Dresdner Nachrichten : 30.01.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-01-30
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186801306
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- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18680130
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18680130
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1868
- Monat1868-01
- Tag1868-01-30
- Monat1868-01
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- Dresdner Nachrichten : 30.01.1868
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Donnerstag, 3tt. Januar 18Ü8.- Nr. ZV. Dreizehnter Jahrg. Erscheint: rLglich früh 7 Uhr. Inserate »erden angenommen: oi-AbcndSV,Sonn tags bi» Mittag- IS vhr: Marienstraße IS. Vuzeig in dies. Blatte luden eine erfolgreich« Bcrbreilung. Auslage: »»««« Exemplare. Tageblatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mitredacteur: Theodor Drobisch. «ruck «ud Etgenthmn der Herausgeber: Liepsch sc Reichardt. - Verantwortlicher Rebactrur: Julius Ueichar-t. Abonnement: Vierteljährlich 2l>Ngr. beiiinciilgeldlicherLir« serung in s Haus D,nchdie Ä«n>gl Post t'^ueljährlich 22'/r »I. Einzelne Nuuimerv 1 Ngr. Inseratenpreise: Für de» Raum ein« gespaltenen Zeile: ; Agr. Unter „Einge sandt" die Zeit« 2 Agr. s Dresden» den 30 Januar. — I. Mai- die Königin, sowie II. KK. Hh. die Frau Kronprinzessin und Prinzessin Amaite sind gestern Nrchmütag 3 Uhr von Leipzig hier eingetroffen. — D e Verathungen der am 28. in Berlin zusammen- tre'etden Schulconferenz, an welcher für Sachsen Geh. K>r- chenia h Gilbert Th«il nimmt, werden vor Allem darauf ge richtet sein, unter den norddeutschen Gymnasien, Progymnasien und Rcalleh'anstalien diejenigen Nüdungszlele fcstzusttllcn, w.lche erforderlich sinv, dm Zeugniffen der betreffenden An stalten gleichen Werth zu sichern, z. B. für den einjährigen Freiwilligendicnst rc — II. I'. Nach der Ausführungs-Verordnung zum Gesetz vom 3. Januar I86-! hat die AnmUdaag der Militärpflich tigen den I. August jeden Jahres, ober wenn dieser auf einen Sonntag fällt, den darauf folgenden Wochentag bsi derjenigen OrtSobrigklit zu erfolgen, in deren Bezirk der Militärpflichtige sich aufhält. Behufs dieser Anmeldung brauchen die sächsischen Staatsangehörigen. welche sich zu dieser Zeit in einem andern Staaie des Norddeutschen Bunde- oushalien, nicht in ihre Heimath zurückkehren, sondern sie können sich bei der Behörde ih'eS Auseithaltro:teS anmslden leziehintlich später vor der dortigen Aushebungs-Commission stellen. In gleicher Weise können sich die im Königreich Sachsen aushältlichen Angehöri gen anderer Norddeutscher Bundesstaaten am Orte ihres Auf enthalt- anrmlden resp. stellen. Bei der gedachten Anmel dung, welche auch durch einen Beauftragten erfolgen kann, ist der Geburtsschein des Gesiellpfl chtigcn beizubringen. Die Aushebungen selbst werden im Monat September stattfinden. — Militärpflichiige, welche außerhalb des Norddeutschen Bur- d:S sich aushaUen, sind an dem O.te gestellpflichtig, ws sie im Inlands ihren Wohnsitz und in Ermangelung e neS solchen, ihren Geburtsort haben. Die Berechtigung zum Eintritt als gewöhnlicher Freiwilliger >st ferne-hm nicht mehr an die Sachs. Staatsangehörigkeit gebunden. Vülrmhr ist je em