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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.02.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-02-12
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186702126
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18670212
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18670212
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1867
- Monat1867-02
- Tag1867-02-12
- Monat1867-02
- Jahr1867
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.02.1867
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^.ZSWAWWK 1014 Umsatz bet der Sparkasse und dem Leihhause im Monat Januar 1867. Es wurden bei der Sparcasse 82,176 Thlr. 16 Ngr. 8 Pf. eingezahlt und 61,917 - 8- 5- zurückgezogen, überhaupt aber 5536 Bücher expedirt, worunter 576 neue und 152 erloschene. Das Leihhaus hat 37,158 Thlr. — Ngr. auf 11,138 Pfänder ausgeliehen und 36,851 - — - auf 9,681 emgelöste Pfänder zurück empfangen. Verschiedenes. * Leipzig, 11. Februar. Der Preußische StaatSanzeiger ent hält Folgendes: Nachdem in den letzten Tagen das Einverständniß über die von einzelnen Bundesregierungen noch offen gehaltenen Fragen erzielt worden war, hat heule die allseitige Genehmigung des dem Reichstage vorzulegenden Verfassungsentwurfs von Seiten der Vertreter der Bundesstaaten stattgefunden, und ist somit die Verfassung deS Norddeutschen Bundes in ihren Grundzügen sicher gestellt. Die einzelnen Regierungen haben bereitwillig einen Theil ihrer Sonderrechte auf ein Deutsches Gemeinwesen übertragen, welches seinen Mitgliedern Sicherheit, und dem Deutschen Volke eine nationale Entwickelung zu verbürgen befähigt sein wird. Die Bundesregierungen haben dies gethan im Vertrauen auf die Macht und die besonnene Festigkeit der preriß schen Regierung, welche so wohl der inneren Entwickelung, als der Sicherheit nach außen eine feste Unterlage zu gewähren im Stande ist. Die preußische Regierung hat für die ihr zufallende obere Leitung der Bundes angelegenheiten nur dasjenige Maß von Rechten beansprucht, wel ches ihr im Interesse der Gesammtheit unentbehrlich schien und die Bundesgenossen Preußens haben diese Rechte in dem Vertrauen gewährt, daß diese maßhaltende Politik Preußens sich in den Verhand lungen mit dem Reichstage nicht verleugnen und daS nationale Werk im bundeöflrundlichen Wege und zur Befriedigung aller Bethriligten zum Ziele führen werde. Die Aufgabe der königlichen Regierung wird eS sein, diesem Vertrauen zu entsprechen. Erfreulich ist für daS zukünftige Gedeihen deS unternommenen Werkes die Wahr nehmung, daß besonder- in den Verhandlungen mit dem König reich Sachsen auf beiden Seilen der Geist der Versöhnung vorge waltet hat, welcher sich von den Erinnerungen an die Zerwürf nisse der Vergangenheit frei zu halten und sich ausschließlich den nationalen Aufgaben der Zukunft zuzuwenden weiß. Wir hoffen, daß auch die Verhandlungen des Reichstages von demselben Geiste der Versöhnung und Mäßigung getragen sein werden, der sich stets bewußt bleibt, daß eS sich, wenn das Werk gelingen soll, in Zu kunft nicht mehr um Eifersucht und Sonderbestrcbungen der Deut schen Stämme, sondern um die Verschmelzung derselben zu einem Deutschen Gemeinwesen, unter gegenseitiger Achtung und Scho nung der Eigenthümlichkeiten eines jeden derselben, handeln darf. Was die Verhandlungen des Reichstages betrifft, so werden sie in derselben Weise und mit derselben Freiheit der Oeffentlichkeit anheimfallen, wie diejenigen deS Preußischen Landtages, und wird der