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Dresdner Nachrichten : 20.08.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-08-20
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186008209
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18600820
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18600820
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1860
- Monat1860-08
- Tag1860-08-20
- Monat1860-08
- Jahr1860
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 20.08.1860
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sun. in Mockethal bei Pirna, welche erst am 4. Nov. 1852 ab brannte und 1853 neu und massiv aufgcbaut wurde. Die Ar beiter waren noch in derselben mit Dreschen beschäftigt. Der Blitz schlug auf der Sudseite durch das Dach und die Simsplattei, in die Scheune, zündete und binnen wenig Slundcn wurde die da selbst aufgcspcicherte diesjährige Ernte, außer dem Hafer, von den wüthendcn Flammen verzehrt. — Gegen 9 Uhr gewahrte man in weiter Ferne, nach Osten hin, ein neu aufgehendes Feuer in Hochburkersdorf bei Hohnstein, wo ebenfalls der Blitz in das Gutsgebäude der verw. Köhler eingeschlagen, gezündet und dasselbe binnen Kurzem in Asche gelegt hat. — Am Sonntage, den 5. August, hat sich in Oybin bei Zittau ein tragisch-komischer Vorfall ereignet. Ein Mann — man sagt aus Zittau — hatte den Berg Oybin besucht und hatte anr- Felsen über der Kirche gymnastische Ucbungen anstellen'wollen, versieht cs aber — wahrscheinlich in etwas duseligem Zustande — und kollert durch die am Bcrgabhange befindlichen Barrieren hinab auf das Dach der Kirche und auf dieser unwillkürlichen Reise von da weiter bis in eine Schlucht, welche die Kirche von der Fels wand trennt. Glücklicherweise ohne weitern Schaden zu erleiden, als zerrissene Hosen und einige zerschlagene Ziegel des Kirchendaches, welche der Schnellgercisse hoffentlich wird bezahlen müssen. — Zum Andenken an den für die sächsische Armee so ruhm vollen Tag der „Schlacht bei Dresden" — 27. August 1813 — beabsichtigt der Militärvcrcin in Groß- und Neuschönau zum 27. lausenden Monats seine Jahresfeier festlich zu begehen. Auswär tige Militairs werden daher zu gewünschter, recht zahlreicher Be theiligung an derselben nut der Bitte eingeladcu, sich gedachten Tages Nachmittags 2 Uhr im Gasthause des Hru. Hurtig.juu. in Groß- und Neuschöuau cinzusinden, um von da am Zuge nach dem Gastbose zum goldnen Stern, um dort am Festmahle, wel ches mit einer Festrede cingeleitet wird und mit einem Balle ge schlossen werden soll, Theil zu nehmen. Auswärtige Theilnehmer haben sich einige Tage vorher mündlich oder schriftlich beim Vor sitzenden Englcr zu melden. — Ein harmloser Scherz kostete dieser Tage einem Familien vater von Frau und 3 Kindern das Leben. Zwei Handarbeiter, welche in der Flur von Großzschocher bei Leipzig ein Stück Wei zen zu hauen hatten, singen sich dort am vorigen Montag in der Mittagsstunde aus Scherz an zu balgen, be de sielen zusammen hin, der eine von ihnen, Carl Rcichclt aus Windorf, 39 Jahr alt, kam zu unterst und gucr über eine Weizengarbe zu liegen und mochte sich dabei im Innern ein Gefäß gesprengt haben. Er mußte nach Hause geschafft werden und starb leider am zweiten Tage darauf trotz aller ärztlichen Hilfe. — Am 15. August verunglückte in Dürrengerbisdorf bei Pcnig «in Kriegsreservist, der dort in Arbeit stand, beim Schießen nach Tauben. Das überladene Gewehr zersprang und zerschmet terte ihm den linken Vorderarm so, daß dieser nahe am Ellbogen- gelenk amputirt werden mußte. — Oeffentliche Gerichtsverhandlungen: Morgen Dienstag den 21. August Vorm. 9 Uhr Hauptverhandlung gegen Carl August Michael wegen Liebstahl. Vorsitzender Gerichtsrath Criegcrn. Königliches Hoftheater. Es ist erfreulich und hcrzerwärmend, Zeuge eines gesunden und wahlberechtigten Enthusiasmus zu sein und mitzufühlcn, wie eine durchweg schöne deutsche Kunstlcistung zündend einschlägt G alle Gemüther und auf lange wieder entschädigt für erhaltene musikalische Ohrfeigen und Langeweile gegenüber einer faden Mache und nichtssagenden KlingklangS. Diese