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Dresdner Nachrichten : 27.11.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-11-27
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187011272
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18701127
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18701127
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1870
- Monat1870-11
- Tag1870-11-27
- Monat1870-11
- Jahr1870
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.11.1870
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unausgesetzt seine Wurfgeschosse nack- den Fenstern seiner Nach barn sendete, in eden so hattnäckiger Weise besorgt daö ein un bekannter Eoltege von ivm letzt in dein Grundstück Sir. N der Morixaiice unk zivar »ur an jenen Abende». an denen der Mond nicht scheint. Seit längerer.seit nämlich werden in dem Photograph,'scl-en Atelier von Franke und Riedel in dem ge nannte» 4m»ie »>it Steinkohle» die Fenster eingeivorie», ovne dal, man de» Tbäter enoischen kann. Für veide Tl-eile ist das kostspielig geling, denn anch der Schic,ldervirtiioS muß eine ziemliche S-aiiimiuilg von Steinkodic» Vinter fick- vave», da die geworfenen Stücke schon die Größe von Kinde,köpfe» vave». - Wie in frühere» Jahren, so scheiiien auch in diesen, Ial-re un, die ledige Feit die Einbrüchc in Kellerräume wieder recht überhand nehmen zu ivollen. Es eunalnit diese Wahrnehmung dazu. die in die Keller nährenden Vorl-austl ürcn, die einer alte» Unsitte gemäß leite, »nr zu o>t von den Dienstleut n osten gc- lanen u-erd»-», ja stets reci-t ordentlich zu versch>ies,en, um Mieden die Möglichkeit Z» eiirziehen, sich in die.gellerräume I>i>tt»iteru>schleichen, und un, z„ seven, >oo es d»-rt t-tn-ac» zu stevlen gievi Ei» solcher Dieb tat sich vor einigen Tagen aut der Oberkecrgasic bücken lassen und, wie sich später bcrauö- gcstellt, einen dortigen .gelier mittelst-Auf>pre»gens ded> vorder Thür gelegenen S-Vlosses und -Ausbängens der T bitte seldst recht annändig geplündert. — Am 2T>. d. M. früh starb in der Heilanstalt Sonnen 'kein der Benner der PtajorakSI-errichait -Ncschwitz .'c. Her, tgemv. R iesch. irüi-cr Mitglied der Erste» Kammer der Stände vermnnnlnng — In Perlin sind in der Stacht vom 22. zu», 2:!. Nove», "r, >n ktelft Eiuhru.hs, aus einrm t-Zcick-äitolotale in der Königs strafte eine große Pirtie seidener Waare», ald> scl-warze särkuge Atlasse, leiden' Taich»rücher, (sachene,, schn-arze Sammete und andere n-erwvoüe Kleide,ckonc geskovlen worden. Server Instträger bat am Entdeckung der Siebe und Wiedererlangung teö gestohlenen Gutes eine Belohnung von IM Tdalern «uSgcsetzt Von Franfinrt a. Sät. aus wird ein beim Postamt) Obe,Ia!-niiein t-cichästigt gcroeiener Pol! zsievc, -A'ainen) Haie» Pflug verwich, iveleber der Unterschlagung von GAdbricien dringend verdächtig ist. — -Am Freitag Abend 7 llvr ist ei» Handelsmann au? Radeberch der Toplenr^raren und altes Metall verein nach Dresden i,hauen wolle. aur der El-ausiee in der legend der Heiden,üble von zwei Kerlen angeiallcn und seines Hundeinhr Werts beraubt worden. Die beiten Rinder sollen rnit dem Fuhrwerk ivrcn N.Zeg nach D eSden zu genommen vabcu. — An ge kündigte Gerichtsverhandlungen. Pkontag, den 2>Z. S!ov„ Vormittags 0 Uh». Hauptverlorntlung Mt er den Handarbeiter Johann Earl El-renirled Siöniich aus Lictstcnwaldai, bei Bunzlau, wegen Dicbstavls. Vorsitzender: (gerichksrarv l)r. F'ugcl. - Montag, den 2>. Siovcmber, finden folgende Eim'pruchsverhandlimgstermine statt: Vormittag») '.)Uvr wider Iobann Gottlob Lanac in Hschdorf, wegen DiebstavIS. 