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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.04.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-04-26
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186704267
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18670426
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18670426
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1867
- Monat1867-04
- Tag1867-04-26
- Monat1867-04
- Jahr1867
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.04.1867
- Autor
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^ -- - 7W. Stadtrath Leopold Franke al- besten Stellvertreter und Herrn Adv. Tscharmann al- Schriftführer besteht, verfolgt den Zweck, dem bis jetzt mit Hülfe von Privatunterstützungen forterhaltenen klinischen und poliklinischen Institute zur Heilung kranker Kmder eine bleibende und vervollkommnte Dauer zu sichern. Die Be stimmung de-Instituts selbst ist eine doppelte, nämlich: a) Kindern unbemittelter Einwohner Leipzig- und Umgegend bi- zum voll endeten 14. Lebensjahre unentgeltlich ärztliche Hülfe und Pflege angedeihen zu lasten : b) Studirenden und jungen Aerzten An weisung und Gelegenheit zur praktischen Behandlung der Kinder krankheiten zu aewähren. * Leipzig, 25^ April. Nach dem ärztlichen Gutachten ist da- am 23. d. im Communteich zu Anger aufgefundene Kind ein nicht lebensfähiger 4—5 Monat alter Fötus gewesen. H Leipzig, 25. April. An der Gohliser Mühle fand man heute Morgen den Leichnam eine- unbekannten Mannes in der Pleiße auf. Derselbe mag etwa 14 Tage im Master gelegen haben, scheint einige 30 Jahre alt zu sein und gehört der Klei dung nach dem Arbeiterstande an. * Leipzig, 25. April. Heute Mittag um die 12. Stunde, just als männiglich nach Haufe zu Muttern eilte, verschaffte ein rn der Straße daher getriebenes Trichinenthier vielen Bewohnern unserer Stadt den Genuß einer Hetzjagd, indem daS Thier, angelockt durch die im herrlichsten FrühlingSgrün prangenden neuen Anlagen, zu einer Luftwandlung auf den Promenaden hügel sich veranlaßt fühlte, ohne sich an die dort angebrachten Tafeln zu kehren. Durch die Jugend aufgeschreckt, die schnell al leine Treiber herbeieilte, wmde da- Thier hin- und hergejagt, ohne daß eS dem Führer gelang, seinen Zögling auf den Weg de- Gesetzes zu verweisen. Nach längerer Zeit erst konnte durch Zuzug befreundeter Mächte da- aufgescheuchte Wild zum Stehen gebracht und auf den Fahrweg befördert werden. Schließlich dürfen wir dem teilnahmsvollen Leser nicht vorenthalten, daß dem Deser teur der Proceß gemacht worden ist und er durch Fleischer- Hand vom Leben zum Tode befördert werden soll. * Reudnitz, 24. April. Bereit- vor einigen Monaten öff neten sich die Spalten diese- Blattes, um unter Anderem einem nur zu gerechtfertigten Wunsche Ausdruck zu geben, dem Wunsche, die materielle Lage unsere- Reudnitzer Lehrerstandes verbessert zu sehen. Leider hat sich diese Anregung, so viel in Erfahrung ge bracht, einer Berücksichtigung annoch nicht zu erfreuen gehabt, und e- wird daher hiermit auch unsrerseits Veranlassung genommen, diese Angelegenheit der schuldigen Würdigung der Gemeinde und deren Vertreter anzuempfrhlen. — Unser Ort