Dresdner Nachrichten : 23.07.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-07-23
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186007234
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18600723
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18600723
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1860
- Monat1860-07
- Tag1860-07-23
- Monat1860-07
- Jahr1860
-
-
-
-
-
-
-
-
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.07.1860
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Ersch. tägl. Mora. 7 U. Inserate, L Spaltzelle» Pf., werden b. Ab. 7 (Gönnt. biSLN) angenommen in der Expedition: Johannes-Allee und Waisenhaurstraße 6. Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mitredacteur: Theodor Arabisch. Abonn. vierteljährlich 20 Ngr. bei unentgeldl. Lieferung in s Haus. Durch die Kgl. Post vierteljährlich 22 Ngr. Einzelne Nummern 1 Ngr. M 8057 Montag, den 23. Juli 18«v. - ...P - H. 7^ ^ , i I Dresden, dm 23. Juli. — De- Morde-, beziehentlich der Beihülfe angeklagt, stan den am 19. Juli in-Leipzig vor den Schranken des Gerichts der Gutsbesitzer und Fleischer Johann Gottfried Hackeschmidt aus Ma chern und dessen Dienstknecht Friedrich August Linke aus Thallwitz. Der Elftere, von lastger hagerer Figur, ausdruckslosem Gesicht mit hetvorstthendrn Backenkavchen, der ächte Typus eines Bauern, hatte sich wegen seine- als roh und habsüchtig geschilderten Cha rakter» unter den Ortsbewohnern keines intim«» Umganges zu er freu« gehabt; daher mag es auch gekommen sein, daß, als di« Kunde von dem Morde des Auszüglers Vieweg in seinem Wohn orte sich verbreitete, die allgemeine Stimme nur ihn als den wirk lichen Thäter bezeichnet«. Ueber seine persönlichen Verhältnisse hat ,ev angegeben, daß er 37 Jahr alt, der Sohn eines Gutsbesitzer in Machern, daselbst erzogen und dir Schule besucht und nach seiner Konfirmation Handarbeit getrieben habe. Schon ein Viertel jahr vor seiner Verehelichung lebte er itn Hause seiner letzigm Ehefrau, welche ihm au« erster Ehe vier Kinder ^gebracht hat. Gegen Einbringung seine- aus die Höhe von 1400 Thlrn. sich belaufenden Vermögens hatte ihm seine Ehefrau die Hälfte des ihr eigenthümlich gehörigen Gutes abzutreten versprochen, ein Ab kommen, welchem nicht bloS der Vormund der Klflder, sondern auch und insbesondere der obgedachte Auszügler Vieweg beständig entgegen waren, so daß er die ihm zugesagte Hälfte des Gutes erst längere Zeit nach der Verheirathung antreten konnte. Der Mitangeklagte Linke ist noch nicht 20 Jahre alt, hat bis zu sei ner Verhaftung stets in Diensten des Hackeschmidt gestanden, von welchem er am 2. Januar, also am zweiten Tage nach der in Rede stehenden That, abgezogen. Linke ist wegen Diebstahls be reit« mehrfach in Untersuchung gewesen und bestraft worden; er scheint überhaupt eine besondere Vorliebe für fremde« Eigenthum zu hegen, er würde sonst nicht die Frechheit besessen haben, wenige Stunden nach jener verabscheuungswürdigen That an der Hinter lassenschaft de- kaum verblichenen Virweg sich zu bereichern. — Beide Angeklagte bekannten sich de- ihnen Beigemessenen schuldig. — iva- AuSzugSgebäudr^BiewegS bildete ein für sich bestehendes Nebengebäude, welch«-, mit-der Ftontftitr nach dem Hackeschmidt'- schrn -SUtshose Wgen, dicht an den zum Hauptgebäude gehörigen Kuhstall angrbaut ist; von dem Hauptgebäude kann man jedoch brqUM durch rin von einem früheren^ Boden des fraglichen Stal le- herrührendes, in der Giebelwand befindliche« Loch