7—9 Uhr; Sonntags von 10—12 Uhr. SchtllerhauS in SohltS täglich geöffnet. Arbetter-Bildun-S-Berein. Gesang, Rechnen, Turnen. O. illusikalien-, Instrumenten- uvä Laitsn-llanckluog, I,eik»nstoll für diusilc unä kiano-dlagsrin. — Vollständige« 1.«ger' «Lnimtl. Heumarkl 14, Lode Ulle. v. HV. kieumarkt «3. AU8lIt»I1s>-ll»>sl»Ng U»s bsIdNU- slalt kür Au^lll. Voll8«Ln<llges l.agor <ler „NelLStoi»
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