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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.05.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-05-23
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186005233
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18600523
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18600523
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1860
- Monat1860-05
- Tag1860-05-23
- Monat1860-05
- Jahr1860
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.05.1860
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2506 in officiellen Ansprüchen auf den gksammten Cörus der Schüler rathend und mahnend gewirkt und insbesondere eine große Anzahl Abiturienten in begeisternder Weise zu den akademischen Studien entlassen, hatte er endlich bei den verschiedensten Gelegenheiten von dieser Stätte aus durch seine weitbekannten Reden in lateinischer und deutscher Sprache die vorkommenden Festtage zu verherrlichen gewußt, so mußten an dem diesmaligen Festtage die in dem Alum- neum verlebte Jugendzeit, die vierzigjährige Wirksamkeit als Lehrer, die fünfundzwanzigjährige Thätigkeit als Rector Bilder und Erinne rungen in so großer Zahl vor seine Seele führen und Gefühle in so reichem Maße in ihm wecken, da : sein Gemüth eS heute nur als eine Hauptaufgabe betrachten konnte, den tiefgefühlten Dank vor Allem in Bezug auf den Segen seiner Wirksamkeit der Gnade des Höchsten, dem Patron, insbesondere den früheren und jetzigen Ephoren und Schulvorstehern und den College», in Bezug auf die Liebe und Theilnahme aber, die sich heute gegen ihn bekundet habe, Sr. Majestät dem Könige, den städtischen Behörden, den Geistlichen der Thomaskirche, den College», den ehemaligen und jetzigen Schülern und allen sonstigen Gönnern und Freunden in warmen Worten darzubringen. Als eine ergreifende Stelle in der Rede deS verehrten Jubilars dürfte die Erinnerung an diejenigen College» hervorgehoben werden, welche mit ihm vor fünfundzwanzig Jahren durch den damaligen EphoruS, Herrn vr. Großmann, zugleich in neue Aemter eingewiesen worden waren, von denen nur noch drei das Glück haben in voller Kraft neben dem Jubilar zu wirken, die Herren Collegen Conrector Vr. L ipsius, vr. Koch und vr. Zeftermann, die am 8. April 1857 ihr Lehrerjubiläum gefeiert hatten. Nachdem der Jubilar seine Rede beendet und seinen Ehrensitz wieder eingenommen hatte, schloß die Feier mit der Motette seines ehemaligen Lehrers und Collegen Schicht: „Das ist der Tag, den der Herr rc." Sowohl vor als auch nach dem FestactuS hatten sich Depu tationen in der Wohnung des Jubilars eingefunden, um ihm ihre Liebe und Verehrung durch äußere Zeichen zu erkennen zu geben. Nachdem schon bereits am 17. Mai mehrere Glückwünsche von auswärts eingeaangen waren, erschien am Jubeltage früh nach dem religiösen Weihegesang der Candidat der Theologie, Herr Beier, ein Schüler und früherer Famulus des Jubilars, und überreichte ihm unter Glückwünschen ein Album, in welchem sämmtliche frühere Thomaner, welche seit 1835 Theologie ftudirt hatten und von denen ein großer Theil im In- und Auslande als Professoren, Geistliche, Lehrer in Amt und Würden stehen, nach den Jahren eigenhändig und unter Beifügung eines Motto's und Glückwunsches verzeichnet sind. Herr vr. Valentin er, Diaconus zu St. Thomä, haue diese Grüße der Theologen zum Jubelfeste ihres geliebten ehemaligen Rectors aus inniger Liebe und Verehrung für ihn gesammelt und mit herzlichen Segens wünschen in seinem Namen überreichen lassen. Eine Deputation des Lehrerkollegiums und der Schüler, an der Spitze den Herrn