10 Uvr wider Agnes Withelmine Weber aus Oberherms- dorr, wegen DiebstavIS. — lOM Uvr wider Earl Heinrich Pesch: in GroßerkinaimSdor'. wegen Widersetzlichkeit gegen er lautste Scldsth,!'»-. — II i Uvr wider-Auguste Emilie Frömmel in Gcünbcrg, wegen Unkenchlaguin. - 4 Uvr Privattlagsache Earl Traugott Nick-ters und Genonen wider Elara S opvic (soneordie verevel. Hanig vier. Vorsitzender: GcrictstSrath Ebctt. Dresden, 26. Novr. Immer weiter wird die Loire Armee von Pc'iis, dem Einsatz zu dringen sie ausgerüctl war, abgedrängt. Fast wäre es ihr nothiger, von Paris aus Unter stützung zu erkalten, als daß es noch wahrscheinlich wäre, daß sie vor den Mauern des befreiten Paris antäme. Wenn Trochu wirtlich erklärt hat. er werde seinen Ausfall nicht eher unternehmen, als bis er die Kanon»-,, d'AurelleS donnern ge hört hrdo, so dürfte dieser Ausfall niemals stattsiiid.n. Tie Aufgabe, die nach Gambetta'S Rede in Orleans der poire Armee obliegt, Paris zu entsetzen, wäre nur zu lösen, wenn sie zunächst die Feldarmee Friedrich Harls und des Mecklenburger schlüge und dann, vielleicht unterstützt durch den ausfallenden Trochu, noch die Krall besäße, de», ersten Siege einen ziveilen über das Belagerungsheer der Deutschen vor Paris folgen zu lassen. Das eine in so unwahrscheinlich wie das andere, General d"AurelIeö> wurde vielmehr ein Meisterstück liefern, wenn es ihn, gelänge, durch geschickte Märsche, die ihm folgenden Deutschen g, ermüden eine Hauplicklaein zu vermeiden und dadurch W'il zu gewinnen, bis sich im Süven die in der Bildung begriffene neue Armw zu einem manöverirsuhigen Heereskoiper enlwickell hat. Wie eS jedoch scheint, geht sein Plan dahin, die nahenden Dienlichen in einer gutgedeckten Stellung bei Orleans zu er matten und dort die H.al'lscl,lackt anzunehmen. Mickt zurivich- ng ist hierfür die Notiz, daß sowohl Bourbali als der Contre- 'Admiral Fünen de la Gravüre nach Tours berufen worden fwd. um in einen, Friegsralh einen Feldzugsplan zu fassen -, ebenso deurel die Necke Gxnnbetta's in das Hauptquartier Köratrqs au' eine gemeinsame Operation der französischen Streirkraire hin. Gambet'.a unrernimmr gern solche Necken, um den Muth der Soldaten und die Energie der Esi-neräle anzu üachcln. Zugleich erfährt man daraus, wo eigentlich die Brm ragne Arme«, steht. Sein Hauptquartier hat ihr General ok'-ratry in Eonlie, nördlich von 2e Alans, ausgeschlagen. Dies bestätigt sie gestern ausgesprochene Annahme, daß die Bi etagne Armee letzt den linken Flügel der 2oire Armee zu bilden durch glück ivärtseoiicentration verstanden hat. Fhr gegenüber müssen die Truppen des Mecklenburgers stehen, welcher seinen Vormarsch sortsetzt, ohne daß das vorsichtige Telegramm tundgiebt, wohin ES ist aber ck,r Jedermann klar, das; er sich in der Richtung nach Osten vordewegt und es ist nur unsicher, ob gerade auf Le Plans los oder nördlicher davon. Höchst wichtig sind aber die Necoanoseirungsgefechte. welche die Armee Friedrich Earls aus dem südlichen Flügel der Deutschen bestanden haben. Neuville aux Bois liegt nur ."