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Dresdner Nachrichten : 12.04.1857
- Erscheinungsdatum
- 1857-04-12
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-185704121
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18570412
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18570412
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1857
- Monat1857-04
- Tag1857-04-12
- Monat1857-04
- Jahr1857
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.04.1857
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Loral- und Provimial-Uachrichten. Dresden, den 12. April. Se. Mai. der König hat den Oberleutnant v. Cer- rini di Monte Barchi I., vom 4. Infanterie-Bataillone, zum Adjutanten im 3. Infanterie-Bataillone ernannt und den Leutnant Schultze, vom letztgenannten Bataillone, zum Oberleutnant befördert. — Im hiesigen Stadtkrankenhause war am 1. März der Krankenbestand 220 (96 männl. und 124 weibl.) und der Zuwachs im Laufe desselben Monats 184, so daß über haupt die Zahl der Verpflegten 404 betrug. Hiervon wur den 181 entlassen, 21 starben und der Bestand am Ende des Monat März war 202. — Während der Festtage hat sowohl die Direktion der Dampfschifffahrt als auch die der Albertsbahn mehr fache Extrafahrten veranstaltet. Es gehen außer den regel mäßigen Fahrten an beiden Feiertagen noch Extraschiffe Vorm, halb 10 Uhr bis Tetschen und Nachm. 3 Uhr bis Schandau. Die Albertsbahn expedirt Vorm. 10 Uhr ei nen Extrazug nach Tharand, welcher Mitt. 12 Uhr von Tharand nach Dresden zurückgeht. — Von heute'an werden im Ausstellungslokale des sächsischen Kunstvereins auf der Brühl'schen Terrasse (ge öffnet von 11 bis 3 Uhr) neu ausgestellt sein: „Besuch der Maria bei der Elisabeth", Oelgemälde von Karl An- drcae; „Der barmherzige Samariter", desgl. von demselben; „Reitcrgefecht", desgl. von Stevens Palamedes. — Nächste Mittwoch hält der „sächsische Verein", dessen Organ die „Sachsenzeitung" ist, im Hotel de Po- logne allhicr eine Generalversammlung, wozu „der leitende Ausschuß" (v. Friesen-Rötha, v. Schönberg-Bibran und v. Welck-Riesa) einladet. Der „sächsische Verein ist — unsers Wissens — jetzt noch der einzige in Sachsen be stehende politische Verein. — Mittwoch Nachm. 3 Uhr findet die feierliche Grundsteinlegung der neuen Actien-Bairisch-Bierbrauerei- Gesellschaft in Gegenwart einer dazu besonders geladenen Gesellschaft auf Grassi's Villa durch das Directorium statt. — Die mit ihren Freuden und Leiden glücklich zu Ende gegangene Ballsaison hat u. A. eine neue Art von Eotillonspenden in Aufnahme gebracht, die für Diejenigen, denen sie ein günstiges Geschick zuführte, einen dauernden und sinnig angenehmen Werth behalten werden. Es sind dies die zu Medaillons, Armbändern und andern Schmuck- gegenständen schon seit längerer Zeit benützten beliebten Miniaturphotographieen unseres dramatischen Drcigestirns: Dawison, Devrient und Liebe. Manche Tänzerin, welche für diesmal noch nicht als Braut eines liebenswürdigen Mannes aus der Saison hervorging, hat auf diese Weise wenigstens das Bildniß eines liebenswürdigen Mannes mit davongetragen. — Noch ist der Mai nicht da und schon hat, wie wir gemeldet, der Waldmeister seine Brautfahrt in unsere Stadt gehalten, um im Bunde mit Prinzessin Weinblume das köstliche Kind Maitrank zu erzeugen. Mehr noch wird von unfern Frauen wohlfeile Maibutter ersehnt. Nun, Alles will seine Zeit haben, sie wird mit der Mailuft und dem Mairegen auch schon kommen, wie der Maithau mit den Maikäfern und zeitigen Maikirschen. Wenn auch der Mai der kürzeste Monat ist (er