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Dresdner Nachrichten : 10.01.1858
- Erscheinungsdatum
- 1858-01-10
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-185801104
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18580110
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18580110
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1858
- Monat1858-01
- Tag1858-01-10
- Monat1858-01
- Jahr1858
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.01.1858
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2 Kellern zu einrm jährlichen ZinS von 400 bis 600 Thlr. angcboten worden sind, betrieben werden könne. Da» Grundcapital, das hiernach sofort in Weinen und den zur Fabrikation nöthigcn Utensilien angelegt werden kann und sich auf diese Weise bald verzinsen muß, ist einstweilen auf 100,000 Thlr in 1000 Aktien s 100 Thlr. festgesetzt wor den. Dieses Capital kann jedoch auf das Doppelte und zwar auf 200,000 Thlr. ausgedehnt werden, wenn später volle Gewißheit darüber existirt, daß der Vortheil der Ge sellschaft eine Vermehrung des Eapitals verlangt. Von den zur Zeichnung gelangenden >000 Aktien haben die drei Begründer 300 Sijick, jeder 100 Stück, fest übernommen, wodurch sie am besten zu beweisen glauben, daß sie ihrer seits von der Rentabilität des Unternehmens vollständig überzeugt sind. Die Unternehmer geben sich der Hoffnung hin, daß, so sehr in der Jetztzeit bei industriellen Unter nehmungen Ueberstürzunge,, eingetreten sein mögen, das Publikum erkennen werde, wie es sich hier um eine solide und ungerechtfertigte Spekulation ausschließende Anlage handelt, und daß, wenn ihnen in dieser Beziehung die ge ringsten Zweifel bcigegangen wären, sie gewiß nicht gewagt haben würden, eine, wenn schon durch die angeführten Lhatsachen gerechtfertigte, doch durch die allgemeinen Ver hältnisse immerhin bedenkliche und scheinbar ungünstige Zeit zur Ausführung zu wählen. — Von heule an sind im Ausstellungslocale des S. Kunstvereins auf der Brühl'schen Terrasse (geöffnet von 11—3 Uhr) neu ausgestellt: „Gebirgische Hochzeit", Oel- gemälde von M. Mühlig; Zeichnung von Prof. Vogel von Vogelstrin. — Zu den bisher gehaltenen Vorträgen in der Aula der K polytechnischen Schule zum Besten des für Schü ler begründeten Reisestipendienfonds fügt Hr. Prof. Schu bert morgen den seinen über Zeitmessung und Geschichte der Uhren. — Im hiesigen Stadtkrankenhause wurden im ver flossenen Jahre 2289 Krankt ausgenommen, unter Hin zurechnung des aus dem Jahre 1856 verbliebenen Be standes überhaupt 2504 (3 weniger als 1856) und zwar 1276 männliche und 1228 weibliche Kranke verpflegt. Hiervon wurden 2047 geheilt, resp. gebessert entlassen und verblieben am Jahresschluß 199 Kranke in Behandlung. Die übrigen 258 sind verstorben Unter diesen sind je doch 57, die der Anstalt sterbend resp. todt übrrbracht worden sind, so daß ein Sterblichkeitsverhältniß von 8 Proc. sich ergiebt. Die Gesammtzahl der Verpflegungs- tage betrug 73,760, mithin durchschnittlich 29^ Tag per Kopf. — Dir für heute angekündigte und mit Spannung erwartete Oper „Agnes" von E. Krebs, zu der dem Ver nehmen nach bereit- alle Plätze bestellt waren, mußte lei der wegen beklagenswerther Unpäßlichkeit der Frau Bürde- Ney aufgrschoben werden. Statt ihrer findet eine Wieder holung des.Geizigen" statt. — Die „Signale für die musikalische Welt" erzäh len, daß Hr. Moritz Siering in Dresden eine Oper com- ponirt habe, welche Sachkenner, die Gelegenheit hatten, Einsicht von der Partitur zu nehmen, sehr melodiös und tüchtig gearbeitet gefunden haben. — Ueber die theatralischen Vorstellungen deS Hrn. Perenz im Schceßhause haben wir bereits vorigen Winter rin kurzes Referat gebracht. Es dürste nicht uninteressant sein, wenn wir