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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.02.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-02-26
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186702260
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18670226
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18670226
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1867
- Monat1867-02
- Tag1867-02-26
- Monat1867-02
- Jahr1867
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.02.1867
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1380 nicht bloS bi- in die kleinsten Detail- abgerundet und mit Berück sichtigung aller Nüancirungen in sorgfältigster und gewissenhaftester Weise künstlerisch durchdacht, sondern eS zeigt sich unS in dem selben der wahre Geist der Tonkunst ohne alle Schminke, ohne alle Koketterie und Effekthascherei, und nur ein solcher Geist ist im Stande, wiederum lautere Begeisterung im Zuhörer zu erwecken. Diese Begeisterung bekundete sich nach jedem von den trefflichen Künstlern vorgeträgenen Tonsatze durch rauschende Betfalls spenden, denen sich nach Schluß einer jeden Programmnummer stürmische Hervorrufe zugesellten. Sowohl die beiden schönen Streichquartette: Op. 59, Nr. 2, von Beethoven und 0 moll von Joseph Haydn, als auch die drei einzelnen Sätze: a) ^äaxio religioso von A. Rubinstein, b) Se renade von I. Haydn, e) Scherzo von Mendelssohn, fanden mit Recht die enthusiastischste Aufnahme, die da bezeugte, wie durch die fortwährende Thätigkeit unseres so hochverdienten Concertmeisterö David und anderer Quartettspieler unserer Musenstadt da- Publicum zum BerstLndniß so feiner und edler Kunstleistungen herangezogen worden ist. Daneben lernten wir zum zweiten Male Herrn Kammer virtuos Jean Becker beim Vortrag der Sonate „Do trillo äu Diablo" von Tartini als einen Violinisten kennen, dessen Technik, listige Auffassung und seelenvollcr Ausdruck den Virtuosen ersten Ranges charakteristren; ja wir können sogar mit Zuverficht be haupten. daß wir jene so schwere, aber köstliche Sonate von an dern Meistern ersten Ranges gewiß niemals schöner gehört haben. Der dreimalige Hervorruf erschien daher als die gerechte Würdi gung deS künstlerischen Verdienste-, so wie auch der treffliche Concert- sänge>-, Herr Joseph Schild, um dessen Besitz die Hofbühne in Dresden sehr bald zu beneiden sein wird, nach der vorzüglichen Wiedergabe der beiden schönen Lieder a) Dein Bildniß wunder selig von R Schumann, b) Sie sagen eS wäre die Liebe von Theodor Kirchner stürmisch gerufen wurde. Gleiche Auszeichnungen erhielt Herr Adolf Lindner nach der Reproduction der sehr ansprechenden Elegie des Leipziger Cellisten, ClavierlehrerS und Componiften Theodor Voigt und eS betätigte sich hierbei wieder das bekannte Sprüchwort deS Orchesters „Lindner bleibt doch Lindner!" denn in der That erschienen Ton, Technik und leicht ansprechende Höhe biS zum dreigestrichenen 6 (im Klange bis zum zweigestrichenen b") wahrhaft bewundernSwerth und kennzeichneten Herrn LindBer wiederum als einen der bedeutendsten Virtuosen, waS bei den immerhin schon vorgerückten Jahren des trefflichen Künstler- gewiß als Seltenheit angesehen werden muß. Zum Schluß müssen wir noch unsere besondere Freude über das Spiel deS Fräul. SophieMenter, hauptsächlich Schülerin von Leonhard und Niest, äußern, deren sehr anerkennens- werther Vortrag der Bach'scben ^.moH-Fuge und des Fantasie- Impromptu Op. 66 von Chopin von dem großen Talente, der guten technischen Bildung der jungen Künstlerin lebendiges Zeug- niß ablegte und darthat, daß Fräulein Me nt er nicht bloö Lißt, sondern auch andere Componiften versteht