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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.09.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-09-23
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186009230
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18600923
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18600923
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1860
- Monat1860-09
- Tag1860-09-23
- Monat1860-09
- Jahr1860
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.09.1860
- Autor
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44K6 viele Sorgfalt. Zn al welcher die HfiU, i, d§ den Grund her Mittzi» , m VsÜrzchV t« Sch, nM»nd shgrzchen »ieß-n, messen Me Gerber schaffenheft suchen, welch, man ihre» P»»dmterr vgPnirff. ^S« tff »ämlich aitzemem amrkannt, daß die ^äute den Gerbestoff nu, (gngsam einsaugen dürfen, damit sie m ihrer ganzen Dicke von demselben durchdrungen wer den. Dadurch wird das sich bildende Leder zugleich dicht, ge schmeidig und biegsam. Ist es von dem Gerbestoff gehörig durch drungen, so widersteht es der Feuchtigkeit. Die Bereitung des Fahlleders hatte schon v^x ßzr JeDpjhlHm von 1793 Fortschritte gemacht und war in der Lage, eine» ^opm Aufschwung zu nehmen, aber die dann folgenden Ereignisse führten zu Rückschritten. Die Krieg-Herrschaft, der ganz Europa unter worfen wurde, machte viele Bedürfnisse nochwendig »»d vntemgte viele Anstrengungen von den Gerbereien, welche nur nachtheilig auf ihre Producte einwirken konnten. Dennoch schritt die Leder industrie, nachdem sie 1815 in ihren Normalstand zurückgekehrt war, auf dem Wege, den sie nur gezwungen verlassen hatte, sogleich weiter voran, und schon wenige Jahre spater bemerkte man wesentliche Fortschritte bei ihr, welche sie bis zum jetzigen Augenblicke zu steigern gewußt hat. Die Fabrikation von Saffian und Ehagrinleder ist aus dem Orient nach Frankreich eingefükrt worden; erst im Jahre 1797 wurden die ersten Versuche in Choisy gemacht. Diese.Industrie nahm, durch die Bedürfnisse des Verbrauchs ermuthigt, großen Aufschwung und hat seit 1891 sich in Frankreich und in Deutschland, wohin sie in kurzer Zeit verpflanzt wurde, sehr vermehrt. Die Verfertigung des Lackirleders wurde gleich Anfangs in Frankreich mit Erfolg betrieben, wo sie sich schnell entwickelte. Deutschland zögerte nicht, dieselbe sich auch anzueignen und konnte bald mit Frankreich in Bezug auf die Dauerhaftigkeit des Lacks, seines Glanzes und seiner Befestigung wetteifern. In Bezug auf die Preise, zu welchen es seinen Produkten Zugang verschafft, tritt es in die erste Rühe. Die Weißgerberei der Ziegen-, Lamm- und Schaffelle schien eine Zeit lang eine besondere Industrie für die Stadt Annonay und ihre Umgebung werden zu wollen. Die Anstrengungen, welche an allen andern Orten gemacht wurden, hatten nur geringe Er folge, und allgemein scheint man die Ueberlegenheit dieser Stadt anzuerkennen, indem man eine Masse von Fellen dorthin schickt, um sie weiß gerben zu lassen. Nichts desto weniger macht man in verschiedenen Gegenden Deutschlands mit Erfolg neue Versuche, und werden namentlich die Glaceleder in vielen Etablissements des Zollvereins mit gutem Erfolg fabricirt. Es unterliegt auch keinem Zweifel, daß es gelingen wird, diesen Industriezweig weiter zu vervollkommnen, indem der in der ganzen Welt sich