Cour. vr. Lipsius, überreichte dann dem Jubilar ein Paar silberne Candelabers, als Symbole des Lichtes und der Wärme, unter warmen Glückwünschen. In Abwesenheit des Herrn Kreisdirector von Burgsdorff, der, im Begriff am folgenden Tage eine Reise anzutreten, schon am 10. Mai in sei nem und im Namen der König!. Kreisdirection den Jubilar mit ehrenden Glückwünschen begrüßt hatte, machte hierauf der Herr Regierungsrath Stimme! demselben die freudig überraschende Mittheilung, daß die Huld und Gnade Sr. Majestät deS Königs ihn mit dem Ritterkreuz des Albrechtsordens geschmückt habe, eine Mittheilunq, die der Jubilar mit der innigsten Rührung und dem tiefgefühltesten Danke ln Empfang nahm. Fast gleichzeitig er freute ihn der hochverdiente Vorsteher der Schule, Herr Vice- bürgermeister Berger, mit einem Besuche, der im Namen des hochedlen Patrons denselben begrüßte und ihm ein Schreiben des RatheS einhändigte, worin ihm unter ehrender Anerkennung seiner Verdienste feierliche Glückwünsche zu dem Jubeltage ausgesprochen werden. Unmittelbar darauf ging ein Beglückwünschungsschreiben von Seiten deS Collegiums der Herren Stadt-Verordnten ein. Einen freudigen Eindruck machte endlich noch vor dem Festactus das Erscheinen früherer bereits in Amt und Würde stehender Thomaner, von denen eine Deputation, bestehend auS den Herren Professoren Vv. Wenk, Sonnrnkalb, Bursian, Lipsius und Herrn RegierungSrath Krug, unter herzlicher und gemüth- voller Ansprache deS Elfteren, dem Jubilar ein silbernes Schreib zeug al- Andenken dauernder Liebe und Verehrung überreichte, während außerdem noch die Herren Hofrath Vr. Kocmann und Professor vr. Müller, dem Auge ihre- Herzen- folgend, selbst persönlich ihn zu begrüßen sich nicht versagen konnten. Nach dem ActuS war der Jubilar von einer großen Anzahl von Glückwünschenden umringt, die theil- aus Deputationen der hiesigen Schulen, theil- au- Gönnern und Freunden bestanden, welche noch persönlich ihm die Hand als Zeichen der Freude, der Liebe, de- Danke- und der Verehrung drücken wollten. Auch nachdem der Jubilar feierlich in seine Wohnung zurückaeleitet irdrben war, erschienen Deputationen zur Verherrlichung de-Lage-. E- hatten ihn unterdessen Abgeordnete der Universität mit ihrem Besuche beehrt und ihre Glückwünsche gebracht, Herr Professor Vr. Tuch, im Namen de- Rettor- und des akademischen Se. nate-, Herr Prof. vr. Wuttke al- Decan in Begleitung des Herrn Prof. Ritter vr. Klotz im Namen der philosophischen Facultät. Die Schwefteranstalt, da- Gymnasium zu St. Nicolai, überreichte ihm hierauf durch Herrn Conr. Vr. Forbiger eine Votivtafel mit Kapsel, während Herr Prof. Ritter vr. Nobbe, der Rector der Anstalt, ihm al- altjähriger Freund ein gemüthlich geschriebenes Gedicht überreichte: „Seoliou 8taUdaumio amieo amious Aodde". Als Beweis de- Wohlwollens und zum Zeichen der innigen Verbindung zwischen der Schule und der Kirche zu 8t. Uroma« beehrten den Jubilar die Herren Geistlichen der Thomaskirche, an der Spitze den Herrn EphoruS, mit einer großen kostbaren Vase, die mit Blumen gefüllt war. Im Laufe deS Tage- gingen endlich noch andere Ehrengeschenke, eine große An zahl schriftlicher Gratulationen von hier und au-wärts ein, von denen ein Schreiben des gesammten Lehrerkollegiums der König lichen Landesschule zu Meißen durch den Rector Professor Ritter vr. Franke noch erwähnt sein möge. Von einem Festessen, welches da- Collegium in Gemeinschaft mit den ehemaligen Thomanern zu feiern beabsichtigt hatte, glaubte man auf den besonderen Wunsch des Jubilars absehen zu müssen, da er durch ein momentanes Unwohlsein verhindert worden