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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.01.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-01-30
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186601307
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18660130
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18660130
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1866
- Monat1866-01
- Tag1866-01-30
- Monat1866-01
- Jahr1866
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.01.1866
- Autor
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Ripyger Anzeiger. Amtsblatt des Kiimgl. Bezirksgerichts md des Raths der Stadt Leipzig. M 3V. Dienstag den 30. Januar. Bekanntmachung. 18««. Wegen Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung bei Gelegenheit des nächste Mittwoch den 3L dieses Monats im hiesigen Schützenhause stattfindenden Maskenballes der Gesellschaft Reunzehner wird hiermit Folgendes angeordnet: 1) Alle nach dem Schützenhause zu fahrenden Wagen haben von der VahnhosSstrasie auS in die Wintergartenstrafte einrufahren und sich bis vor das Schützenhaus auf der linken Seite der Straße in der Reihenfolge zu halten, in welcher sie nacheinander in der Wintergartenstraße angekommen sind; es darf kein Wagen den andern überholen oder ausstechen. 2) Die Abfahrt von dem Schützenhause weg Geschieht nur nach der Schützen-, bez. Tauchaer Strafte zu. 3) Für Fuhrwerk, welches nicht zum Maskenbälle gehört, bleibt die Passage der Wintergarten- ftrafte von Abends «/r Uhr bis S Uhr gesperrt. Das Cinsahren nach der Wintergartenstrafte durch die Georgenstrafte und das Bahnhoss- gaftchen wird hierdurch ausdrücklich verboten. Das Stehenbleiben von Zuschauern vor dem Schützenhause oder in besten Nähe wird schlechterdings nicht geduldet werden. Den Kutschern wird Ruhe und Vorsicht beim Fahren zur besonderen Pflicht gemacht, wie denn die Polizeimannschaften angewiesen worden sind, nicht nur über die Befolgung vorstehender Anordnungen, sondern auch mit verdoppelter Aufmerksamkeit darüber zu wachen, daß den gegen das schnelle Fahren bestehenden Vorschriften nicht entgegen gehandelt werde. Uebrigens werden die Ballgaste dringend ersucht, die Zahlung an die Wagenführer gleich berni Einsteigen zu leisten, damit kein Aufenthalt beim Verlassen des Wagens stattfindet. Leipzig, den 28. Januar 1866. Das Polizei-Amt der Stadt Leipzig. Metzler. Trinckler, Secr. 4) 5) Holz - Auction. Mittwoch den 7. Februar d. 2. sollen von Vormittags S Uhr an im Grasdorfer Revier, und zwar im s. g. Ttaditz, 135 Langhansen, 26 Schock Reisstabe und 7 Knüppelklaftern an die Meistbietenden unter den im Auctionstermine bekannt zu machenden Bedingungen verkauft werden. — Leipzig, am 27. Januar 1866. Des Raths Forst-Deputation. Lta-ttheater. Unser Theater übt diesen Winter fortgesetzt eme Zugkraft aus, wie sie in dem Maße und solcher Dauer kaum seit Jahrzehnten dagewesen sein dürfte. Auch wieder „Die Zauberflöte", am 27. Januar, als an Mozarts 110. Geburtstag, mit fast durch gängig neuer Rollenbesetzung gegeben, hatte bewirkt, daß sich das an dergleichen Abenden denn doch nunmehr zu klein erweisende Haus bis in die äußersten Räume füllte und der Aufenthalt darin keineswegs ein bequemer, die Temperatur keineswegs eine ange nehme zu nennen war. Aber die unvergleichliche, unvergängliche Schönheit des Werkes ließ den inneren Menschen Hinwegseyen über die Beschwerden, die der äußere erdulden mußte, und man darf gestehen: die Darstellung trug dazu wacker bei, dies Hinwegsehen noch leichter zu machen, sie bot im Großen und Ganzen sehr