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Dresdner Nachrichten : 27.05.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-05-27
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-185905273
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18590527
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18590527
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1859
- Monat1859-05
- Tag1859-05-27
- Monat1859-05
- Jahr1859
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.05.1859
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Privatleuten Tabak, 5 Ngr. das Pfund, der in Oester reich wenigstens 40 kr. kostet und nicht so gut ist — Am vergangenen Sonnabend Nachts kamen zwei junge Leute aus Reukirch, welch« Maaren zum Jahrmarkt nach Dresden gefahren hatten, mit einem Fuder Stein kohlen als Rückfracht von da zurück. Sehr ermüdet, wa ren sie zwischen Putzkau und Neukirch, Beide auf dem Wagen sitzend, eingeschlasen. Der Eine, der Sohn des O.tSrichters Freund, fiel in Folge dessen aus der soge nannte» SchoßkeUe, worin er gesessen, so unglücklich unter den Wagen, daß er, furchtbar verletzt, sich zwar noch bis nach Haute schleppen konnte, aber nach 24 Stunden sei nen Geist aufgeben mußte. Wiederum eine traurige Mah nung, als Lenker der Pferde ward und munter zu bleiben. — Die diesjährige Leipziger Jubilaiemesse ist nun, wenn auch noch nicht der Zeit nach, aber thatsächlich vor über. Daß sie eine Jubelmesse werden würde, hatte wohl vorher Niemand erwartet; aber sie bat sich leider als eine wahre Klag- und Trauermesse ausgewiesen. S.lbstver- ständlich gehen Luxus- und Modewaarcn in Zeilen, wie die gegenwärtigen sind, am wenigsten. Die Folgen, die Nachwehen können und weiden nicht ausbleibrn, und wir Alle werden wohl thun, in Zeiten umsich-ig den Einst der G gcnwart und Zukunft ins Auge zu fassen. Ist nur erst die panische Furcht, der Sch,ecken vor dem kommend,n Ui bei, dem Kriege, schlimmer als das Uebcl, der Krieg selbst, übinwunden, so wiid und muß auch wieder Ver trauen und Mutv kommen, daraus abc, sicher auch Lcb.n Handel und Veifthr tervorgehen. Aber die Angst, das Mißtrauen, die Schwarzseh,rei ist so groß, die Kriegs- surcht ist aller Welt so in die Glieder gefahren, als ob >ede Minute Alles drunter und düiber gehen, wohl gar die Welt cinsallen werde und müsse. Daher die klägliche Stockung n allen Geschäften und Unternehmungen. ^ — Am vergangenen Sonntag feierte in B. ein Hand werker seine Hochzeit, zu welcher eine gr,ße Zahl von Verwandten und Bekannten geladen waren. Die Ange hörigen des Bräutigams waren mit seiner Wahl nicht ein» verstanden und konnten ihren Mißmurh so wenig unter drücken, daß sie sich sogar am Hochzeitstage in Sticheleien über die Braut ergingen, so daß diese einer der Spötte rinnen eine tüchtige Ohrfeige verabreichte. Dies war das Signal zu einem allgemeinen Kampfe, bei welchem schlnß- l ch die spöttelnden Anverwandten zur Thür hinausgewor- sin wurden. Die übrige Gesellschaft setzte sich nun zu Tische, wo bald eine allgemeine Fröhlichkeit herrschte, die durch die inzwischen eingetroffenen Musiker noch erhöht wurde. Nach einiger Zeit entspann sich aber zwischen die- sin und der Gesellschaft aus einem geringfügigen Anlaß Streit, welcher die gewaltsame Entfernung der Musiker zur Folge hatte. Die Gesellschaft amüsirte sich nun ohne Tan; durch einige Gesellschaftsspiele; hierbei trat aber einer der Gäste der Braut auf den Fuß, so daß diese laue aufschrie und der Bräutigam sich veranlaßt fand, dem Ungeschickten einen S'vß vor die Brust zu geben Jetzt gmg tue Piügclci von neuem an und endete damit, daß daS Brautpaar tüchtig durchgebläut und dann von der Ge cllichafl verlassen wurde. Ein netter Anfang zu einer glücklichen Ehe!^ — Ein Berliner Meister, der erfahren hatte, daß auf der Leipziger Messe gewisse Rohprodukte, die er in stimm Gewerbe gebraucht, zu Schlaudc:prcisen verkauft winden, raffle in voriger Woche sein erspartes Geld (IliOO Tblr.) zusammen und fuhr damit nach Leipzig. Auf dem Wege vom Bainhof nach der Stadt traf er ein : I. Nach Le-pzig: Abf. Personen;, i Mgs. 4l», »W (Köln), Vm. tt», Mitt. 12, Nchm. 2" (Paris), Ab. s,n> (Köln). - Ank.: Mgs. «»«, Mitt. 12 (Wien), Nchm. 4, Ab. ZM, 10, Nchts. 