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Dresdner Nachrichten : 18.02.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-02-18
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186002182
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18600218
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18600218
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1860
- Monat1860-02
- Tag1860-02-18
- Monat1860-02
- Jahr1860
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.02.1860
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hatten sie sich am letzten Landtage beschwerend an di« Stände»,rsammlung gewendet. D,e Zweite Kammer hatte die Beschwerde der k. Staatsregierung zur Berücksich tigung empfohlen, allein wegen erfolgten Schlusses des Landtags war sie in der Ersten Kammer nicht zur Be ratung gelangt. So ruhte bi- jetzt die Sache. Der Stadtrath wünscht nun den AuStrag derselben, und daS Collegium, diesen Wunsch theilend, erklärt, den deöfallsigen Vorschlägen des StadtrathS entgegensetzen zu wollen. — Sächsische Trophäen. Der 26. September 1683 war für Dresden, wie für viele Städte Sachsens ein Lag großer Feierlichkeiten. Man beging an demselben daS Dankfest für die glückliche Rückkehr des Kurfürsten Johann Georg III. aus dem Lürkenkriege. Die christliche Macht deS Abendlandes hatte dem Halbmond vor Wien einen LodrSstreich beigebracht und die von dem wilden BarbariSmuS der Türken befreiten Völker jubelten ihren Rettern Dank zu. Eigentlich war in vieler Beziehung dieser einstimmige Dank daß einzige Zeichen, was König SobieSki von Polen und Johann Georg III. von Sachsen aus jenen heißen Lagen »üthenden Kampfes mit den Türken davon trugen, denn Kaiser Leopold I. übernahm sich nicht allzusehr in DankeSäußerungen gegen die Fürsten, die zur Erhaltung seines Thrones ihr« Krieger nach Wien geführt hatten, namentlich erfuhr der edle Polenheld So- bieski von kaiserlicher Seite eine Gleichgiltigkeit, welche nur in der Unkenntniß des Kaisers, waö es heißt, dem Tode das Weiße im Auge zu zeigen, eine Entschuldigung finden konnte. Die Geschichte hat diesen übelangebrachten Stolz Leopolds I. gerichtet. Er war keine glückliche Empfeh lung für daS so oft in Nöthen aller Art sich besindtnde HauS Habsburg. Als in den LnfangStagen des Oktobers 1683 daS sächsische Heer in'S Vaterland zurückgrkehrt war, hatten die Dresdner daS Vergnügen, die von demselben mitgrbrachten Trophäen aus diesem Feldzuge zu bewun dern. Diese bestanden aus 6 eroberten mrtallnen Kano nen nebst 5 kostbaren türkischen Zelten, welche hinter dem Zeughaus« zur Schau ausgestellt wurden. Auch die er beuteten türkischen Fahnen und Roßschweife fanden ihren Ehrenplatz neben den Zelten. Ein lebendiges Beutestück, ein Elephant, welcher als Ausländer ungemeines Aufsehen hervorrief, konnte die Luft hier nicht vertragen und starb bald nach seiner Ankunft. Wenn wir nicht irren, para« diren noch ein paar dieser türkischen Zelte jährlich auf der Vogelwiese; die türkischen Fahnen, ehedem in der Rüst kammer aufbewahrt, befinden sich jetzt im historischen Mu seum, desgleichen der das Merkmal eines Schusses tra gende Panzer Johann Georgs III. und der Schuppenpan- zer und der Helm deS Heldenkönigs SobieSki. Die durch die thätige Hilfe der Sachsen bei dem Entsätze Wiens erworbene beste und werthvollste Trophäe befindet sich je doch auf der königlichen öffentlichen Bibliothek zu Dres den. Außer mehreren orientalischen Handschriften sieht man daselbst den durch Eleganz deS echt orientalischen Einbandes, der Zierlichkeit der Schrift und der seltenen Kunstfertigkeit der emaillenartigen Arabesken auf den zwei ersten Blättern, sowie bei Beginn einer jeden Sura (Ab schnitt, Kapitel) an Pracht ausgezeichnete Koran des Sul tans Bajazrth'S II., welcher nach der Wiener Türken- schlacht (1683) mit deö TroßwessirS Kara Mustapha's Zelt erobert und im Jahre 1712 von I. Adolf von Haug- witz, sächsischem Kammerherrn, der königlichen Bibliothek übergeben worden ist. Sämmtliche 433 Blätter von fei nem geglätteten Seidenpapiee sind mit Goldleisten einge faßt, di« Suren (Kapitel) auf azurblauem Grund« geschrie ben und eben so wohl als die