wäre, sich ganz und mit voller Seele demselben zu widmen. Da ihn aber sein Innere- drängte, diesen Ehrentag in seiner Familie nicht ohne seine Collegen zu beschließen, so hatte er sie mit ihren Frauen eingeladen, von seiner Wohnung aus den Fackelzug, den ihm die jetzigen Schüler zu bringen die Erlaudniß erhalten hatten, mit anzusehen und die theils mit Männerstimmen, theils in gemischtem Chor auszuführenden Gesänge anzuhören. Nachdem der Fackelzug beendet war, bei dem die Schüler den geliebten Lehrer, die Lehrer der alten Thomana und ihrer edlen Jugend ein Hoch dargebracht hatten, wurde das Fest, dessen Eindruck theils durch die herrliche Anordnung und Leitung, theilS durch die außerordentliche Theilnahme von nah und fern ein wahrhaft erhebender war, als ein wahres Schulfest beschlossen, indem die jetzigen Schüler in den untern Räumen der Schule, das Collegium in der Familie des Jubilars selbst der Aeußerung ihrer Gefühle Raum geben konnten. Bei dieser Gelegenheit wurde dem Jubilar ein vauäsamu», welches von zwei Collegen, den Herren vv. Mühlmann und Erler abgefaßt, als Festgesang zur Tafel bestimmt war, mit einem Toast, der sich an Worte desselben anschloß, übergeben. Wir können diesen authentischen Bericht, von dem wir wünschen, daß er auch in weiteren Kreisen nicht ohne Eindruck bleiben möge, nicht schließen, ohne den heißen Wunsch hinzuzufügen, daß der Mann, d:r in den Annalen der altehrwürdigen Thomana, in den Annalen der Stadt Leipzig, in den Annalen der philologischen Literatur und des Schulwesens deS engeren und weiteren Vaterlandes sich durch seine Verdienste um Wissenschaft, Schule und Erziehung ein bleibendes Denkmal gesetzt hat, durch Gottes Gnade noch lange den Seinen, seinen Collegen und seinen Schülern, der Stadt und dem Vaterlande erhalten werden möge. Zur Tageschronik. Leipzig, den 22. Mai. Bereit- seit einigen Tagen paffsten Irländer, in Trupps von 30 bi- 40 Mann, die hiesige Stadt. Dieselben kommen aus Irland und begeben sich über Wien und Trieft nach Rom, um daselbst in päpstliche Dienste zu treten. Es sind kräftige, kernige junge Leute; dem Vernehmen nach sollen deren im Ganzen 2000 durch die hiesige Stadt passiren. Leipzig, den 22. Mai. Vor dem Rosenthalthore ln der Nähe von Pfaffendorf gerieth heute Mittag eine Pappel, in deren hohlen Stamm ein Vorübergehender ein brennende- Schwefelhölzchen ge worfen hatte, in Brand. Dieselbe wurde abgesagt und so der Brand bald gelöscht. -5- 733. OffieieNe Pret-rrottrungen bei der Leipziger Oel - und iprVdnetenhandelS-Börse ») fürlZoll-Eentaer Nüb-Oel (ungeläutertes), auch Lein-Oel und Mohn-Oel; b) für 1 Dresdner Scheffel Getreide, namentlich Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, nebst Angabe des, in Betreff jeder einzel nen Sorte, damit zu gewährenden Netto-Gewichts funb unter Neben-Bemerkung de», in gleichem Verhältnisse, auf 1 Preuß. Mispel ausfallenden Geld. Betrages!; e)für1DresdnerScheffel Oelsaat, Raps, Winter-Rübsen, Gommer-Rübsen, Dotter; et) für 122'/, Dresdener Kannen oder 1»/, Eimer, 2»/, Kannen d. i. 8000*/» Irall«, Gpiritus fde« Inhalte von 100 Preuß. Quart entsprechend!. Dienstag- am 22. Mai 1860. Rüböl loco: 11*/, «F Briefe; p. .Mai, ingl. p. Mai, Juni ebenfalls 11*/, «p Bf.; p. Sept., Oct. 11*/, «P Bf. Leinöl loco: IN/, Bf. — Mohnöl looor 22*/, ap Bf. Weizen, 168 S, braun, looo: nach Qual. 5**/,,—6*/, ap Bf., b»/,—6*/i, bez. sAür 1 Preuß. Wt-pel nach Qual. 71 bis 74 «p Bf., 70-73 ap bezahlt.! Roggen, 158 S, Io«»: nach Qual. 4*/n — 4*/, B5., 4»/« bi- 4*/,bez. sFür 1 Preuß. Wispei nach Qual. bis
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