Delete Search...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.10.1862
- Erscheinungsdatum
- 1862-10-02
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186210026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18621002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18621002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1862
- Monat1862-10
- Tag1862-10-02
- Monat1862-10
- Jahr1862
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.10.1862
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
5370 eine Nochmalige Etzbrtxrr»a der Sache für überflÜHa erklärten. Herr vr. Heyn er zog damus seine» Antrag zurM Ntzd die Versammlung ließ es der dem Inhalte der RathSzuschrift bewenden. Die Hetstellung der »eueingerichtete» Locale für das Bureau de- CoüegurwH iy der glten Waage wurde angezeigt; «ne Zu schrift, betreffend den Verkauf der Läufer Nr. 12 uNd 13 in der Magazingasse, aber zur sofortigen Beschlußnahme gebracht. Sie lautet: „In Folge Ihrer wiederholten Anträge auf Veräußerung der an der Magazingaste unter Nr. 12 und 13 (45 des Braud- catasters) gelegenen, der Stadtgemeinde gehörigen Häuser haben wir diese Frage aufs Neue in Berathung gezogen und find zu der Entschließung gelangt, Ihrem Anträge zu entsprechen und wenigstens den Versuch mit einer Licitation zu machen. Vorher ist jedoch Verfügung wegen der in jenen Häusern befindlichen Dienstwohnungen zu treffen. Diese letzteren sind 1) die des Küsters an der Peterskirche, Herrn Mag. CichoriuS, 2) die des Aufwärters an der Peters kirchh Herrn Lelm, 3—5) die von drei Rathsdienern, denen Freiwohnungen zu- kömmen rc. „Wir find keineSwegeS gemeint, den gedachten fünf Personen anderweite Wohnungen auf Kosten der Kirche, beziehentlich der Stadtcasse zu beschaffen, da dies, wie wir qus Erfahrung wissen, mit verschiedenen Unzuträglichkeisen für die Stadt- und Kirchsn-Vcr- waltung verbunden ist. Vielmehr halten wir es für zweckmäßiger, den fünf Personen einfach zu kündigen, ihnen die eigene Beschaffung anderweiter Wohnungen zu überlasten und ihnen aus dem Kirchen vermögen, beziehentl. aus der Stadtcasse eine entsprechende Mieth- zinsenlschädigung zu gewähren. Was die Höhe der Letzteren an- langt, so beziehen wir uns darauf, daß die oben unter 1) erwähnte Wohnung auf 50 «L, die unter 2) auf 30 ^ von der gemischten Abschätzungs-Deputation gewürdert worden ist. Indessen dürfte nicht zu verkennen sein, daß es den Beteiligten nicht möglich sein wird für diese Beträge eine angemessene Wohnung zu bekommen, zumal da der Küchendienst dieselben nöthigt, in der Nähe der Peters kirche zu bleiben. Wir haben daher beschlossen, obige Sätze auf 60 und 40 zu erhöhen und diese MlelhzinSentschädigungen aus dem Vermögen der Peterskirche zu gewähren, wie denn bis her die 50 und 30 ebenfalls von der Kirche getragen wurden. Rücksichtlich der Rathsbiener ist neuerdings in einigen ähnlichen Fällen die fragliche Entschädigung auf 40 ^ bestimmt worden, und wir haben uns daher auch im vorliegenden Falle für diesen, aus der Stadtcasse zu leistenden Betrag entschieden. Bevor wir mit der Licitation verfahren, ersuchen wir Sie um Ihre Zustimmung zu vorstehenden Beschlüsten rc.