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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.01.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-01-08
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186701083
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18670108
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18670108
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1867
- Monat1867-01
- Tag1867-01-08
- Monat1867-01
- Jahr1867
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.01.1867
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Kol» hrha» Zürgn! rc. n! nt da» schieß, bgang in ge-I fficieie > nicht el bei- . stelle I maß- :n soll, giebt. tsachn gerade dhafte- ehrhar envoch lbe ist nlrags ihn,u >e der rndant llinz r steht, ld Ab hätte, tze ab- seinn dies« acttvn npften, ündigt wiffw Sinne vom !: daß »iesigeu Depu- »lgarde o. dn VoM- nichts lt aber (All. nunal- ähreud zu er- e Klage »wesend imavdo »et und v mehr !en und l-i- in »nal- nde reist t »l«. e ^ -an ir vel I nachA zermg-/ ml der wesen- ebenen Heine Indern m den einen sende, chlage. Hülfe z aber d dem Rache gelüst. Die Communalgarde stehe eigentlich nicht mehr unter dem Rathe, sondern unter dem Ministerium de- Innern, ebenso der Commandant, welcher von diesem Ministerium auch seinen Urlaub erhalte und seine jedesmalige Abreise dem hiesigen GarnisonScommandanten anzuzeigen habe. Daher sei der Antrag ^ de- Herrn Klemm empfchlen-werth. Herr Rudi off constatirt, als Mitglied de- PolizeiauSschufseS, > daß, al- die kriegerischen Aufregungen als beseitigt betrachtet wer den konnten, die beschwerenden Tagwachen auch dann noch fortge setzt worden sind, nachdem Rath und Polizeiamt sich für deren I Aufhebung ausgesprochen hatten. Herr Jul. Müller trug auf Schluß der Debatte an, waS gegen 1 Stimme angenommen wurde. Vorsteher Joseph verschütt nunmehr zur Abstimmung, nach dem Herr Heine seinen Antrag mit dem Herrn KlemmS vereinigt hatte. ES wurde dieser Antrag einstimmig angenommen. Der auf Herbeiführung der Aufhebung der Communalgarde und zugleich nach Antrag Herrn Prof. Biedermann- auf die Frage der Reform der Communalgarde ausgedehnte Antrag wurde an den BttfafsungSau-schuß verwiesen. Oeffentliche Sitzung -er Leipziger polytechnischen Gesellschaft am 4. Januar 1867. Nach Eröffnung der Sitzung theilte zunächst Herr Prof Hirzel mit, daß von einem ungenannten Mitgliede der Gesellschaft ihm für den Hausbaufond zwei Thaler mit der Zusicherung fernerer vierteljährlicher Beiträge von gleichem Betrage übersendet worden feien. An den Dank für diese Schenkung knüpfte derselbe die Hoffnung, daß diese- Beispiel recht viele Nachahmung finden möge, und bemerkte noch, daß die Versuche, welche daS Directorium ge macht, um der Gesellschaft zu einem eigenen Locale zu verhelfen, m der nächsten Zeit zu einem Abschluffe kommen dürften, so daß dann einer Generalversammlung nähere Miltheilung gemacht werden könnte. Sodann sprach Herr vr. U. Schwarzwäller über den ^ Einfluß der Inclrnation der Bäume auf derenHolz- > bildung. Mit dem Namen „Inclination" bezeichnet man da- in neuerer Zeit von Hooibrenck in Hietzing bei Wien für die Cultur der Obstbäume, Weinreben rc. empfohlene und mit Erfolg angewandte Verfahren, welche- darin besteht, daß man die unteren Reste soweit als möglich in horizontale Lage bringt und in dieser I befestigt, um einen reicheren Fruchtertrag zu erzielen. Dieses Verfahren, welchem Hooibrenck auch in der Champagne bei der Weincullur Eingang verschafft hat, ist nun namentlich vom Fabrikanten Fichtner m AtzgerSdorf bei Wien genauer ftudirt worden, und derselbe hat gefunden, daß nicht blos der Frucht- ertrag und der BlattwuchS nach der Inclination ein viel reicherer wird, sondern, daß auch die Bewurzelung