Norddeutschen, bA sonstiger Qualifikation dazu, und zwar schon nach vollendit-m 17 Lebensjahre dieser freiwillige Eintritt freigestellt. Den Freiwilligen steht die Wahl des Truppen- therlS innerhalb des ganzen Nmddeutschen Bundes f ei. — Nicht ohne aufrichtige Bewunderung verfolgt selbst der niedere Beamte die Entwickelung und das Fortschreitcn der liberalen Parteien auf vkrfJsiingtzmäßigen Bahnen und namentlich deren wäanliches Einstehen für ras gerstige und körp.rliche Gekeihr:« der nieder, n Bevölkeruns) nicht selten auch giebt ihm solches Auftreten Verantaffung und Anleitung, über den Buchstaben deS G setze« hinweg in die T cfen der Gesetz gebung zu blicken, w-e eS seine „kaltes Jnstruct on nicht an die Hano zu l-gen vermag; gurz gewiß aber ist die große Mehrzahl wcn gstcnS der niederen B.amten von ver Petilion der demokratischen Partei bez. der Gewerbe- und Personal- steuerfrage unangenehm berührt werden, und zwar unter Punkt 3 in der LAllgcmAnheü des Begriffs „E'.nkommertt- zweige, b i denen die ElickommcnrqueUe nur theilweise ver stecht (Bcanite mit VensionSansprüchen)". Schon an sich ist die dortige höhere Procent-Belegung Beamter mit Pensions- Ansprüchen nicht gerechtfertigt, weÜ.SteatSbeamte diese An sprüche durch Kapitaleinzahlung in der Höhe eines monatlichen Gehalt» und alljährliche Steuerung im Betrage von 1 Pro eent ihres jährlichen Einkommens sich erwerben muffen, auch, sobald der PensionLgenuß eintritt, die Belegung mit Steuern uns Abgaben nicht aushört. Sie ist eS aber auch ferner da rum nicht, weil durch jede Art von Abschätzung der Privat mann in der Siegel gelinder wegkommt, als der ihm social oder pecuniär gleichstrherrde Beamte, denn besten Dienstein- kommen, daS in keinem Falle mehr als die Sammlung eine» Nothpfednigs gestattet, »st der AbschützungS-Co.nmissi»n bis auf den lrtzten Pfennig bekannt, während so genau nicht ein mal die uneigennützigste Selbstabschützung deS GewerbsmanneS »Ser des der arbeitenden Klaffe Angehörenden verfahren kann. Wie sehr dieser Umstand Beachtung verdient, wissen auch An dere, vlS nur Beamte, doch da schweigt gewöhnlich des Sängers Höflichkeit. Die Grundlage der Gewerbe- und Personal-Be steuerung dient häufig als solche für die Belegung mit com- munlichen Abgaben, und da hat denn der Etrrsemer vielfach erfahren, daß Beamte mit 250 bi» 300 Thir. jährlichem Ge halt mehr communliche Abgaben zahlen, als Grundbesitzer der selben Gemeinde, ohne die politischen Rechte der letzter,n im Gemeindrwesen auöliben zu dürfen. Schreiber dieses hält jene Classification unter Punkt 3, mindestens im Interesse de» nie deren Beamten, versänglicher als sie scheint, und zwar well eineSthetl» die Tragweite dersilben nicht «bzumeffcn ist, anderntheilS «der der Beamte mit Pensionsanspruchen unmit telbar vor dem Kapitalisten rangiren soll. — Gehört denn wirklich der Beamte mit einem jährlichen Gehalle bis zu 300 Thaler nicht der arbeitenden Klaffe an, wenn auch seine Arbeit e'gentlich keine productive zu nennen ist? Sind es nicht bloS inüviduelle Begabungen, wenn er sich eine höhere sociale Steilung erringt? Ist der Arbeiter in theuren Zeiten nicht bester daran, wenn er durch ange st een giere oder längere Thä- tigk.it sein Einkommen erhöht, als der niedere Beamte, dem jeder andere Verdienst untersagt ist? — Ja! Könnten die Gehaltsaufbesserungen mit der fortschreitenden Verfeinerung des Culturlebens gleichen Schritt halten, gern könnte uns würde selbst der niedre Beamte dafür einen höheren Tribut z-hlen, dem gegenüber aber liegt seine pecuniäre und sociale Selbständigkeit bsi den jetzigen Aussichten noch sehr im Argen. 