> Meilen nordöstlich von Orleans und Boiscommun lck Pleiten östlich von Neuville, beide am nördlichen Saume des Waldes von Orleans. Friedrich Earls Vorhut steht also ganz in der nächsten glühe des verschanzten Lagers von Orleans selbst und dürfte bestimmt sein, es von der Fronte anzugrcisen, während der Mecklenburger, den französische Quellen schon bis 4 Meilen vor Le Alans vorge rückt sein lasten, was sehr wahrscheinlich klingt, nach der Erobe rung von Le Mans dann das verschanzte Lager vor Orleans in der Flanke zu nehmen hätte. Auch gehörte es durchaus nicht zu den Unmöglichkeiten, daß eine Abtheilung der Friedrich Carlschcn Truppen die Loire nuttelst der großen eisernen BrückentrainS, die sie mit sich führen, gleichzeitig südlich von Orleans überschritte, nm den aus dem verschanzten Lager und „uS Orleans selbst getriebenen Feinde jenseits der Loire die Rückzugslinie abzuschneiden. Somit könnte eine doppelte slra tegische Umgehung stattfinden. Derselben würde sick d'Aurclleo nur entziehen, wenn er über die eine Armee Hersiele und sie schlüge, ehe die andere auf den, stampspiatze erschiene. Das ist jedoch in hohem Grade unwahrscheinlich. Die Eavallerie der Loire-Armer commandirt Generat Michel; es sollen viele Pferde vorhanden sein, aber man mußte enorme Preise zahlen. Auf alle Fälle ist jetzt der Xanrpsplatz an der Loire einer der in teressantesten und wichtigsten des ganzen Krieges. Nicht bloS, weil die Deutschen eS hier mit einem Gegner zu thun haben welcher sich auf keine Abenteuer einlaßt, sondern mit berech nender Schlauheit operirt, sondern »veil das Schicksal der Loire- Armee die Vorstufe zu der Erobening von Pa,äs bilden wird. Was die Verproviantinmg dieser Weltstadt betrifft, so ist cs bezeichnend, daß jetzt die Negierung eine Abivechsetung in den Fleischrationen insofern eintreten läßt, daß sie einige Tage frisches, andere Tage gepökeltes Fleisch vertheilt. Ferner er fähtt man, daß die Omnibusse im»,er noch, wenn anch mit schlechteren Pferden fahren. So lange man diesen armen Gäulen nicht das Messer an die Kehle gesetzt hat, kann es un möglich so schlimm stehen, selbst wenn man die Büffel der zoologischen Gärte» und sogar deren Kasuare geschlachtet hat. — Höchst cigenthümlich klingen einige Berichte der Franzosen, wornach ihre Truppen die Offensive längs der Bahn, die von Rouen nach Paris führt, wieder ausgenommen und einen großen Transportzug der Deutschen erbeutet haben »vollen. Handelte es sich hierbei un, mehr als die Erbenmng des Trans portzugS, die auch in, Rücken der Deutschen von einigen hun de,t Franktireurs erfolgt sein kann, wäre es wirklich eine ernst licke strategische Bewegung »ach Paris zu, so müßte sich General v. Manteuffel beeilen,l sie zurückzuiverfen. Wir mei neu aber, daß nur das erstere gemeint sein kann. Ebenso übertrieben sind die Mittheilungen aus Paris, wornach die Pariser Besatzung einen ziveiten Gürtel von Befestigungsarbeiten vor den SüdsortS anlegen soll. Das setzte die Zlirückwersung der deutschen EernirungStruppen voraus »nd wäre, bei der Wachsamkeit der letzteren und den ausgezeichneten Gegenver- schanrung.m, welche sie errichtet haben, nur nach einen, sehr blutigen Kamps,- möglich gewesen, wovon aber Paulus Podbieloki nichts schreibt. Das einzige was dieser- Meldung thalsächlich zu Grunde liegen kann, ist vielleicht, daß die französischen Plänkler sich einige hundert Vieler weiter als gewöhnlich vorgewagt haben. — Zum neuen Beleg, wie vorsichtig man es mit Mel düngen der Franzosen nehmen muß. »löge dienen, das; die Armee, welche Bourbati im Nordosten gebildet haben sollte, jeyt nach genaueren 'Angaben zu einem einzigen Armee Eorps zusammengeschrumpsl in. — Nach dem Falle von Thionville werden die dort verfügbar werdenden Truppen vennultitich zur Belagerung von Longwi» uud Montmt-dy verwendet. Von Elsaß und Deutsch Lothringen, welches wir als SiegeSpreiü fordern, ist nunmehr nur noch Bilich und Pfalzburg noch nicht in unserem Besitz. Hayange ,Dorf. südwestlich von Thionville , dm 25. Nov. (Ofsiciell. Heute Freitag Morgen um N Uhr ist Thionville von unser,, Truppen besetzt worden. MX) Geschütze wurden, gcnommm und 4MX) Gefangene gemacht. Der dies seitige Verlust während des Bombardements gering. General v. Kamele. — Aus Versailles vom gestrigen Tage meldet Eseneralquartiermeistcr v. Podbielsku Am 24. i Donnerstag vertrieb Olx-z-st v. Lüderip halbwegs zwischen Rone und Ami ms Mobilgardm, welche mit Zurücklassung ihres Gepäck» gegen Brav ,'> Meilen nordöstlich von Amiens entflohen. Eine spätere RecognoScirung desselben mit 2 Eompagnim, 4 Esea drons und 2 Geschützen stieß bei MeziereS auf «> seindliche Bataillone mit Artillerie und brachte dmsi-tbm nicht unbeven tende Llertuste bei. Diesseiüger Verlust gering. Saarbrücken, Sonnabend, 26. November. Aus Ver sailles eingetroffme Berichte vom 24. d. melden: Gestern Dirns tag halte Odo Russell eine zweistündige Unterredung mit dem Grasen Bismarck und war Mittags beim Könige zur Tafel geladen, hatte aber wegen llnWohlsein absagen müssen. Kar toffelsucher kommen jetzt schon zu Tausenden aus Paris lzeraus, so daß aus sie geschossen werden muß. um sie in die Stadt zurückzutreibm. — Fürst Lynar ist dm, Vernehmen nach heute Mittwoch mit eigenhändigen Briefen des Königs nach Mün chm abgereist. — Sehr schlechtes Wetter. Dr. I.' B e, l i n. Die crilc Sitzung tcä Neiel'ötages crönnete Prä scheut Si»,io» mit folgende, Ainprachc: M H„ wir trete-, nach einer turzcn Trennung zur Wiedcrauinal'mc unserer Ge schatte zuiammen. In zwischen baden unsere deutschen Heere ! untc, einer Fübning -oolt Raki- und Weisheit, Poll Mutb und i Demukb, getragen von eine, beispiellos cinmükbigcn ls-rbebung der Nation, weilich auch unter Opiern, bei deren Vergcgcn wärtigung liniere Herzen bluten, in eine», schnellen und iictc» Siegeslauf die deutschen Fab»,-,, bis in das Herz des scint j ticben Nachbarlandes getragen. iBciiall.s Wenn Gott weiter > bilit und Segen giebt. io dunen wir uns jetzt schon eines Feie- tcns vc,sichert ballen, würdig des ungebcucrn.Kampics, würdig des Heldentodes unserer Bruder und vollaus entsprechend den berechtigten (nw-artungen der Nation »Bravo., Ich w'ürtc vergebens venuboen, meine Herren, iür taö (Gewicht solcher LbaNachen einen einiger»,aften genügenden Ltusdrnck in Lckortcn zu rinden. -Wir baben eben nichtö, woinil ,vir das (i-,eignift vergleichen können. -Aber den Dank des von uns vertretenen ' norddeutschen Volkes lasse» Sie uns in Eb,furcht nictcrlegcn vor dem obersten Fübrcr des deutsche» Heeres, vor seinen Fclt- berrcn und Bcicblöbabcrii, vor dm Männern alle», unseren Löbncn und Brütern, die de» bciligcn Boden des Vaterlandes so rudmvoll vertl-cidigk lxiben, wie vor denjenigen, die de», Kricgsdcerc in schwerer Arbeit bilircich zur Seite standen, bei send, fördernd, bellend, auirichtcnd unk tröstend. Und indessen der Kampf in der Ferne sein letztes Ziel »och »oeitcr verfolgt, lassen Sic uns in der Hcimatb den Versuch machen, eine seiner edelsten und berrlichsic» Früchte jetzt schon cinzubringen: die Einigung unseres Vaterlandes in Verfassung und Freibclt! .'Bravo.s Denn verschwunden ist in der Erbcbung der Nation, was uns biobcr trennte und Zcrrift. Der alte Fluch hat sich gelöst und die beseligende Gewißheit davon verbürgt uns auch eine Zukunft, scgcnsvoll und gedeihlich für die Werke des Frie dens. tBravo!» In diese», Sinne, meine Herren, lassen Sie uns an die Arbeit treten und unsere Aufgabe obnc Rast, abcr ; auch obnc Hast, zum Heile teö Vaterlandes vollenden! sLeb- . baiter allscitigcr Beifall.! Men, 21. November. GS hat heute leider ei» ,'cbr trau- i rigeö Ereignis; sich hier zngctragen. 2» de», großen Anftcickort Piappcvi.'lc bei Pietz war eine Abtbellung des 7. westfälischen Fcilungs-Artlllcric Regiments mit dem Sortirc» der in großer Ria sic dort ansbcwabrten iranzösiichcn Patronen »nt Prllvcr vorrätbc vcschästigt. Plötzlich gericth ei» Tbcll ticjcö Pulvers i» Brand, die Soldaten wollten zur Thür der Kasematte hcr- auSstciaen. konnten diese adcr nicht so schnell Offnen, die Explo sion erfolgte, ein Thcil der Kasematte flog in dik Luit und an 7» Artlllcrisicn wunde,, thcllS gctödtct oder grösckcnthcilS sehr schwer verwundet. Ob die Bosheit eines Franzosen, wie das voreilige Gerücht brbanptet, oder — waS wahrscheinlicher lst — irgend ein unglücklicher Zufall diese Explosion r»eranlaßt hat, muß die Untersuchung zeigen. — UcbrigenS haben die Zustände »ier sich seit den letzten drei Wochen schon sehr vothrilvast der ändert: Haiwel und Wandel erfüllt die Straßen; alle Bäcker »nd Schlächterläden sind vollacfüllt, die breite» Marktplätze sind »,>t Verkäufern von Lebensmitteln aller Art angefüllt und die Preise nicht viel höher, wie dies jetzt überhaupt in Frank reich der Fall ist. Von Berlin sind ln de» letzten Tagen höhere Artillerie, und Ingenieur Offiziere angckommeih um die Armi ruug der Forts und deren Weiterbau ganz nach vrensiisckxii« Shsten, zll'bcwcrkstclllgc»: man will jetzt sclwn tainit beginnen, einige Lücke» in der Befestigung bald zu vollende.». Gi» Elvu- veriien,. ei» Gomniandant, ein Altkllcrie- und Ingenieur OM zier vom Platz sind bereits eniannt: eben so sind schon ein deutscher Pvlrzcidircctor, deutsche Schutzleute hier. Kurz, cö sieht so aus. als ob die hiesigen Zustände für die Daun und nicht bloS wie in Nancy und den ansrrci, slanzöfischci, Provliizialstädten provisorisch organisirt würden. - Viele wohl badende national französische Familien deabsichtige» jetzt sckx-n ihre Häuser zu verkamen und Metz für Immer zu vertanen. AuS Au tu» vo», II. November schlkidt ein (Nnibaldia „er: „Gütlich habe» wir Gewehre und Geschütz. Man sagt, adn eS ist kau», zu gianhcn, daß die Glcrikalcn in Jura Garibaldi a» den Feind auslicfern w-'lltcii. LLIr Ixiben das erste »ictai iurgischc Etablissement EnroHis binter „ns. >2,,),,<> Arbeiter. Diese brabc» Leute verlangen »ach Waffen; (Ni ri