bei Gelegenheit der dritten Vorstellung in diesem Winter, die am 7. Januar Abends stattfand, etwas näher auf di« Details derselben ringehen. Zur Aufführung kam da» anerkannt gute sechSaktige Schauspiel von Rau- pach: „Die Geschwister", in welchem uns vor Allen Hr. Perenz al» Baron von Wildenberg Gelegenheit gab, sein -iS in di» kleinsten Nüancui vollendetes Spiel zu bewun dern. Sicher wäre der Künstler rauschend beklatscht und hervorgerüfen worden, weny . nicht die Damenwelt den größten Theil der Zuschauer gebildet hätte, die allerdings nur durch Mienen ihre Befriedigung zu äußern schien. Doch nicht sein Spiel allein, auch stin Streben, jungen Leuten eine -tHhtige Schule für die Bühne zu verschaffen, bekundete sichtssehr lobenswerth in dsn Mitwirkenden, von denen vdrzugkich die Repräsentanten der beiden Geschwister ihre Rollen, mit Ausnahme einiger kleinen Mängel, die bei routinirterem Spiele gewiß wegfallen werden, mit gro ßem Fleiße und inn'ger Hingebung durchfuhrtcn Dem nächst wäre es der Gerichtsrath Feldner und Secretair Knvrring, die ebenfalls einen recht angenehmen Eindruck auf das Publikum machten; letzterer wäre allerdings klü ger gewesen, wenn er nicht noch die Rolle des Fürsten übernommen hätte, durch welche er den günstigen Eindruck gänzlich wieder verwischte; — zu schm lies Avanciren ist nicht gut. Was die übrigen Darsteller betrifft, so hatten sie zu geringe Rollen, als daß man ein Unheil über sie fällen könnte. — Der Zinsfuß bei der landständischen Leihbank in Bautzen ist gegenwärtig auf 5^ Procent Zinsen p. a. und Procent Provision per Monat festgesetzt worden. — Leider sind wir nicht in der Lage, eine Besserung der Leipziger Neujahrsmesse berichten zu können, wenn auch noch einige Haupteinkäufer eingetroffen sind Die beendete Ledermesse gehört zu den merkwürdigsten, indem von gar keinen bestimmten Preisen die Rede war und Je der verkaufte, wie er es eben in seinem Interesse fand. Die Fälle stehen nicht vereinzelt da, daß Sohlenleder 50 Procent und darüber billiger als vorige Messe verkauft worden ist; doch muß dabei nicht außer Acht gelassen wer den, daß der Bedarf zu jener Zeit sehr groß und die Vor- rälhe klein waren, und daß demzufolge von Fabrikanten Secunda- und Tertia-Qualität für Prima ausgegeben und dadurch der Preis so weit hinaufgeschwindelt wurde. Jetzt scheint bas richtige Verhältniß wieder hergestellt worden zu sein, wenngleich der Hauptfaktor des gewaltigen Preis- abschlags die gegenwärtige Geldkrise und darum auch mit Beendigung dieser eine Steigerung des Werthes sehr wahr scheinlich ist Im Allgemeinen lassen sich diesmal die für Prima-Sorten durchschnittlich bezahlten Preise wie folgt annehmen: Malmedyer und Rhein. Wild-Sohlleder 52 « 56 Thlr., Eschweger 45 a 50 Thlr, Deutsches 42 rr 48 Thlr. und Bäche 45 u 50 Thlr. pr Crt Rindleder brachte 13 r» 16 Ngr., Kipsrindleder 12H a 17 Ngr. pr. Pfd. Kalbleder wurde zu noch mehr gedrückten Preisen verkauft und Schafleder erhielt mehrere Lhaler pr 100 Stück weniger Daß unter diesen Umständen Gerber von dem Kaufe roher Häute und Felle abstehen würden, war vorauszusehen und es ist denn auch in der That gar nichts darin umgegangeu. Durch die Ankunft mehrerer Haupt einkäufer aus Bayern, Frankfurt a. M. und der Schweiz ist von Tuchen noch mehreres aus dem Markte genommen worden, freilich zu Preisen, die pr. Stück 2 n 4 Thlr. niedriger waren. Bei Ellentuchen, Buckskins und Män- telstoffen beträgt der Abschlag 3 rr 6 Ngr. pr. Elle und darüber, und es ist voraussichtlich, daß dennoch sehr viel unverkauft bleiben wird, wenn Eigner ihre Waaren nicht verschleudern wollen. Eine natürliche Folge der schlechten Messe ist, daß in Manufaktur- und Sridrnwaaren zur
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