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Dresdner Nachrichten : 04.08.1857
- Erscheinungsdatum
- 1857-08-04
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-185708046
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18570804
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18570804
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1857
- Monat1857-08
- Tag1857-08-04
- Monat1857-08
- Jahr1857
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.08.1857
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freieres Schalten und Walten verheißt, ohne an die Folgen die ses Verfahrens zu denken. Gleicherweise ist auch daS Verhalten der Lehrlinge ei» gegen früher viel mißlicheres geworden und mußte eS natürlich werven, da dein Meister die Kraft gcnommen ist, eine gewisse Subordination unter diesen jungen Burschen zu erhalten, und cS doch fast unmöglich ist, bei jedem ärger lichen Vorkommnisse mit einem leichtsinnige» und durchtriebenen Burschen, deren man leider jetzt nur zu oft findet, allemal, wie eS verlangt wird, erst die Polizei zu incoinmodiren und andere damit verbundene, oft sehr zeitraubende, Unannehmlichkeiten her- beizuführen. So spielt denn sehr oft der Lehrling, der seine» Meister jetzt nicht zu fürchten braucht, bereits de» Herr» und raucht, trinkt, spielt n. dergl., während der Meister sich kaum ge traut, ihm nach alter deutscher aber praktischer Weise eine Er mahnung und Zurechtweisung zu gebe», denn der Lehrling weiß: dies darf er nicht! — Man könnte hier viele besondere Bei spiele aus Lebenserfahrungen gediegener Meister aufstellen und die jetzige» Zustände den früheren gegenübcrhalien, auch die Ver hältnisse an anderen Orten dabei ins Auge fassen. Möge eine competente Behörde diesen Uebelständen eine ernste Berücksichti gung und resp. Abhilfe schenken und diese im Interesse sowohl aller Gewerbtreib »den als des von denselben bedienten Publi kums, ja des gesammten staatliche» Lebens gemachte Millhcilung nickt spurlos vorübergehe», sondern die Beachtung finden, die sie verdient, und namentlich möge das Gesagte für die Vertreter der gewerblichen Branchen ein Gegenstand ernster Erwägung und tbatkrafriger Entschließung werde». N—t. Bermischtes. * An einen Theil des Hamburger Publikums, welches ihn bei seinen dortigen Vorlesungen durch Schreien und Pfeifen gar nicht zu Worie kommen ließ, richtet Fr. Bacherl in gerechtem Zorn folgende Verse: Wen die großen Doggen jagen, Kläffen kleine Köter an; Mag man Trug, mag Wahrheit sagen, Bellt der deutsche Michelsmann. Um für Geist den Geist zu sinken, Zog ich durch das deutsche Land; Hören sollte man, nicht blindem Wahne blindlings zugewandt; Frei zu singen in dem Reiche, Wo die Freiheit Boden sucht. Von der Freiheit, der als Leiche Jetzt noch mancher Schranze flucht. An dem Strom, zu dem wir kamen, Prangt die reiche Handelsstadt, Die der Freiheit holde» Namen Sich zum Schild erkoren hat. Deutsche Männer wollt' ich finden, Ruhig, frei und bieder, mild, Ihnen frei mein Wort verkünden In der Rede und im Bild. Aber wie die wilde Meute, Die ein Graf aufs Wildprct hetzt, Heulten, tobten Hamburgs Leute, Wo man Freiheit Säulen setzt. Wie im Sturme tost die Welle, Wie der Thauwind Schollen brach, So die Ritter von der Elle Riefen blind den Thoren nach. Geist und Muth, was Ihr verhöhnet, Gab der Himmel Euch nicht viel: Schwänzelt fort Dem, der Euch löhnet, Haltet fest den Federkiel! * Das Testament Carl Czerny's, des kürzlich verstorbenen berühmten Clavier-Componiste», enthält unter Andern» Folgen de-: Mein Gesammt-Vermögm mag ungefähr 100,000 