werden müssen. Möglich, dass durch die, wenigstens bis jetzt immer fortschrei tende Entwicklung des Verkehrs auf den älteren Linien dieses Opfer den Actionären erleichtert wird; selbst im gegentheiligen Falle aber würde der Ausschuss diese einigermassen zu berechnenden Opfer dem ungleich schwerer zu begrenzenden Ri siko vorziehen, welches in der Verwendung eines weiteren Baukapitals von fast 8,000,000 Thaler und der Belastung des Unternehmens mit einer weiteren Zins- und Amortisationsquote von jährlich etwa 400,000 Thaler liegt, ganz abgesehen davon, dass hierbei von der keineswegs zweifellosen Voraussetzung ausgegangen ist, dass die neue Strecke schon von ihrer Eröffnung an ihre Betriebskosten selbst decken und nicht etwa auch dafür die älteren Linien in Anspruch nehmen müsse. — Auch ist die Hoffnung keineswegs ausgeschlossen, dass in erster Reihe die Strecke Riesa- Elster werda, in zweiter die von Freiberg zur Bienenmühle innerhalb einiger Jahre sich bis zu einer wenigstens massigen Verzinsung emporarbeiten werden. Aus diesen Gründen beharrt der Ausschuss bei der Ansicht, dass a) eine Ausführung des Tractes Lommatzsch-Nossen und Bienenmühle-Grenze — welche nur als Bestandtheil der Linie Brüx-Elster wer da von Werth für die Gesellschaft sein würden — ebenso, wie der Bau der Strecke Moldau-Brüx, — für welchen annehmbare Concessions- und sonstige Be dingungen noch nicht vorliegen, — dem Interesse der Compagnie nicht entspreche, b) ein Abschluss der Verhandlungen wegen des Baues der Strecke Brüx- Moldau nur bei vermehrter Garantie eines günstigen Erträgnisses zu empfehlen sei. Leipzig, den 23. Aug. 1875. Der Ausschuss der Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Compagnie. R. Wachsimith, Vorsitzender. Franz Wagner, stellv. Vorsitzender.