vermehrende Luxus den Erfolg sichert. Die Bereitung von Schweinsleder, die Sämischgerberei und die Pergamentbereitung gehören eigentlich nur in zweiter Linie der Gerberei an. Es wäre wünschenswert!), wenn man die Producte zu verbessern suchte, welche vielleicht berufen sind, eines Tages in der sich überall erweiternden Industrie eine Rolle zu spielen. Die genannten Gewerbszweige scheinen in der Ausdehnung ihrer Pro duction stehen geblieben zu sein; den Grund dazu muß man darin suchen, daß jetzt vielfach statt Sämischleder Filztuch, und statt Pergament Papier gebraucht wird. Die Fahllederbereitung ist auf dem Wege des Fortschrittes weiter gegangen. Statt der schweren, plumpen und brüchigen Schäfte, Fahl- und Futterleder, welche noch vor einigen Jahren gemacht wurden, liefert man jetzt vermöge der bedeutenden Ver besserungen in der Bereitung der Kalbleder den Consumenten Schäfte von bewunderungswürdiger Geschmeidigkeit und Halt barkeit. Die Lackirleder für Schuhzeug, deren Fabricatton sich täglich erweitert, haben in Deutschland sowohl wie in Frankreich eine Vollkommenheit erreicht, welche die Nachfrage nach diesem Artikel rechtfertigt. Die für Sattlerarbeiten und Wagen bestimmten Lackirleder halten sich ihrer Qualität nach in Deutschland, Frank reich, Belgien und England so ziemlich das Gleichgewicht. Rühmenswerth sind die nach ungarischer Art dargeftellten Leder, und namentlich verdienen die zum Belegen der Hämmer von PianoS in Altenburg fabricirten Leder vollste Anerkennung. Hin sichtlich der guten Wahl und der Schönheit der Farben nimmt England einen bedeutenden Rang ein. Die europäische Lederbereitung erzeugt alljährlich einen Werth von 157 Mill. Thlr., der durch die weitere Verarbeitung des Leders zu den verschiedenen Zwecken, welchen es dient, um 150Proc. vermehrt wird und somit auf 392 Mill. steigt. Deutschland nimmt bei diesem hochwichtigen Gewerbszweige die erste aller Stellen ein. Man hat berechnet, daß von den 360 Mill. Pfund Leder, welche Europa jährlich liefert, 108 Mill. Pfund aus deutschen Gerbereien hervorgehen. In Procenten ausgedrückt, stellt sich in den wichtigeren Staaten die Lederfabrication in ihrem Verhältniß zum Ganzen so dar: Deutschland 30 Proc., Rußland 25 Proc., England 21 Proc., Frankreich 16 Proc., Belgien 2 Proc., die »ürkei 1,z Proc. Die meisten deutschen Gerbereien sind Din u»d Dkö-Üen für d»n Gcharf de- Orts »»d der Um gegend. D« fabrikmäßige BettFeb steht am höchße, in der preußßchen ffkhftnprovi^, »o Mal«edy, Prff», VMndar bei für 11/4 Mill. Thlr. Brandsohlleder und gefärbte Schaffelle, außerdem gAt ^ große Lederfabriken in Kassel, Seltmanns bei ZenWlM i» Gniern, Stuttgart, Reutlingen, Hamburg, Schleswig, Äilo»s Magdeburg. In Oesterreich, wo Wien und Brünn dze Hauptplätze sind, giebt es außerhalb Ungarns 200 Lederfabriken und etwa 5000 Gerber. Die Werthe, welche die Ledererzeugung derselben darstellt, werden »u 50 Mill. österr. Gulden angegeben. A»f die lonuM auf dem ösnareß der deutsch« GaBer als auch auf dm, j^bemdecm vWiÜhschafttichm C^greß zu Cöln ventilirte Frage über Beseitigung der AuSgangszölle auf Häute kommen wir vielleicht noch einmal besonders zurück. Mr die Schiüerflistung. (Von einer Dame.) Ajs im vergangenen Jahre der 10. November seinen Festzug durch ganz Deutschland hielt, empfand Jeder neben dem stolzen Bewußtsein eines neugewonnenen