und auf solcher Bahn im Hinblick auf die classtschen Meister ein hohes Ziel erreichen wird. Für die gütige und bereitwillige Ueberlaffung deS Gewand haussaales ist der das Edle in der Kunst stets fördernden, geehrten Gewandhaus-Concert-Direction der wärmste Dank zu zollen. — o — Stadttheater. Schon seit mehreren Wochen hat der Referent unserer Bühne fast vollständige Ferien. Ueber eine in voriger Woche stattgefundene Wiederholung von „Maurer und Schlosser" brauchen wir nachträglich nur kurz zu berichten, daß sie im Ganzen wenig glückte; der einzige Lichtpunct war das von den Damen Günther- Bach mann und Dumont virtuos durchgeführtr Zankduett. Am 23. Februar erschien neueinstudirt „Die Valentine", was gewiß Jedem hätte zur Freude gereichen können, wenn wir für die Hauptrollen wirklich paffende Vertreter besäßen. Diese beiden Figuren verlangen indeß ganz eigenthümliche, specifisch geartete Individualitäten; nicht gerade schon von Natur aus für sie prä- destinirt zu sein, kann unseren wackeren Darstellern, Frl. Link und Herrn Hanisch, nicht zum Vorwurf gereichen. Herr Claar als Benjamin befriedigte — zu welchem Grund aber solche Gal genphysiognomie? Fräul. Götz als Prinzessin spielte gewandt und leicht, wenn schon sie zu wenig „daS Kind Marie" war. Herr Stürmer als Minister erfüllte seinen Platz vollständig, ebenso Herr Link als Hofmarschall. Der 24. Februar brachte in der Rolle der Gräfin — „Hoch zeit des Figaro" — einen Gast, Frau L ise von Hannover. ES darf wohl der Umstand mit in die Wagschale gelegt werden, daß diese Dame zwei Jahre lang gänzlich der Bühne fern geblieben ist und daher ihr nunmehriges Wiederauftreten viel von einem ersten Debüt überhaupt an sich hatte. Man darf eS deshalb gewiß ent schuldigen, daß Frau Liffe nicht zur vollen Entfaltung ihrer, wie eS scheint, recht angenehmen und wohlgebildeten Mittel gelangte. „Unsere Blaczek ist eS nicht" — sagte daS Publicum und wird in der Hinsicht vielleicht Recht behalten. — Abzuwarten indeß bleiben weitere Proben des Gaste- jedenfalls Sie hat alß Graft« wenigstens keinen üblen und ungenügenden Eindruck hinterlasfe«, sondern einen recht gefälligen und einnehmenden, waS da- Au ßere, Persönliche anlangt, sowie einen ganz leidlichen und anstän dig mittelmäßigen, waS den Kunstwerth ihrer Leistung betrifft. Dr. Emil Kneschke. Verschiedenes. -j-s- Leipzig, 25. Februar. Auf die Correspondenz in Nr. k deS Leipziger Tageblattes (Sistirung der Reform im hiesigen Post betrieb) seien nur folgende wenige Worte zur Beruhigung «nr Berichtigung erlaubt. Das königl. Finanzministerium ist eS, dar von vornherein die im Werke befindliche Reform angeregt im angeordnet hat. Die rv.-Correspondenz selbst verkennt die große Wichtigkeit nicht, die mit dem OrganisationSwerk verbunden ist. Es wird daher natürlich sein, wenn in Anbetracht dessen da- hl. Finanzministerium — die oberste Leitungsstelle deS Postwese»- - eS für zweckmäßig und nothwendig erachtet, die Vorarbeiten durt andere Sachverständige einer Prüfung zu unterwerfen. Die- ist der alleinige Grund, auS welchem der vorzeitig angenommeue Ausführungstermin hat aufgegeben und verschoben werden müsse«. Jene Prüfung wird in kürzester Frist erfolgen können und muß das von dem Correspondenten gebrauchte „ Verschieben der Tate aus'S Ungewisse" als eine tendenziöje Eingebung geradezu be zeichnet werden. * Leipzig, 25. Februar. Wir verfehlen nicht, unfern Leser« eine soeben uns zugehende Mittheilung zu machen. Die für d>-u 26. dss. bestimmt gewesene erste Vorstellung der Posse: „Em ganzer Kerl, incl. der famosen „Kalospinthechromokrene" (Waffergrotte der Najaden) kann der nicht fertig gewordenen sce- nischen Einrichtungen