Hai di bat daru», nach Tours geschrieben. Garibaldi ist „»»rmüdlich, sein Sobn, Oberst Nicnotti, ilt auch sehr thälig, der Stab brillant; wir brenn,->, vor Bcgirr zu», Losschlagc». ZktUc kainp'säbigcn Männer birr zu Lande sind auf de» Beinen, selbst die Priester, die jIcsuite» lob aus Furcht?» sind vortrefflich." Die Pariser Bricie sagen im Ganzen wenig über daS äußere Aussehen von Paris. Wie auch bisl-er mußten alle Theater. Eaff-ö „nt ädrige» öffentlichen Lokale t-cS Abends ui» lo' -llde gcschiossc» werken. Die Omnibusse, die jetzt größtentbcils sehr schleck-te P'crtc l-ab n, fahre» auch nur b,S zu dieicr Stunde. GS bestätigt fick' übrigens, daß in Paris viele Nchtc» gegessen werde». Die Kunde unk Katze» sind schon rar geworden, und man stcl-t nur sehr wenige auf der Straße, da förmlich Jagd aus sie gemacht wird. - Der pariser Korrespondent der Inte pcndance schreibt untcr dem I.',. Nob.: ..Sie kennen die Erreg barkcit der parlier Bevölkerung: der Sieg von Eoulmicro, der dieses Mal sicher zu iei» scheint, bat -Alle» frischen Mutb mit denen, welche ohne -Aussicht aui den Sieg kämpfen wollte,,, das Vertraue» gegeben. Pia» spricht auch von einem Siege vei Gbartreo, jedoch mit Vorbehalt. Gewiß ist aber, daß die Negutsitionen, welche man vei allen Gßnxiarenhändlcr» gemacht Ixck, immense Hilfsquellen zu Tage gefördert t-aven, vo» denen man gar keine Idee hatte. Zugleich versickert man mir, daß wir noch snr drei Monate Pie,d.ffeisct) haben. Go ist alio tcm Grund vorixinten. daß inan die große Nction, von weicher die Ncde iff, und die schrecklich,verteil muß, zu scbr dcschlennigcn n-erte. Slbcr sie wird sicherlich statlsinten. General Trochu glaubt, daß seine militairischc Gbre und die Frankreichs dicstlbe crl-cncht. General Trochu ist anch ein aufrichtiger Republikaner, der immer mit krm vorgeschrittenen T belle der Negierung stimmt. — Iuleö Favre bat den „Sieg" von Orleans in einer Prociamation an die Pariser „mit unbeschreiblicher Freude" angcknndigt. Dresdner-Börse vom »1». bis S«. Nov. L87<». Der Glxiraeter der Börse >var in dieser Zeit ein entschieden fetter und die Haltung eine gegen die der vorigen Woche sehr besonnene, obgleich kleinere Schwankungen, wclck)e nun einmal jetzt an der Tagesordnung sind, nicht auSdlirdr». Die Besorg nisse, welche man hinsichtlich der russischen Frage hegte, ver schwanden ziemlich ganz und namentlich zu Beginn dieser Woche glaubte man recht seit an eine friedliche Ordnung dieser Angc legenbeit und das umsomehr, als die Nachrichten ans London und Wien recht günstig lauteten und der früher geführten cner gischen Sprache entbehrten. Gi» weiterer Grund für die de festigte Haltung waren vielfache auogeiprcugle Gerüchte und namentlich das über die nahe bevorstehende Eapittllation von Paris sowie über eine vekcutcnte Niederlage der Lolrc -Armee, welche zwar nicht allseitig»-» Glauben sanken, aber von der einmal zur Besserung grnclgtcn Börse günstig auigenomttiei, wurden „nt nicht obnc Einfluß aus die In voriger Wock-e zici» licb beträchtlich geworfenen E omse, namentlich der SpernlalionS esscctc», blieben. Gegen Mitte der Woche machte die Börse einen kleinen Rückschritt und zeigte eine mehr zurückl-al tende Stimmung, wobei kleinere und größere Realisationen stattianten; die Veranlassungen d zu waren auswärtige, namentlich