hält z. Z. über 8000 Einwohner, ist in der Thal eine Vorstadt Leipzigs und wird von einem Gemeindecomplex von über 10,000 Einwohnern ring- umschlosten, ist also mit Fug und Recht in seinem ganzen Um fange, wa- den pecuniäreu Lebensunterhalt anlangt, einer Groß stadt gleichzuachten, während die Gehaltsverhältniffe seiner Lehrer al- die kläglichsten, unzureichendsten zu bezeichnen sind und denen der keinen Provinzialstädte nachstehen. Während die letzten Jahre bereits fortlaufende Verluste an tüchtigen Lehrkräften Nachweisen, die durch Uebertritt in auswärtige Lehrämter der mißlichen pecu- niären hiesigen Lage auSgewichen, steht unS leider in nächster Zeit wieder ein Verlust zweier vorzüglicher Lehrer durch deren Ueber tritt nach Leipzig bevor. Wenn wir bei diesem Mißstande dennoch in der Lage sind, unserer Schule und deren Lehrerstande da- vor züglichste Zeugniß ihrer Tüchtigkeit zu ertheilen, so dürfen wir dies nur dem Glücke zuschreiben, dem Verdienste unserer Gemeinde nicht. Der beste Maßstab für die höhere Bildungsstufe eines Lande-, einer Stadt, einer Gemeinde ist die Sorge derselben für die För derung de- geistigen Wohles ihrer Jugend, darin sucht unser Vaterland im Allgemeinen, unsere Nachbärstadt Leipzig als Metro pole der Intelligenz und Bildung insbesondere seine Pflicht, feine Ehre. — Möge unsere Gemeinde in dieser Erkevntniß der großen Nachbarstadt nacheifern und vor Allem die Förderung de- geistigen und leiblichen Wohles ihrer Angehörigen in der Sorge für die Schule und deren Lehrer erblicken! — „Und führe uns nicht in Versuchung!" Im Straf gerichtshause in Prag spielt« dieser Tage ein furchtbar trauriges Nachspiel de- Kriege-. Eine schlanke Frau in Schwarz, tief ver schleiert, ein junge- Mädchen, fast noch ein Kind an der Hand führend, trat in den Gerichtssaal ; Kleidung und Benehmen zeigten sofort, daß sie zu den Gebildeten gehören. In der That, sie waren die Frau und Tochter eine- Bahnbeamten, der im vorjährigen Kriege von den Preußen verhaftet und nach Nikottburg gebracht worden war Seine Familie blieb ohne jede Nachricht über ihn und ohne jede Unter stützung; sie gerieth in arge Bedrängniß ; die allgemeine Noch machte Jeden hart und eS kam em Tag,wo die kleinen Kinder sich vor Hunger nicht mehr auf den Beinen halten konnten und auf die Bretter d«S Bettgestelle- — da- Federbett war längst verkauft — gelegt werde« mußten. Die Frau sah eine zeitlang auf die Kinder, er griff daun ihre 15jährige älteste Tochter, die neben ihr stand, bei der Hand und zog sie mS Vorzimmer hinaus; dort wie- sie mit krampfhafter Geberd« auf einen Koffer, der in einem Winkel stand und der Nachbarin gehörte. DaS Kind erzitterte heftig, iS hatte die Mutter verstanden. Schweigend griff eS nach dem Deckel de- 2887 Koffers, da- Schloß, nicht fest versperrt, gab dem Rütteln nach, und schleunigst zog da- Mädchen die Kleidungsstücke aus dem Koffer hervor und trug sie, nachdem sie einen Blick mit der todtenbleich dastehenden Mutter gewechselt, davon. Nach einer Viertelstunde kehrte sie zurück mit Brod und Bier, und die Kinder wurden au- dem Bette gehoben und gesättigt. Drei Tage darauf war der Gatte in Prag wieder eingetroffeu und alle Noch hatte ein Ende. Der Nachbarm wurde der Werth der verkauften Kleider vollkommen ersetzt, allein Tag- zuvor war bereit- die strafgericht liche Anzeige erstattet worden, und so mußten Mutter und Tockter den Schmerzen-becher bi- auf die Neige leeren. DaS Urtheil des Gerichtes war ein mildes. Die Tochter wurde schuldlos erklärt und freigesprochen, die Mutter zu acht Tagen Arrest verurtheilt. 