29 Verwendung zu technischen Zwecken eine sehr vielseitige; so werden z. B. die Locomotiven der Bahnen im nördlichen Böhmen nur mit Braunkohlen geheizt und ihre Benutzung zur Leuchtgas-Bereitung ist bekannt. Dass die Kohlen der Brüx-Duxer Mulde der der angrenzenden Karbitz - Mariascheiner Mulde, beziehendlich von Aussig, in Qualität nicht nachstehen, mit denselben vielmehr in jeder Beziehung zu con- curriren vermögen, unterliegt keinem Zweifel. Nicht unerwähnt will ich lassen, dass die Kohle aus dem Tagebaue bei Strimitz von der Prag-Duxer Bahn zur Locomotiv-Heizung benutzt wird. Marienberg im Mai des Jahres 1875. (gez.) Friedrich Perl. Nachdem unsere Erörterungen so weit gediehen waren, berichteten wir darüber dem Gesellschaftsausschusse und trugen darauf an, nunmehr eine ausserordentliche Generalversammlung zu berufen, um ihr diese Vorlagen zur Beschlussfassung zu unterbreiten. Der Gesellschaftsausschuss beauftragte eine besondere Deputation, ihm über diese Angelegenheit Bericht zu erstatten, und diese Deputation empfahl ihm in einem ausführlichen Gutachten, vor definitiver Beschlussfassung zunächst noch die Vornahme einiger Vorerörterungen zu beantragen. Mit diesem Deputationsgutachten erklärte sich der Ausschuss einverstanden und sprach uns demgemäss seine Ansicht in folgen den Beschlüssen aus: a. dass für Beurtheilung der Annehmbarkeit der Bedingungen des Baues der Strecke Brüx-Moldau die Kenntniss des Inhaltes des abzuschliessenden Staatsvertrages und die Vorlage eines genauen Kostenanschlages unerlässlich scheine. b. dass weitere Erhebungen über die Leistungs- und Concurrenzfähigkeit der Linie Brüx-Moldau und des zu [erwartenden Kohlenverkehres vor einem definitiven Entschluss, höchst wünschenswerth seien; c. dass bei der Staatsregierung um Verlängerung der Baufrist für die Strecken Bienenmühle-Grenze und Nossen-Riesa bis zu dem Zeitpunkte einzukommen sei, an welchem die Herstellung der Strecke Brüx-Grenze definitiv gesichert sein werde; d. dass vorläufig, beziehendlich der sub c. bezeichneten Strecken, keine weitern Verwendungen und Verpflichtungen zu machen und zu übernehmen wären. Diesen Anträgen ist unsrerseits soviel als möglich entsprochen. Die neue Tracirung der Linie und deren Veranschlagung waren bereits in Arbeit und sind inzwischen fertig gestellt. Auch ist ermittelt worden, welchen Mehr aufwand es verursachen würde, die Tunnels, Viaducte und Futtermauern schon jetzt im Unterbau zweigleisig anzulegen. Den Bau Bienenmiihle-Grenze zu sistiren, bis von Böhmen entgegen gebaut würde, ist uns von der Staatsregierung bereits im October 1874 gestattet worden.