12^0. - - II. Nach Chemnitz: Abf.: Mgs. <>M, Vm. 10,KMtt. -l» b. 0>». — A n k.:^Mgö. M, Nchm. SW, 4" „ 2. Fräulein, die ihn auf seine Einladung ins Hotel beglei tete. Hier übergab er sein Geld dem Wirth zur Aufbe wahrung. Am nächsten Morgen kam die Begleiterin deS Berliner Meisters zur Gaststube und bestellte für sich und .ihren Mann" ein Frühstück, ersuchte auch den Wirth um Herausgabe des anvertrauken Geldes. Der Wirth hän digte ihr dasselbe auch ohne Bedenken aus. Etwas spä ter aber kam der Meister und wollte auch sein Geld ha ben. Jetzt klärte sich die unangenehme Begriffsverwech selung auf. Die Leipziger Schwindlerin war fort und der Berliner Meister kehrte betrübt nach Hause. — In Hamburg wurde von der Polizei ein Mann verhaftet, welcher im Besitz von mehreren tausend Stück falscher sächsischer Thalerfcheine war und schon eine An zahl derselben verausgabt Halle. Derselbe soll Factor in de>jenig,n -ächsischen Druckerei gewesen sein, in welcher die Scheine angejertigt wurden, und heimlich jene Abzüge für sich gemacht haben. Durch die ring,sandten Scheine auf seine Spur geleitet, wurde er von der sächsischen Behörde in aller Stille verfolgt und ermittelt. (Publ.) — Der Durchzug österrevlnscher Truppen auf der der Eisenbahn zieht fortwährend bis in die späten Abend stunden ein zahlreiches Publicum nach dem Bahnhöfe und die Sympathien für unsre deutschen Brüder, welche in einen heiligen Kampf für das Vaterland ziehen, geben sich auf mannichfache Weise kund. Erfrischungen und Cigar ren weiden dens.lben vielfach darger.icht Gestern Mit tag sahen wir auch mit Freuden, wie kleine Mädchen den Soldaten Blumcnsträußchen in die Wagen reichten, welche solche mit sichtlicher Freude annahmen. Die sonnenge bräunten Oesteireicher blicken der Mehrzahl nach mit froher Miene auf die zahlreiche Zuschauerschaft, ob's aber inwendig so fröhlich aussieht, ist noch die Frage. Eben so erfreulich ist es, von dem jubelnden Empfange der österreichischen, also deutschen, Brüder berichten zu können, wie sie in Dicsdcn mit lebhaften Hurrahrufen, durch Darreichung von Bier, Cigarren rc. Seiten des Publi kums erfreut ausgenommen werden, noch mehr, wie man sie besonders in Leipzig mit Liebesbezeigungen förmlich überschüttete, ja da muß dem deutschen Patrioten das Herz aufgehen; doppelt unangenehm berührt es dann aber, wenn, wie es vorgekommen fein soll, man den Durchzug dieser deutschen Soldaten dazu benutzt, um sich einen außerge wöhnlichen Vorthcil zu verschaffen, daß man ihnen z. B. für ein Töpfchen einfaches Bier, statt des gewöhnlichen Preises von 6 Pfennigen, 1 Ngr. abverlangt hat, in gleicher Weise die Preise der Buttersemmeln rc. in die Höhe geschraubt hat. Es ist dies um so mehr zu miß billigen und zu rügen, als eben dieser Durchzug den Ver käufern von Lebensbedürfnissen ohnedies schon einen nicht unbedeutenden Vorthcil gewährt; hoffentlich wird diese Preiserhöhung ferner nicht mehr stattfinden. — Vorgestern Abend 7 Uhr wurden zwei harmlose Spaziergänger, Bildhauer H. und Glasermstr. H., am alten Kirchhof vor dem Zicgelschlage von zwei übermü« thigen — sogenannten Sonntagsreitern — welche in vol lem Trabe vorüberjagten, in rücksichtslosester Weise er- chreckt und in eine fürchterliche Staubwolke gehüllt, so daß der eine der Herren den Reitern zuricf, mäßiger zu reiten. In demselben Augenblicke kam aber noch ein drit ter Sonntagsreiter vorüber, ohne Kopfbedeckung wie rin Verrückter, und zum Unglück bog gerade eine Dame mit zwei Kindern um die Ecke. Der Reiter sprengt zwischen diesen mitten durch und wirft das eine Kmd rechts, daS andere lins. Die Dame bekam vor Schreck Krämpfe und "tllTNach Tharandt: Abf.: Mgs. 7^ Nchm 2u.4, Ad. 8". — Ank.: Mgs. 7'». Vm. »»», Nchm. AM. Ab. 8. IV. Nach Berlin: Abf.: Früh 4»b u. 71s, Nchm. 3. — Ank.: Mitt. 12», Ab. 8 u. NchtS. 12»«. V. Nach Görlitz : Abf.: MgS. 6, Vm. 10, Nchm. 4M, Ab. ö«, NchtS. 11. - Ank.: Mg». S»o, Nchm: 2^, M, Ab. früh 4. !
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