Fl. C.» M. betragen, bestehend in ca. 3000 Dukaten, 6—800 Fl. in Silberzwanzigern, 5000 Fl. In Banknoten ,c., 4 gold. Sack, uhren, 6 gold. Dosen, von der Erzherzogin Märie Louise, Liözt, Döhler u. A. als Andenken erhalten, 1 größere Dose, Geschenk der Großfürstin von Weimar, 1 silbernes Besteck mit Czerny'S Namenschiffre, Geschenk der Prinzessin Marie von Bayern, jetzt verw. Königin von Sachsen (meine Schülerin), 1 Hemdnadel mit Brillanten rc. Davon vermache ich 12 Stück 5proc. Metalliques Ä 1000 Fl. meiner Winhschafterin Maria Males, seit 40 Jahre» bei mir und meinen Eltern in Dienst, 4 Stück dergl. ü 1000 Fl. meinem Diener Josef Malet, dem Kü» chenmädchen 200 Fl., 1000 Fl. zu einem einfachen anständigen Denkmal auf meinem Grabe mit der Inschrift: Karl Czerny, Tondichter, geb. in Wie» de» 21. Fcbr. 1791, gestorben . . . die 6 Dosen Hrn. Buchhalter Josef Doppler rc. Gescbicktskalender. Am 4. August, dem Geburtstage des ber. Prof. Z.J.Sca- liger, 1540, wird Sebastian, König von Portugal, die Ungläu bigen in Afrika bekriegend, von Mulei Molock, König von Fetz und Marokko, bei Alkazar geschlagen und selbst gctödtct h?) 1578. (Es erheben sich nun nach einander vflr falsche Sebastiane.) — Die Engländer erobern Gibraltar >704, Bolivar, der Befreier von Venezuela, hält seinen Einzug in Carracas 1813, die Bir manen werden von den Engländern am Flusse Pegu geichlagen !824, Brand von Camenz 1842. — Heute starb der berühmte Orgelbauer Silbermann, 1753 (». A. 1750). Sohn eines sehr armen Zimmermanns in Bobritzsch bei Fraucnstein, zeigte er, wie ot't ein niedriger und unbedeutender Mensch zur Berühmtheit und Wohlstand gelangt. Er baute 47 Orgeln in Sachse» und viele im Auslände, z. B. die im Münster zu Straßburg. Seine Pianoforte und Klaviere, deren er unglaublich viele geliefert, hak ten eben so großen Ruf als die Orgeln, und Friedrich d. Gr. be saß allein 7 Stück, jedes zu 700 Thlrn. Seine stärkste Orgel ist die im Dom zu Frciberg und seine letzte die in der kathol. Hofkirche zu Dresden, für welche er einige 20,000 Thlr. bekam. Berichtigung. In der gestrigen Nc. S. I, Sp. 2. Z. 29 muß es heißen „Boso" statt Boro. S. 2, Sp. 1, I. 19 ..Golke^ statt Rolke; Z. 22 „da eil e" statt da ritt und I. 28 „harten Golkes" statt Volkes. Telegraphische Börsen - Nachrichten. Wien, Montag, d. 3. August. Staatsschuld-Verschreibungen zu 5ss 82fH. — Nationalanlehen 84Z. — do. v 1852 zu 4jH —. — do. zu 4 H —. Darl. u.Verloos. v I. 1834 —. — do. v. 1.1839 —. — Lott.Anl.v.J. 1854 9Z. — Grundentl.- Obligat. a. Kronl. —— Bankactien I004j. — Escomptbank- actien, Niedösterr. 610. — Actien d. franz.-östr. Eisenbahngesell schaft 275j.— Nordbahn 1882j.— Donau-Dampfschifff. 574. Lloyd 400Z.— Actien d. Kreditbank 240. — do. Elisab. Westb. —. — do. Theisbahn 200. Amstcrd—. — Augsb. 105 B. Franks.«. M. 10 4jB. — Hamburg 77. — London 10,10. Paris 121j. - K k. Münzducaten 7Z. Berlin, Montag, d. 3 August. StaatSschuldsch.84jG.-4j H neue Aul. lOOj G. - National«»!. 83j G. — 3jH Präm.-Anl. I8jG. — 5K Metall. 8Ij B. - öst. Loose 108 G. — König!, pol. Schatzoblig. 84ZG. — Braunschw. Vankact. 1I8G. — do.Darmstädt. 11OjG — bv.Dessaucr Creditact. 80> G. — do. Geraer 97 G. — do. Leipziger 81 G. — do. Meininger 89 B. — öfter. Creditact. 1I7ZG. — do. Weimar. 10 G. — Berlin-Anhalter Eisenb.-Act. 140 G. — Berlin-Stettin 133Z G.— Breslau-Freiburger 128 G — LudwigSh.Berb.150Z G. — Oberschles. I.it.ä. 149j G. - franz.-östr. StaatSb. 160 G. — Rheinische 97j G. — Wilhelmsb. (Kosel-Oderb.) 59 G. — Thüringer 128j G.
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