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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.12.1862
- Erscheinungsdatum
- 1862-12-04
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186212041
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18621204
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18621204
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1862
- Monat1862-12
- Tag1862-12-04
- Monat1862-12
- Jahr1862
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.12.1862
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6675 au- dem Elke'schen Geschäft geschieden, vielmehr Theilhßber des selben geblieben war, auch absichtlich verschwiegen hatte, daß er für seine Person dem nurgedachten Elke'schen Geschäft damals eine Summe von über oder doch nahe an 100,000 Thlr. schuldig ge wesen und die von ihm früher gestellte Caution gleichfalls aus demselben Geschäft hergerührt habe. Auf Vorhalt hierüber hatte Müller zu seiner Rechtfertigung sich darauf berufen, es sei bei seinem Contractabschlusse mit der Thüringer Bank die Meinung dahin gegangen, daß er lediglich dem Publicum gegenüber aus dem Elke'schen Geschäfte hatte auS- scheiden sollen, und daß den Bankdirectoren das wahre Sachver- hältniß bekannt gewesen sei, ohne daß ihrerseits eine Ausstellung dagegen gemacht worden. Allein nach der übereinstimmenden Ver sicherung der Directoren waren, da sich ihnen bei Müllers Gesuch um Uebertragung der Leitung der Bank am hiesigen Platze die Frage aufgeworfen hatte, ob nicht des Petenten Absicht vielleicht nur dahin gehe, unter diesem Vorwände das Elke'sche Geschäft zu unterstützen, Erörterungen über die BermögenSverhältnifse der nur gedachten Handlung angestellt worden, welche um deßwillen zur Befriedigung ausgefallen waren, weil ihnen damals — ohne daß es der Bank bekannt geworden — von Müllern Abschlüsse aus früherer Zeit vorgelegt worden waren; der Stand der Vermögens- Verhältnisse kurz vor dem fraglichen Contractabschlusse aber ergab bereits eine Schuldenlast von gegen 100,000 Thlr.; dieses Ergebniß hatte Müller wohlweislich verschwiegen. (Schluß folgt.) Verschiedener. Die neueste Nummer der als Beilage zum Preußischen Staats- Anzeiger erscheinenden „Zeitschrift des Könial. Preußischen Statt- ^ stischen Bureau'S" enthält in übersichtlicher Zusammenstellung das definitive Resultat der Volkszählung im preußischen Staate am 3. Decbr. 1861. Nach demselben besteht die Gesammtbevölkerung, Civil und Militair zusammen, auS 18,49 l,220 Seelen. Dieselben vertheilen sich auf 1000 Städte mit einer Gesammt-Einwohnerzahl von 5,625,852 und auf 332 Kreise des Platten Landes zusammen mit 12,865,368 Bewohnern. Die Zahl der Stadt- und Landkreise beträgt 345. WaS die Militair-Bevölkerung betrifft, welche in vorstehenden Zahlen mit enthalten ist, so beträgt dieselben inclusive der in Mainz, Luxemburg, Rastatt und Frankfurt a. M. liegenden 14,720 Mann zusammen 268,372 Mann, von denen auf die Städte 263,711, auf das platte Land 4661 kommen. Am meisten bevölkert erscheint die Provinz Schlesien; dieselbe zählt 3,390,695 Seelen und zwar der Regierungsbezirk BreSlau 1,295,959, Oppeln 1,137,844, Liegnitz 956,892. Nächst Schlesien sind die Rh ein - lande am bevölkertsten. Dieselben zählen 3,215,784 