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Dresdner Nachrichten : 26.01.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-01-26
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188601260
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860126
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860126
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 11-12 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1886
- Monat1886-01
- Tag1886-01-26
- Monat1886-01
- Jahr1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.01.1886
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»r »» nnte der Saft verbüßt hatte, am 6. Dezember -eimniite» Jahres aus der SttasbastTntlassen worden ist, nachdnn tnuiittelst Mo mente an den Tag getreten sind, welche im Wiedennmiahineve» fahren die Gch»IdloserklSrung und Freisprechung tz»fsbau«O i«kr Folge hatten. Es hatte nämlich der Rcstaurnteur Sch., dem der Gelvbries angeblich abhanden gekommen war. denselben, nachdem der Kellner H. verurthcilt und in Strafhaft genommen war. in seiner eigenen Rocktasche unversehrt aufgeiunden. DaS Kapitel von der Schadloshaltung unschuldig Verurtheilter wird in der lebten Zeit lebhaft " ' ' ' inriiliiche» ' stration da. , .. ....... bcklieiliglen Polizeibeamlen. sowie der betr. richterlichen Juiiktinnäre einer ringehenden Kritik, kommt u. A. mit aus 8 4 der Straiprozeß- ordnung, wonach die Staatsanwaltschast nicht blos die zur Be- lasinng, sondem auch die zur Entlastung dienenden Umstünde zu er- imttcln hat und erinuert an die vom Migen GeneralstaatSanwalt «tzeli. Rath Held in dieser Richtung bei einer Hauptverhandluug in Bautzen »»langst gegebene Mahnung, Wenn die Pekitivnsdeputa- tion der Kammer anrätk: Diese Petition der Kal, StaatSrrgieriing nur zur Erivägung zu übergebe», so spricht doch der Referent den Wnincl, auS, dag die Slaatöregierung den Petenten gegenüber BiUigkeilSrucksichte» walten lassen werde. Diese Sache iit zugleich eni Argument für die bvn vielen Seiterr lebhaft befürwortete Wiedereinführung der Bernisinstanz in Strafsachen, — Ans dein 6, Verzeichnis; der bei der 3, Kammer einge- gangcnen Petilionen, welchciS die Ruiniuern UN bis 243 runfagt. >e>eu folgende hervoraehoben: Drcsdner BezirkSverc,» gegen den Mißbrauch geistiger Getränke: Errichtung eiuer Trinkerheilanstalt ii»b Erias; eines Gesetzes betreffend die Entinrindigung der Trinker: äizilnher BczirkSvereiii Trcaden-Stadt: erhöhte Einstellung der SlaatSinbveutivn zur Abininderung des Aerzteinanaels auf dem Lande; Settionsausschutz für Realschule» nu sächsischen Realschnl- iniinnerverein: Zieht seine Petition u» Erhöhung deS Staatszu- 'chusscs »ür Realschulen zurück: Ernst Treibisch in Niederkaina: Perbesserung der Aunensiirsorge aus dem platten Lande; Oskar Hmtenstein in Planen i, P,: Weitere Aurdehnnng der Schonzeit 'ür Haien. Realgiminanalobcrlehrer Zeltler in Clieuniitz: Beichiverde über den Skadiralh zu Eheinnitz wegen deS rbm versagten Eintritts in'S Stadtverorduetenkollegium, Die übrigen Petitionen beziehen sich, soweit sie nicht ganz persönlicher Natur sind oder Ansichluß- chlarungen eiithaltcn. auf Eisenbahnbauten, — Ein Mann vom grünen T u ch e schreibt unS: „Sie batten die Güte, in Ihrem geschätzte» Blatt vom 21, d, einiger Beamtcnklassen zu gedenken, welche bei der letzten Gehaltsaufbesse rung entschieden zu kurz weggekommen sind und einer Ausbesserung bedürftig waren und halten da u. A, auch der Förster gedacht. Diese Erwähnung hat u, den betreffenden Kreisen viel Freude und Hoffnung verursacht. Unter dem Titel ..Förster" sungire» nament lich im süchs, StaaSsorstdiensl zwei Beamtenklassen und zwar er hallen die wissenschaftlich gebildeten Forslbeamkeii bei ihrer ersten Anstellung, also ehe sie Obenörsler werden, den Titel „Förster" und die blos praktisch gebildeten Forslbeamken den Titel „Untersörster". Diese Letzteren sind es nun auch, welche bei der letzten Aufbesserung ganz bestimmt zu kurz weggekonnncn sind, Zurücksetzungen erfahren haben und zunächst einer Ausbesserung bedürftig wäre». Den» Er'tere. also die Förster, erhalten gleich vom ersten