Dekaden, welche am Sei- tenrande angebracht sind, mit einer bewunderungswürdigen Mannichfaltigkeit durch di« zartesten Goldarabesken ver ziert, di« Verse aber in fortlaufender Linie mit goldenen Sternchen angedeutrt. Allerdings ist die- Prachtstück eines l Gebetbuches mit vielem, vielem Menschenblut erworben, indeß war eS doch wenigstens ein kleines Zeichen kalf«»- licher Dankbarkeit, auf mehr scheint der ritterliche JohwW Georg Ul., Leopolds sehr kühle GemüthSart wahrscheinlich kennend, nicht Anspruch gemacht zu haben. Könhz So- bieSki ist jedenfalls noch etwas weniger bedacht «srd«,. Indeß diene diese Trophäe von 1683 nicht nur dazu, die Bewunderung Desjenigen, der sie betrachtet, anzu- regen, sondern auch ihn an einen großartigen Kampf zu erinnern, der von den segensreichsten Folgen war. Nach dieser bei Wien erlittenen Niederlage sind die Kürke» nie mehr Deutschland gefährlich geworden und für da- groß« Gesammivatrrland war dies rin Glück, weil her Halb mond früher als stets über Deutschland schwebender Ge fahr drohendes Wetter, dessen Kraftanstrengunaen gegen über dem kriegslustigen Frankreich lähmte. Mit Stolz aber kann der Sachse jener bei Wien geschlagenen Lür- kenschlacht gedenken, denn die sächsischen Krieger hatten einen wesentlichen und zum Lheil selbst entscheidenden Antheil an der Niederlage der Türken. Sie waren eS, die mit den Kaiserlichen zuerst in daS feindlich« Lag« dran gen, und dessen Besitzer nach furchtbar blutigem Kampfe aus den wohlverschanzten Stellungen warfen. Die Gesellschaft .Flora' für Botanik und Gar tenbau im Königreich Sachsen wird vom 5. bis LI. April d. I. eine Ausstellung von Pflanzen, Blumen, getriebenen Früchten und Gemüsen in dem zu diesem Zweck« freund- ltchst überlassenen Doublettensaale auf der Brühl'schen Terrasse in Dresden veranstalten. Die Preise bestehen tn Geld und die Accessite, zu jedem Preise je ein-, in silber nen Medaillen. Die PreiSaufgaben find: X. Preis de» Friedrich-August-Stiftung, bestehend in 4 Augustd'or. .Für eine, durch Reichthum und Schönheit der Blüthen, wie durch hier erstmaliges Blühen sich auSzrichnende Pflanze, wobei jedoch die Alpenflora vorzugsweise berücksichtigt werden soll, weil diese vom höchstsel. Könige vor allen anderen beachtet worden ist." L. Für nachbrnannte Ge genstände besteht jeder Preis in 3 Ducaten: 1) für di« reichhaltigste und schönste Sammlung blühender Orchideen; 2) für die reichste Sammlung schöner tropischer Blatt pflanzen irgend einer Gattung oder Familie; S) für eine Anzahl der neuesten und zum ersten Male hier blühenden Camellien z 4) für die reichhaltigste und schönste Samm lung blühender Camellirn; 5) für «ine Anzahl der neue sten und zum ersten Male hier blühenden indischen Aza leen, wobei jedoch solche, welche vom Aussteller selbst au< Samen gezogen sind, besondere Berücksichtigung erhalten; 6) für die reichhaltigste und schönste Sammlung blühender Azaleen; 7) für eine Anzahl der neuesten und zum ersten Male hier blühenden Rhododendren, wobei aber vom Aussteller selbst gezüchtete Sämlinge zunächst berücksichtigt werden; 8) für die reichhaltigste und schönste Sammlung blühender Rhododendrven; S) für eine Ausstellung gut cultivirter Exemplare einer Familie, namentlich Palmen, Coniferen u. dergl.; 10 für eine Sammlung schönblühen- d«r ncuholländisLer Pflanzen; für die reichhaltigste und schönste Sammlung blühender Rosen. 6 Für nachbe nannte Gegenstände besteht jeder Preis in 2 Ducaten: 1) für die reichhaltigste und schönst« Sammlung blühender Eriken; 2) für die schönste Sammlung blühender kraut artiger Pflanzen; 3) für daS reichhaltigste und schönste Sortiment blühender Hyacinthen; für die reichhaltigste und schönst« Sammlung blühender Liliacren; 5) für ein geschmackvolles Arrangement von Topfpflanzen; 6) für geschmackvolle Anwendung abgeschnittrner Blumen; 7) für schön getriebene Früchte oder Gemüse. 0. Außerdem 6 silberne Medaillen für vorzügliche Leistungen irgend einer andern, noch nicht genannten Art auf dem Gebiet« der Pflanzencultur, zur freien Verfügung der Herren PreiS- l richter. Nach Beendigung der Ausstellung findet an einem
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