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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.11.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-11-28
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186911286
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18691128
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18691128
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1869
- Monat1869-11
- Tag1869-11-28
- Monat1869-11
- Jahr1869
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.11.1869
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f U Lis, 10SS2 Bon den Herren von Saalhausen, die auch Trebsen und Lauen-1 in den Fenstern der AbsiS, von einem Bonner Künstler herrührend, stein innehatten, erwarben 1520 Püchau Hieronymus und Christoph I ist ein kostbares Geschenk des Kirchen Patron-; Kanzel und Tauk- von Kanitz auf Thallwitz und 1533 kam es durch Kauf an Ewald I stein sind von dem Tischlermeister Georgi in Wurzen, einem streo- von Ende. Dieser alten sächsischen Familie, an welche noch an I samen Schüler unseres berühmten Franz Schnäder, gearbeitet, dem Bogengänge, der den Schloßberg mit dem Kirchberge ver-1 Die Silbermann'sche Orgel hat man in Weiß und Gold reftaurirt. bindet, ein Wappen erinnert, gehörte Püchau bis 1051. Wir! Am Vorabend des Weihetages fand von 4 bis 5 Uhr Abend- finden von 1533 bis 1538 obengenannten Ewald, dann bis 1555 I das Einläuten des Festes statt, dem am nächsten Morgen ein besten Erben Heinrich, Gottfried, Ewald, Utz, Nickel und Georg, I dreimaliges Festgeläute folgte. Nachdem die Festtheilnehmer und bis 1603 Utz allein, dann besten Söhne Heinrich und Dietrich bis I die Gemeinde sich in der Interimskirche versammelt halten und 1611 und ihren Vetter Wolf von Ende auf Schweta bis 1615.1 der Zug durch einige Marschälle geordnet worden war, setzte sich Dessen Sohn Abraham starb 1637 an der Pest und Püchau ge-1 derselbe vom Schloßhofe aus in Bewegung. Voran ging ein langte durch Subhastation an den Hofmarschall von Taube aus I Musikchor, dann kamen die Schulkinder, die Lehrer mit dem dem lievländischen Hause Maydel. Nach dessen 1663 erfolgtem I Sängerchor, die Jungfrauen mit Kränzen in Haaren, welche den Tode erbte das Gut sein Sohn Heinrich, Amtshauptmann in I Kirchenschlüssel verwahrten, dann der Kirchenvorstand, der Architekt Torgau, Eilenburg und Düben. Als dieser 1667 ohne männliche I und die beiden Baumeister, Geistliche mit den heiligen Gefäßen, Erben starb, übernahm das Besitzthum seine einzige Tochter Sibylle, I der Kirchenpatron mit den beiden Mitgliedern der Kreisdirection, Gemahlin des Amtshauptmanns von Bünau. Dessen Urenkel > Herrn Geheimen Kirchenrath vr. Hofmann und Herrn Negierungs hatte Christine, Freiin von Hohenthal, eine Sohnestochter des be-1 rath Barth (indem Herr Kreisdirector von Burgsdorff durch Be rühmten Peter Hohmann Freiherrn von Hohenthal, zur Gemahlin, I rufsgeschäste am Erscheinen verhindert war) und den Mitgliedern die nach dem Tode ihres Gatten im Jahre 1768 besten Erbin I der gräflichen Familie. Ihnen folgten der Ephorus, Herr Super wurde und 1790 es ihrem jüngsten Bruder, dem Reichsgrafen I intendent vr. Wilisch und Herr Gerichtsamtmann NathufiuS auS und Geheimrath Peter Friedrich von Hohenthal hinterließ. Der-1 Wurzen mit dem Ortspfarrer, Herrn vr. Gebhardt, dann die selbe starb 1819 und sein Sohn Carl Ludwig August Graf von I übrigen Geistlichen, die Kirchväter, die Gemeindevertreter der ein- Hohenthal, der die Herrschaft Püchau 1824 in ein Majorat ver-1 gepfarrten fünf Dörfer und die Gäste. Am Eingänge zur Kirche wandelt hatte, 1827. Dessen Sohn Graf Carl Friedrich Anton, I reichte einer der Baumeister dem Herrn Kirchenpatron,. Grafen