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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.09.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-09-25
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186609257
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18660925
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18660925
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1866
- Monat1866-09
- Tag1866-09-25
- Monat1866-09
- Jahr1866
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.09.1866
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tlpm er Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. M 268. Dienstag dm 25. September. 1866. Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten Freitag den 28. September ». o. Abends 7 Vhr im großen Saale der L Bürgerschule. Tagesordnung: 1) Gutachten der Ausschüsse zum Verfaffunas- und Finanzwesen über die vom Rath beschlossene Aufhebung der Zuschläge zu den Bürgerrechtsgebühren und die Deckung des dadurch verursachten Ausfalls durch eine Miethsteuer. 2) Die Unterstützung einiger nationaler Unternehmungen. 3) Die an daS Abkommen mit Herrn Speck Freih. von Sternburg geknüpfte Bedingung. Bekanntmachung. Am 23. September e. find 39 Cholera-Todesfälle in der Stadt angemeldet worden und zwar 4 auS dem ersten Cholera-Lazareth im Iacobshospitale, 6 auS dem zweiten Cholera-Lazareth an der Turnerstraße und 29 auS Privathäusern. Die Zahl der in ärztlicher Behandlung verbliebenen Cholerakranken belief sich am heutiaen Morgen in beiden Lazarethen auf 215, Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. H. die Zahl der gestern als genesen Entlassenen auf 11. Leipzig, am 24. September 1866. Bekanntmachung. und in der Bayrischen, Bosen- ohannis-, Kirchgasse, Königsplatz, Nürnberger Straße, PeterS -, Ranstädter Steinweg, Reichs-, Nudolphstraße, Schuhmacher-, Schrötergäßchen, Sternwarten-, Thal-, Tauchaer Straße, Täubchenweg, ThomaS- aäßchen, MrichSgasse, Universität--, West-, Windmühlenstraße und Windmühlengasse verquartirt gewesene Königlich Preußische L. Reserve-Landwehr-Husaren-Regiment kann in den nächsten 2 Tagen bei uns erhoben werden. Der den Quartier- zettel Beweisende gilt zur Empfangnahme berechtigt. — - — — . Leipzig, den 23. September 1866. Mrßbertcht. ii. —g. Leipzig, 24. Septbr. Welchen bedeutenden Schaden die Alle- übertreibende Fama dem gegenwärtigen Meßgeschäft be ratet hat, indem sie über die Gesundheitszustände Leipzigs die alarmirendsten Gerüchte in die Welt sendete, stellt sich bereits jetzt, bei einem Rückblick auf den Meßverkehr während der verflossenen Woche, deutlich heraus. An den beiden ersten Tagen derselben hatte eS den Anschein, als wollte sich ein nennenSwertheS Geschäft zumal in Leder gestalten: allein mit dem Eintritt der israelitischen Festtage machte sich auch schon wieder eine Stockung bemerkbar, von welcher sich die Ledermesse in garem Leder, die thatsächlich am Donnerstag zu Ende ging, nicht wieder zu erholen vermochte. Die Preise sanken gegen die de- Montag- und Dienstag- schnell und bedeutwd; die Fahl- und KipSfahlleder so wie Geraer Kalb felle ginge» um einige Groschen herunter, auch Sohlleder fielen Etwa-, und wissen wir mit Bestimmtheit anzugeben, daß viele Gerber durch schlechten Verkauf nicht einmal die Reise-, TranSport- und ZehrunaSspesen decken konnten. Trotz der schwächeren Zufuhr blieb wegen Mangel an Käufern ein bedeutende- Quantum na mentlich in Oberleder unverkauft. Der Markt in rohen Häuten und Fellen war diesmal sehr schwach befahren und hauptsächlich gute schwere Waare in Nach frage. DaS ganze Geschäft darin war sehr flau, die Preise schlecht, und find wir nicht im Stande, un- bezüglich der letzteren auf Specialitäten einzulaffen, da wegen der zu großen Schwankung derselben Genaueres nicht anzugeben ist. Im Tuch markt gestattete sich da- Geschäft bis heute noch sehr flau, da nur ein Theil der deutschen Kundschaft einige- kaufte und Süddeutsche und.Holländer fast ganz fehlten. Großenhain machte in CroiseS, TriwtS und SatmS ein leidliche- Geschäft bei civilen Preisen. In faconnirten Sachen fand nur ein geringer verkauf statt. Crimnsitzschau, welche- immer bestrebt ist, bessere Waare nach hier zu bringen, erfreute sich eine- ziemlichen Umsatzes, obwohl auch in diese« Artikel noch viel Waare an Hand ist. Finsterwalde und Luckenwalde war ebenfalls leidlich zufrieden, wo hingegen LeiSnig sehr über die Messe klagt. Forste, Peitz, Cottbus und Sprembera, welche überfüllte Läger haben, verkauften bisher wenig «aare, da für alle Artikel die Käufer fehlen. Die Fabri- DaS Quartier-Amt. Rose. kanten weilen diesmal länger hier als gewöhnlich und dürfte sich die Tuchmesse noch diese ganze Woche hinziehen, da man allgemein im Glauben ist, es dürsten noch Käufer sich bestimmen nach hier zu kommen. Der letzte laue Winter und der durch den Krieg her vorgerufene schlechte Sommer ließ viel Waare übrig, wodurch eben zu große Massen Tuche zur Messe geführt wurden. Bis heute ist kaum der vierte Theil aller zugeführten Maaren verkauft, und so haben denn die übertriebenen nach auswärts gesprengten Gerüchte über den Gesundheitszustand unserer Stadt gerade genug Unheil angerichtet. Schuh unser« Lienen! Die Messe kam heran und mit den vielen fremden Besuchern derselben stellen sich auch unsere Bienen ein, um einen Theil der in ausgestellten Maaren enthaltener; Süßigkeiten von Condttoren, Pfefferküchlern und Obsthändern für sich in Anspruch zu nehmen, zumal da die Nahrung für sie jetzt immer knapper wird; denn nur hie und da giebt eS noch einzelne Wald- und Wiesenblumen, die von den Bienen eifrig aufgesucht und ihre- Honiginhaltes beraubt werden können. Was Wunder also, daß die Bienen bei ihrem angestammten Thätigkeitstriebe die dargebotene Meßgelegenheit freu dig begrüßen und sich auch als Meßftemde, wenn auch gleich den vielbekannten Weißkäufern und Jndustrierittern, ungebeten einstellen. Sie treiben aber ihr Handwerk ehrlich und offen und das ist immerhin ein Vorzug, den man anerkennen muß ; denn man weiß doch gleich , mit wem man'- zu thun hat, während ein solches weißkauferischeS Menschenkind, befrackt, beglacihandschuht und mit den feinsten Manieren einherstolzierend, einem ehrlichen Menschen weit ähnlicher sieht, als einem Spitzbuben, waS doch für viele un befangene Meßbesucher eine sehr unangenehme Täuschung sein mag. Also, wir habend hier mit ehrlichen Spitzbuben zu thun, wenn wir unS diese- Ausdruck- bedienen dürfen, und wirklich, die Biene geht mit derselben Liebe und Neigung, mit derselben aufopfernden Thätigkeit und mit demselben Rechte an die Bonbon-, Marzipan-, gebacknen und grünen Pflaumen, Weinbeere» rc., mit denen sie an die Feld-, Wald- und Wiesenblumen geht, nur mit dem Unterschiede, daß die Letzter» nicht- gegen ihre Honigberaubung eiuwenden, waS im erster« Falle mitunter sehr in Frage gestellt ist. Denn eS ' bt viele Leute, die eine unüberwindliche Abneigung gegen alle In- könni eeten haben, die mit ihrem Stachel verletzen können, namentlich
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