in da- Aus- DigSgebärrdr gelangen, wenn man die ohne Bindung-mittel hinein mehr an'S Werk gehen wolle, Linke möge Nachfolgen. Ob Letzte res sofort geschehen sei, wisse er nicht, ebensowenig sei ihm noch erinnerlich, ob sein Knecht ihm sofort durch das vorgedachte Gft- belloch nachgefolzt sei. Die- mochte in die Zeit zwischen 11 und 12 Uhr Nachts fallen. Linke wollte bei dem Hellen Mondscheine ganz genau bemerkt haben, daß sein Herr Etwas unter dem Pelze verborgen trug, als er ihm ein Stück voraus da« Vieweg'sche Haus betreten habe. Während der Knecht nun dem ihm gewor denen Aufträge zufolge in der Hausflur Wache stand, war Hacke- schmidr bereits mit der Ausführung seine- Verbrechen« beschäftigt. Seiner Aussage nach will er Viewegrn schlafend im Bette gefun den und zunächst mit dem Rücken der unter seinem Pelze heimlich mitgebrachtcn Radchackc, welche in das Gut gehöre und für ge wöhnlich im Schuppen aufbewahrt werde, mehrere Male stark auf den Kopf geschlagen, hierauf aber den Verletzten aus dem Bette auf die Dielen gezerrt und wiederum mit einem hinter drin Ofen in der Stube Vorgefundenen - Beile, in dem Glauben, daß Vieweg noch nicht ganz todt sei Und »nicht wieder zum Leben kommen sollte", mehrmals auf deu Kopf geschlagen haben. Sodann habe er ein auf dem Tische in der Stube gelegenes Messer genommen und dem Todtcn damit «im große Schnittwunde am Halse zuge fügt, »damit er sich nicht martern solle", keineswegs jedoch um den Schein zu erwecken, als habe Viewcg sich , die Wunde selbst zugcfügt. Nunmehr habe er den Leichnam bei den Füßen in die dicht neben der Stube befindliche Kammer geschleift, wo er liegen geblieben und später aufgefunden worden sei Hiernach will er sich die Hände, nicht auch seine Kleidungsstücke, von dem Blute gereinigt haben, nachdem Linke, von welchem er nicht mehr wisse, ob er ihn zuvor ausdrücklich in die. Stube gerufen, dir vorhan denen Blutlachen aufgewischt, womit, wisse er nicht, ebensowenig, woran er, Hackeschmidt, sich die Hände getrocknet habe. Linken will er nur für den Fall mitzugehen aufgefordert haben, daß seine Hilfe nöthig wäre, d. h. wenn Virweg etwa die Flucht ergreifen solle, Linke ihn daran zu verhindern sich anheischig mache: nur insoweit hätte er beim »Todtmachen" Hilfe leisten sollen. Einen Ort, wo sich sein Knecht Linke währenddessen aufstellen sollte, habe er ihm nicht bestimmt,, sondern dem eigenen Gutdünken überlassen. — Nachdem sie sich von dem Blut« gereinigt, seien sie zusammen aus der Stube und dem Hause fortgegangen, er, Hackeschmidt, habe-sich zur Ruhe brgrben und dir übrige Nacht ohnr Störung geschlafen. (Forts, folgt.) Ein auffälliger Beweis großer Niederträchtigkeit wurde gelegten Steine hrrauSnimmt. Diesen Weg mußte Hackeschmidt., dieser Tage einem Hausbesitzer am Frriberger Platze zu Theil, rinschlagttr, wenn «rftn da« Au-zug-gebäude gelangen wollte, da ihm'hekannt war,! daß Virweg sein« Hausthür in der Regel ver- schloß. Zuvor grtroffener Verabredung gemäß setzte er den im MdqtaMÄiOültlich» »mk tzatzon in Aenntniß, daß er nun- .1 I dem an verflossener Mittwoch in den Abendstunden 10 seiner schönsten Hühner vergiftet wurden. Eine verruchte Hand, der man übrigrns schon auf der Spur ist. hat allem Anscheine nach mittelst vergifteter Küsschen da- Hühnervolk beseitigt, vielleicht weil
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- No fulltext in gridpage mode.
- Show single page
- Rotate Left Rotate Right Reset Rotation
- Zoom In Zoom Out Fullscreen Mode