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Dresdner Nachrichten : 16.07.1861
- Erscheinungsdatum
- 1861-07-16
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186107164
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18610716
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18610716
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1861
- Monat1861-07
- Tag1861-07-16
- Monat1861-07
- Jahr1861
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 16.07.1861
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oerständnissen nachträglich berichtig«» wollen, de« Bäckermeister Weinigel ln Antonstadt — Der Abgeordnete zur Zweiten Kammer, Bürgermeister Görnitz au« Geithain, ist in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag plötzlich veistorben. Die -eiche de« Verstorbenen, «el Ler fich Tag« voiher noch wohl befunden hatte, wurde gestern Nachmittag zu weiterem Traniport nach dem Leipzig-Dre-dner Bahnhof gebracht. Zur Begleitung derselben nach dem Bahn Hof« hatten fich die Abgeordneten der Ersten und Zweiten Kaim mer in lS Wagen ringefunden und e« folgten außerdem noch die Diener de« Landtag« in Gala-Livree. — Wie bereit« im vorigen Jahre am ersten Sonntage de« Königschießen« hatte vorgestern, al« dem Schlußtagt diese« Schützen feste«, ein« bedeutende Anzahl der Mitglieder de« hiesigen Turn verein« im großen Gehege ein Schauturnen, bestehend im Wett lauf. Weit- und Hochspringen, Steinstoßen, Hinkkampf re. veran> staltet, welche«, vom schönsten Wetter begünstigt, eine bedeutende Menschenmasse anlockte. Da« Publikum zeigte ein lebhafte« In teresse an diesen turnerischen Spielen, bet welchen „Onkel Tom« Hütte' sowie ambulante Restaurationen für Erfrischungen sorgten. — Ein neuer Jndustrirritter. Vorigen Freitag Abend« nach 9 Uhr begaben fich mehrere Herren, nachdem sie sich auf dem Königschießen nach Kräften amüfirt in dt« Restauration de« Herrn Leisching, um fich dort bei einem Töpfchen Bier zu erquicken. Dem Kellnerpersonal« war e« jedoch bei dem großen Andrang« nicht mög'ich, auf einmal den Wünschen sämmtlicher Gäste nachkommm zu können. Unsern Herren wurde schließlich da« Warten doch et wa- zu lang und ein feingekleideter Herr mit weißem Strohhut, welcher mit Platz an dem Tische jener Herren genommen hatte, erbietet fich freundlichst, da- gewünschte Bier zur Stelle zu schaf- fen, wenn man ihm nur Geld geben wollte. Nicht- Böse« ahnend gilbt jeder Herr dem Strohhutmann ein Zwei-, Fünf- oder Zehn neugroschenstück, wie er e« gerade zuerst in die Hand bekommt. Auf diese Weise erhielt Jener 2r Rgr. und „Johanna geht und nimmer kehrt fie wieder", so hieß r« auch hier, denn der saubere Vogel war verschwunden auf Nimmerwiedersehen. Di« Geprellten hatten eine bitter« Erfahrung und für ihr Geld kein Bier. — Fräulein Ottilie Genve, welche ihr hiesige« Gastspiel in wenigen Tagen beschließt, bringt dem Publikum heute außer dem allerliebsten Lustspiel: .Diavoletto' von R. Gens«, eine Novität, eine locale Scene in de« Worte« verwegenster Bedeutung: „Ein Tag vor dem Vogelschießen!" von Rudolf Hahn Der Tag vor dem Vogelschießen, an dem da- vergnügung-süchtig« .Mädchen für Alle«' ihr Repertoir für die folgende wichtige Woche entwirft, bot dem Poffendichter reichen Stoff zu den ausgelassensten Späßen und wird durch den Vortrag der beliebten Soubrette seinen Zweck ge wiß vollständig erfüllen. Wir empfehlen diese Vorstellung Allen Denen, welchen wrder Earl«bad noch der Kreuzbrunnen in Ma rienbad ihr« heitere Laune wiederzugeben im Stande war. — Ueber da« große Eommerfest, welche« Mittwoch und Donnerstag auf dem Felsenkeller im plauenschen Grunde stattfindet, erfahren wir Folgende«: Mittwoch ist da- eigentliche Kellerfest mit imposanter Beleuchtung mehrerer Keller, in welche Abend« 9 Uhr der feierliche Einzug mit Mufik, sowie nach 10 Uhr eine großar tig« Beleuchtung der sämmtlichen, dir Brauerei umgebenden An- Höven de- plauenschen Grunde«. — Donnerstag ist Feuer werk, welche« mit dem Schauspiele eine« Bombardement« einer Festung endigt; dasselbe wird von einem Feuerwerk-meister mit mehreren Oberfeuerwerkern geleitet. Zur Beförderung de- Publi kum« stehen von 4 Uhr Nachm, an in Alt- wie Neustadt auf mehreren Plätzen Omnibusse bereit, sowie um Vi 8 Uhr Abend« «in Extrazug der Albrrt-bahn, welcher Nacht« "/r 12 Uhr vom Felsenkeller wieder nach Dre-den zurückgeht, nach Plauen fährt. Beide Tage findet ununterbrochene- Eoncert von den Chören der Herren Pohl« und Lande statt. Sollte da« Wetter günstig sein, so dürft« wohl eine selten zusammenkommendr Menschenmenge au« allen Ständen da« Fest