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Dresdner Nachrichten : 10.08.1864
- Erscheinungsdatum
- 1864-08-10
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186408103
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18640810
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18640810
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1864
- Monat1864-08
- Tag1864-08-10
- Monat1864-08
- Jahr1864
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.08.1864
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Nicht, weil wir «ns angegriffen fühlten — denn wir sind von der Richtigkeit der von uns vertretene« Grundsätze zu sehr überzeugt, und noch Niemandem ist eS bisher, außer Herrn Adolph Hessel (dem Inhaber de» II. Dienstmann-Jnstitut»), eingefallen, diese als falsch zu bezeichnen, sondern weil un» die Sache zu lieb ist, ergreifen wir nochmals das Wort in einer Angelegenheit, die wir mit den von Hrn. Hessel aufgestelllen Sätzen noch keineswegs als abgeschlossen betrachten. Wer uns da» Streben: der Gemeinnützigkeit zu diene«, absprechen will, muß geradezu nicht sehen wollen und en Zweck der Dienstmann-Jnstitute vollständig verkennen. Abgesehen davon, daß wir die Ersten waren, die den Muth hatten, ihre Kräfte der Dienstmannsache zu widmen, und nach vielen Anstrengungen dahin gelangten, sie hier einzubürgern, haben wir von Anfang an den öffenllichen Interessen wie denen der Arbeiter unser eigene« weit nachgesetzt. Auf jeden Fall ist Herr Hessel, der ohne alles Riste» allwöchentlich ein S-Groschenflück von Jedem seiner Mannschaft asS Revenue ansehen kann und noch außerdem durch das Verleihen der nöthigen Geräthschaften sich ein recht ansehnliches Einkommen gesichert hat, bei Weitem besser daran, als wir. Denn wenn uns Herr Hessel bei Eröffnung seines Instituts die Alternative zuwies, daß wir in schlech ten Zeiten unser« Mannschaft entlassen könnten, nun so wissen wir nicht, ob Herr Hessel dann seiner Mannschaft etwa» herauS- zugeben gedenkt Bis heute haben wir in solchen schlechten arbeitslosen Perioden keinen einzigen Mann entlassen, selbst in dem Fall, daß wir wöchentlich 5 —600 Thlr. mehr für Löhne zu verausgaben hatten, als wir überhaupt einnahmm. Unsere gesammte Mannschaft wird uns das Z ugniß geben, daß wir selbst die im Dienste Untüchtigsten in solchen Perioden durchgeschleppt haben und stets erst zu d.r Zeit strenger verfuhren, wenn die allgemeine Arbeitsnoth vorüber war. Wa« nun den Vorwurf betrifft, daß es uns nur um ein Monopol zu thun sei, so wäre das in diesem Fall ge wiß nur im Interesse aller Theile. Es handelt sich aber bei uns nicht um em Monopol, denn dieses zu verlangen, wäre, wie in jeder andern Geschäftsbräuche, absurd und einfältig. Wir kämpfen nur gegen eins übermäßige und planlose Con- eurrenz, ohne welche wir eine festere Disciplin halten und dem Arbeiter eine pecumär bss-.e Stellung geben könnt-«. Wir können uns wohl sagen, daß wir durch Errichtung unseres Dienstmann-Jnstitut« dem redlichen Arbeiter rin reiches Feld eröffnet haben. Durch übermäßig-, planlose Concurrenz aber wird, wie dies auch anderwärts leider der Fall ist, das Proletariat in einer Weife überhand nehmen, die früher oder später daö Gemeinwohl gefährden muß. Die Masse der auf Arbeit wartenden Hände übersteigt bereits bei Weitem das Bevürsmß, und statt dem fleißigen Arbeiter genügende Beschäftigung zu bieten, gewöhnt er sich mehr und mehr an den Müßiggang Dies ist jedoch von competenter Seite schon so genügend beleuchtet worden, daß wir hier nicht aussührlich-r darauf zurückzukommen brauchen. Durch jede neu aüftavcheade Concurrenz entstand eine Periode, in welcher der weniger denkende Theil der Mannschaft unsicher gemacht wurde. Diese Periode ist, Gott sei Dank Herrn Hessel gegenüber läng« vorüber, denn wenn Herr