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Dresdner Nachrichten : 26.09.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-09-26
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187009268
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18700926
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18700926
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1870
- Monat1870-09
- Tag1870-09-26
- Monat1870-09
- Jahr1870
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.09.1870
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Tageblatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Druck und Eigcnthum der Herausgeber: Litpsch öc Reich ardt. — Verantwortlicher Redacteur: JullNS Reichardt Berlin, 2ä. Teptbr. Zwischen dem Graten Bismarck und Jules Favre haben am I'.). und 20. tss. Besprechungen »der die Bedingungen für den Abschluß eines -Waffenstillstandes stattgclundcn. um die Einberufung der tra zösischen Eoustituautc gl ermögliche». Die Forderungen Bismarcks de «ck-ränkten sich aut die Uebergave von Straßbnrg. Tc-M und Verdun, um während des -Ataffenitill- ttandee- ticHecresberpstegmig zu sichern. Diese bil^ !igc» Bedingungen sind am 2:1. dso. von der Pa riser Regierung verwerte» worden. Die Forderung der Nevcegavc des Forts Mom Valerien bei Paris it! von deutscher Leite in diesen Besprechungen nicht gestellt worden. AusEcrouves vom gestri gen Tage wird gemeldet: Durch die (Kapitulation von Toni sind lost Ossi ziere, 2240 Mann, >20 Ptcrke, l -'Nobiigartcnadlcr. Ist7 Vronzegeschütze. darunter 4K gelogene. :ioi«o Gewehre, :rooo Säbel, .',oo Kürasse, sei» bedeutende Nlmiilionö- und-Aus- rüstungsvorrätve. I4:i.02.> Tagesportioncn uns .'>k.st4st Tagesrationen in tuiscre Hände getanen. tDr. I.« Rr. 280. Fii»f;ehliter Jahrgang. Mitredactenr: Theodor Drobisch. Montag, 28. September 1878. Dresden, 28. September. — Dresden, 25. September. Die bedeutsamste Nach richt seit gestern ist die Meldung über den Straßenkampf in Paris. Sie bedarf zunächst allerdings noch näherer Details. Die Erstürmung der Schanze bei Viliejouif fand am 19. statt; es ist kein Zweifel, daß der Anblick der nächsten Folgen einer- verlorenen Schlacht, wie er den Parisern zum ersten Male in diesem Kriege geboten wurde, regellos sich flüchtender, keinem Eommando gehorchender Kriegerschaaren auf ihr lebhaftes Ge müth großen Eindruck hervorgebracht hat. Nur ist es seltsam, daß die Pariser Journale vom 2!',. zwar die Mobilgarden auf Kosten der Linie lobpreisen, aber über den Straßenkampf vom 21. keine Einzelnheiten bringen. Wenn in einem Straßen kampse Artillerie eingreift, so kann dieser Umstand doch selbst von einer eingeschüchterten Presse nicht verschwiegen werden. An Stoff zu Zerwürfnissen fehlt es bekanntlich in Paris nicht, eben so wenig an Parteien und Personen, welche die Zer würfnisse zur Hellen Flamme aufzublasen das lebhafteste In teresse empfinden. Drei Parteien ringen um die Herrschaft: die gegenwärtigen Machtinhaber, die zu einem Frieden unter ehrenvollen Bedingungen wohl bereit wären und darüber lese man das Folgende nach!, die Bonapartiften, die unter allen Umständen Frieden machen wollen, um ihren geliebten Herrn und Meister Napoleon nach Paris möglichst bald zurüctzusüh- ren und unter seinem