verherrlichen und fich, wenn man die für solche Schauspiel« einzig in seiner Art dastehende Lage der Brauerei zum Felsenkeller berücksichtigt, gewiß amüfiren, da bet der bekannten Güte de« Frlsenkellerbiere« em schmackhafte« Töpfchen nicht fehlen wird. f Der Leichnam de« am 1». d. M. von der alten lvrücks lu di« Elbe gesprungen«» Äschlergesellen Vietze ist gestern Vor mittag am Uusfiuff« der Weißeritz im großen Gehege aufgefundrn und in da« Friedrtchstädter Todtrnhau« gebracht worden. — Am Sonnabend «ntleibtr fich «in« in der Ouerallre wohnend« jung« Dame in ihrer Wohnung. — Au« Leipzig schreibt man: Da« in Leipzig und Umgegend lebende Häuflein Jrvingianer ist mit seiner Bitte um Gewährung der Abhaltung von gotte-dienstlichen Versammlungen von der höchsten Behörde abschlägig beschieden worden; die Schlauköpfr hatten aber auch, um al« ganz unverdächtig zu erscheinen, erklärt: fie stünden noch fest in der evangelisch-lutherischen Kirche und seien keine Sectel Hinsichtlich der hiesigen deutsch-katholischen Gemeinde find Erörterungen darüber im Sange: §b dieselbe noch auf dem Glaubensbekenntnis» von 1848 stehe; da« Ergebniß derselben wird vorau-fichtlich in keinem rechten Vrrhältniß zur Schwierigkeit und Mtßlichkeit der Untersuchung stehen. — Nach dem Muster Berlin- Hat seit einigen Lagen auch Leipzig eine — bereit« außerordentlich zahlreich besuchte — öffentliche Trinkhalle kohlensaurer Wässer. — Au- Chemnitz wird berichtet: Wir haben Ihnen heut« eine Mittheilung zu machen, di« wir «in industrielle« Ereigniß nennen möchten. Bekanntlich ist da« Bedürfniß kleiner Motoren, dir weniger an Nebenumständr gebunden find, al« die« bei der Dampfmaschine der Fall ist, ein große» und sehr allgemeine«. Au« diesrm Grunde erregten und beschäftigten zeither sowohl di« soge nannte Calorische Maschine al« die Ga-kcastmaschine dir öffentliche Aufmerksamkeit in so hohem Grade. Jene fand schnell und viel fach Eingang in die Praxi«, doch ohne fich dauernd zu bewähren, während e« bei dieser zeither noch nicht gelingen wollt«, da« Vor- stadium de« Versuch« zu überschreiten. Die« ist nun heute hier in Chemnitz, zum ersten Male in ganz Deutschland, und zwar mit solchem Erfolg geschehen, daß man mit Ueberzeugung aussprechen kann: in der Gaskraftmaschine sei endlich rin Motor gewonnen, wie er für lausend und abertausend Werkstätten ein Bedürfniß und von ihnen seit lange wahrhaft ersehnt ist.' Die Ga-krafimaschinr, von der hier die Rede ist, di« ihre Kraftprobe so glücklich bestan den hat, ist in der Maschinenfabrik der Herren Koch u. Eo. in Leipzig erbaut und war seit geraumer Zeit von den hiesigen Ma- schinensabrikanten, Herren Voigt und Guthmann, in Auftrag ge geben. Allein deren Ablieferung hatte fich von Monat zu Monat v.rzögert, nachdem vielfache Versuche, um zu einer wirksamen Eon- struction zu gelangen, frhlgrschlagen und die Herren Erbauer von dem sehr richtigen Gefühl geleitet, daß gerade in Chemnitz, der Metropole de« deutschen Maschinenbau««, mit einem unfertigen Werk nicht zu debütiren sei, Bedenken getragen hatten, eine Auf stellung zu wagen, bevor da- Problem der Construclion genügend gelöst sei. Di« Aufstellung geschah; aber, nach den zeitherigen Er fahrungen, war die Befürchtung sowohl Seiten« der Herren Auf traggeber al- anderer Personen, die an der Sache Interesse nah men, größer, al« di« Erwartung eine« befriedigenden Resultat«. Als nun die Maschine, die vierpferdig ist, heute angelaffen wurde, wie groß war da« Erstaunen und wie groß die Freude, al« die selbe in ruhigem, stetigem, geräuschlosem Gang di« geforderte Leist- ung vollzog! Schließlich sei nur Herrn Koch noch ein Wort öffentlicher «nerkrnnung gewidmet, deffen Intelligenz und Ausdauer >ie Ga-kraftmaschine auf die Höhr praktischer Brauchbarkeit ge bracht und damit der Industrie einen Dienst geleistet hat, der nicht hoch genug anzuschlagen ist. — Brodpreis« vom 14. bi« mit SO. Juli d. I.: 1) feine- Roggenbrod (Lockwitzer) höchster Preis 14 V» Pf. da« Pfund, niedrigster 10 Pf.; 2) hausbackene« Roggen- brod (Leipziger) höchster Preis 12 Pf. da« Pfund, niedrigster 9 Pf.; 3) Schwarzbrod höchster Preis 10V»Pf. da« Pfund, niedrigster 7 Pf. — Bei der gestrigen Ziehung 2. «lasse 60. k. sächs. Lan- deS-Lotteri« fielen folgende größere Gewinne auf die beigesetzten Nummern: 12.000 Thlr. auf Nr. 7546; 6000 Thlr. auf Nr. 11959; . 3000 Thlr. auf Nr. 69147; 1000 Thlr. auf Nr. 23529; 400 Thlr. auf Rr. 8674 9104 22412 25656 27236 28659 57517 64598. vollständig« Ziehungslisten find in der «rpedition d. Bl. zu haben.
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