2MekLU, äon 24. ^pril 1867. VIvILenL« 0««. 18S4 I8LL 186S Lar IteinNoblend»»-Vereine n. Liiend. ! SürgergeHferkeeluckt 214 27 80 50 806 ! Lrnxedirxer 100 28 40 440 I L^okener (Verein« - SUiod) 46 — 30 310 ! 8oN»äer 90 7 16 14 160 I koreter 70 8 16 16 156 I L^iobeu - Oderlloimäort (lät. u. L.) . 110 4 7 186 I ürilo^enderxvr 60 — - I 2Bttek»u-l.Lx»n»r (neue Vnnäzrndo) . . 80 — I Sötte«-Lexvn 100 — — I klivLer-^üreotmit« 80 24 ! Loolr^aer Lisendeüm 100 16 20 20 ! LoLnäort-Leineäortvr L1««nd»Iu» . . . 300 81 66 45 — — I Lar ItalnNoLIendan -Verein« n. Lteend. Linien I Silrxerze^vrluctuckl 1 ^ 8°/. — — — — 100 ! Lr-svdirzvr IkIz 44 — — — 994 — ! 2^iok»uer (Vereine - Slücb) . . «Z . 44 — — — 994 — ! 8od»«ier fao»L 8 — — — — 994 I ?or«ter ^ ZLV 8 — — — — — t 2^io^»u-0dsrNotmäorter . . . 8 — — — 100 — I üoo^»er Lieendkim . . . . 8 — — — — 102 ! lloLnäort-L«in»äorLer Lieeudktm I« 8 8 8 — — — — — ! Lrüeksoderx / 8 — — — 92 — ^dsoblags - viviäenäe pro 1866. ! Lrrgelrirßer 12 j Voreius-Slüolr 12 I 476 b. Setten der Le1prt«e* Pro-«ete« Börse am 25. April bezüglich des Spiritus, für 100 Preuß. Quart, notirte Preise, laut Anzeige der verpflichteten Commisstonäre. Spiritus, loco: 161/4 Gd.; x. April ebenfalls 16^^ Gd.: p. Mai: 16*/z «L Gd. vr. jur. Kretsch«arr», Secr. Israelitische Religionsgemeinde. Gottesdienst au den letzten Tagen deS Paffa-festes. Freitag den 26. Morgengebet 8 Uhr, Predigt 9^ Uhr, Abendgebet 71/4 Uhr. Sonnabend den 27. Morgengebet 8 Uhr, Seeleufeier 9i/, Uhr. Tageskalender. Oeffentliche Bibliotheken: Universitätsbibliothek 2 — 4 Uhr. Städtische Sparkasse. Erpeditionszeit: Jeden Wochentag Einzahlungen, Rückzahlungen und Kündigungen von früh 9 Uhr ununterbrochen bi- NachmittagS 4 Uhr. Städtische- Leihhaus. Erpeditionszeit: Jeden Wochentag von früh 9 Uhr ununterbrochen bis Nachmittag 4 Uhr. In dieser Woche verfallen die vom 23. biS 28. Juli 1866 ver setzten Pfänder, deren spätere Einlösung oder Prolongation nur unter Mitentrichtung der AuctionSgebühren stattfinden kann. Eingang: für Pfänderversatz vom Waageplatze, für Einlösung und Prolognation von der neuen Straße. Städtische Anstalt für Arbeit-, und Gesinde.Rachweisung (Uni- verfitätsstraße, Gewandhaus 1 Treppe), werktäglich eröffnet vom April bi- September Vormittag- 7—12'/, Uhr, Nachmittags 2 — 7 Uhr. Stationen der Feuerwachen: Tag- und Nachtwachen: Unter dem Stockhause, Magazingaffe Nr. 1, Schletterstraße (5. Bürgerschule), Johannishospital. Nachtwache»: Unter der Polizeiwache, unter dem Stockhause, Fleischer platz, Georgenhalle (Turner-und Rettungscompagnie). Städtische- Museum, geöffnet von 10—4 Uhr, unentgeltlich.? Del Beechio's Kunst.Ausstellung, Markt, Kaufhalle, 9-5 Uhr. SchillerhauS in Gohlis täglich geöffnet. Arbeiter.Bildung-/Verein. Buchführung, Zeichnen, Turnen.
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