Tage ihrer An stellung an einen Gehalt von 1650 Mk, und steigen dann in der Zeit ihrer Förstersiellung schon InS ans 2160 Mk,. ihres späteren Gmkouimenö als Oberförster gar nicht zu gedenken, wo sie (ohne die Neben Einnahmen) gleich mit :4000 Mk. anfangen und die Aussicht hoben, es bis zur höchsten Spitze bringen zu rönnen. Der Unler- sörster hingegen, welcher allerdings unreine praktische Schule durch zumachen. trotzdem aber auch zwei Examen abzulcgen hat. must erst 12 bis >5 Jahre als Neviergehilfe dienen, ehe er überhaupt ange- siellt wiid und kann es selbst beim höchsten Dienst und Lebens alter nicht höher als aus 1500 Mk, bringen. Auch ist ihm jede Aussicht, jemals m eine höhere und Heger dotirte Stellung ent rücken zu können, abgcschinlten. Er erhält auch die Pensionsbe rechtigung erst vom Tage der Anstellung als Untersörster. was nie vor dem 30, Lebensjahre geschieht Derselbe ist daher auch in jeder Beziehung ungünstiger gestellt, als selbst die Militäranwärter, denn incht nur Las; diese vom ersten Jahre ihrer Dienstzeit also vom 21, Lebensjahre an peiisionsberechtigt werden, bleiben dieselben auch höilisl'elten blos in der Stellung, m welcher sie zuerst angestelll wurden und bringen cs oftmals ins zu einem Einkommen von 2000 bis 2500 Mk. Lies sind m der Hauptsache.Handwerker, nicht selten blos Knechte oder gewöhnliche Arbeiter die für ihre sachliche Aus bildung gar nichts gethair oder doch nur wenig Aufwand gehabt haben. Dazu kommt, daß der Dienst des Untersvrsters ein sehr besihwerlichcr und aufreibender ist: er mutz bei jeder Witterung, Tag und Nacht auf's Revier, dabei nicht selten Gesundheit und Leben am s Spiel setzen, aber auch m schriftlichen, überhaupt in allen Arbeiten den Oberförster unterstützen, ja sogar vertreten. Wie man nun hört, will die Negierung diesmal den Durchichnitlsgchalt der Uukersörstcr von 1425 aus 1475 Mk. erhöhen, d. h. es soll eine weitere Altersklasse gebildet werden und eine, sicher aber nur ge ringe Zahl der Aeltcsten soll statt 1500 in Zukunir 1650 Mk. er halten. Das ist nun zwar ganz dankend anzuerkennen, wie Biele erhalte» da aber keinen Piemug und Mancher würde vorher ab- stecben oder wenigstens erst kurz vor der Pcnsionirung dieser Ver günstigung kheilhastig werden. Möchten daher die Landstände, die 'jr warmes Herz für die Subalteriibcaiisten oft genug bckhätigt hoben, diese Verhältnisse der Untersörstcr bei der Gehalisregulirung güligst berücksichtigen! — Im Belvedere vereinigte gestern Kammerherr Gras Luckner eine näheren Freunde zu einem opulenten Jagddiuer. Es waren 30 Cavaliere. Liffziere wie Ewilisteu. Unter jenen befand -ch auch der General v. Rudorf. Das Menu war von auserlesenen Speisen zusammengesetzt. — Die bildlichen Darstellungen unteres neuerworbenen Kolonial besitzes. speziell von Kamerun, mehre» sich in unserer Stadt. Kaum sind die Kamcrungrotken, Kicuzstratze 5, dem Publikum eröffnet worden, so stellt sich ihnen scyt „Kamerun im Faß" zur Seite. Das Ecke der Grunaerstraße. CirkuSslrahe 38. gelegene Somirierschlih'tche Restaurant, in welchem vor 6 Jahren Gambrimis ' ioen Einzug hielt, ist unter obiger Benennung in ein mächtiges .Laß. ,n dem über 100 Personen Platz haben, umgcstaltct worden. ,ii Cvklus hübsch gemalter, origineller Bilder, die ans dem Pinsel S Herrn Maler Knchler hnvoraegangen sind, schmücken die Wände »nt entsprechende» Texlworren. Bon diesen deutschen Zukunitsbildern ist dasjenige, das King Bell bei der Probe 1. Knlmbacher Exporl- b-eres darstcllt, besonders drollig, wenn auch Reime, wie „Selbst Honig Bell von Kaemrnng, der liebet einen guten Trunk" mehr 'ür kamerunische Obren berechnet zu sein scheinen. Das Ganze macht besonders bei Beleuchtung einen günstigen Eindruck aut den Besucher und schließt alle Feuersgesabr aus. da die Fatzwötbungen gut imprognrrt sind. — "Nächsten Sonntag findet in Helbigsdorf bei Rossen e >I gewiß sellenes kirchliches Fest statt. Zwei bejahrte und ehr- ürdige Ehepaare feiern gleichzeitig ihre diamantene und goldene Hochzeit. Das eine Jubelpaar ist: Herr Kirchrechiningssührer > Mge der auch in dasiger Gemeinde :10 Jahre lang