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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.11.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-11-19
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186911190
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18691119
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18691119
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1869
- Monat1869-11
- Tag1869-11-19
- Monat1869-11
- Jahr1869
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.11.1869
- Autor
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10671 sandten gegenüber winden und krümmen mochte, da- Eine wurde i Übeln Folgen hätte begleitet sein können, wie wir hören, aber für ihnen bald klar, daß die Furcht, verhaftet zu werden, und nicht-1 beide noch ohne erheblichen Nachtheil vorüber gegangen ist. Es Andere- ihn von der Reise über den Canal abhielt. Alles Au-1 wurde nämlich beim Begegnen plötzlich das Pferd des einen Rei- reden war vergebens. Ledru-Rollin besitzt allenfalls Muth genug, I ters scheu, und ging durch, nachdem es letztern ziemlich unsanft Revolution zu predigen; aber seine eigene Haut zu Markte tragen, I abgeworfen hatte. Darüber scheute aber auch das zweite Pferd und das ist zu viel von ihm verlangt. Er bleibt von Paris weg, I jagte ebenfalls unaufhaltsam nach der Stadt herein. An einer weil er durch seine Gegenwart revolutionäre Kundgebungen ver-1 Droschkenstation versuchten mehrere Leute das scheue Thier aufzu- anlaffen könnte, für die er nicht die Verantwortung übernehmen I Hallen; es stürzte aber mit seinem Reiter nieder, wobei dieser will. I einen so harten Fall that, daß ihm fremde Hülfe zum Wieder- Im Pariser „Siecle" macht sich ein scheinbar arabischer Cor-1 aufstehen geleistet werden mußte, resvondent aus Kairo über die große Schaustellung lustig,! — In der Nähe des Schreberplatzes hörte gestern Abend ein welche der Vicekönig von Aegypten augenblicklich seinen I Packträger lautes Kindergeschrei von dem Damme des dortigen europäischen Gästen vorführt. Es sind dieser Gäste so viele, und I Pleißenfluthbettes her erschallen. Als er hinzueilte, fand er einen die Pariser sind darunter so vorherrschend, daß Mohammed el! kleinen Knaben auf dem Damme stehen und am Uferrande eine Akmar, wie sich der Correspondent nennt, Kairo nur noch für ein! Frau, die Mutter des Knaben, daliegen. Das Kind klagte, daß Stück Paris ansehen kann; „in der That sehe ich in den Straßen, > sich die Mutter ertränken wolle und es deshalb geschrieen habe, in den Bazars überall nur Herren aus Paris und Pariser „Co-> Die Frau, eine hiesige am Königsplatze wohnhafte Wittwe, ließ codetten", kurze Röcke und lange Schleppen, und die Civilisation I sich jedoch bewegen, von ihrem Vorhaben abzustehen und folgte ist für den Augenblick unser Hauptgeschäft. Wir wollen durchaus, idem Packträger willig, der sie sammt ihrem Kinde bis nach ihrer so sehr wir auch immer Afrikaner sind, civilisirt sein, und wir I Behausung geleitete. spielen Civilisation mit einem Eifer und einem Glanze, der nichts I — Bei ihrer Beschäftigung in der Reichsstraße hatte heute zu wünschen übrig läßt. ... Sie erinnern Sich der Geschichte, I Morgen eine Scheuerfrau aus Reudnitz das Unglück, auf einem wie Potemkin auf der Straße, welche die Kaiserin Katharina be-I Boden mehrere Ellen hoch von einer Leiter herabzustürzen. Sie reiste, überall Dörfer in breternen Decorationen Herstellen ließ; I blieb bewußtlos liegen und konnte erst nach einiger Zeit wieder gegenwärtig ist ganz Aegypten potemkinisirt. ... Alles das ist! zu sich gebracht werden. Außerdem erlitt sie eine Kopfverletzung, geschehen in Hinsicht auf die eingeladenen Herren von der Feder. I wegen der