11. — Ueber die vorgestrige E.öffourg deS neue.« Theater» in Leipzig berichten die „L. N.": Schon um 3 Uhr sammel ten sich an dem Portale drei Theaters Hausen von ungedul digen Theaterfreunden, deren Zahl von Minute zu Minute wuchs, bis zur Etöffnungsze't zahllose Schaaren den Platz füllten. Als kann die Glocke die ersehnte Stunde verkündete, entstand ein furchtbares Drängen gegen die Thüren, daS Manchem Nase deö Schmerzes oder der Entrüstung ausprcßte. Dann fällten sich die Foyers und Zuschauenäume mit Be suchern, die sich nur selten die Zeit nahmen, den Schmuck deS Foyers zu mustern. Wie zu erwarten, bot dos im glänzend erleuchteten Hause vns>.mrnelte Publikum einen sehr interessan ten und dem Auge wohlrhu-.nden Anblick dar: Damen ia rei chem Schmuck, Herren in den glänzerusten Uniformen unb mit vielen Orden geschmückt, brachten in die Monotonie der schwar zen Hernulracht eine erwünschle Abwechselung. Uber die Schönheit und Großartigkeit des Hauses war nur eine Stimme. Um 6 Uhr langten dis höchsten Herrschaften an, im Treppen^ Hause empfangen von den beiden Herren Bürgermeistern Or. Koch uns i)i'. Stephani, den Herren Ltaträthen Ur. Günther und Or. Lippert-Dähns, den Herren Staktoervrdneten-Vor stehern Ui-. Joseph uns Anschuß uns Herrn Dirccror von Witte, und von denselben in das KönigSzimmer geleitet. B.ckr darauf erschienen im Mütclbalco.r II. MM. der König uns die Kön gin, JZ. KK. HH. der Kronprinz und die K:o-Prin zessin und Prinzessin Amalie und nahmen Platz. Aus der Mitte des Publikums, das sich erhoben, e.tönte rann rin Hoch, in welches l ie Versammelten freudig einstimmicn und das von Sr. Moj.stät freundlich dankend ausgenommen wurse. Beim Schluß von Webers Jabel-Ouveriure, die nun execut.rt.-oars, erhob sich die Versammlung wieoer zu Ehren des hohen Gäste. — Daö Frstsp'el R. Gottscholl's gab Gelegenheit, drei schön arrangirte lebende Bäder za bewundern, von Venen namerü- lrch das letzte eine herrliche Wirkung erzielte. Nach dem dritlen Ac e von GötheS Iphigenie wars eine längere P iuse b.liebt, wüh end »reicher die töniglihcn Herrsch rfeen sich huld voll mit den ihnen Borgcstellten unterhieiten und Erfrischungen annahmen. Am Schlöffe der theatralischen Darstellung sprach Herr 11r Carl Heine mit erhoben-r Stimme: „Bürger Leip- z»gs! In innigster Verehrung Sr. Majestät unserem aller gnädigsten König und cem königlichen Huuse ern donnerndes Hoch!" und die Anw;senden summten freudig ein. — Auf rem Auguftukplatze harrte eine große Menschenmenge, die de» König mit juvelnven HochL begrüßte. — Vorgestern irr den Mittagsstunden drang aus einem Fabrikgebäude auf der Großenhainerstraße ein starker Qu Am und Alles deutete auf ein entstehe» des Feuer hin. Es warm, wie wir hören, daselbst mehrere mit geschmolzenem, brenn barem Stoffe gefüllte große Koste! übsrgelaufen und dadurch die ganze Masse in Brand gerathen. Durch schnelle, energische Hilfe