Seelen, von denen auf den Regierungsbezirk Cöln 567,475, Düsseldorf 1,115,365, Coblenz 529,929, Trier 544,269 und Aachen 458,746 kommen. Die Provinz Preußen wird von 2.866,866 Seelen bewohnt, welche sich auf Ost- und Westpreußen wie folgt vertheilen: Regierungsbezirk Königsberg 982,894, Gum binnen 695,571, Danzig 475.570, Marienwerder 712,831 Seelen. Die Provinz Brandenburg zählt 2,467,759 Bewoh ner, von denen auf die Stadt Berlin 547,571, auf den Regie rungsbezirk Potsdam 947,034, auf Frankfurt 973,154 kom men. Die Provinz Sachsen wird von 1,976,417 Seelen bewohnt, welche sich auf den Regierungsbezirk Magdeburg mit 779,754, Merseburg mit 831.968, Erfurt mit 364,695 Einwohner ver theilen. Westphalen findet sich mit einer Bewohnerzahl von 1,618,865 aufgeführt; hiervon kommen 442,397 auf den Regie rungsbezirk Münster, 472,145 auf Minden und 703,523 auf Arnsberg. Die Provinz Posen wird von 1,485,550 Seelen bewohnt, und zwar 963,441 im Regierungsbezirk Posen, 522,109 im Regierungsbezirk Bromberg. Die am wenigsten bevölkerte Provinz ist Pommern, welche 1,389,739 Seelen zählt. Die selben vertheilen sich auf die drei Regierungsbezirke folgendermaßen: Stettin 654,963, Köslin 524.108, Stralsund 210,668. Die Bevölkerung der Hohenzollern'schen Lande beträgt 64,675, die des IadegebieteS 950 Seelen. An dem Tribunal zu Barcellona wird einer der interessantesten Processe verhandelt, welche die Welt je gekannt hat. Ein Sohn des reichen und mächtigen verstorbene» Marquis von FontanellaS, welcher im Alter von 23 Jahren unerklärlicher Weise verschwand und für todt galt, kehrt nach 16 jähriger Abwesenheit zurück, wird von seinem Schwager und von vielen Bekannten mit offenen Armen ausgenommen und jetzt — als Betrüger und Usurpator des Namens und Titels verfolgt. Bor etwa 1A Jahr kehrte Don Claudio de FontanellaS nach 16jähriger Amvesenheit aus Buenos-Avres nach Barcelona zurück, versehen mit Pässen und OfficierS-Patent der argentinischen Republik. Er war im Jahre 1845 im Alter von 23 Jahren verschwunden; wie es hieß, waren seinem Vater, einem reichen Banauier und svätere» Marquis, mehrfache Anzeigen und Brandbriete von Räubern rugekommen, welche ungeheure Summen für die Befreiung seine- Sohnes for derten, welche er verweigerte. Da man seitdem nichts weiter von dem Schicksale de- Sohnes Claudio hörte, so hielt man ihn für ermordet, und e« erregte daher großes Aufsehen, als das süd- americanische Postschiff im Mai vorigen Jahres einen Paffagier mitbrachte, der von seinem Schwager, dem Erben de- verstorbenen Marquis, und von dessen Dienerschaft als der verschwundene Don Claudio erkannt wurde. Er besuchte mit seinen Bekannten alle Vergnügungsorte Barcelona s, das Theater u. s. w. wochenlang, wurde aber später von dem Gericht erster Instanz verurtheilt, allgemein für einen Betrüger gehalten, bis plötzlich ein berühmter Advocat aus Madrid freiwillig sich de- Unglücklichen annimmt und in einer Denkschrift die Unschuld und Identität des Ange klagten so warm vertheidigt, daß sich die öffentliche Meinung ent schieden für seine Unschuld ausspricht. Das Collegium der Ad- vocaten ist darüber in Berathung getreten, um den Advocaten, der den Angeklagten in erster Instanz vertheidigte, wegen grober Vernachlässigung zu belangen. DaS „Geldern'sche Wochenblatt" vom 26. Nov. bringt folgende Anekoote: Als der bekannte Professor Bischofs noch Director am Gymnasium in Wesel war, trat er eine- Tage- als Lehrer der Prima in diese Claffe und sah zu seinem Staunen und Entsetzen auf der Wandtafel geschrieben: „DerjBischofs ist ein Esel!" Unser Professor erholte sich jedoch alsbald, und da er bei dem ihm in wohnenden Tactgefühl sofort erkannte, daß eine Untersuchung den Attentäter nicht ans Licht bringen oder die Claffe einen Verräther nicht in sich bergen werde, so beschloß er, sich wirksamer zu rächen und seine Primaner mit nachdrücklicher moralischer Strafe zu züchtigen. „WaS«streiben wir heute?" so hob der Professor im ernsten Tone an. „Wir haben die alten Classiker", gab einer der Schüler zur Antwort. „Ja, freilich, wir waren zuletzt beim Plutarch, und das ging nicht nach Wunsch, wir werden daher heute repetiren!" Und nun stellte der Herr Professor seine Fragen so schwierig, daß auch kein einziger Schüler nur eine richtig zu beantworten im Stande war. Hierauf ging Bischofs ruhig zur Tafel und schrieb hinter: „Der Bischofs ist ein Esel!" das Wort: „Treiber", und rief: „Schämt Euch, Ihr habt schlecht studirt, schert Euch nach Hause und sorget dafür, daß Euer Lehrer bald einen anderen Titel erlange." Tutenmaschinen, deren schon vor Jahren fabricirt wurden,' sind erst in der neusten Zeit so vervollkommnet worden, daß sie ihrem Zweck entsprechen. Man unterscheidet zwei Arten derselben: für die gewöhnlichen dreieckigen Tuten und für viereckige Papier säcke. Die ersten derart wurden unsere- Wissens in Westphalen von dem Lehrer Weidmann fabricirt, der Jahre lang an der Verbesserung derselben arbeitete und jetzt eine besondere Fabrik von Tutenmaschlnen errichtet hat. Auch auf der Londoner Ausstellung war eine solche zu sehen. Neuerdings werden deren nun auch in Rheinpreußen fabricirt. Dieselben fertigen in der Minute 60 Stück oder täglich 36000. DaS Papier wird von einer Rolle endlosen Papiers abgewickelt, von der Maschine geschnitten, gefalzt und ge klebt, so daß gar keine Menschenhand dabei nöthig ist. Die Ma schine fertigt die kleinsten Tuten bis zu 3" Länge in 6 Sorten von 61/2" an, die größeren von 6>/» —101/2" für t/4—1 Pfund Kaffee, Reis rc. Aurhesstsche 40 Thaler-Loose. Serien-Ziehung vom 1. December. 140. 336. 706. 838. 1277. 1627. 1668. 1685. 2268. 2311. 2420. 2429. 2490. 2858. 3039. 3198. 3340. 3381. 3830. 3939. 4193. 4299. 4760. 4842. 4912. 5015. 5090. 5260. 5570. 5652. 5657. 5825. 5838. 5917. 6122. 6168. 6279. 6516. 6633. 6671. Deren Prämien-Ziehung erfolgt am 1. Juli 1863. Fürst Clarg 40 Fl.-Loose. Prämien-Ziehung vom 1. December. Nr. 21626 gewinnt 25,000 Fl. Nr. 197, 10208, 13787, 20039, 20884, 24450, 25895, 27467, 28253, 34283, 34425, 37142, 37546, 38863, 39059, 39759, 41092 gewinnen jede 100 Fl. Fürst Mndischgräh 20 Fl.-Loose. Prämien-Ziehung vom 1. December. Nr. 17396 gewinnt 20,000 Fl. Nr. 50612 gewinnt 2000 Fl. Nr. 71524 und 75607 gew. b. 1000 Fl. Nr. 13823 und 28748 gew. k 500 Fl. Nr. 2143, 12234, 13910, 26925, 46972, 51813, 52500, 61938 und 87365 gew. b. 100 Fl. Der vorltustge Bericht über die gestrige Sitzung der Stadtver, ordnet-n beMdet sich am Schluß de< Blatte«.
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