Szepter Frankreich von Neuein ausbeu ten zu können, endlich die Nöthen, die Republikaner vom Schlage Cluserets, denen ein Nochefort noch zu viel Ordnungs sinn besitzt. Diese Gegensätze drücken sich auch in den Trup pengatlungen aus: die Linie, die regulairen Truppen, enthal ten gewiß noch einige napoleonische Elemente, die Mobilgarden, in denen besonders der Bürger eine Rolle spielt, endlich die Arbeilerbataillone, die Besatzung der Barrikaden. Die Linien- truppen, durch 10 Niederlagen entmuthigt, haben vielleicht bei Villesuif nicht Stand in einer Weise gehalten, wie es sich die Pariser einbildeten; dringen nun die Pariser Zeitungen darauf, es einmal mit den Mobilgarden zu versuchen? Oder glauben die Arbeiter, init ihnen sansculottischen Erinnerungen den geschulten deutschen Heeren besseren Widerstand leisten zu können, als die kleinmüthigen Soldaten, oder die "Bürger in Uniform, genannt Mobilgarde? Ist es ein Kampf Aller gegen Alle ? Und wer hat die Oberhand behalten? Darüber erwarten nur bald Nachrichten zu vernehmen. Biogen sie aber lauten, wie sie «vollen - grauenvolle Tage sind jedenfalls den Pa risern beschicden. Man schelte die Franzosen nick t länger, daß sie die Deutschen aus Paris unbarmherzig ausgewiesen und vertrieben haben; — wider ihren eigenen Willen sind sie die Wohlthätcr unserer Landsleute geworden. Letztere haben ihr Eiaenthum, ihre Existenz verloren — ihre Leben tonnten sie aus einer Stadt retten, gegen deren Blauer» die Deutschen sturmen, während ihre Straßen der Parteienkamps, der Bürger krieg durchtobt. Unsere Landsleute brauchen nicht Das zu thun, wozu sie gewiß die Rothen zwingen würden, wenn diese die Oberhand behielten: sie werden nicht gezwungen, die Waffe» gegen ihre eignen Landsleute zu tragen. Das Schlimmste ffst- uns Deutsche wäre es jedenfalls, wenn die Partei des äußersten Widerstandes, die rothen Republikaner, siegte. Diese haben .'den nichts zu verlieren, sie werden einen verzweifelten, wenn auch vergeblichen Widerstand leisten, bis die deutschen Kanonen denselben gebrochen haben, sollte auch Paris mit Allein, was der ganzen Menschheit beilig ist, seinen wissenschaftlichen Fn st turea uns Kunstschaffen, zu Grunde gehen. Hiefür hat diese Partei kein Interesse. Die gemäßigten Republikaner aber schei nen sich für ven äußersten Widerstand nur unter der Voraus setzung zu entschließen, daß die Friedenseonferenzen Jules Favre'S mit Bismarck scheitern. Alles deutet daraus hin, daß die Partei Jules Favres sich an den Gedanken der Gebietsabtretungen als Voraussetzung eines Friedensschlusses bereits gemöhnt hat. Dazu tragen die Stimmungsberichte aus den Departements nicht wenig bei. Es Hilst kein Renonimiren in den Zeitungen: Frankreich sehnt sich nach Frieden. Die Räubereien, denen sich nicht blos die Freischützen und Mobilgarden, sondern in erster Reihe die regulären Truppen hingeben, die blinde Zer störungswuth, mit der sie Hausen, ivo sie hinkommen, recht fertigen den Ruf der Provinz: Friede um jeden Preis. Für die Friedensunterhandluitgen aber bieten sich, wie die Nb fr. Presse ausführt, drei Schwierigkeiten dar: Die von deutsther Seile verlangten Gebietsabtretungen und der Einmarsch der deutschen Heere in Paris, vor allen Dingen aber die Anerken nung der