Hesstl die wachsende Zahl seiner Mannschaft als einen Sieg seines Principes hinstellt, so wissen wir den Umstand nicht zu deut n, daß die Mehrzahl der s. Z von un« freiwillig A^egangenen zu uns zurückgekehrt ist, ja daß selbst die wegen grober Dienstvergehen Entlassenen, die dort die Zahl freilich fchnell und reichlich fördern helfen, uns fast täglich unter dringenden Bitten b.stlrrmers sie wieder in unfern Dienst aufzumhmen. Was weiter unser Leipziger Institut betrifft, so liegen die Verhältnisse dort völlig anders als hier, und gewiß in jeder Weise nur ehrenhaft für uns. Als wir von competenter Seite veranlaßt wurden, in Leipzig ein Institut zu er richten, wählten wir den bis dahin dort noch nicht existirenden Ausdruck: Dienstmann, kleideten unsere Mannschaft so völlig verschieden von der bereits vorhandenen, daß eine Verwechselung für alle Fälle unmöglich gemacht war Hier dagegen hat man nicht allein denselben Namen gewählt, nein, man kleidet die Leute auch nach und nach so ähnlich, daß eine Verwechselung, wie z B bei den orangen Dienstmännern 5, 60, 92 u. s. w. gar nicht mehr zu vermeiden ist Ein solches Verfahren, dessen moralischen Werth wir abzuwägen unterlassen wollen, wird uns gewiß nicht beigemessen werden können, die wir die Anforderung der Ehrenhaftigkeit in allen unfern Geschäften von jeher obenan gestellt haben Wir halten den Vorwurf, daß H-rr Hessel offenbare Ungebührlichkeiten ignorire, noch ausrecht, da derselbe weder die Motiven der täuschenden Nachahmung unserer Uniform erwähnt, noch es der Mühe werch hält, auf die von einigen seiner Mannschaft vorgenommene und von ihm doch jedenfalls gut geheißene Abänderung ihrer Uniformen aus- merksam zu machen. Die Blousen werden jetzt den unsengen völlig gleich, dunkelblau, mit Ledertuchkragen und Handstützen eing fiisrt, und alle bisher von uns ausgesuchten charakieristischrn Unterscheidungszeichen sind hiedurch zu nichle gemacht. Wenn ferner Herr Hessel ausschließlich die Ehre hat, angegriffen zu werden, so hat das seinen Grund dnin, daß bisher keiner der Vorsteher anderer Institute oder Vereine sich solcher Uebergriffe und Rücksichtslosigkeiten schuldig gemacht hat, wie er. Was die Tendenz des von uns gegründeten „CorreSpondenzblattes" anlangt, so haben wir allerdings nicht Lust, skr die Grundsätze (?) Herrn HeffelS darin Propaganda zu machen. Ebenso kann uns sicher knn Vorwurf daraus gemacht werden, wenn wir auch bei der Congreßangelegenbeit zunächst die Vertretung untrer Principien im Auge hab.n. Daß di s nur geschehen wird, indem wir wie bisher euch gegenseitige Meinungen und Ansichten hören, um so das Wahre von d m Falschen zu unte:scheiden, haben wir selbst schon ausgesprochen; es bedarf deshalb auch nicht dec hämischen Bemerkungen Herrn Hessels über diese feinem Standpunkte so fern liegende Angelrgenheit. U-brigens mag sich Herr Hessel versicherte hatten, daß wir der öffentlichen Meinung zu geeigneter Zeit und an rechter Stelle volle Rechenschaft über alles von unS Gesagte geben werden. ZVIrvvtl«» ü«« I IZiSU8tnr»i»i»-Lu8tttut8 „LxpLvs« " lkelunrel LlvavlLv. ILvIossv . Wiederholt sprechen wir die ergebene Bitte auS: irgend welche Wahrnehmungen oder Beschwerden über etwa vorkommende Ungebührlichkeiten seitens unsrer rothen Dienstmann- fchaft (als Unzuverlässigkeit, Uebertheuerung, Unhöflichkeit, Dienstverweigerung, Nichtabgabe von Marken u. s. w ) unverweilt zu unsrer Kenntniß zu bringen. Wir stnd für diese wohl meinende Unterstützung in Aufrechterhaltung der unerläßlichen DiSeiplin jederzeit nur dankbar. sk>ie diätetische (Schrvth'sche) Heilanstalt in Dresden, unter Leitung des Herrn «w mmk Paul SkudneÄ, />-wirv Leidenden empfohlen. Prospekte gratis in der Anstalt: Bachpraße 8. Der Verwaltungsrath. - /: 'H
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