* Obgleich man es nicht für nöthig erachtete, daß ein Kirchen diener m unmittelbarer Nähe der Kirche wohne, vielmehr glaubte, daß ein solcher auch aus größerer Entfernung den Weg zur Kirche püncilich gehen könne, daher eS für angemessen hielt, dies im Rückschreiben auszusprechen, so trat man doch den betreffenden RathSbeschlüsten emstunmig bei. (Fortsetzung folgt.) Ich bringe folgende Zuschrift des Raths zur Kennt- niß des Stadtverordneten-CollegiumS. Leipzig, den 1. October 1862. Joseph. „An die Herren Stadtverordneten zu Leipzig." „Nach Ängang des geehrten ConnvunicateS, bezüglich der durch das Henuigke'jche Grundstück in der Rosenthalgaste projectirten Straße, haben wir mit den Henuigke'schen Erben wegen Erwerbung des hierzu erforderlichen Areales Verhandlungen emgeleitet, von deren Fortstellung jedoch, weil uns Pie Forderung für Ueherlassung des letzteren an die Stadtcommuu uuverhälttnßmäßig hoch erschien, absehen zu müssen geglaubt, denn der verlangte Preis für das abzutretende Areal von ca. 366,s lü Ellen mit 15,0W Thalery im Falle der sofortigen Uebern-Hme und mit 18,000 Thalern dafern dieselbe erst nach Vollendung de- von den Henuigke'schen Erben vrojectirten und bereit- in Angriff genommenen Neub-ueS erfolgen sollte, würde, selbst wenn noch wichtigere Interesten in Frage kämen, in keinem Falle gerechtfertigt sein. „UeberdieS haben die EigenthÜmer noch sonstige lästige Be dingungen, wie: haß da- Areal niemals bebaut werden dürfe, und daß im Falle der Ausfüllung oder Verlegung des Flusses ihnen der dem nördlichen Giebel ihre- Grundstücks gegenüber gelegene Eckplatz unter besonderen Zugeständnissen überlasten werde, sich stipuliren zu sollen geglaubt. „Glauben wir nun, daß durch die vorstehend Ihnen gemachte Mittheilung unsere Entschließung, diese Sache auf sich beruhen zu lasten, auch von Ihnen als gerechtfertigt anerkannt werden wird, so gestatten wir uns unter Bezugnahme auf den aus der Mitte Ihres geehrten Collegiums hervoraegangenen Antrag: dahin zu wirken, daß der von den Hennigke'schen Erben projectirte Neubau nicht zur Ausführung komme; so wie auf die Bemerkung Ihres geehrten EommunicaleS, daß die Lage der Sache hätte darauf Hin weisen sollen, schon vm A-Heilung der Coucesflon Gegen Nicht- beba«mg MeS Gr die WtM viMeicht Mer unerseWchen Areal« mit der Frau Hennigke Verhandlungen anzukvüpfen, obgleich der letzterer die Eoncesston nicht zu versagen gewesen wäre, Folgende- ergebenst zu erwidern: „Bei ähnlichen Fällen, wie z. B. bei den BaucoucessionS- gesuchen der Herren Wangemann und vr. Schnell, haben wir es versucht, durch Vorenthaltung der Bauconcessionev gleiche Interessen der Stadt, wie in diesem Falle, zu wahren, wir sind aber in diesem Verfahren von der Vorgesetzten Regierungsbehörde nicht ge schützt, sondern vielmehr angewiesen worden, die verweigerte Con- cession zu erlheilen. „In jenen Fällen handelte eS sich aber nicht einmal um völlige Verhinderung der beabsichtigten Baue, sondern nur ym Einhaltung einer anderen B-uflnchtlime und eS wax dhher sH eine Zustim mung der Regierungsbehörde um so weniger im Hennigke'schen Falle zu rechnen, weil das fragliche Bauprojekt hier ganz hätte unterbleiben müssen und dann auch, weil die Ausführung der in Frage kommenden Straßenverbindungen noch ihr Lo unbestimmter Ferne liegt, daß derxy Zeitpunet auch nicht einmal annähernd be stimmt werden konnte. ES vlieb daher, um diesen gewiß wichtigen, aber doch sehr fern liegenden Zweck zu erreichen, nichts anderes Übrig, plS, hg M LrpryprigjionSßesetz uns nicht zur Seite stand, daß «ui n<S den^Kordcrungen der Eigentümer hätten fügen müssen. Wie