provisorischen Regierung durch Bismarck. Die pro visorische Regierung leugnet die Nothwcndigkeit von Gebiets abtretungen nicht mehr, Bismarck aber fordert eine materielle Sicherheit dafür, daß der etwa jetzt zu vereinbarende Entwurf eines Friedensvcrtrages auch später von Frankreich anerkannt werde. Er fordert daher die Uebergabe der Pariser Forts an die deutsche Armeee und würde dagegen die Gut heißung des definitiven Friedensschlusses durch das am 2. Octbr. zu wählende Parlament, sowie den Verzicht auf eine förmliche Besetzung von Paris zugestehen. Die Möglichkeit einer Ver ständigung soll anerkannt sein. Natürlich betonte Bismarck das Recht, die Legitimation und Vollmacht des Theiles zu prüfen, mit dem er Frieden abzuschlicßen habe. Ob aber die Pariser die Abtretung der Forts, selbst wenn Jules Favre in dieselbe willigte, zugestehen werden? Denn im Besitze der Forts wird uns Paris nicht lange Widerstand leisten und mit der Ueber gabe der FortS willigen die Pariser in den Frieden selbst. In diesem Augenblicke steht also die Entscheidung so wohl bei den Unterredungen in dem Rothschildschen Landsitze La Ferriöres, als auch in dein Resultate des Parteienkampfes in Paris, «nag dieser Kampf zu einem Eingreifen der Artillerie geführt haben oder nicht. lieber Beides, das was in der Roth schild'schen friedlichen Villa, wie in dem wilddurchtobten Paris geschieht, «vird man mehr oder weniger auf Eombinationen an gewiesen sein: über die Friedensuntcrhandlungen. namentlich wenn sie sich zerschlagen, werden Bismarck und Favre wenig in die Oeffentlichkeit dringen lassen: über das, was in Paris geschieht, erhalten wir nur ganz ausnahmsweise eine Original zeilung. Zwei Nachrichten, allerdings kleineren Genres, werfen aber doch ein bedeutsames Licht auf die Verhältnisse in Paris: Selbst Trochu, der Präsident der Republik, wurde in voller Uniform als Spion festgenominen und vor den Eommandanlen eines Forts gebracht, der ihn erkannte und frei ließ. Ein Ex Feldwebel Boichot, der unter der Republik von 1848 Depulirter ivar, ist zum Gouverneur von St. Eloud ernannt worden. — Tours, Sonnabend, 24. September. Die Wahlen zur constituirenden Versammlung sind vertagt worden, da Preu ßen entschlossen ist, den Krieg fortzusetzen. Die Regierung hat eine Proelamation aus Tours vom gestrigen Tage erlassen, in welcher- es heißt : Jules Favre wollte den Grafen Bismarck sehen, um die Absichten des Feindes kennen zu lernen. Wir wissen nun, was Preußen beabsichtigt. Es will den Kriegsortsehen, Frank reich zu einer "Macht zweiten Ranges Herabdrücken und den Elsaß so wieLothringen bis "Metz kraft des Rechts der Eroberung. Für Gemäß rung eines Waffenstillstandes begehrt Preußen die Uebergabe von Straßburg, von Toul und des Forts "Mont-Valerien bei Paris. Paris wird sich eher unter seinen Mauern begraben lassen. Solchen Forderungen kann nur durch Fortsetzung oes Kampfes geantwortet werden. Frankreich nimmt den Kannst auf und rechnet aus seine Kinder. Dr. I. Wien, 21. Lest. Tiners in gestern "Abends vier ange- tonunen. Mitte deute eine längere Eon'crenc mir dem Reichs kanzler Grasen Beust mit ictzte hieran' «eine Reite weiter kort. - Vorgestern langte die Leiche des Oberleutnants von Trützsckckcr zum Faltcnstem vom >07. Rcgimeittc vier a». Nack' und nack' kemn.t etwas mein Ordnung in die ge- faugene» Framese». Bel ms einer Inneren Oberamncist sind dieselven i» Rotte» oder Eorporalichaitcn, von je 20 Mann eiugetveilt «verte», deren jede »utcr einem ff.m zösischen Eorporai oder Sergcankmaior stcvt, mindestens :!20 Mann bilden eine Eempagnic, dieselben «verteil jedoch. wen» die.Kranken ivicter gencien «ein «verte», am .R>0 MO Mann geknackst. Jeder" ein pagme «kein nntcr eine«» «ächstick-e» -Dinger, 2 (-ompagmccn viidc» ein Halbbataillou. Es link jetzt gegen ckstOO Mann ge sangcuc Franzosen vier. Sie ervalten von den 4st Pf., wclcve die Untervaltnng eines jede» Einzelnen pro Tag kostet. 12 vis I'> Pß vaar. "Wenn die Franzosen ivr Barateniagcr errickstct vaven «verte», lolten sie aucv Venn Ban des königi. Hcsthecstcrs und de« .Kaserne am Alaunplatz verwendet werken. Die Ge- iangcnen venevmcn sick- sevr beick-eitc», von Witersetzlicksteitc» ist keine Rete. Jedenfalls vetragc» iie tick- gegen die tcutscven O-staere bener. als gegen ivre eignen. Von einem strammen in Reivc und Glied iteven ist vci ivnev. sclvst wenn es com inandin ist. nickst die Rete; cs verrstlst eine bummlige Auffas- lung des .Kriegervraucvcs vor, die «ms Deutsche» ranz kurios vortoninik. Jetzt saffen die Geßingrnen Stieseln unk Hosen, deren sic am meisten vcdürstig sind. Viele Grmciiitcvorstanre. besonders am dem Lande, scheinen nock' gar nickst vegriisc» zu vave». daß in der icv-igcn KricgSzeit eine ivrcr erste» und veiligstcn Pflicksten die ist,' sür dic Frauen und Kinder der aus ivrcm Orte einvcrmenen Lol taten zu sorgen Täglick- kommen iolck't Frauen, e-t von weit vcr aus dem Lande. und erkundige» sick- vci Vorstehern und Mitgliedern der hierorts zu diesem Zwecke begründete» Vereine, woher cs tomme, daß sie seit Beginn des Krieges weder von der ihnen zutoinmcnten ltaatsunterstützung. neck' von sonstige» frei willigen Gaben einen Pfennig ervalten Mitten und dcsl-alv die vittcrste Notv mit ivre» Kindern leide» müßten. Wir hören sogar, daß Gcmcintevorstänkc solche vittcndc Frauen ivrcs Ortes m ihrem Erschrecken tavi» veick-icten vaven, daß sic sick-, «ven» sie Almosen vraucksten, a» de» — oft fernen — Heimatvsort ivrcs im Kriege stehenden Mannes zu wende» oder gar dortvi» üverzusteteln Mitten. Es läßt sick- das nur daraus erklären, daß solcvei« Vorständen die gleick- ve« Beginn dco.Krieges erschienene Verordnung des .-uiegoministcriunis unbekannt'gevlieveu ist, wvnack- sic gesetzlich bcrpflchtet sink, sofort die Bedürftig tcit der in ivrcm Orte woviicndeii Loltatciisrancn zu erforschen und deren Trauscheine sowie die Taufscheine der vetrestentc» Kinder an das Kriegsininlsteriui» ciiizusenke», von wovcr ivne» dann die O.uittungcn zur Ervcvung der Ltaatsunterstützung «von «nonatlich t rvlr. 10 -Ngr kür jede Frau unk «ä Ngr. für jedes Kindl ungesäumt zugevcn. Wenn es also letzt am Ente dco September noch -Frauen und Kinder nnicrer im Feite stevendcn Loldatcn gleist, die trotz ibrcr Amncidung bei dein Gcmcindevorstand ihres Wohnorts «loch keine Ltaatsunterstützung bekommen vaven und dcsvalv mit ihren Kindern Noch leiden. so sind die betreffenden Gemeindevorsteher dafür verantwortlich. Sie könnte» aber offne Bedenken, bis die Quittungen vem Mi nisterium iffne» zugeffcn, ten bedrängten Famllicn Vorschüsse daraus aus Gcmemdcmitteln gcwäffre», ja die Mcm'chiichkcit und Vaterlandsliebe forderten solche einstwcilige Hille! Auch solltcn sic, «renn der Ort zu arm oder zu klein ist, freiwillige (Kaden «ür die notffleidenden Soltatemamilicn in «einer Mitte zu samineln, die letzteren sofort bei dein in Dresden bestehenden Lanteshilisverein für die Familien deutscher Krieger zur Unterstützung anmcltcn. — Die Moritzstraße, wenn auch «reuiger belebt, als die ihr ebenbürtige Schloß- und Wiiotrufferstraßc, zeichnet sich in neuester Zeit nicht wenig durch viele und elegante Lchaulätcn aus, die mit ihrem Inhalt daS -Auge der Passanten fesseln. Lo hat jetzt jene Passage eine ganz besondere Zierde durch das neu und großartig dort errichtete Vcrkam'ogcschäst der „Bcrlincv Porzcllaii-Manmactur" von Wagenkneckst erhalten, welches das ganze Parterre des Eckhauses der großen Sci-ießganc und Mo ritzstraße ciimimnit. In elf Ricscmenstern mit kolossalen Spie gclschcibcn lagern die prachtvollsten Porzellamnamuacturcn, die eine reiche -Auswahl bieten, da hist vom elegantesten bis zum einfachsten Genre, selbst bis zu den gewöMstichenKüchengerätv- schatten. Alles vertrete» ist.— Even so freundlich, imposant und interessant bildet das Tapetciigeschäst von Böhmer u. Eoinp. in dem Eckhame der Prager- und Waisenhausstraße einen mächtigen Anziehungspunkt kür das schaulustige Publikum. Namentlich ist des -Abends jener Platz maffenhait besetzt. Grund dazugievr eine -Ausstellung beleuchteter PortraitincdaiUons in Lebens große, die für hübsche Fenstertransparents berechnet sind. Die Bildnisse, wir erwähnen hier das des Königs Johann, der Prinzen Albert und Georg, der Kronprinzessin Earola und des Königs Wilhelm, sowie der demselben nähcrstchcndcn Periön lichkciten, sind ähnlich und iel-r gelungen auSgcstihrt und finden allgemeine Bewunderung. Wie wir l-örcn, soll diese Ausstellung nock- einige Tage hindurch und besonders Abends zwischen 7 (-iS 4 Uhr bei brillanter Beleuchtung stattfinden. — Die Bewol-ncr von Reichenau bei Zittau haben bei dcr kürzlich criolgtcn Wafft ihres Lcelsorgcrs ihren Blick auf das französische Lchlachtfeld geworfen und den jetzt dort eine reiche Thätigkcit entwickelnden Heren Divisionsprcdiger Lchcllc aus Oedercm gewählt und bis zu seiner Rückkehr aus dem Kriege einstweilen einen Vicar bestellt. — Bekanntlich fällt in jede Leipziger Mick-aclisinesie das sogenannte indische Neujahr und das VeriöviningSicst, die streng sten Feiertage der Israeliten, an denen Letztere ihre Geschäfte selbstverständlich ganz geschlossen haben. Da nur wenige umc rer Leier, welche die Messe besuche», dies «rissen und doch gerate an diesem Tage in Geschäften nach Leipzig reisen, so deuten wir vier, «im lbncn unnütze Reisen und langen Aufenthalt zu cnpa reu, daraus hin, daß das Ncujavrsicst aus heutige» Montag und Dienstag den 2«!. und 27. und das Veriöl-nungsscst aut Pütt- «rock- den Oktober fällt. — Oesfentliche Gerichtssitzung ain 21. Sept. Der Atvocat Polcnz war von dem Oecononi Friedrich Wilhelm. Biclau in Nicterwalterstori als Anwalt iu einem Rechtsstreit angenommen worden unk soll nach brieflicher "Auslassung des Bielau einen Termin persäumt und auch bei ihm hinterlegte Wech sel nickst hcrausgcgebcn