Kammerherr und Oberschenk , starb 1852. Der jetzige Majorats-1 Carl von Hohenthal, den Kirchenschlüffel, welchen derselbe mit Herr ist Graf Carl Ludwig Leopold von Hohenthal, geboren am I frommen Segenswünschen dem Pfarrherrn übergab. Die Weihe- 21. Juni 1830. I rede hielt der Ephorus, die Festpredigt der Ortspfarrer, und Was das Schloß, welches seit fast einem Jahrtausend den so-1 wurde von Letzterem insonderheit auch der Opferfreudigkeit gedacht, genannten Bichnerberg krönt, anbetrifft, so mag besten Unter-1 mit welcher der Patron und die Gemeinden die Schöpfung be bau noch einer grauen Vorzeit angehören, dagegen sind die Ge-1 neuen Gotteshauses unterstützt hatten. Die Silbermann'sche Orgel bäude weniger alt und häufigen Nestaurattonen unterworfen I wurde während des Feftgottesdienst von der Meisterhand unsere- worden. Der Wartthurm, welcher das Schloß überragt, entstand I vr. Langer gespielt. Die Feier währte bis nach 1 Uhr. Eine im Jahre 1852. Die ganze Anlage zeigt, daß hier einst eine! halbe Stunde später wurde in der neuen Kirche das erste Paar dräuende Veste stand, würdig ein Kaisersitz zu sein. An die alte I getraut, Lehrer Zehrfeld in Breitenau, früher Hülfslehrer in Bestimmung des Schlosses als Trotzburg erinnern nur die lieber-1 Püchau, mit Fräulein Wilhelmine Fischer, der Tochter eines bleibsel der Gräben und seine steile Lage. In der Halle findet I der Baumeister. man noch eiserne Harnische, Schilder und andere Waffenstücken, I Im Laufe des Nachmittags fand im Schlosse ein Diner statt, und am Haupteingange zum Vorhofe steht ein altes Gebäude, I wozu der Herr Kirchenpatron seine Gäste eingeladen hatte. — das vielleicht im Mittelalter als Kemnate für die Besatzung I Ohne Zweifel ist auch von den Gemeinden der Tag ihrer Kirch- diente. Ueber die Schlucht zwischen Kirche und Schloß führte I weihe noch fröhlich gefeiert worden, dies verrieth schon die Rührig- und führt noch jetzt ein hoher Bogengang, der wahrscheinlich I keit im Dorfe und die Erwartung heiterer Festesfreude, welche früher mit Zinnen gekrönt war und gleichzeitig zur Verteidigung I auf allen Gesichtern zu lesen war. des Aufgangs nach dem Schlosse diente. Die Kirche mag ur-I - sprünglich nur eine Kapelle gewesen sein, deren Entstehung m diel Nt»ni»a Zeit des Kaisers Heinrich oder seines Sohnes Otto fällt. Sie I . war dem heiligen PetruS geweiht und stand, wie schon erwähnt,! Leipzig, 27. November. Das Lustspiel von Victorien Sar- unter den Bischöfen von Merseburg, während die Bischöfe vonldou: Der letzte Brief (168 Mt68 äv mouebs) verschaffte dem Meißen das Patronatsrecht innehatten und es sich auch noch vor-1 pikanten Lustspleldichter, der bis dahin in Frankreich mit seinen behielten, als die Burg von ihnen in Lehn vergeben wurde. Dal Stücken Unglück gehabt hatte, den ersten durchgreifenden Erfolg, zur Pfarrei Pichen noch die Filiale Nepperwitz und Allenbach ge-1 Seitdem gehört Sardou zu den beliebtesten Dramatikern Frank hörten, so hielt sich der Pfarrherr zu Pichen einen eigenen Dra-I reichs, wenngleich er noch nicht in die Reihe der Classiker aufge- konus, der an beiden Filialen Messe las. Später wurde nach I nommen worden ist und erst mit einem einzigen Stück auf dem Vereinigung des Dorfes Grubnitz, das auch einen Meßpriester I ^ätro ^ran^Li8 zur Aufführung kam. Dies bevorzugte Stück: gehabt hatte, mit Nepperwitz in letzterem Dorfe, und zwar schon I„1e paMon" hatte noch dazu einen Mißerfolg, vor der Reformation, ein Pfarrer angestellt und dem Püchauer! Die Vorzüge Sardou's zeigen sich schon in den „patte8 äe Pfarrer das Patronat übertragen. Als 1596 auch Deuben, das einen l mouede", einem seiner harmlosesten Stücke, im günstigsten Licht, eigenen Pfarrer