wurde weiteres Unglück verhütet. — — Ein neues Stück bringt auch neues Leben auf die Bühne und in die Zahörcrräume, da» sahen wir am D eas- tag Abend im zweiten Theater; denn fast alle Plätze waren besetzt, Parquet, Sperrsitz, Parterre und Logen ganz. Dir einactige Cuppce'sche Operette: „Zehn Maschen unv kem Mann" war der Magnet, der „so mächtig arigezogen". Wir müssen gestehen, daß seit Einführu"g b e es Operettmgeore'S (eS ist seit Kurzem die zweite) ein ganz neuer Geist in das zweite Theater eingezogen und verbindet sich damit auch eine schönere Aussicht rn vie Zukunft sowohl sür daS Publikum, als für die Drrcction. Dre Aufführung war als eine höchst gelungene zu betrachten, und flortrt n namentlich die Fräulein Weyrauch und Gned, wie die Herren Rank und Echten, wel chem Letzterer« wir allerdings noch mehr Lebendigkeit angewünscht hätten, wie wir sie bei auswärtigen Darstellungen dieser Rolle gefunden. Vielfacher Applaus ehrte Alle. In erfreulicher Weise wurden Tanz- und Gesangstalente unter den Damen bemerkbar, die nicht wenig zum Glanz des Ganzen beitrugen. Dre Musik ist zwar etwa» schwierig aber schön und lieblich mit humoristi'chen Eff.cten, welche die trefflich einstudirte Kapelle unter dem neuen, wackeren Direktor Herrn Altma -n p.äzise wiedergab. Die Handlung ist drastisch, schnell, effoclooll und ebenfalls mit vielen humoristischen Sauationen verbunden. In Bezug auf die Garcerobe könnten wir dem Opus das Adjec« tioum „Costümstück" noch beilegen; denn auch da- Auge geht nicht leer aus. Ein neuer Gast trat in der vorangehenden Operette „Fitzliputzli" auf, ein Herr Josef Miller, als Lord Blessinlsion, der in Bezug auf sein Exterieur wohl al« genti- ler Brüte eQen naturgetreuen Eindruck machte, den englischen Jargon aber oft zu wenig benützte und im Ganzen mehr ear- nkiren mußte, da das Ganze ja nur rin reizendes Märchen en cariioslui-6 ist. Stimme und Routine verriethen aber den bewährten Darsteller. Frl. W yrauch wurde als Liebling deS Publikums mehrfach auf offener Scene gerufen, ebenso am Schluß. Die kleine Zugabe: „33 Minuten in Grürrberg" zeigte Herrn NeSmüller als Klagesanft wieder im bekannten Glanze. — Wie wir erfahren, ist einigen hiesigen Industriellen eine ganz besonders Aufgabe zur Lösung »u Theil geworden. Es «st hierorts ein Panzerschiff für unterseeische Fahrten be reits im Bau begriffen, welches daS Vauersche System ver vollständigen soll, indem die Schwimmer auf der Oberfläche des WafferS wegfallen. Dieses Panzerschiff wird als Schrau bendampfer construirt, wird 50 Centner schwer, 8 Ellen lang, 2^/2 Elle breit und nur eben so ties, dennoch haben zwei Per sonen darin ia sitzender Stellung zu ihrer Manipulation hin reichenden Platz. DaS Ganze wird also nur den 35. Therl der Größe eines grwönlichsn Panzerschiffes haben uns vollständig kriegsmäßig (mit Kanonen rc.) ausgerüstet sein. Die Panzer platten selbst sind einen Achtelzoll stark. Dieser Schrauben- dampsir vu ruiitiitliira wird im Aufträge des preußischenKkiegs-- min steriums und zwar zur Probe sür die norddeutsche Bun des flotte von einen« Schlosser und einem Mecha.'