sie in ärztliche Behandlung genommen werden mußte. Sobald man sich einmal entschlossen hatte, einundzwanzig Mil-1 — Gestern Nachmittag ergriff die Polizei in der Ulrichsgasse lionen hinauszpwerfen, um die zweitausend in Marseille einge-1 einen bisher vergeblich gesuchten Kümmelblättchenspieler, schifften Personen zu transportiren, zu ernähren, zu beherbergen, I Müller von Profession. Derselbe hatte vor einiger Zeit einem zu zerstreuen und zu enthusiasmiren, so mußte man, um bei dem I Handwerksburschen in verbotenem Spiel die Uhr abgenommen, Spiele sein Geschäft zu machen, ihnen ein Aegypten zeigen, welches I damals aber Gelegenheit gefunden, seiner Festnahme und Bestra- revidirt, corrigirt und erklecklich maskirt war. Das Kunftück istlfung durch schleunige Abreise von hier zu entgehen. Man hatte gemacht, und Europa weiß jetzt schon aus den Artikeln, die aus! aber trotzdem seine Persönlichkeit nicht aus dem Gedächtniß ver- Kairo und Alexandria gesandt wurden, daß Aegypten geradezu I loren, und so kam es, daß er nach seinem Wiedereintreffen hier das gelobte Land ist und Ismail Pascha die Perle der Potentaten." I bald ermittelt und nunmehr in sichere Verwahrung genommen wurde. Die Zustände in Mittelasien sind verworrener als gewöhn-1 — Bei der hiesigen Polizei erschien heute Mittag ein längere lich. Außer Afghanistan Mit seinen chronischen Fehden stehen I Zeit schon hier aufhältlicher Schneidergeselle aus der Ober- Harkand und Kaschghar im Kampfe; die Truppen des Kuschbegi I lausitz und stellte das wunderliche Ansinnen, daß inan ihn bedrohen die russischen Vorposten am Naryn, und östlich von Mr-1 erschießen solle, weil er keine Ruhe habe. Der arme Mann war, kand in dem Lande der Tunganis oder Turko-Muselmannen von I wie man sofort unzweifelhaft erkannte, geistesgestört, weßhalb er Tibet wehrt sich die Bevölkerung gegen die Chinesen, welche ihre I dem Georgenhause übergeben wurde. Macht zu erweitern streben. Am persischen Meerbusen geht es! * Leipzig, 17. November. Gestern Abend fand die alljährliche eben so toll zu; Stamm liegt mit Stamm in Fehde, europäische I Generalversammlung der Leipziger Maurer-Kranken- und Ansiedler werden geplündert, blühende Städte verwüstet und aufIBegräbnißcasse statt. Dieselbe war von 235 Mitgliedern das britische Kanonenboot Clyde wurde von einem Hafen in der! besucht. Der bisherige Vorsteher der Casse, Herr Jahn, eröffnete Nähe von Maskat eine halbe Stunde lang gefeuert. Der Oberst I die Versammlung mit Vortrag des Rechenschaftsberichts, der sich Pelly hat den Befehl erhalten, die strengsten Nachforschungen an-1 über die Zeit vom Monat Juni 1868 bis mit Mai 1860 erstreckte, zustellen und im Nothfalle die indobritische Flagge zu rächen. I Aus diesem Bericht ergab sich, daß die Casse bei einer Einnahme I (einschließlich des Vermögensbestandes beim letzten Jahresabschluß) U Leipzig, 18. November. Am 10. December soll zum Besten I an 8094 Thlr. 22 Ngr. 5 Pf. und einer Ausgabe von 3907 Thlr. des Theater-Pensionsfonds Mozart's „Don Juan" zur > 3 Ngr. 5 Pf. einen Vermögens-Bestand von 4187 Thlr. 19 Ngr. Aufführung gelangen. Herr Hofopernsänger Degele aus Dres-1 zu verzeichnen hatte, (gegen 3602 Thlr. 26 Ngr. 5 Pf. an dem den wird in dieser Oper die Titelrolle singen und es hat für! letzten Jahresabschlüsse). Die Summe der gezahlten Kranken- diesen Zweck Herr Generalintendant Graf Platen in der zuvor-1 gelber belief sich auf über 2700 Thlr., die der Hospitalkosten auf kommendsten Weise hierzu seine Einwilligung erlheilt. Nächste I über 300 Thlr. und die der Begräbnißgelder auf 335 Thlr. Die Woche erfolgt die erste Aufführung von Cherubini's „Medea". I Casse hat beim gegenwärtigen Rechnungsabschluß einen Ueberschuß Die nächste Zeit bringt alsdann in erster Linie „Manfred" von! von 593 Thlr. 22^ Ngr. zu verzeichnen gehabt. An Unfällen Carl Reinecke und die Oper „der Haideschacht" von H. v. Holstein. I während der Berufsarbeit waren 5 Beinbrüche, 4 Amputationen Für beide Opern sind die Proben im vollen Gange. Von Roderich I und 1 Erblindung zu registriren. Der Jnvalidenstand wies 10 Benedix hat die Theaterdirection zwei Novitäten zur Ausführung I Mitglieder nach. Die höchste Mitgliederzahl belief sich im August angenommen. Beide Werke sind Familienbilder und betiteln sich 1 1868 auf 1624, die niedrigste im Mai 1869 auf 1467, die „Weihnachten" und „Der Hagestolz". I Durchschnittszahl auf ungefähr 1100. Die Generalversammlung ge- y. Leipzig, 18. November. Aus Anlaß des durch Präsidial-1 nehmigte den vorgetragenen Bericht. Bei der vorgenommenen proclamatwn in allen Staaten der nordamerikanischen Union an-1 Neuwahl wurden als Vorsteher wiederum Herr Jahn und als geordneten allgemeinen amerikanischen Erntedankfestes! Vicevorfteher Herr A. Schmidt, als Vorstandsmitglieder die Herren weht seit heute früh das Sternenbanner vom Consulat der Ver-1L. Adlung und W. Hecht, und als Ausschußmitglieder die Herren einigten Staaten (Königsftraße 24) herab. Die junge amerikanische IF. Seelig, W. Wahl, I. Müller, F. Winter, A. Altner und Colonie selbst versammelte sich heute Vormittag 10*/^ Uhr im IW. Laube gewählt. großen Saale der zweiten Bürgerschule zu einem solennen Dank-' " "' " " gottesdienste mit kirchlichen und nationalen Gesängen und einer ebenfalls englischen Predigt des Consul Reverend vr. M. I. Cramer. lieber letztere werden wir im Zusammenhänge mit dem heute Abend im Hotel de Pologne stattfindenden Festmahle, l.eoia« ausführlicher berichten. Zu diesem die Bedeutung eines Familien-1 Vorfälle beigewohnt hatte, wider die Wahrheit ausgesagt, daß sie feste- in der Diaspora gewinnenden Banket hatten außer den I von dem ganzen Vorfälle keine Kenntniß habe, diese Aussage auch Spitzen hiesiger Behörden auch Mitglieder der hiesigen und der »später beschworen. Hierauf hatte sie gegen Zeugen erklärt, daß Halleschen Universität, u. A. Prof. vr. theol. Tholuck und I sie nur durch die Drohungen des Privatangeklagten K. bestimmt Prof. vr. F. Delitzsch, ihre Theilnahme, wie verlautet, bestimmt I worden sei, einen falschen Eid abzulegen. Sie wurde deshalb in Aussicht gestellt. I gestern vcn dem könial. Bezirksgericht unter dem Präsidium des H Leipzig, 18. November. Gestern Abend kam Se. Excellenz I Herrn Gerichtsrath Ahnert wegen Meineids zu 8 Monaten und der Kriegsminister von Fabrice mit Gemahlin von Karlsbad >K. wegen Anstiftung dazu zu 10 Mon. Arbeitshausstrafe bez. Un- hier an und reiste mittelst der Magdeburger Bahn heute Morgen I fähigkeit zu fernerem eidlichen Zeugnisse, verurtheilt. Anklage weiter nach Ermsleben zum Begräbniß des ihm verwandten, in I und Vertheidigung waren durch die Herren Staatsanwalt Hoff- KarlSbad verstorbenen und dahin übergeführten Oberjägermeisters I mann und Advocaten Oehme und G. Simon vertreten. Grafen von Ussenburg. I — Die Katharinenstraße, welche bezüglich der Schaufenster — Zwei Reiter, die gestern Nachmittag im Rosenthal spa- I noch weit zurück ist, da sich daselbst fast nur Meßlocale befinden, zieren ritten, hat daselbst ein Unfall betroffen, der leicht von sehr! hat sich durch den Neubau des Gewölbes vonKretzschmannL * Leipzig, 18. November. (Schöffengericht.) In einer vor dem königl. Gerichtsamte Leipzig II wider den Handarbeiter errmann K. jaus Connewitz wegen thätlicher Beleidigung an- ängigen Untersuchung hatte die als Zeugin abgehörte Christiane ediae H. von hier, welche dem der Anzeige zu Grunde liegenden
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