halber nicht eher, als Freitag den I.Mäq, starfinden. Um Irrthümer zu vermeiden, allen sich dafür Inter- esstrenden diese Meldung. ** Leipzig, 24. Februar. Begierig verfolgt man jetzige Annonce, rn welcher des Wortes Carneval Erwähnung geschieh!; so hatte auch die drollige und humoristische Anzeige de- „Nor- deutschen Gosenbundes" vom letzten Sonnabende, wornach bereilt eine Art Vorfeier des sehnlichst erwarteten großen Feste- in bei altberühmten Eutritzscher Gosenschenke vor sich gehen sollte, am gestrigen Sonntage eine so zahlreiche Menschenmaffc nach Eutritzsh gelockt, daß dort die bekannten und beliebten großen RauM- keilen bei Weitem nicht die Neugierigen zu fassen vermochte«. Wohl an zwanzig Wagen mit einer vom Vorgeschmack de- echte« CarnevalS bereits durch und durch beseelten Gesellschaft fuhren zu«i Gerberthore hinaus, schon die Decorationen der Wagen brache« im Publicum einen Humor hervor, der über alle Erwartung ging. Zur bessern Beleuchtung des UlkS heben wir nur eich der die Wagen bedeckenden Placate hervor. Auf dem einen standt« die Worte: „Wenn der Hahn steigt auf den Mist, So ändert fich'S Wetter oder 's bleibt wie 's ist!" auf dem andern: ,,O Stannebein, o Stannebein, Was wirst Du uns wohl prophezeihn, Wie lautet heute Dein Bericht Aus Deiner vierten Wolkenschicht?" wieder auf einem Von jeher hat das Prophezeihn Gehöret zu den Narredein, u. s. w. Der unter die für Witz und Humor empfänglichen seit dem Auftauchen der ersten Carnevalsidee nun einmal geworfene Brennstoff hat, wie wirS dreist zu versichern allerwärt- gezündet, kein Laut von einer Appellation mehr;« spüren, alle Zweifler sind bekehrt und ungeduldig harrt mau sitz! nur noch der Wahl des Prinzen Carneval und recht gern wolle« wir die Verantwortung der IndiScretion auf unS laden, wem wir die Verheißung deS ebenfalls bei der gestrigen Excursion je«e- „ Norddeutschen GosenbundeS" um seine Prophezeihung ange gangenen Wetterpropheten hier wiedergeben, wornach also ei« heiterer Himmel während des Feste- in die gewisseste Aussicht ge stellt worden ist. Dem Motto der Carnevalisten „der Narrch^ eine Gaffe" wurde auch bei der Eutritzscher Vorfeier in der Worte verwegenster Bedeutung Rechnung getragen und selbst Leute, noch vor acht Tagen beim Wahlkampfe einander direct standen, haben in daS Unvermeidliche sich gefügt, einem ruhigem Ideengange Platz gemacht und sich einander die Hand gereicht, u-> die Freuden deS CarnevalS in rechter festlicher Stimmung genieße« zu können. ** Leipzig, 25. Februar. (Das annectirte Leipzig.) Wenn in Cöln heute daS Carneval volkSthümltch geworden, so beweist daS eben seine Macht, denn erst L82L hat die Carneval-- feier zu Cöln ihre jetzige Gestaltung genommen, durch die Be sprechung, welche damals in Rüben-' GeburtShause statt f<md. Gerade wenn Leipzig wirklich „eine so nüchterne" Stadt wäre, müßte mit um so größerem Eifer diese philiströse Verkrüppeln»- durch Fasching und Heiterkeit bekämpft werden. Und weil eba Noch und Elend noch nicht beseitigt sind, chun diejenige» ei» g ute- W eine Beil haben w den Mut drehende! Wer sich nicht nöt wie wir königliche änderte llnterbree 3 Uhr o soll, einx — ch Mittag Staalsbe Bahn w - Gl versichere! sich au- die Gel< Giftes t dieb, ein platz seii dm Ue! annectir« corporal romuier feiner Z Publicu' schon se Gelegen im hoch nehmen sühruug mit auf mehrere zerole <i gestern eine- ! Gegen die beit Wkise j beute ? Sturz Schade ** junge ! Kiefer vor eit und m waren einen! zugeric und ft brachte statn! neten, und lj Ersatz Eigens rungei haben Colleg AreiSt die S wähle die 'H Ikxilu Geger lömgl seine 8 16 Reden der j
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