.ikuS irr Dres den gefertigt. Nrchdem vorerst eine Taucherprobe an cirrer t'esen Stelle unserer Elbs stattgcfunden, soll das Panzerschiff dann im Kieler Kriegs Hasen die Generalprobe halten. — Seit 70 Jahren war für Handel und Finanzen jede mit 7 endende Jahreszahl verhängnißooll, all» eine wahre böse Sieben. Man lese Folgrndes: 1797 stellte Lie Bank sou England ihre Boarzahlunge» ei». 1807 trat in Folge der napoleoriischen Siege und ses Friedens von Tilsit eine furchtbare Entverthung des preußischen und österreichischen Papiergeldes eis«. 1817 war die stärkste Mißernte urrvHua« gerünoth dieses Jahrhunderts. 1837 traten die Nachwehen der eng ischen Krisis der vorhergehenden Jahre auf dem Eon» ünsnte ein. 1837 fand die Zahlungseinstellung sämmtlicher norsamerilanischei« Banken ia« Mai in Folge ver HrndelL- klisis von 1835—1836 und der Ba'.kmaßregel des Präsiden ten Jackson statt. 1>47 war die HungerSnorh in Irland und die furchtbare Theuerung aller Lebensmittel in grnz Europa und E.höhung deS Bankzinsfußes rr« England auf 8 Pcocent a s Folge der Thiue.,.ug uns Eisenbahnspeculution. 1857 war ver gleiche Banköruch in Norvanltuka, wie 1837, uns — 1867 HungerSnoth in Schweden, Finnland (Rußland), in Ostpreußen, Norl-asrika; ferner theure Zeit rn ganz Europa, kein Vertrauen im g-schastlichen Verkehr, viet Arbeitslosigkeit. — Aus dem Flöhaihalc. In Erwartung, daß der heitere Frühlingsbote, die Lerche, bald über unfern Häuptern daS Natmconcert der geflederten Sänger eröffne, hat von Neuem der Gott des Winters ein glänzend weißes Leichentuch über unsere Fluren ausgcbreit-t unv unsere Fenstern mit wunderbar geblümten Vorhängen geziert. Doch der Menscher, Thun er mattet nicht, trotz Schneesturm, Kälte, Theuerung und Arbeits- noth. Dies wurde Schreibern dieses gestern klar. Eingekehrt auf einem Geschäftsgänge in einem nahen Dorfe bei Olbernhau, war ich Zeuge einer schönen Feier reiner Pietät. Ein GrerS, seit 50 Jahren Büchsenmacher, ein in Olbernhau schon lange ausgebreitetes Gewerbe, wurde von seinen BcrusSgenoffen und Freunden dadurch hochgeihrt, daß man ihn« eine festliche Stunde als Jubilar bereitete. Es war erfreulich, den Geist der Liebe und Treue wahcnehrnen zu können, womit der angeborne gut- müthige Zug des ErzgebirgerS das bewährte Alter und die Bravheü zu ehren und auszuzeichnen weiß. — Vorgestern Abend gegen 6 Uhr entstand in der Frauen- straße ein bedeutender Menschenauflauf dadurch, daß ein junger Mann, welcher von zwei Polizeibeamten nach dem Polizeihause geführt wurde, sich in der heftigsten Weise seinem Weitertrans porte widersetzte. Wie leider nur zu oft bei solchen Gelegen heiten geschuht, so nahmen auch hier sofort zwei, eben vorüber gehende, anständig gekleidete Männer, ohne auch nur den Grund der Verhaftung zu kenn«,«, Partei für den Arrestaten, wodurch derselbe nur noch mehr zum Widerstande angefeuert wurde. Endlich wurden die Beamten von einigen hinzugekommenen einsichtsvollen Herren unterstützt, wodurch die Abführung de» Arnslaten gelang. Derselbe soll ein wiederholt wegen Dieb stahls bestrafter und deshalb vor« hier ausgewiesener Mensch sein. — Durch die Kleider deS jüngst beim Waldschlößchen auf- gesundenen, sich selbst Erschossenen, ist sestgestellt worden, daß der Entleibte ein Schnittrvaarenhändler Namens G. au» Gott leuba ist. — Ueber die Entdeckung de» schon erwähnten frechen
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