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Sächsische Volkszeitung : 14.09.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-09-14
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192409148
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19240914
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19240914
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1924
- Monat1924-09
- Tag1924-09-14
- Monat1924-09
- Jahr1924
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 14.09.1924
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Technische Umschau aus -er Leipziger Herbstmesse. Von Friedrich Huth. Die Technisch« Messe am Völterschlachtdenkmal, die in jedem Jahre weiter ausgebaul wird, umfaßt gegenwärtig, wenn man die noch im Bau befindlichen Hallen 8 und g unberücksichtigt läßt, 11 Gebäude, von denen zwei auf die Schuh- und Ledermesse ent fallen. Wenn man jetzt dieses weite, von Haupt- und Quer straßen durchschnittene technische Gebiet betritt, so fällt sosort eine noch im Bau befindliche Nitscnhalle aus (Halle 9), eine fast gigantische Schöpfung, welche künftig die Erzeugnisse der deutschen Werkzeugmaschinen- und Schwerindustrie ausnehmen wird. Die Werkzeugma>chinenindustrie nimmt aus der Herbstmesse verhält nismäßig wenig Raum für sich in Anspruch, denn es fehlt der Verein der Deutschen Werkzeugmaschinen-Favriken, der im Früh jahr in der Betonhalle und den angeschlossenen Flügelbauten (das Ganze trägt jetzt die Bezeichnung Halle 12) eine höchst um fangreiche und überaus glänzende Ausstellung veranstaltet hatte, Frühjal Keine andere Abteilung der gesamten e tonnte sich »eynung oeiegr yaoen, oemuyr, mvt ttriebes zu veranschaulichen, und die ,-s. auch nur annähernd mit dieser" überaus großartigen Veranstaltung des Vereins der Werkzeugmaschinen-Fabriken messen. Aber die weit ausgedehnte Halle 12 vermochte diesem Zwecke nicht mehr zu genügen, sie wurde dem deutschen Werkzeugmaschinenbau zu eng und die vielen Seiten- und Querhallen, die sich um den Kuppelbau gruppieren, erschwerten schließlich die Uebersicht. Erst im Frühjahr, wenn die Riesenhalle 9 vollendet sein wird, wird hier die deutsche Werkztugmaschinenindustrie ihre ganze Macht «ntsalten können. Gegenwärtig sind die Werkzeugmaschinen im Verein mit den Kraftmaschinen in einer, auch in jüngster Zeit entstandenen weiten Halle (Nr. 19) untergebracht, welche die Mitte zwischen der Betonhalle und dem „Haus der Elektro technik" einnimmt. Das Haus der Elektrotechnik ist ein mustergültiges Aus stellungsgebäude. So klar und übersichtlich, so vortrefflich als Ausstellungsraum ist keine andere Halle des technischen Geländes, obwohl sie den Erfordernissen im allgemeinen gerecht werden. Hier auf der Herbstmesse tritt deutlich das Streben der Elektro industrie hervor, den verschiedenen Wirtschaftszweigen, d. h. der Holz-, Metall-, Papier-, Textilindustrie usw., die zweckmäßigsten Maichinen und Antriebsvorrichtunaen zu bieten. Die gesamte Industrie beruht doch vor allem aus der Möglichkeit, mechanische Energie in jeder beliebigen Form, an jedem beliebigen Orte, kn jeder gewünschten Stärke verwenden zu können. Die Ent wicklung unserer Industrien ist aber ohne den Elektromotor, der diese Forderungen erfüllt, kaum denkbar. So ist es erklärlich, daß die Motoren im Vordergrund des Interesses stehen. Im übrigen waren die Eroßfirmen, die zum Teil Stände von riesiger Aus dehnung belegt haben, bemüht, möglichst alle Zweige ihres Be- ^ ^ war, daß die kleineren Vielen, die sich am es diesmal noch nicht gelungen, tm Hause der Elektrotechnik unterzukommen; aber die Erweiterungsbauten sind so weit vorgeschritten, daß die Elektro technik dem Besucher im Frühjahr ein