geistigen EigenthumS zugleich ein wehmüthiges Gefühl bei dem Gedanken: daß leider die Nach welt nur zu spät das doppelt gäbe, „was die Mitwelt nur halb gethan." Deshalb wurde der Freudenruf zugleich ein Mahnruf an die Gegenwart: fortan nicht mehr wirkliche Dicht» als Mär tyrer sterben und als Heilige auferstehen zu lassen! Die Schillerstiftung ist das Palladium geworden, um das sich die Nation schaart! Von Leipzig ging die Anregung aus: durch Frauen Comites weibliche Handarbeiten zur Verloosung für den großen Zweck zu spenden. Zm Namen der Frauey und Jungfrauen Leipzigs wurde versprochen, sie würden ihr Scherflein zum großen Nationalwerke beitragen. Aber während zahlreiche Handarbeiten kunstsinniger und fleißiger Frauen Deutschlands die Ausstellung in Dresden schmücken, ist die Leipzig» Traumwelt dort noch nicht vertreten. Ist es daher nicht Ehrensache für Leipzigs Fraum und Jung frauen, das Versäumte nachzuholen, um mit ausgenommen zu werden in den Ehrenkranz, den die Nation ihrem dichtenden Genius und sich selber flicht? Sollte die Stadt, die sich in der Verehrung des großen Dichters stets als eine der ersten bewährte, in ihren Frauen die letzte sein? So gebt denn Zeuanlß, ihr Frauen und Jungfrauen Leipzigs, gebt Zeugniß, daß Geist und Gemüth einer Dora und Minna Stock noch lebendig unter Euch fortwirken. Mit der Rührigkeit und dem Fleiße, den man Euch nachrühmt, bedient Euch der Nadel, um, wie Ihr es gewohnt seid, Schäden zu bessern und Risse zu heilen. Und wenn der Dichter die Zeit im Geiste schaut, wo Ideal und Leben sich v.rsöhut, so versteht auch seine Aufforderung zur: „Beschäftigung, die nie ermattet, Die langsam schafft, doch nie zerstört; Die zu dem Bau der Ewigkeiten Zwar Sandkorn nur zu Sandkorn reicht; Doch von der großen Schuld der Zeiten Minuten, Tage, Jahre streicht. —" Die Sehenswürdigkeiten der Leipziger Michaetismesse. Wie wir es stets gehalten, bringen wir auch diesmal einen vorläufigen Bericht über die Sehenswürdigkeiten dieser Messe, und wir thun dies um so lieber, als diesmal so Manches darunter ist, das den Namen Sehenswürdigkeit wirklich verdient. Vor Allem nennen wir Hrn. Kallenberg'- Menagerie und Leven's zoo plastisches Eabinet. Erste» hat bereits in voriger Messe hier einen ungetheilten Beifall gefunden. Die Zahl der Thiere, aus denen sie besteht, ist eine bedeutende; eS befind» sich darunter manche Seltenheit und alle Exemplare find, ohne «usnahme, schön und vortrefflich »halten. Der Königstiger ist von einer Größe, wie man kaum noch auf dem Continente finden dürfte. Leven's zooplastisches Cabin» ist hier bereit- dm ganzen Sommer hindurch gezeigt worden und erfreut sich mit Recht eines großen Beifalls. — Nicht geringe Ermattungen dürfen wir auf den CircuS Blennow richten; dmn die Gesellschaft bot schon bei ihrer früheren Anwesenheit, als sie noch klein war, manche- Vorzüg liche; gegenwärtig hat sie sich fast um das Vierfache vergrößert und auch die Pferde sind nicht nur mehr als um das Doppelte vermehrt, sondern auch zum großen Theil eben so durch Schönheit, wie durch vortreffliche Dressur au-gezeichn». — Auch Herr Francois Rappo besucht. unS diese Messe mit seiner Künstlergesellschaft. Herr Rappo, eine schöne kräftige Alhletengestalt, ist der würdige Nachfolg» seine- Vaters. Alles da-, wodurch dies» so berühmt
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