haben. In kicicin Briefe an v. Polcnz «vird nun mit Vorgeben an die Adbocatenkamincr, ja bis an ten König, mit öffensticher Blamage in sächsischen nick preußischen Zeitungen gedroht, ferner behauptet, daß v. Polcnz unrcckstmä ßig gebandelt und «ich «eines Adels schämen «vilc :c. Der io Bclcidlgte klagte nun «regen Nötbigniig, Bedrohung und Be!ei tiguiig und Biclau wurde zu 2 Wochen Gefänguiß vcrurtheilt. Die Lack-e gelangte nun vor das Forum des Staatsanwalts und Herr Rcickst-Eisciistuck «rar der Meinung, daß am Nöthi- gung nicl-t za erkennen, höchstens Bedrohung anzuncvmen sei. Das Gerickst erkannte demgemäß heute am nur 10 Tvlr. Lrraic und Tragung der Kosten. - Die Einipruchsvcrvaiidlungcn gegen G. Lcupolk in Bcrtvciskors unk Earl Weber in Dresden sielen aus. - Der hiesige Marttvelier Joseph Moschee «rar mit einer !4täg:gen Gesängnißstrasc nicht einverstanden, die er des halb erhalten, «veil er am 10. Oktober I4M» in der -«lackst in betrunkener Wene aus der-Wilstruffetstraßc «ick- an einc«»Erm< bckveiligt mit sick- dann dem Ruvc schaffenden Gcnstarm «rider ictzt batte. Er entschuldigte «ich ciuspruchslbeüc mit seiner Trun kenheit. cs blieb ickvch beim erstinstanzlichen Urtel. — Nickst bester ging cs dem vier wohnenden -Wilhelm Ferkcrt, der in dcr Nackst des 7. Leptcmbcr IR,'.«, als der (Kcnskarm Schmiedel FvrkertS Evenau -«Naric Louise deshalb arretiren ivolkte, «vci! sie i» dieser -'lacht sehr ott im verdächtigen Unu.ange init srcm den Herren betroffen wurde, den Beamten mit der Faust ins Gc>'icht geschlagen und die Arrctnr vereitelte, indem er sich iwch einen falschen Namen beilegte. Mit der «hm zucrkanntcn Gesängnißstrasc von 4 Woche» war er nickst einverstandcn und verlangte Zeugenvernehmung. Der Gerichtshof änderte nichts. — Der Bäckermeister Friedrich Will-elm Giersch hatte im März G«M tür eine Lchult'orterilng von Frau Mathilde Kopprasck- iu Kamina bei Köuigswartva mit Genehmigung il-rcS Ehe inaims einen Weck-scl aus 250 Tistr mit der zugcstandcncu Be- diiigling erhalten, iin« nick-t «vcitcr zu geben. Bekannt mit einem gewissen Agent Earl Ernst Krame aus der Gegend von Görlitz, der häufig vier mit Gcltgcichäitc» zu tl-uu hatte, übergab cr Kramcn im "April gekäststen IabrcS obigen Wechsel, «veil ibm dieser das Versprechen gab, ibm dagegen eine gewünschte Geld stmmst'ist Kopprasch zu verschaffen Ohne ihm jedoch diese aus zuwirtcn, noch ihm de» Wechsel «bieder zurückzugcbcn, soll nun. als zur Verfall zeit der Wechsel protestirt wurde, Earl Krause den hiesigen Adv. Trautmann das Blanguet zu einer Vollmacht bebuis "Anstellung der Wechselkiage init seiner NamcnSunter- sckstiit verievc», übergeben babcn, wie Giersch behauptet, wäv- l.cud ii n die Anklage beschuldigte, daß er den Namen Earl Krause unterschrieben und den nngirten Earl Krause mir vor geschoben habe, um «einen Zweck zu erreiche». Wegen Fäl «chung «rar Giersch m 11 Tagen Getängniß und m die Kosten vermtveilr. Lein Defensor jedoch, Adv. R. Schanz, brachte so viel günstige Beweise für dic Um'chuld des (-licntcii, daß das Gericht letzteren «reiff-rach. - Zwei fernere Einspruck'sverhanv lungcn gegen ten .Kellner Schlag und Heinrich -'Nanu sielen, Neuestes Telegramm stehe am Kopfe.
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