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Mittheilung an die Actionaire der Leipzig-Dresdner Eisenbahn für die ausserordentliche General-Versammlung am 14. December 1854
- Titel
- Mittheilung an die Actionaire der Leipzig-Dresdner Eisenbahn für die ausserordentliche General-Versammlung am 14. December 1854
- Erscheinungsort
- Leipzig
- Erscheinungsdatum
- [1854]
- Umfang
- 16 S.
- Sprache
- German
- Signatur
- Hist.Sax.M.265,8
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id5005789902
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id500578990
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-500578990
- SLUB-Katalog (PPN)
- 500578990
- Sammlungen
- Saxonica
- Technikgeschichte
- Quellen zur Technikgeschichte 19. Jh.
- Strukturtyp
- Monographie
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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13 durch die Statuten den Actionairen zugesicherten 4°/„ | Zinsen, zur Erweiterung der Anlagen verwendet worden wären, so würde selbst damit der Zweck nicht zu er reichen gewesen sein, denn es haben sämmtliche bis mit dem Jahre 1854 gezahlten Dividenden nur die Summe von 1,241,250 Thlr. betragen. Wie sich nun aber einerseits aus der Natur der Sache selbst ergiebt, dass ein für seinen Verkehr in zu kleinem Massstabe angelegtes, auf Actien gegründetes Eisenbahn-Unternehmen nicht im Stande sein kann, aus den Erträgen seiner unvollkommenen Einrichtung sich, in gleichem Schritte mit den wachsenden Anforderungen, zu dem Umfange und der Leistungsfähigkeit zu ent wickeln, welche der Zweck gebieterisch fordert, so schreiben auch die Statuten §. 60 ausdrücklich vor: „ Sollte das nach §. 2 bestimmte Actien-Capital und die nach §. 9 des Hohen Decrets vom 6. Mai 1835 in Casscnscheinen auszugebende Summe zur vollständigen Herstellung und zum Betriebe der Eisenbahn nicht hinreichen, so hat das Directorium unter Zustimmung des Ausschusses den noch fehlenden Bedarf 1) durch Anleihe oder 2) durch Ausgabe neuer Actien und nach Befinden durch Beides aufzubringen. “ Durch diese Vorschriften erscheint es unzweifelhaft gerechtfertigt, dass während die Erweiterungen der Bahn durch Vermehrung des Anlage-Capitals erfolgten, die mittelst des ursprünglichen Anlage-Capitals erworbenen Ueberschüsse als Dividenden vertheilt worden sind, welche immerhin nur als ein massiger Lohn für die schweren Sorgen und Opfer der Aclionairc in den ersten Jahren des Betriebes zu betrachten waren. In der Tliat hat das Unternehmen bis mit dem Jahre 1841 den Besitzern nur eine Rente von 4"/ (> gewährt, erst im Jahre 1842 gab dasselbe 4 5 / 12 von da bis mit dem Jahre 1846 5%, im Jahre 1847 5 1 / 2 °/ 0 , 1848 wiederum nur 4°/„. Von da ab aber stieg die Rente allmählich, und zwar betrug dieselbe 1849 6 pro Cent 1850 7 „ „ 1851 8 „ „ 1852 9 „ „ 1853 9‘/ 2 „ „ Prüfen wir nun, in welchem Verhältnisse die ge- sammte Summe, welche auf die Leipzig-Dresdner Eisen bahn verwendet worden ist, zu den Erbauungskosten anderer Bahnen steht, die, was Terrainschwierigkeiten und Verkehr betrifTt, mit derselben in Vergleich gestellt werden können, so ergiebt sich bei Vcrlheilung der Summe des Actien-Capitals und der gemachten Anleihen auf 17 Meilen (incl. l 1 ^ Meilen der MagdeburgerStrecke), dass die Leipzig-Dresdner Bahn mit zwei Gleisen pro Meile gekostet hat 411,765 Thlr. Hiernach würde die Leipzig-Dresdner Eisenbahn unter den sächsischen Bahnen die mit den geringsten Kosten bergcstellte sein, denn es kosteten nach Aus weis der aus amtlichen Quellen zusammengestellten Sta tistik der deutschen Eisenbahnen p. Meile die Sächs.-Schles. Bahn, griisslenlheils mit 1 Gleise, 470,000 ^ ,, Löbau-Zittauer ,, do. do. 552,000 „ „ Säehs.-Bayer. ,, do. do. 619,906 „ „ Sächs.-Böhm. ,, do. do. 753,463 „ Ein ähnliches Verhältnis ergiebt sich bei Verglei chung der Kosten der Leipzig-Dresdner Bahn mit den Summen, welche auf einige aussersächsisehe Bahnen verwendet worden sind, deren Terrainverhältnisse jener ähnlich, im Allgemeinen aber günstiger sind. So kostete z. B. gegenüber den 411,765 Thlr. p. Meile der mit zwei Gleisen versehenen Leipzig-Dresdner Bahn p. Meile die Thüringer Bahn mit 1 Gleise 556,837 Thlr. ,, Cöln-Mindener Bahn do. 547,803 „ ,, Berlin-Potsdam-Magdeburger do. 563,341 ,, Dass eine Bahn, welche, wie die Leipzig-Dresdner, in der Länge von 15*/ 2 Meilen, vermöge des ungün stigen, wellenförmigen Terrains, dreimal ihr Niveau um die Höhe von circa 150 Fuss übersteigt, welche Bau werke, wie den Oherauer Tunnel, eine Elbbrücke und eine Muldenbrücke, Einschnitte von 11,090 Fuss Länge auf einer Tiefe bis zu 39 Fuss und entsprechende Dämme enthält, nicht wohl mit Bahnen verglichen werden kann, welche, im vollkommen flachen Lande liegend, keinerlei wesentliche Terrainschwierigkeiten zu überwinden hatten, liegt am Tage. Dennoch sind selbst Bahnen dieser Art nicht oft mit geringeren Kosten als die Leipzig-Dresdner Bahn erbaut worden. So kostete: die Berlin-Hamburger Bahn mit einfachem Gleis p. Meile 408,000 Thlr. die Leipzig-Magdeburger Bahn mit dop peltem Gleis unter Zurechnung der letzten Anleihe p. Meile ~. 413,973 ,, Hiernach würde die Leipzig-Dresdner Bahn, die trotzdem, dass bei ihrem Baue manche Erfahrung theuer erkauft werden musste, welche später erbauten Bahnen zu Gute gekommen ist, als eine der wohlfeilsten Eisen bahnen Deutschlands erscheinen. Indessen ist diese Wohlfeilheit in der That nur eine scheinbare. Es würde wahrscheinlich nicht möglich sein, die Bahn, wie sie jetzt steht und liegt, für den angegebenen Preis von 411,765 Thlr. pro Meile, trotz der seil Erbauung der Bahn im Eisenbahnbauwcsen ge machten Erfahrungen, herzustellen. Vielmehr erklärt sich das, im Vergleich zu dem dafür Ilergeslellten, niedrige Anlage-Capital daraus, dass sehr beträchtliche Summen alljährlich den Belriebsergebnissen entnommen und auf die Vollendung und Erweiterung der Anlage,
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