gehabt, mit Bennewitz und Schmölen zu Nepper-1 Obgleich ihm die französische Kritik zum Vorwurf macht, daß er w,tz geschlagen und das Patronatsrecht über Deuben vom Kur-1 sich Erfindungen anderer Dichter ohne sonderliche Scrupel an- fürsten dem Herren des Schlosses überlassen worden war, theilten I eigne, ein Vorwurf, der übrigens zu seiner Zeit auch keinem Ge- diese das Patronatsrecht über Nepperwitz mit den Pastoren zu I ringeren als William Shakespeare gemacht wurde, so muß man Püchau, und so ist es geblieben bis auf die neueste Zeit. Als I ihm doch zugestehen, daß er sehr erfinderisch ist in scenischen Ber- erster protestantischer Pfarrer von Püchau wurde 1534 Wolf Lung-1 Wickelungen und das Angeeignete glücklich auSzubeuten weiß. Die witz eingewiesen. Das unfern der Kirche gelegene Pfarrhaus, en! Schicksale dieses letzten Brieses, seitdem er sem Versteck unter der düsterer burgartiger Bau, wurde 1609 errichtet. I Statuette der Flora verlassen hat, gehen in mannichfachem Wechsel Die erste Veränderung und Erweiterung der ältesten Kirche I vor unfern Augen vorüber. Dem Autor reißt der Faden der mag zu Anfang des 14. Jahrhunderts stattgefunden haben und I Erfindung durchaus nicht ab. Er rettet den Brief selbst vom ist dies wiederholt im 16. Jahrhundert und 1682 geschehen. Eine I Feuertod für einen letzten Act, der uns noch einmal auf da- steinerne Kanzel wurde 1569 errichtet, Emporen und Beichtstuhl I Schicksal desselben in hohem Maße gespannt macht; denn er ge- 1702. Die Silbermann'sche Orgel kam 1729 hierher und der! räch hier in die gefährlichsten Hände, wo er explodiren müßte, obere Theil des Thurmes wurde 1732 erbaut. Von der alten »aber die heiter lächelnde Lustspielmuse Sardou's läßt ihn durch Kirche waren nur einige Theile des Chors und der Kreuzvorlage I dieselben gleiten, ohne daß er irgend welchen Schaden anrichtet, übrig geblieben. I nachdem er vorher einem Hirschkäfer zur papiernen Wohnung ge- Schon längere Zeit war man mit dem Plane umaeaangen, I dient hat und auf der leeren Seite sich die Stylübung eine- einen Neubau der Püchauer Kirche vorzunehmen und oesonders I jugendlichen Liebhabers gefallen lassen mußte, hatte der frühere Pfarrer und jetzige Superintendent in Grimma, I In diesem Lustspiel, da- mehr den Charakter eine- Schwanke- vr. Großmann, sich diesen Bau eifrig angelegen sein lasten und! trägt, ist in der That ein Requisit, der letzte Brief, der Held de- zu diesem Zwecke die Bildung eines Kirchenbaufonds bewerkstelligt. I Stückes, ähnlich wie dies in jenen humoristischen Erzählungen der Aber noch Jahre vergingen, bevor man ans Werk gehen und mit! Fall ist, in denen die Schicksale lebloser Dinge, eine- Thalers, reger Teilnahme des Kirchenpatrons und der Gemeinden den I einer Taschenuhr u. s. f. Hineinspielen in komische Verwickelungen Bau beginnen konnte. Jetzt steht nun die neue Kirche vollendet I und Verwechselungen deS menschlichen Lebens, auf ihrer alten geheiligten Stätte, und am 15. November hat ihre! Die Darstellung war eine lebendige. Herr Mittell hatte Einweihung stattgefunden. Sie wurde nach dem Entwürfe und I al- ProSper von Block mit der Erinnerung an Herrn Sonnenthal unttr der Leitung des Architekten und Directors der Bauschule! zu kämpfen, der dieser Rolle noch mehr Aplomb und geistige in Leipzig, Herrn Zocher, von den Püchauer GewerkSmeistern! Ueberlegenheit zu geben wußte. Herr Mittell führte sie aber Maurermeister Fischer und Zimmermeister Grün erbaut und ist! mit großer Munterkeit durch und erzielte so recht erheiternde chi Helle-, freundliche- Gotteshaus geworden. Die Glasmalerei j Wirkungen, Frl. Delta al- Susanne von Bnc secundrrte dem
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