vollständiges geschlossenes Bild wird bieten können. Da es unmöglich ist, in dieser allge meinen Rundschau Einzelheiten hervorzuheben, so möchte ich nur Betonen, daß die Eroßfirmen, wie die Allgemeine Elektrizitäts- Gesellschaft, Siemens k Halske, die Siemens-Schuckertwerke, die Telcfonapparatesabrik Zwietusch L Co., die Aktiengesellschaft Mix Genest usw. sehr viel Gewicht aus die repräsentative Wirkung ihrer großen Stände gelegt haben. Die AEG. zeigt z. B. 459 Mo tortypen, vom großen modernen Eisenbahnmotor bis zum kleinsten Antricbsmotor für Nähmaschinen und dgl. Im übrigen haben Bast alle Betriebszweige der AEG. Berücksichtigung gefunden. Die Siemens-Schuckertwerke zeigen im Betriebe Werkzeug- und Textilmaschinen mit Antriebsmotoren, zum Teil auch mit der vollständigen Arbeitsmaschine. Im Freien wurden Elektro-Last- knrren neuartiger Konstruktion vorgefnkrt, die sich nicht nur für .größere Herstellungsbetriebe eignen, sondern auch für den Bahn end Postbetrieb usw. Erstaunlich ist die außerordentliche Leistungs fähigkeit dieser Karren; wir sehen, daß sie im schnellsten Laufe ,sofort ungehalten werden können, daß sie jede Wendung, auch ganz enge Kurven nach dem Willen des Wagenlenkers korrekt aussühren und jedes Hindernis zu vermeiden wissen. Von dieser außerordentlichen Leistungsfähigkeit legten auch die in der Stadt während der Messe verkehrenden Karren Zeugnis ab, indem sie sich durch den gedrängten Straßenverkehr der Messestadt sicher hin- dnrchschlängelten. Mit großem Interesse wurden auch die Roue- And Seilpostanlagen betrachtet, welche Mix K Genest und Zwie tusch k Co. ausgestellt haben. Diese Einrichtungen, die in Amerika im Eeschästslcben schon seit vielen Jahrzehnten gebräuchlich sind, Haben bei uns, und zwar zunächst in den Großbetrieben, erst in den letzten Jahren Eingang gesunden; allerdings sind sie durch eine Reihe deutscher Patente aus jüngster Zeit wesentlich ver bessert worden. Auf dem Freigelände vor den Hallen der Maschinenindustrie und Elektrotechnik haben verschiedene Firmen der Schwerindustrie ihre großen Objekte ausgebaut. Man sieht hier vor allen Dingen es sich jetzt gerade darum handelt, den Export deutscher Eisen- und Stahlwaren wieder zu beleben. Die Baumesse nimmt die kleinen Hallen 1 bis 3 an der Reitzenhainer Straße, ferner die Halle 4 und endlich einen großen Teil des Freigeländes ein. Viel Neues war hier nicht zu sehen. Die Firmen behaupten ihre Stände und zeigen nach wie vor die modernen freitragenden Holzkonstruktionen. Ton- und Zementsliesen zur Wand- und Fußbodenbckleidung, Dach deckungsstoffe. Isoliermittel, Schutzanstriche und dg!, mehr. Sehr gut beschickt war wieder die Gruppe der Baumaschinen, und namentlich Maschinen zur Herstellung von Bausteinen aus Zement und Beton wurden mit großem Interesse ausgenommen; ohne Zweifel hat nach Friedensschluß die Verwendung von Bau steinen, deren Herstellung kein Brennmaterial erfordert, außer ordentlich zugcnommen. Ein Rückgang ist hier kaum zu er warten. Die Bctonindustrie beherrscht vorwiegend den Fabrik- und Speicherbau, den Brücken- und Tiefbau, hat aber auch im Wohnhausbau ganz erhebliche Fortschritte gemacht, und es ge lingt immer mehr, die llebelstände, die mit dem Betonbau ver knüpft sind (z. B. das Schwitzen der Wände, das Durchschlagen von Feuchtigkeit nsw.) durch zweckmäßige Isolierungen, Schutz anstriche usw, zu überwinden. Viel Interessantes bieten übrigens dem Bausachmann wie dem Laien die Hallen 3 und 4, welche Oefen und Herde, Badeöfen, Kochapparatc, überhaupt die mannigfachsten Einrichtungen für Easverwertung enthalten und uns mit neuen Kombinationen vertraut machen; hier sieht man