inclinirter Bäume eine viel auSgebreitetere ist, al- bei solchen mit natürlicher Aststellung. Erst in neuerer Zeit ist derselbe auch auf den Einfluß aufmerksam geworden, welchen die Inclination auf die Holzbildung auSübt. Veranlassung hierzu gab ihm eine Weißtanne, welche in einem Alter von 20 Jahren umgeworfen worden und seitdem noch etwa S0 Jahre in horizontaler Lage, ziemlich in der Nähe des Bodens weiter gewachsen war. Auf der Oberseite des horizontalen Stammes von 12 Meter Länge hatten sich mehrere verticale Aeste entwickelt, welche ganz die Form kleiner Tannenbäume hatten und deren größter 4 Meter hock war. Diese eigentümliche Astbildung war eS eigentlich, welche Fichtnern auf den Baum aufmerksam machte. Als er aber in Erfahrung brachte, daß solche Bildungen keineswegs selten seien, ließ er den Stamm zersägen und hierbei kam der be treffende Arbeiter zu Fichtner'- großem Erstaunen auf hartes Holz. Wie man nämlich an den vom Redner der Gesellschaft dorgelegten Querschnitten diese- interessanten Stamme- erkennen konnte, hat der Baum in der ersten Periode seine- WachSthumS, als er vertical stand, einen regelmäßigen kreisrunden Stamm ge bildet, dessen Holz gewöhnliches Tannenholz ist. Die späteren Jahresringe aber, welche in der inclinirten Lage de- Stamme- sich bildeten, sind excentrisch, bloS auf der Unterseite angesetzt und bilden ein Holz von ganz anderer Farbe, Textur und Schwere. Während nämlich da- Holz au- der Periode des Aufrechtstehens ein specifischeS Gewicht von 0,635 hat, beträgt diese- bei dem Holz auS der InclinationSperiode 0,798; letzteres Holz ist viel Redner in hrscheinlich beim Umwerfen de- Stamme- die Wurzeln auf der oberen Seite de- Stamme- ab gebrochen feien und in Folge davon die Ernährung eine einseitige geworden fei. Von anderer Seite wurde dann noch darauf auf merksam gemacht, daß die Bildung der engen Jahresringe und de- harten Holzes auf der unteren, vor den Sonnenstrahlen ge schützten Stammseite auch ihr Analagon finde in der Erscheinung, daß an jedem normalen Stamme die Iahre-ringe an der Nord leite enger und da- Holz fester sei, als auf der Südseite. 181 Nachdem dieser Gegenstand verlassen worden war, machte Herr Prof. Hirzel auf einen neuen Zimmerofen von Gustav Friedrich in Chemnitz aufmerksam, welcher sich dadurch auS- znchnet, daß er eine sehr gleichmäßige längere Zeit andauernde Wärme liefert. Der Ofen ist von Eisen und mit Chamottesteinen auSgrsktzt. Solche Oefen sind zum Preise von 35 Thlr. sowohl vom Erfinder, al- auch vom gräflich Einsiedel'ichen Eisenwerk Gröditz, wo sie gefertigt werden, zu beziehen. Ferner gab Herr Prof. Hirzel einige Notizen über das Vor kommen von Petroleum in Italien und Galizien. Zeitungsnachrichten zufolge sollten in Italien große Mengen Pe troleum entdeckt worden sein; wie Herr Pur goto in Aussig dem Sprecher brieflich mitgtthellt hat, kommt das Petroleum aber nur svärlich in einigen Gegenden der oberen Romagna vor, und zwar scheint diese- Vorkommen gebunden an einen dunkelgran-n, bitumi nösen Thon, dtssen Schichten reichlich m«t Salz durchdrungen sind und welcher wahrscheinlich den tieferen Eta >en der Tertiärforwauon angehört DaS Petroleum zergt sich theils in Form von Fett augen auf Wafferpsützen, IheUS giebt eS seine Anwesenheit kund durch brennbare Gase, welche an vielen Orten dem Boden ent steigen, und die sich mit größerer oder geringerer Sicherheit auf jene Thonschichten zurückführen lasten. Auch in den großen Schwefel- lverken von Perticara und Formignano kommt Mit dem Schwefel verbunden überall Bitumen vor, bi-weilen in handgroßen festen Stücken, meist aber als klebriger Uederzug Ferner trifft man in der Braunkohlenformation der östlichen Romagna, welche den unteren Miocenbild ungen angehört, eine Certthiumart, deren Scha len im