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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.11.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-11-02
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186011027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18601102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18601102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1860
- Monat1860-11
- Tag1860-11-02
- Monat1860-11
- Jahr1860
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.11.1860
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Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. M 3V7. Freitag den 2. November. 186«. Bekanntmachung. Der höchste und niedrigste bei.uns angezeigte Verkaufspreis des Roggenhrodes vom 1. November 1860 an bis auf Weiteres ist: I. Das Pfund Brod erster Qualität: höchster Preis IS Pfennige bei dem Landbrodbäcker Nr. 95. BnrtmuH; niedrigster Preis s Pfennige bei den Bäckermeistern Kern, Schützenstraße Nr. 5/6, I Luther, Nicolaistraße Nr. >2, und bei dem Landbrodbäcker Rr. 35. Teutsch. H. Da- Pfund Brod zweiter Qualität: höchster Preis KL Pfennige bei dem Landbrodbäcker Nr. 95. Bartrnu«; niedrigster Preis 8 Pfennige bei den Bäckermeistern Böhme, große Fleischergaffe Nr. 1, I Hahnemann, Ulrichsgasse Nr. 5, Gebert, Frankfurter Straße Nr. 6, ! Schnurbufch, Glockenstraße Nr. 6. Leipzig, dm 31. Oktober 1860. Der Rath der Stadt Leipzig. Berger. Schmidt. Der Lectorwechsel. 'Leipzig, 1. Nov. Gestern Mittag fand, wie herkömmlich, der Rectorwechsel an der hiesigen Universität in der Aula des Augusteums statt. Der abgehende Rector, Geh. Rath vr. v. Wächter, hatte über die Ereignisse und Begebenheiten einer zwei Jahre umfassenden AmtSperiode zu berichten und that Dies in el^ehendster Weise. Er zählte zuerst die Verluste von Lehrern und Beamten auf, welche die Hochschule in dieser Zeit erlitten, Indem Professor Bülau und Quästor Krauße durch den Tod, Professor Hartenstein durch freiwilligen Rücktritt in die Muße des Privatlebens, vr. Lindner d. ä. durch Emeritirung, ein außerordent^, Professor durch Entfernung auS seinem Amte, so wie endlich zwei jüngere Docenten durch Berufung nach auswärts der Anstalt ent rissen worden sein (wobei der Redner zugleich anerkennend hervor- hov, daß mehrfache, mitunter verführerische Berufungen an andere Hochschulen an mehrere der ausgezeichnetsten Lehrer unserer Uni versität ergangen, von denselben über nicht angenommen worden sind). Dagegen kam Ersatz durch die Berufung von AhrendtS auS Graz an Bülau'S Stelle, des vr. BruhnS zum Observator an der Sternwarte, des Prof. vr. Weiße zum Ersatzmann für Hartenstein und durch die Habilitirung zweier junger Gelehrten als Privatdocenten, so wie durch die Ernennung deS Vr. Langer zum veetor pudlivus für Musik. An Auszeichnungen hervor ragender Lehrer und Beamten von Seiten der konigl. sächsischen und auswärtiger Regierungen fehlte es in dem abqelaufenen Zeit räume nicht; die Professoren Radius, Erdmann, MöbiuS, E. H. Weber und Tischendorf, so wie der Oberbibliothekar Gersdorff er hielten Orden, die Professoren E. H. Weber und Fleischer wurden zu Mitgliedern gelehrter Körperschaften in Berlin und resp. Peters burg ernannt — Von den Studenten wurden in den letzten zwei Jahren außerordentlich viele, nämlich 16, durch den Tod hinweg gerafft; trotzdem erhob sich die Gesammtzahl der Eommilitonen von 878 am 31. Ott. 1858 auf 907 am gestrigen Tage. Wegen disciplinarischer Vergehen verließen 6 die Universität; im Allge meinen aber rühmte der Redner dm guten Geist, der auch bisher unter der Studentenschaft gewaltet habe. Die abgelaufene Periode war «ich an Jubiläen; eS wurden gefeiert daS 450jährige Jublläum der Anstalt selbst, daS 50jährige der Jnscription Sr. Majestät de< König- als Student und das ebenfalls 50iährige der Gründung der Entbindungsanstalt. Fünf ehemalige Schüler der Universität, die beiden ersten Beamten des hiesigen Appellations-GerichtS Beck und Haase, der General intendant Küstner, der Leibarzt Streit in Waldenburg und der BezirkSarzt Sonnenkalb hier, welche ihr goldnes Jubiläum als Doctoren der Jurisprudenz, der Philosophie und der Medicin feierten, wurden von den betreffenden Facultäten festlich begrüßt, (vr. Haase ergriff diesen Anlaß, um eine dankenswerte Stiftung esten von Witwen und Kindern verstorbener Akademiker zu machen.) Neu creirt wurden 146 Doctoren, nämlich 8 von der theologischen, 23 von der juristischen, 40 von der medicinischen und 75 von der philosophischen Facultät. Der Grundbesitz und das sonstige Vermögen hat sich wiederum vermehrt, die neue Sternwarte geht ihrer Vollendung entgegen, das Augusteum wird fortan mit GaS beleuchtet werden. Neben diesen äußern Fortschritten hob der Redner noch die nicht minder bedeutenden Reformen hervor, welche durch zeitgemäße Verbesserung der Satzungen der akademischen Corporation, durch den Erlaß neuer Gesetze für die Studenten und durch die Neugestaltung der Prüfungen der Rechtscandidaten erzielt worden seien. Unter freu diger Anerkennung des unter der studirenden Jugend herrschenden wissenschaftlichen Geiste- — der sich auch durch größere und erfolgreiche Concurrenz bei den von den Facultäten ausgeschriebenen Preisarbeiten bethätigt habe — und mit den wärmsten Wünschen für das fernere Gedeihen der alma mater schloß der Redner seinen Vortrag, um in gewohnter Weise das Rectoramt an seinen ge wählten Nachfolger zu übertragen. Das neue Oberhaupt der Universität, unser gefeierter VolkS- wirthschaftslehrer Wilhelm Roscher, trat sein Amt mit einem höchst interessanten Vortrag an, welcher eine vergleichende Charakteristik der englischen und der französischen Universitäten enthielt. Trotz der durch die Kürze der Zeit vorgeschriebenen Be schränkung aus kurze Andeutungen und flüchtige Umrisse wußte der Redner durch geschickte Gruppirung einer reichen Fülle von geschichtlichen, statistischen und andern Notizen ein so klare- und anziehendes Bild von jenen unter sich und von andern, namentlich den deutschen, himmelweit verschiedenen Hochschulen zu entwerfen, daß die Zuhörerschaft dem ebenso belehrenden wie unterhaltenden Vortrage mit gespanntester Aufmerksamkeit bis zum Schlüsse folgte. Es wäre hier nicht der Ort und zudem keine leichte Auf- auch nur in dürftigen Ercerpten einen Ueberblick über d e arstellung deS Wesen- und der Bedeutung der Universitäten jener beiden Länder zu geben, wie sie dem verehrten Redner in trefflichster Welse gelang; nur gleichsam die AAoral, die Derselbe
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