Dauerbrandöfen, Sparheizer, Kesselöfen, Gasherde, Gaskocher, Grudeherde, Grudeheizöfen, elektrische Kachelöfen, Konditorei- Gasbacköfen, Herde und Kessel für Massenspeisungen. Pctrolcum- und Spiritusöfen und dgl. mehr. Was nun die Bilanz der Technischen Messe betrifft, so möchte ich hervorheben, daß sie sich in den letzten Tagen besser entwickelt hat, als der Anfang vermuten ließ. Die Stimmung war im all gemeinen nicht schlecht; denn in Rücksicht aus die allgemeine wirtschaftliche Depression kamen die Aussteller nicht mit über triebenen Hoffnungen zur Herbstmesse; doch hat die Unterzeich nung der Londoner Verträge das Geschäft in den letzten Tagen offenbar belebt. Man rechnet damit, daß die wirtschaftlichen Verhältnisse sich bald wesentlich bessern und auf die technischen Industrien vorteilhaft einwirkcn werden. Hinsichtlich der Zah lungsbedingungen zeigten viele Aussteller ein gewisses Entgegen kommen, aber natürlich kann von einer Kreditgewährung auf längeres Ziel heut nicht gut die Rede sein. Trotz großer Geld knappheit und Kreditschwierigkeilen ist infolge dringenden Be darfs in manchen Branchen ein einigermaßen befriedigendes Meßgeschäst zu verzeichnen. Das größte Interesse, namentlich auch des Ausländers, zeigte sich für Oesen, Herde und Armaturen; cs machte sich auch rege Nachfrage nach Holzbcarbeitungs- und Textilmaschinen. Nutzfahrzeugen und Werkzeugen bemerkbar. Es scheint, dag der tote Punkt überwunden ist, und daß es jetzt wieder vorwärts gehen wird. Namentlich an die Befreiung der besetzten Gebiete knüpfen sich große Hoffnungen. Mohol-Seifenpasta. Transportanlagen, so u^ a. Elektrohänge- )bie die mannigfachsten Bahnen, Kabelkrane, Gurtfördermaschinen für Stück- und Massen güter jeder Art. Transportcinrichtungen für die Baustoffindustrie usw. Für Zwecke der Metallbearbeitung werden in Halle 11 Drehbänke und Bohrmaschinen, autogene und elektrische Schweiß- u»d Schneidanlagen, sowie verschiedenartige Schleifmaschinen ge zeigt. Ferner sind mechanische Hammer und Pressen von großer Vollkommenheit zu sehen, und auf dem Gebiete der automatischen Werkzeugmaschinen sind ganz beträchtliche Fortschritte zu ver zeichnen. Dies trifft namentlich für di« Massenherstellung von gedrehte» Holzkörpern zu; sie sind nicht wesentlich teurer als das für den Gegenstand aufgewenvcte Holz, weil sich die Kosten der Maschinen, die Verzinsung des aufgewendeten Kapitals, die Arbeitslöhne usw. aus eine so riesige Zahl von Gegenständen ver teilen, daß auf das einzelne Stück nur noch Pfennige bzw. nur «Bruchteile eines Pfennigs entfallen. In Halle 12, wo Im Frühjahr die große Ausstellung des Vereins Deutscher Werkzeugmaschinen-Fabriken zn sehen war, ist jetzt die Kollektiv-Ausstellung der Eisen- und Stahlwaren- industrie (Esti-Mcsse) untergebracht. Der Eisen- und Stahl- waren-Industricbund, der diese Messe ins Leben gerufen hat, ist jetzt zum ersten Male hier vertreten; er hat sich in überaus vor teilhafter Weise eingeführt. Diese riesige Ausstellung ist in sehr geschickter Weise gegliedert; es wurde eine gute Uebersicht ge schaffen. indem die zahlreichen Hallen, die sich an den Kuppel- roum anschlicßen, in verschiedener Weise ausgestattet wurden. So haben wir hier z. B. eine „Grüne Halle", eine „Altgold-Halle" usw. Die Esti-Messe, an welcher sich über 299 Firmen aus allen Teilen des Deutschen Reiches beteiligt haben, ist eine repräsen tative Musterschau, die einen Ueberblick über die außerordent liche Vielgestaltigkeit und den hohen Stand der Qualitätscrzcu- gung dieses bodenständige» deutschen Industriezweiges gewährt. Die Einkäufer, namentlich auch Ausländer, bekunden große Zu friedenheit, da sie alles, was sie an Eisen- und Stahlwarcn einkaufcn wollen, jetzt an einem Platze