Erfolg den Beweis liefern, daß die Betrachtungen, welche ein Theil der Presse in dieser Beziehung an die Verwerfung deS Paur'fchen Antrages im Herrenhause knüpft, der trüben Quelle deS ParteitreibenS ihren Ursprung verdanken. * Leipzig, 11. Februar. Die Berliner Börsen-Ztg sagt: Der Minister-Präsident Graf BiSmarck begab sich am Freitag nach Aufhebung der Tafel im königl. Palais in das Hotel Royal, be grüßte im Aufträge deS Königs die hier zu einem AbschiedS-Diner versammelten Bevollmächtigten und brachte ein Hoch auS auf die deutschen Fürsten, die freien Städte und auf das deutsche Volk. Wie wir erfahren, wurden während der Tafel, die von 5—9^ Uhr dauerte, folgende Toaste ausgebracht: Von dem sächs. Minister v. Friesen auf den Geheimrath v. Savigny, der mit so großer Gewandtheit und Umsicht die Verhandlungen geleitet habe; von dem Geheimrath v. Savigny auf den Segen deS Werkes ihrer Hände; von dem sächsischen Minister v. Friesen auf daS gegen seitige Vertrauen; von dem hessischen Gesandten Hoffmann auf daS einige Deutschland; von dem mecklenburgischen StaatSminister v. Oertzen auf den König, den Schutz- und Schirmherrn und Stolz Deutschlands; von dem Geheimrath v. Savigny auf die norddeutsche Armee. Derselbe gab auch während der Anwesenheit deS Minister-Präsidenten die Erklärung ab, daß nickt ihm, son dern diesem Ehre und Dank gebühre, da er die Seele deS Ganzen gewesen sei. Noch denselben Abend begab sich Herr v. Savigny zum Vortrage in daS königliche Palais. § Leipzig, 11. Februar. ES wird mehrfach darüber geklagt, daß manche hiesige Einwohner, gegen deren Aufnahme in die Wir sind aber in der Lage versichern zu können, daß die Wahlliste nicht von den Beamten de- LinwohnerbureauS angefertigt Nord« ist, sondern daß besondere Hülfsarbeiter haben angenommen werde» müssen. Die Beamten sind ohnehin so beschäftigt, daß sie i» der kurzen Zeit, welche dazu gestattet war, ganz außer Stand gkwrsnl sein würden, die Wahlliste durch eigene Thätipkeit zu beschaffen. Wenn ferner in dem erwähnten Artikel die Frage aufgeworfen wird, ob bis zum 8. Februar nicht Zeit genug gewesen sei, eine Revision der Liste vorzunehmen und sie mit den Einwohnerlisten zu vergleichen, so ist darauf hinzuweisen, daß nach Ablauf der ReclamationSfrist es unzulässig war, die L»ste zu ergänzen >v. Leipzig, 12. Februar. (Probevorlesung ) Laut Anschlag deS derzeitigen DecanS der philosophischen Facultät, Professor vr. Heinrich Wuttke, findet die bereits früher angesetzt gewesene, dann aber verschobene Probevorlesung deS vr. pkil. Hildebrand im Hörsaale Nr. 1 über dem neuen Convict heute 3 Uhr Nach mittags statt, vr. Hrldebrand'S Thema betrifft die naüonalökorro- mischen Ansichten David Hume's. LH Leipzig, 11. Februar. Die Gesellschaft „Asträa"hält, wie auch in früheren Jahren, diesmal ihren Maskenball m SchützenhauS ab und zwar Mittwoch den 13. Februar. DaS Programm ist mit vielem Humor durchwebt und läßt auS dem selben erblicken, wie so Mannigfaltiges auch dieses Jahr den Thril- nehmern geboten wird. Die ganze Aufführung steht zwar in keinem Zusammenhang, desto mehr tragen aber die einzrlm Gruppirungen daS Bild der Ergötzlichkeit Die gute Ordnung, welche stets in der Asträa herrschte, wirb sicher auch diesmal viel Gäste herbeilocken, da die Gesellschaft als eine sehr ehrenwnthe bekannt ist. Wer sich aus dem Alltagsleben in heitere Stimmung zu versetzen gedenkt, wird sicher dort heitere Stunden verleben. * Leipzig, 11. Februar. Gutem Vernehmen nach ist mit der Buchdruckerei der Herren Bär u. Hermann auch daS