Wiener niedrige Notlilingcn, die natürlich auch au, die Norddeutsche» Börsenplätze ihre Ginwirtlinge» nicht vc, fehlten: serner näbert man fick' der lUtimoregulirung, über deren -Ablauf sich zwar mit Brstimmtl-cil jetzt noch nicht viel Zuverlässiges sagen läßt, die aber ttotztem auch nock'Schwierig reiten bieten dürfte, obgleich sich Geld airgenblicklicki nicht so tnapp, wie i» der vergangenen Woche zeigt. Unter diesen Gl» sinnen war den» das Geschält gegen Mitte der Woche durch gängig recht gcringiügig und nur in rinzelnen Gfsrrtcn der Spcc,Nation, unk namentlich in Galizlickze» Earl Lntwigsbab» Actien, gewann das Geschält eine größere Ausdehnung. Zum Sck-Iuße der Woche nahm die -Börse eine recht matt z» neunen de Haltung an und zeigten sich sowoi-l die Spccliiation als auch das Privatpubliku», besonders zurückbaltend. Die Gründe iür kicic Zurückl-altung sind die bin und her schwankenden Nachrichten, tl-ciiö günstig, tl-cils ungünstig, welche über tie „Ponttisiragt" bekannt werden; dann ist ev aber immer auch noch die Lage der Dinge vor Paris, welche die Börse gar nicht vcirictlgt. Nach der Einnabine der Hauptstadt Frankreich), nach der Vernichtung rcip. Unschädlichmachung der neu gebildeten Französischen -Armeen, «wen» inan die HecreSbanie», außer der Loire -Armee, überhaupt >v nennen kann,, sowie nach grünt licl-rr Beseitigung der Orientalischen Frage wird wohl die Böric erst wieder eine ausdauernde Este Haltung gewinne» »nd bewahre» können. BiS wir a» diesen Punkt gelangen werden, können vielleicht noch mancherlei Schwankungen die Börse de unruhigen, Hausse und Baisse können sich kaS Terrain noch streitig machen, doch dünke das als feststehend gelten sollen, daß sich Frankreick' unter den jetzigen Umstände» nickst mein lange wird batten können „nd nun bald zur Einsicht gelangen wird, daß bei der jetzigen Lage längerer Widerstand ohne jeden Nutzen ikl. StaatSpapicre und Fonds waren bet mäßigem Geschälte behauptet und zu», Tl-cil etwas Höver. Sächsische :)"/» IKstOer -Anleihe obne Leben und unverändert. 84M. Sächsische :N/u IM»,Zer -A „leibe still, 7l'>. Sächsische 4",'» >^47er -Anlcibe war zu im Verkehr, jedoch nur in kleineren Summen. Sachs. 4'"» -Anleihe Serie l. u. U. vei mehr fache» unbedeutenden Umsätzen unverändert, erstere bis)'/!», letztere K7'i. Sächsische Anleihe behauptet ihren GourS cbeniaUS »nd war zu 1«»>M-IG) tOtt'^bezahlt. Sächsisch S ch I c i i s ck-cj Gi se n b a I-n.-A et. ichltc« zut)4^<. Sächs "n L a n d r e n t en b ri c f c matt, KO'/„ bez. Nord tcutichc Buntes -A » ieIhe >var bei sehr lcblmitcm Ge schäit ' »/» höher, indem solche vo»'.».ZM 9i>iilegen. Preuß. I' L«I» -A »leihe stationär, 5,An B ayrischc -Anleihe flieg bei einigen Umsätzen von REK '.»5 / und schloß'.)!)'/«. P r ä m ic»- -A »leibe n stabil. A mrrika » is ch c i>An IWLc, -Anlcibc avancirtc von Nl'/s succcsive aus L4'/,-t>4'F mir schloß obne das, größere Umsätze darin stattgefiiiwcN hätte», t)4M Oesteer. Staats Gitceten. weiche vorige Woche reckst ei» psindliche Einbuße an ll-rem Eoursc erlitten, besserten sich rascb lvictcr, indem Silber ckiciitc von LIA«a,u tzstck/s und l8Mek LoosevoiiTI'/iausTl/«stiege». Rumänische 7'^°/o Eisend Obligationen wurden vieliach, doch nur ff, kleineren Posten.
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