hat nur 3 Buchstaben), so möge er doch ein Monat der Wonne sein — die kür zesten Vergnügen sind ja die schönsten! — Künstlich ge triebene Maiblumen hatte der Nachrichtenschreiber schon zu Weihnachten, aber er lobt sich die, welche die Natur er zeugt. Sic ruft uns zu: „Aus dem bescheidenen Veilchen entströmt sic die würzigsten Düfte, Strebe ihr ähnlich zu sein, eine mit Anmulh die Kraft." Der Nachrichtenschreiber will die Feiertage auch einmal ausfliegen, vielleicht sieht er Maikätzchcn und hört den Maivogel schreien (den Kukuk), denn der Frühling wird kommen und vergehen, ehe wir uns versehen. — In einer bekannten hiesigen Gastwirthschaft in der Neustadt hat sich seit 52 Jahren ein Stammgast festge setzt, der keinen Tag seines Lebens dahingehcn ließ, ohne dem Gotte seiner Kehle, Gambrinus, ein Trankopfcr zu bringen. 50 Jahre lang vertilgte er täglich 4 Glas ein faches, was binnen dieser Zeit 730,000 Kannen thut. Nebenbei genoß er auf jeden Niedersitz 2 Kümmel, thut in gleichem Zeiträume 365,000 Gläser. Wenn man die vierspännige Fuhre zu 30 Eimern rechnet, so hat dieser Biervcrtilger bis zu seinem 50jährigen Trinkcrjubiläum 16^ Fuhren verzapft. Schade, daß der Mann in seiner Jugend nicht die Brauerei erlernt, da konnte er das Gleich gewicht zwischen Production und Consumtion am besten Herstellen, indem er sein Bier selbst gebraut und selbst ge trunken hätte, wobei dann das Facit am Schluffe des Jahres gewesen wäre: Null für Null geht auf. — Nachdem wir vor einigen Tagen auf den ersten blühenden Ahorn aufmerksam gemacht, den diesmal die Bautzner Straße den ihren nennt, hat sich inzwischen die Baumblüthe im Allgemeinen, wie z. B. im Palaisgarten, schon recht herrlich entfaltet; den ersten blühenden Flieder baum zeigt jedoch auch in diesem Jahre die Terrasse des schlesischen Bahnhofs. Es ist derselbe, der bereits im vo rigen Jahre für so viele Besucher der dortigen Restauration ein Gegenstand freudiger Betrachtung war, was auch Heuer nicht minder der Fall sein wird. — Versammlungen: Heute letzte Winterver sammlung der Mädchen der Kindergartenstiftung des ver ewigten I). E. W. Seyffert und Entlassung der jetzt Aus scheidenden. — Vergnügungen: Heute großes Concert vom Musikchor des Hrn. Musikdirektor Winkler unter Leitung des Hrn. Günther und dem Jsarthaler Alpensänger-Quin- tett auf dem Bergkeller; Concert im Schweizerhäuschen; Ertra-Concert im Gambrinus, sonst Spießens; Eröffnung des Albert-Salons in Tharand und Concert vom Trom peterchor des Gardereiter-Negiments unter Leitung des Hrn. Stabstrompeter Wagner; übermorgen Concert vom Gesangvereine Liedcrkreis in Begleitung des Musikchors des Hrn. Musikdir. Kirsten in der Felßnerschen Restauration. Taqesgeschichte. Im Altenburgischen hat man neuerdings die Erlaubniß zur Verheirathung von Unteroffiziere» an strengere Bedienung ge knüpft. Dieselbe soll nur dann crtheilt werden, wenn der Nach suchende mindestens neun Jahre beim Contingente gedient hat und den Besitz eines Vermögens von 250 Thlrn. nachzuweisen vermag. In Mainz haben in den «leisten größeren Werkstätten der Schneider die Gesellen die Arbeit eingestellt um höheren Lohn zu erlangen. Dem östcrr. Finanz-Minister sind Vorschläge zur Verpach tung deö Tabaksgefälles der Monarchie an die österreichische Credit- Anstalt zugegangen, und weitere des Inhalts, auch die südlichen Staatöbahnen Privat-Unternehmern zu überlassen. Zum Andenken an die erwartete Anwesenheit deö österreichi schen Herrscherpaares in Ungarn hat der presburger Gemeinderath
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