vereinigt finden. Es ist hier zu berücksichtigen, daß 79 bis 89 Prozent der deutschen Er zeugung dieses Fachgebietes vom Ausland gekauft werden, und daß der Alkohol von keiner anderen Verbindung, weder anorgani schen noch organischen, Lbertroffen, und zwar ist 70 Prozent in diesem Falle die gunstigtste Konzentration. Die Anwendung des flüssigen und brennbaren Alkohols ist aber mit mancherlei Unzutrdglichkeiten verknüpft. Seine Feuergefährlichkeit ver bietet es, mit ihm bei offenem Lichte zu hantieren. Hebammen und Landärzten ist es auch sehr unbequem, drei Viertel Liter Alkohol bei sich zu führen, wie es z. B. in Preußen vorgeschrie ben ist. Infolge dieser Mißstände versuchte man, den Alkohol in feste Form zu bringen. Dafür erwies sich die Form der Seife am zweckmäßigsten, so daß man eine feste Lösung von Alkohol in Seife darstellte und unter dem Namen Chiralkohol, später Festalkohol in den Handel brachte. Festalkohol besteht aus 20 Prozent reiner Palmitin- und Stearinsäure und 80 Prozent rektifizierten Alkohols. Die Desinfektion mit diesem Mittel bewerkstellige man fol gendermaßen: Man reinige seine Hände, besonders die Unter- nagclräume, gut mit Seife und Bürste, spüle sic hieraus mit Wasser ab. und verreibe, ohne abzutrocknen, ein Stückchen Alko- holseisc unter Druck in der Hand. Dabei verflüssigt sich die Seife und überzieht die Haut mit einer fettigen Schicht. So bald die Hand anfängt, trocken zu werden, nimmt man das zweite Stück, usw., so daß man binnen fünf Minuten die ganze in einem Glasröhrchen enthaltene Seife in der Haut verrieben hat. Schließlich spült man die Seife mit einer sterilen Lösung von den Händen, die jetzt als keimfrei zu betrachten sind. Das Hygienische Institut in München erklärt, daß nach einer solchen Desinfektion die verschiedenen Bakterien nicht wei ter wachsen und selbst angetrockncte Bakterien dadurch abgctötet werden. Mit Festalkohol kann man sich selbst in der Nähe einer offenen Flamme waschen. Verluste durch Flaschenbruch oder Verschütten sind bei diesem Desinfcktionsverfahrcn ausge schlossen. Dem Seifenspiritus ist Festalkohol durch seine bak- terientötcnde Wirkung überlegen. Vor dem denaturierten Spi ritus hat er den angenehmen Geruch, vor dem Sublimat die Un giftigkeit voraus. Im Weltkriege hat sich Festalkohol in der Hecrespraxis gut bewährt, nicht nur bei Operationen, sondern auch zur Verhütung von Typhusepidemicn. Dr. Ps. Vlv Herstellung -er Slanzwäfche. Bei der gestärkten Herrenwäsche ist das Verlangen nach einer'auf Hochglanz geplätteten Wäsch» noch sehr groß, obwohl sich während des Krieges mehr und mehr halbwcich und stumpf behandelte Wäsche einsührtc. Während nun die Wäichefabrike» der Forderung auf Hochglanz geplätteter Wäsche nicht gerecht werden, sind die Wäschereien und Plättereien sehr bemüht, die ser Forderung zu entsprechen, die hauptsächlich auf der Anschau ung beruht, daß die glatte, glänzende Wäsche weit weniger Schmutz annimmt als rauh behandelte. Der beste Weg, Hoch glanz zu erzeugen besteht darin, unter möglichst starkem Druck das Eisen schnell hin- und herzubewegen. Sehr wichtig ist es hierbei, wie in einer Briefkastenantwort der Deutschen Wäscherei- Zeitung ausgeführt wird, daß die Arbeit des Glanzplättens erfolgt, während die Kragen usw. noch etwas warm sind, also noch einen geringen Grad von Feuchtigkeit in sich haben. Ge schieht dies, so werden die Kragen (bei denen ja der Hochglanz eine besonders große Rolle spielt) steif und glänzend; sie bleiben aber dann auch biegsam und elastisch. Die Plättmaschinen müssen dicht beieinander stehen, so daß die Wäschestücke im rich tigen Augenblick die erforderliche Prozedur durchmachen können. Glanzmittel, die !m Handel zu haben sind, können hierbei An wendung finden, sie unterstützen die Arbeit aber nur dadurch, daß sie eine größere Schnelligkeit der Bewegung des Eisens er möglichen. Die Glanzmittel paralysieren den Borax, der die Wäsche rauh aber steif macht. Bei Verwendung der Glanz mittel ist Vorsicht geboten, da zu reichlich« Anwendung die Steif heit der Kragen vermindert. Ein Mausoleum aus öeton. In der Nähe des bekannten englischen Seehafens South ampton befindet sich ein merkwürdiges, schlankes Bauwerk, das unter dem Namen „Petersens Turm" bekannnt ist, und unter welchem ein reicher Teepflanzer. John Petersen. auf seinen Wunsch seine letzte Ruhestätte gefunden hat. Der alte Herr scheint eine etwas exzentrische Statur gewesen zu sein; er war einer der ersten, der schon vor 50 Jahren volles Vertrauen zu der seitdem allgemein in Ausnahme gelangten Betonbauweise hatte. Um die Welt von der Vorzüglichkeit des Betons als Baumaterial zu überzeugen, begann er den Bau dieses Turmes, der ganz und ausschließlich aus Beton errichtet ist. Nach mehr jähriger Bauzeit hatte derselbe etwa eine Höhe von 100 Metern erreicht. Drc gegenwärtig noch immer tadellose Zustand des Turmes ist eine glänzende Rechtfertigung für das Vertraue» des Bauherrn. Er hinterticß in bezug aus den Turm zwei testa mentarische Wünsche, deren einer auch getreulich ausgeführt wurde. Er wurde, wie er bestimmte, unter dem Bauwerk be- tattet. Der andere Wunsch aber, nach welchem das laterncn- örmige Turmzimmerchen aus der Spitze ein Licht enthalten ollte, konnte nicht erfüllt werden, da ein solches Licht meilen weit draußen aus der See sichtbar gewesen wäre und leicht die Schiffe hätte irresühren können. Trinity House, die englische Versügungsbehörde für Leuchtfeuer, erhob darum auch strengste» Widerspruch dagegen. Wie verhütet man öas öefchlogen -er Schaufensterscheiben! Die Frage „Wie verhütet man das Beschlagen der Schau fensterscheiben im Winter" wird fast in jedem Jahre bei Ein tritt kalter Jahreszeit an die Redaktionen von Zeitungen und Zeitschriften gerichtet. Eine einfache Methode besteht z. B. da rin, daß man einen kleinen Hcißluftventilator in das Schau fenster stellt. Außerdem werden die mannigfachsten Anstrich mittel für Schaufensterscheiben empfohlen. Artur Streich er innert in der „Umschau", Frankfurt a. M., an drei Rezepte, welche in Patentschriften mitgeteilt werden: a) Ikz Weingeist, je H IcA Tannin und Sensmehl und 200 g Glyzerin, als stärkere Lösung, wenn die Wirkung etwa eine Woche anhalten soll. Als schwächere Lösung, die jeden Tag ausgetrageu werden muß: 1><b Weingeist, je l-tzks Tannin und Senfmehl und 100 g; Gly zerin. Man läßt die Mischung 3—6 Tage unter häufigem Um schütteln stehen, gießt sodann die klare Lösung ab und trägt sie mit einem feinlöcherigcn, ausgedrückten Schwamm gleichmäßig auf die Glasscheibe auf (DRP. 113 274). — b) Ueberziehen der Glasscheibe nach sorgfältiger vorheriger Reinigung mit einer dünnen Schicht Galle (DRP. 223 658). — c) In einer Mischung (4z; Liter) von Obstsaft und Wasser werden 800 g; Gummi arabikum oder Dextrin, sowie 0,10 § kristallisiertes Kalzium- chlorid gelöst. Die durch Anwendung dieses Mittels aus der Fensterscheibe entstehende dünne Haut wird hart und unver wischbar, so daß die Scheibe lange klar und auch trocken blciht (DRP. 287 524). Wie man eine Schraube aus verquollenem Holze löst. Wo eine Schraube, die in verquollenem Holze fcstsitzt, ent fernt werden muß, da liegt immer die Gefahr nahe, daß man mit dem Schraubenzieher den Kopf abdrchen und so die Schraube un angreifbar machen kann. Hier ein einfaches, aber wirksames Mittel: Einen zur Rotglut erhitzten Feuerhaken oder ein anderes rundes, glühend gemachtes Stück Eisen hält man eine kurze Zeit lang dicht an den Schranbenkopf, bis man annchmcn kann, daß die Schraube vollkommen durchwärmt ist. Dann wartet man einige Minuten, bis sie sich wieder abgckühlt hat, und wird dann finden, daß sie sich nun sehr leicht mit demselben Schraubenzieher entfernen läßt, der vorher den Dienst versagt hat. Die Er klärung für diese Erscheinung ist sehr einfach. Durch das Er hitzen dehnt sich die Schraube aus, und das Loch, in welchem sie sitzt, wird dadurch ein wenig aufgctrieben. Die Schraube kühlt sich dann wieder ab und kehrt zu ihrem früheren Umfange zurück, während das Loch seine» vergrößerten Durchmesser behält. Natürlich sitzt nun die Schraube bei weitem nicht mehr so fest wie vorher. fklnminknmrä-ee für Krastwagen. Die „London General Omnibus Company" hat, wie Machinery berichtet, für ibr>.n Krastbctrieb versuchsweise Rüder aus Aluminiumlegierungen cingesührt, die nur halb so schwer wie normale Stahlräder sind und zu sehr guten Bctriebscrgeb- nissen geführt habe». Sie zeigen dieselbe Leistungsfähigkeit wie Stahlräder, und ein besonderer Vorteil besteht darin, daß die Aluminiumräder »ach ihrem Verbrauch noch einen sehr hohen Schrottwert besitzen, ocr etwa zwei Drittel der Gestehungskosten ausmacht. Auch für den Straßenbau ist die Verwendung leichter Aluminiumräder für Kraftwagen gewiß nicht zu unterschätzen; denn das Gewicht der Wagen wird dadurch bedeutend vermindert und so auch die Abnutzung der Straße, die von den Automobilen in außerordentlicher Weise beansprucht wird, herabgesetzt. — Mehrere Näder dieser Art haben nunmehr über 48 090 km zu rückgelegt. und da die London General Omnibus Company mit deni Ergebnis sehr zufrieden ist, so sollen die Versuche nun auf weitere 20 Omnibusstrecken ausgedehnt werden. Die Freude an diesem bedeutsamen technischen Fortschritt wird etwas ge dämpft durch die Feststellung, daß die Allgemeine Omnibus- A-E. in Berlin schon seit längerer Zeit Aluminiumräder im Gebrauch hat. Sie besitzen den Mangel, daß sie beim Aufpreisen neuer Gummireifen leicht beschädigt werden, während die Lebens dauer von Stahlgußrädern praktisch unbegrenzt ist- Wahrschein lich wird man in London dieselbe Erfahrung machen. Aller dings werden die Vorteile, welche die Verwendung von Alu- miniumrädern bieten, dadurch nicht aufgehoben, sondern nur ver« »lindert. fiutomobllschmkeröle un- ihre Verfälschungen. Das Automobilschmieröl soll frei von Säuren und alkalisch reagierenden Stoffen sein; ein weiteres Kriterium für seine Reinheit ist, daß das Oel auf hohe Temperaturen ohne Schaden erhitzt werden kann. Besonders aber wichtig aber ist es, daß keine Harzöle vorhanden sind. P. Carbes empfiehlt deshalb eine Reaktion, die darin besteht, daß man 8 bis 5 Gramm des zn untersuchenden Oeles mit etwa der fünffachen Menge 60prozentt- gen Alkohols auf eine Temperatur von 49 bis 59 Grad erhitzt» durch kräftiges Umschiitteln gut emulgiert und darauf wieder ab kühlt. Nachdem man die Oeltropfen durch Hin- und Herbewegen des Röhrchens, in dem man das Erhitzen vorgcnommen hat. ver einigt hat, filtriert man die Flüssigkeit durch ein vorher mit Alkohol benetztes Filter. Das Filtrat wird auf dem Wasserbade so lange eingedampft, bis der Alkohol verdampft ist. Verseht man nun die Flüssigkeit nach dem Erkalten mit Methylsulsat, so wird die Gegenwart von Harzöl durch eine rote Färbung ange- zeigt; man setzt schließlich 2 bis 3 Kubikzentimeter Methylsulfat zu. — Mit Hilfe dieses Reagenzes läßt sich noch ein Prozent Harzöl und weniger qualitativ Nachweisen. HklmOÄS unc> ILl Ist». Nlt««. IMluMl»«. LulMiiS»« ll,«. Ilieferi Will Milk. Ilmaen-K.. tinmurIlnl. 11
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