Erhebung wurde gewiß Allen zu Theil, welche vor gestern der Wiederaufführung jener in der That großen romanti schen Oper unseres vaterländischen Weber beiwohnten. Wir hör ten seins EueMthe, itNjMverk. da«, wenn <M inMt'Ztich. nung der Eharaktere »M im Mtlodlenzauber einenVvpulatek, Frei schütz und Ob««n'nicht üibWütztHrd^aiwiß miVeiug*ä»f Innig- keit und Feinheit, Kr-ft und WirksPtEder Musik.unser« deut schen Tonmeisters genialstes zuHpßäiM, Mt Musik, vor ihm und nach ihM in der r-tnantifcheryMpA Mchh nM>« «reicht, ohne welche vielleicht ein ^LoheNgtzin" WdeMastW-kn- Das Pu blikum wurde ergriffen und von den «habsuen GchöWiten dieses Wunderwerkes wörtlich hingerissen. Mn Noch- ifttzuWaß gerade iss dÜftr Aufführung dramatische Sänger trstWRanges zusam- menwiÄtews schließ sich im Voraus etwas GedkegenS^erwarlen; und so war's auch. Schon die aus dem ConcertsM uns hei misch auklingcnde Ouvertüre ist hinreißend. Ihr« rieselnden, hin- gehauchtcn Melodien neben deutschen Kernharnzonien sind, ja liebe Bekannte. In ihr sind die - vier Hauptcharaktere der Handlung schon sinnig gezeichnet. Ein frisches, feuriges Allegro eröffnet, den Neigen — Len Advlar und seine flammende, glück-iche Liebe an zeigend; im gedämpften Saitenklang läßt der schleichende Mittelsatz, uns die verlassen ringende Euryanthe erkennen; au« dem wüthrnd und fugirt auftrctenden Allegro hören wir den racheschnaubenden Lysiart heraus; doch am Ende lös't sich das Ringen und Wirren in höchstes Wohlgefallen auf: den Triumph verkannter, treuer Liebe meldet das wieder durchbrechende Hauptmotiv im Allegro- schlusse. Mit größter Eractheit, Präcision und seltenem Ensemble unter Leitung des Herrn Hofkapcllmeister O. Rietz ausgeMrt, mußte sie rauschenden Beifall Hervorrufen. Ueber Durchführung der Solopartien läßt sich diesmal nur Lobendes beibringe». Frau Bürde-Ney als liebreizende ver kannte und endlich siegenre Euryanthe war wirklich groß, weniger durch die nöthige Jugcndfrische ihrer Stimme, als vielmehr durch ein begeistertes Aufgehen in die künstlerische Aufgabe vom Anfang bis Ende. Glänzender Succeß war unausbleiblich. Herr Ti- chatschcck (Adolar) bewährte durch vollendete- Spiel und Be geisterung sprühenden Gesang sich wieder als der Allbekannt;«, hss- sen Jugendrolle die Zahl der Jahre nicht merken läßt. Frau Krebs-Michalesi ließ alle Momente der schwierigen Partie ei ner ränkevollen rachedurstigen Eglantine mit solcher Alle« besiegen den Leidenschaftlichkeit und Schönheit herauStreten, daß sie bis zum Dolchstich gerechte Anerkennung fand. Herr Mitte rwhr- z e r, dießmal mehr für sein Spiel, als seinen Gesang Beifgll ern tend, hob alles Bedeutungsvolle gut hervor. Auch Herr Ehch« berg er, durch seine noble Haltung als König und seinen Mar gen Baß trug rühmlichst zum Gelingen der Oper bei, soyüe ^red lich Frl. Weber und Herr Holl mann nicht verfehlten, ihzem Rollen als Bäuerin und Bauer zu entsprechen. Chor, und pelle wetteiferten mit den Solisten um den Press. Ersterrr^rWMb sich besonders durch seine ausdrucksvollen Männergesänge bAgh«< Achtung. Das Orchester folgte überall mit Wärme den Intentio nen des Dirigenten. Die Aufzüge waren ungemein g^rHelt, ,dj; Dekoration besonder- im 3. Akte ganz vorzüglich. . So gingen wir diesmal in jeder Beziehung befriedigt nach Hause. Das «Glöcklein im Thale" hörten wir noch lgnge nach- klingcn und war es, als müßten wir für Weber und. fejne ToZ- poesi« immer wieder anstimmen: „Hin nimm di« Seele mein!" F, M. B öch m e. i .. ^ Von der rühmlichst bekannten von E Beyer haben nachverzeichncte Häuser Lager über nommen: Carl Haselhorst, große Mcißncrgaffe A. F. Kegler k Co., Nosmaring Emil Keill, Badergasse. F. N. NailMittUt, Wallstraße. Das Dutzend Abon nement starten zum Haarschncidcn und Frisircn 25 Ngr. EinmaligesHaar- schnridcn oder Fr si en 2j Ngr. Parfümerie u.Haar- arbciten zu allerbilligsten Preisen. Aug Frenzel, Friseur. Ule«« Vdl-IIvriiiLv fett und zart empfiehlt Bruno Ilse Schwarze Gasse Is. .lj i . e, Zu verkaufen: Secretaire, Sopha's, Stühle, Tischt, Schränkt u. s. w. 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