mit großer Ungeduld erwartete Heft 7 u. 8 drs Werks „Die Königl. Sächs. Armee im deutschen Feldzuge 1866" vernichtet. Bereits sind jedoch Vorkehrungen getroffen, das Heft trotz der großen Auf lage schon Anfang nächster Woche ausgeben zu können. * Leipzig, 11. Februar. Unter dem Präsidium des Hem GerichtSraths Vieweg und bei Vertretung der Anklage durch Hem Staatsanwalt Hoffmann verurtheilte heute Mittag das königl Bezirksgericht Christianen Carolinen Männel hier, 27 Jahre alt, weil sie am Abend deS 9. v. M. von einem Budenwächter dr- AugustuSplatzeS eine dort gestandene Kiste mit Maaren, haupt sächlich auS Bürsten bestehend, im legalen Taxwrrthe von 42 Thlr. 18 Ngr. unter unwahren Vorspiegelungen zu erlangen gewußt und hierauf die Kiste in ihre Wohnung hatte schaffen lasten, wegen Betrugs zu einer ArbeitShauöstrafe in der Dauer von einem Jahre und fünf Monaten. * Reudnitz, 11. Februar. Die in jüngster Zeit in unserer Gemeinde getroffenen Einrichtungen, von welchen wir nur die Er richtung des Gemeinde-Bureaus und die Centralisatiou für die Steuererhebung erwähnen wollen, haben längst fühlbar gewesene Uebelstänve beseitigt und, wie sich nicht verkennen läßt, die Zu friedenheit über unsere Verwaltung mehr denn je gehoben. A würde aber die letztere Anerkennung einen noch weit höheren Grad erreichen, wenn sich, wie hier beiläufig erwähnt sein mag, uns« Gemeinderath zu der so oft besprochenen Oeffentlichkeit seiner Sitzungen endlich entschließen wollte. Sind nun unsere Gemeinde- verhältniffe im Allgemeinen nicht ungünstig zu nennen, haben wir ferner von unfern GemeinderathSmitgliedern die feste Ueberzeugung, daß sie daS Wohl der Gemeinde nach jeder Seite hin thatkräftig zu fördern stets sich angelegen sein lasten, so dürfte eS an der Zeit sein, einmal auch einer Ehrenschuld zu gedenken, die abzutragen nicht allein Pflicht unserer Vertreter, sondern jedes recht und billig denkenden Mannes unsere- OrtcS ist. Wir meinen damit eine den Zeitverbältniffen entsprechendere Besoldung unserer Lehrer. In unserer Gemeinde sind wir so glücklich, durchgängig sehr rhren- werthe und tüchtige Lehrkräfte zu besitzen, die unverdrossen und mit sichtlichem Eifer für das geistige und leibliche Wohl unserer Kinder unausgesetzt bemüht sind. Bei näherer Kenntniß der Ver hältnisse muß eS jedoch in der Thal gerechte Verwunderung er regen, daß gerade diese Körperschaft so außergewöhnlich gering be soldet wird. Von den bei den hiesigen Schulen angestellte» 11 Lehrern beziehen 9 derselben, außer der Wohnung, einen Ge halt von 180 biS 320 Thlr. in progressiver Steigung und nur die Stellen der zwei ersten Lehrer, incl. des DirectorS, sind höher als letztere Summe dotirt. ES bedarf keiner weiteren Darlegung, daß mit einem solchen Einkommen weder ein verheiratheter noch e!n unverheiratheter Mann seiner Bildung und seinem Stand« ge mäß nur einigermaßen sorgenlos auszukommen vermag; es kann dies unbedingt keiner, und zwar um so weniger, als alle nothwendigste» Lebensbedürfnisse durchweg hohe Preise erreicht haben, die mit de» in Leipzig Üblichen stet- auf gleicher Linie sich befinden. Demnach kann eS wahrlich nicht Wunder nehmen, wenn wir unsere Lehrer nach anderen und einträglicheren Stellen sich bemühen sehen, uud wir vermögen nichts einzuwenden, wenn unS dadurch die beste» Kräfte für unsere Schulen entzogen werden. Nur der Nahe vo» Leipzig haben wir e- wohl hauptsächlich zuzuschreiben, daß nicht ei» öfterer Wechsel, wenigstens unter den jüngeren Lehrer«,
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