Gelungenes. Weil am Abend vorher unser Hertzsch plötzlich erkrankte, er schien als Sarastro, per Telegraph berufen, der früher hier engagirte Herr Scaria, nun durch glänzenden Contract auf zehn Jahre hinaus für Dresden gewonnen. Sicher ist*wohl auch Herr Scaria einer der hervorragendsten Bassisten der Gegenwart, und da die selben überhaupt nicht so häufig, that das uns benachbarte Hof- theater nur Recht daran, ihn an sich zu fesseln. Das Leipziger Publicum kann mdeß hieraus entnehmen, wie die hiesige nicht reich dotirte Bühne sich Glück wünschen muß, in Herrn Hertzsch einen jedenfalls auf derselben Höhe der Begabung und Künstlerschaft stehenden Sänger noch immer ihr eigen nennen zu dürfen. Daß Herr Scaria, wenige Stunden vorher erst von der Eisenbahn ge kommen, aufgeregt und ermüdet, Anfangs etwas indisponirt war, brauchte'nicht Wunder zu nehmen. Das Organ schien, namentlich in der Mittellage, stark belegt und rauh. Jedoch im weiteren Ver lauf der Darstellung gewann es allmälig immer mehr Freiheit und zuletzt schwebte es mit so machtvollem und markig gesundem Ton erhaben über den Klangmasten des Orchesters, daß ein wirk lich imponirender Eindruck verblieb. Erscheinung und Bortrag waren gleich würdig und gediegen. Ein zweiter Dresdner Gast, Herr Hollmann, dort für kleine Rollen engagirt, mochte genügen; von Stimme hörten wir zwar nicht viel, aber wenigstens zergte die Action Lebendigkett; er gab den Mohren Monostatos. Die vorzügliche Leistung des Herrn Schild als Tamino rst bekannt; Pamina war diesmal Frl. Kropp, und zwar muß man sagen, daß genannte Dame ausnehmend sckön gesungen hat, nur noch etwas mehr Wärme und liebende Zärtlich keit im Spiel blieb zu wünschen übrig. Frl. Julie Suvanny als König der Nacht bewies Geschmeidigkeit der Coloratur, über haupt vortreffliche Technik, jedoch das Auftreten, das Aeußere er schien nicht würdevoll und charakteristisch, genug. Wir sahen eben das anmuthige Frl. Suvanny , nicht eine mächtige, Rache begeh rende Herrscherin aus der Geisterwelt; die Bewegungen waren zu hastig, die ganze Manier zu harmlos. Herr Becker als Sprecher, die Herren Groß und Gilt als die zwei Priester befriedigten, eben so die drei Damen, Frl. Karg, Frau Günther-Bach- mann und Frau Arnold. Erstere war ausgezeichnet bei Stimme, ihr Sopran dominirte förmlich. Nicht so fest und sicher wie die „Damen", schienen die „Knaben", die Fräuleins Jsabella Suvanny, Platz und Pögner. Endlich das lustige Paar Papageno und Papagena fand diesmal seine Vertretung durch Herrn Thelen und Frau Deetz. Erwähn ter Herr giebt, wie nur das schon von früher wußten, eine recht ansprechende, von gefälligem Humor belebte Gestalt; Frau Deetz war eine ebenbürtige Partnerin. Mit dem Spektakel indeß, der unS diesmal — wir bemerken ausdrücklich: früher nicht — bei dem Abgang der Beiden geboten wurde, konnten wir uns nicht ein verstanden erklären und lasten wir es dahingestellt, ob die Ehre dieses feinen Einsalls dem Herrn, der Dame oder sonst wem, vielleicht der Regie, gebührt. Das scenische Arrangement der seuer- und Wasterprobe keße sich wohl noch anders Herrichten. )ie Chöre waren leidlich, das Orchester ausgezeichnet. , Vr. Emil Kneschke. Vie Lür-errechts-ebühren und die Frage über deren Aufhebung. Um über die jetzt schwebende Frage einer Aufhebung oder wenigstens Minderung der seitherigen Bürgerrechtsgebühren in unserer Stadt sich ein richtiges Urtheil zu bilden, ist es vor Allem nöthig, den Betrag der letzteren näher kennen zu lernen. > Bekanntlich werden neuerlich, seit dem Jahre 1855, sogenannte
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