utzßsmMen diese aber sind, erweisen die obigen Mit theilungen darüber. „Hiernach wird nicht mehr gesagt werden können, daß dieses Intereste der Stadt durch unsere Schuld vxeiSgegehen worden sei. „Mit der Versicherung vorzüglichster Hochachtung beharren wir. Leipzig, am 24. September 1862. Der Rath der Stadt Leipzig, (gez.) vr. Kock. vr. Günther." Nürnbergs Industrie und Handel in Üleidung und Gewänden im sechszehnten Jahrhundert. Der berühmte Historiker Ioh. Voigt in Königsberg hat (in der deutschen N-tionalbibliothek bei Brigl in Berlin) „Bücke in das Kunst- und gewerbliche Leben der Stadt Nürnberg im 16. Iahrh." herausgegebeu und dazu Aufzeichnungen pon Zeitgenoffen benutzt. Ein Rathsherr Kaspar Nützel führte einen Rach des Markgrafen Albrecht von Brandenburg aus Königsberg in Nürnberg umher und nun heißt eS: KaSpar Wtzel war unermüdlich in den nächsten Tagen besorgt, seinem lieben Gast alle Sehenswürdigkeiten der Stadt zu zeigen, unter denen die Kirchen die erste Stelle einnahmen. Man be suchte zunächst die St. Lorenzkirche, die 1278 in durchaus germa nischem Style begonnen und 1477 in demselben zu Ende geführt ward, und an deren Front besonder- da- reiche Portal mit der „Rose" oder dem „Stern" darüber (einem runden Fenster von 32 Fuß Durchmesser) das Auge fesselt. Die Haupt«erkwürdigkeit im Innern ist das SaeramentShäuSchen von Adam Aoafft, welches, die Leidensgeschichte Jesu verstellend, als viereckiges Thürmchen gebaut, pyramidenförmig 64 Fuß hoch emporsteigt. Von dort gimg eS in die St. SebalduSkirche, um da- aus 120 Eentnern Metall gegossene, 15 Fuß hohe Grabmal des heiligen Sebaldus (des Mrnberger Schutzpatrons) von Peter Bischer (1506 — 1519 gearbeitet) zu betrachten. Dann traten die Freunde in die Marien- oder Frauenkirche am Markt, die Kaiser Karl IV. gestiftet; ferner ward die Aegydienkirche besucht und ihr herrliche- Altarblatt von Vau Dyk, Christi Leichnam in Maria'« Armen, bewundert. Auch die Kirche zum heiligen Gestt, in der seit 1424 die Reichskleinodien ausbewabrt wurden, die sich jetzt in Wien befinden, mußte der hp:zogliche Sürth sehe». Das RachhauS, der SebalduSkirche gegenüber, fand er noch im Ban begriffen. ES war zwar schon tSÄ begonnen worden, erreichte aber erst 1619 seine Vollendung. Boy Privatgebäudru «teoesßrte« den Fremden vornehmlich daß Grundherr'sche Hau«, worin ISSN ein Theil der goldnen Bulle abgefaßt worden, demnächst dg- Haus Albrecht Dürer'S, des berühmteste» deutschen Maler« feiner Zeit, mit dem Rafael Sanzio sich in Austausch von Origmalzeichnungen setzte, um Meister Dürer'S Küastlermavier kennen zu lernen. Ferner durfte man dem Pfarreigebäude von St. Seoald nicht Vorbeigehen; denn dort hatte einst Melchior Pfinzing gewohnt, der Verfasser des Theuerdank. DaS Hau« de« Volksdichters Hans Sachs barg zur Freude des Königsberger Reisenden den greisen Sänger noch lebend und in fast unverwnkter Frische. So große Genüsse der Fremde aber auch auf den bisherigen Gängen gefunden, war es ihm doch vorzüglich um die Anschauung veS KunstfleißeS und der industriellen Thätigkeit der Stadt zu thun. Deshalb führte ihn Freund Nützel jetzt durch mehrere Hauptstraßen, in denen Handel, Künste und Gewerbe am lebendigsten betriebe» wurden. Unterwegs kam da« Gespräch auf dir Prunffucht der Menschen, und der alle KaSpar ließ ferne Meinung dahin auß;
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview