Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.10.1863

kl Md Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Aachs der Stadt Leipzig. M L95. Donnerstag dm 22. Oktober. Anerkennung und Dank! Bor Beginn des dritte« aRgenretnen deutschen Turnfestes richtete« wir an nufere Mitbürger die Bitte, «it nnS dafür einzustehe«, dag der Verlauf des Festes ein würdiger werde. Die Art und rrirrr nynriiarn «verpuzpa rr^cpernen, venu rorr rvu^rrrr ja, Wesse« wir nnS von unfereü Mitbürgern zu gewärtigen hatten. Nud dieser Glaube hat sich glanzend ^ ^ ^ ^ lleLheil- bewahrt «ehmer an Und so üben wir heute die Pflicht der Anerkennung und des Dankes mit erhöhter Freudigkeit, denn unsere Mitbürger habe« gezeigt, dag sie in freier Selbstbestimmung die Würde de- deutschen Bürgerthum- zu wahre» wisse«! den 20. Oktober L80S. dt Leipzig W». Koch. Sch Der Math der Gtadt letgner. Bekanntmachung. Nachdem der Recht--Candidat und zeicherige Actuar bei dem Gräfl. Schöubmg. Justizamte zu Hinterglauchau Herr Georg Hermann Kaufmann al- Actuar bei dem Unterzeichneten Amte gestern in Pflicht genommen morde» ist, so wird solche- hiermit zur öffentlich« K« gebracht. — Leipzig, de» 21. Oktober 1863. Da- Polizei-Amt der Stadt Leipzig. Metzler. Aenntviß Bekanntmachung. Alle diejenigen Einwohner der Stadt Leipzig, welche im Lause diese- Jahre- da- Bürgerrecht allhier erlangt Hab« oder sonst »ach Maaßgabe de- revidirteu Communalgarden-Regulativ- zum Eintritte in die Communalgarde verpflichtet find, dieser Verpflichtung ab« bi- jetzt »och nicht Genüge geleistet haben, werden hiermit aufgefordert, sich an einem der »achbezeichneten Tage, Montag de« SS. -kovember, i Mittwoch de« LS. Vtovember, > Bormittags von 11 bis LS Ahr Freitag de« S7. Bovember s im Communalaarden-Bureau — Katharineustraße Nr. 29, 1. Etage — zum Eintritte in die Communalgarde bei Vermeidung d« in Z. 6 de- vvgedacht« Regulativs angedrohten Geld- oder Gefängnißstrafe persönlich anzumelden. Die Außmbleibende» Hab« sich de- gesetzlichen Zwangsverfahren- zu gewärtigen. Leipzig, d« 20. Oktober 1863. Der Sommnualgardeu - Ausschuss. F. G. Wehrhan, Oberl, v. d. A. Versteigerung der Candelaber auf dem Augustusplatze. Die aus de« Augustu-platz errichtet« Candelaber soll« Freitag- de« LS. Oktober Vormittags 10 Uhr an Ort und Stell« meistbietend gegen Baarzahluug verkauft werden. Der FestordnnngS - Ausschuss. Vas Lubtläum -er Völkerschlacht. * Leipzig, 21. Oktober. Während wir diese Zeilen schreibe», ist an Stelle de- wunderbar heit«« und milden Wetter-, dessen vir uu- seit dem 17. «freut«, eine trübe feuchte Witterung ge treten^ die »»- dankbar erkennen läßt, wie außerordentlich die vom Himmel selbst begünstigt war«. Für «kommen, da »och manche Einzelheit, die in den bisherigen Bericht« nicht berücksichtigt wnde» konnte, ein« nachträglich« Erwähnung oedarf. Zuvörderst ist mit all« gebührend« Auerkenuung zu bericht«, daß unser alt« Friedhof, der so viele der in d« Völkerschlacht Gefall«« bedeckt, auch während d« Gedächtuißtage in würdig« Weife bedmtz war, »nd daß einzelne Gräber sich durch überrasch« d reichlich« Blumenschmuck anszeichneten. Daß d« Friedhof von viele» Veteran« besucht wurde, ist Natürlich. Während vir der Festvorstellung im Stadltheater am 18. Oct. bereit- Erwähnung thun kouuten, war e- uu- nicht möglich, eine- «ds» Kunstgenusses zu gedenk«, welch« a» demselben Tage zu der Fmgäfte veranstaltet Word« war. I« Gewandhause ein solenne- Eoneert abgehalten, dar Fra» Günther- Prolog «öffnete. Vor fünfzig Jahr« war d« Toueertsaal vo« den Klagetöuen d« Verwundet« und Sterbend« «füllt, jetzt er tönt« iu demselben Raum die unsterblichen Weif« vo« Web«, Beethoven und Mendelssohn zur Verherrlichung eine- d« schönst« national« Feste, da- je gefeiert wurde! Am Nachmittage de- 18. Octöber versammelte« Ach die zum Feste hi« anwesenden Deputier« vo« «atz a« 200 deutsch« Städtm im Saale d« «st« Bürgttschulr ,ur Besprechung üb« ein« d« wichtigsten Gegenstände, nämlich üb« Gründung eine- drntsche» Städtebunde-. Herr Bürgermeister vr. Koch berichtete darüber uud bezeichne« als Zweck de- Städtebunde-: mehr Ueberelustimmrrng in die Verwaltung d« Städte zu bring«, so daß da- Gate der em« Gtadt auch iu andere Orte verpflanzt wnde, wobei besonder- der -chm«»» Mach «in« die Heldenzengen do- Krieg- feiernd« zwa» . g zu Theil, Vorbereitung« zur Grüuduug de- vo» all« Seit« «it Befrie digung begrüßt« Städtebunde- i« die Hand za »chm», zugleich mtt der Besugniß, zur UuterstÜtzuug die uöthig« Kräfte beizu. zieh«. Die weit«« Maßregü» htnstchtkch de- Gchlachldeukmal- bei Stötteritz, zu welche» am 19. d. M. der Grundstein -ele-t wurde, soll ei« Ausschuß, bchehmd au- Deputirt« von zweiund- zig deutsch« Städte», berath« »nd beschließ«.