Gestern klebrig und schmierig und mit einem znhen Bitumen erfüllt sind, an der Luft aber allmäliq erhärten. Auch e-ttltrömm dem Gellem reichlich entzündliche Gase von bituminös-m Geruch, zum Thal mit solcher Heftigkeit, daß man ein laute- Zischen und Heulen hört. Während so in Italien da- Vorkommen von Erdöl nur an gedeutet ist, findet sich dasselbe in Galizien am ganzen Nordab- hange der Karpathen sehr reichlich, daS meiste wird aber im BorySlaver Thale gewonnen. Nach Mitthrllungen de- Direcwr Müller in Aussig stnd hier auf einem Flächenraume von 40 bi- 50 preußischen Morgen 5—6000 Oelbrunnen im Betrüb, deren Tiefe von 24 biS 120 Fuß wechselt. Diese Schächte sind in sehr verschiedenen Entfernungen von einander anaelegt, oft so dicht, daß die Haspelarbeiten der Nachbarschächte sich stören oder daß die Zwischenwände einstürzen. Auf dem benachbarten Terrain findet sich noch etwa die gleiche Zahl verlassener und auSgebeuteter Schächte. An den gangbaren Brunnen sind 6 — 7000 Menschen beschäftigt. Tine charakteristische Erscheinung unter den Arbeitern ist der polnische Jude in seinem langen, schwarzen Kaftan; er ist in den meisten Fällen Eigenthümer oder Aufseher bei den Brunnen, stet- aber alleiniger Käufer und Verkäufer der gewonnenen Pro ducts, welche durch zahlreiche Fuhrwerke theils nach den benach barten Fabriken, IheilS nach der 12 Merlen weit entfernten Eisen bahnstation Przemisl befördert werden. Die Haupiproducte Weser Oelbrunnen sind nun Erdöl oder Naphta und Erdwachs. DaS Erdöl wird mit Kübeln, welche durch einfache Haspel auf- und niedergezogen werden, zugleich mit dem in den Brunnen ent haltenen Waffer auSgeschöpft. Manche Brunnen liefern wöchentlich 3V bis 50 Centner, andere freilich nur 2 bis 3 Centner rohes Oel. Dieses ist von grünlichgelber bi- dunkelgrüner Farbe, oft sogar dunkelbraun; sein specifischeS Gewicht betragt 0,819 bis 0,864 und nimmt im Allgemeinen bei größerer Tiefe des Vorkommen- ab. Dasselbe wird nach Abscheidung de- Wassers in 5 bis 600 Pfund haltenden starken Fässern versandt. In der Gegend von BorhSlav und Drohodycz befinden sich 22 Fabriken, welche sich mit der Rafft- nirung dtefeS OelcS beschäftigen. Man gewinnt 50 bis 60 Proc. raffinirteS Petroleum von 0,80 bis 0,81 spec. Gewicht, welche- bei sorgfältiger Behandlung dem amerikanischen gleichkommt. Leider lassen die galizischen Fabriken zum Theil eine Menge der leichter flüchtigen Oele dabei und setzen dafür, um das richtige specifiiche Gewicht herzustellen, schwerere- Oel hinzu, wodurch die Qualität wesentlich verschlechtert wird. — Das Erdwachs, welche- außer in Galizien nur noch bei Slamick in der Moldau und Baku am Casptsee in größerer Menge vorkommt, ist eine ziemlich feste, leicht knetbare Masse, etwa- weicher als Bienenwachs, von orange- gelber biS gelblichgrüner Farbe, eS riecht dem Bergöl ähnlich, schmilzt bei 40 bis 450 R. und hat 0,92 bis 0,95 spec. Gewicht. Dasselbe findet sich theils in Klumpen biS zum Gewicht von mehreren Centn ern, theils in besonderen Lagen zwischen den öl führenden Thonschiefern. An den inneren Wänden der Oelschächte wird eS durch den Druck der GebirgSmaffen auS den Spalten herau-gequetscht und quillt da oft monatelang an derselben Stelle heraus. In der Umgegend von BorhSlav werden wöchentlich 3 biS 4000 Centner Erdwachs gewonnen. Mau benutzt diesen Körper erst seit wenigen Jahren al- Rohmaterial für Parasfin- fabrikation. Bei der Destillation liefert dasselbe an 70 Proc. ölige Producte und einige Proc. ammoniakalischeS Waffer, 8 bis 10 Proc. Gas und 12 biS 15 Proc. kokeSähnliche Rückstände. Die Ver arbeitung der Destillationsproducte ist im wesentlichen wie die der paraffinhaltigen Destillate de- Braunkohlentheer-, doch enthalten
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