als Sctnil- ! ' »Verwalter sungirte) und dessen Frau: das zweite: HerrHanS- i aeer und Haierhändler Erlcr und Frau Beide Paare werden zu- aminen in der Kirche zu Helbigsdorf Nachmittags 4 Uhr nochmals 'eierlichst eiiigeiegnet. — 2lni Sonnabend Morgen fand man in der Nähe desArmen- ! ruies in Friedebnch bei Sayda einen halberfrorenen Mann ; den der Stratze im Schnee liegen. Seine Hände waren wahr- uheinlich bei den Versuchen, sich aufzuarbeitc», blutig ansgerisscn. Mn Pavieren nach war es ein gewisser Meyer ausOederan. Ter Unglückt'che wurde ins Krankenhaus gebracht. — Tein Bergarbeiter Oswald Preiß m Oelsnitz wurde von Mr Königliche» Kreishauptinannschast zu Zwickau für die mttMnkb and Enpchloffeiiheit bewirkte Ledensrcttuna des Dienslknechis August Heim», Ott aus Rautenkranz vom Ertrinken eine Belohn ung von 80 Mk. bewilligt. Sortfetzuug de- lokale« Lheile» Seit« ». — Seit« » - Berechn bei der Stiller nma der Kvstenersp«Wik, »e welche Dampfer >l erziel«« * . r »erd« kaum eine aar «ln kleine* Opfer aeb»cht werde« «nüss.D. a fraglich, ob bei starker F>c««enz di« Schiffe so schm Winden, um die onsgerechnrte Zeitersparnis, wirklich Abg. Woermann findet. d«e Abgabe von 75 Hs. sei r insbesondere für den Sommer, kür be» unbedingt eh Satz gewährt werden müsse. Das Wichtigste sei der Gewinn a» Zeit und Chancen. Bei der voraussichtlichen Steigerung der Schiff fahrt werde der Verkehr arvtz werden. Aba Fritzen rechnet auf Grund der vorgelegten Berechn»»« eine Nettv-Einiiahme von 2.ÜO0.000 Mark pro Jahr heraus, was eine Verzinkung des vom Reick zu leistenden Anlagekapitals mit ca, 2'/» Prozent ausmnche. Der Kampf gegen da* Pvlenthum kann nicht allein mit Hilfe der Massenansweituiigen geführt werden, ein wirksamer Schutz der deutschen Kultur an der Ostmark de» Reiches ist dauernd mit d«n Mitteln wirthschattlichcr und moralischer Eroberung, der inneren Kolonisation und der Germanisirung durch die Schule zu erreichen. Es tollen grosse, zur Versteigerung gelangende polnische Güter ge kauft und a» deuiicbe Bauern vertheilt iverden. Hand in Hand da mit soll eine Vermehrung der deutschen Schulen gehen. Die Zu stände, die a»f dem Lande noch vielfach hinsichllich des Scbulwese»- hrrrichen, spotte» geradezu jeder Beschreibung und erheischen aus'» Dringeiioste ei» baldiges Eingreifen des Staates. De» Gemeinden noch größere Schullaste» mffzuerlege». ist bei der letzt schon lehr großen Höhe derselben, wie bei der Arninth der dortigen Bevölke rung schlechterding- unmöglich: ereignete sich doch der Fall, Gutsbesitzer Alles in Allem gerechnet fünfzig Prozent seines kommen- an öffentlichen Abgabe« und Lasten zn zahlen hatte dritte Punkt, an dem man zur Erreichung der dauernden Germa- nisiinng der Ostprovinzcm einzusetzen hat, ist das höhere geistige Leben. Für dasselbe geschieht, wenn man von der Unterstützung, die der Kaiser aus seinen Privatmitteln dem deutschen Theater in Posen alljährlich zniveiidet, bisher so gut wie gar nichts auS öffent liche» Mitteln, und doch kann nur durch Befriedigung verbesseren und edlere» Lebensbedürfnisse dein Beamtenthum dir vis jetzt noch völlig fehlende Seßhaftigkeit verliehen werden. Man darf ferner nicht außer Acht lassen, daß der herrschende Staat bei der feindlichen Bevölkerung eines eroocrtcn Landes aus alle Weise durch Entfal tung seiner Macht und Hebung der Kultur sich Ansehen zu erwerben suchen muß. was fast während des ganzen Jahrhunderts iiir diese Provinz in der bedauerlichsten Weise aunec Äugen gelassen ist. Der Reichskanzler beantragt, beim Bundesrath den Umlauf der 20-Marffcheiiie aut 30 Millionen und den der 5 Markscheine auf 20 Millionen zu erhöhen. Wie viele Einkommen Millionäre, d, h. Personen, die von der Steuerbehörde aus 1 Million Einkommen und darüber eingescbätzt sind, hat Preuße»? Nach der dem Abgeordnetenhause vorgclegten Naclnveiiung sind es nenn und sie vertheilen sich wie folgt: 14. Stute 660,000 lff§ l,020,«)00 Mk. «28,800 Mk. Steuer) 1 im Reg - Bezirk Magdevurg; 45. Stufe «30.<>00 Ml. Steuer) 1 in Berlin; 46. Stine «32,400 Mk.) 2 «in Breslau und Ovpel»): 47. Stufe «34,2M Mk.) 1 in Berlin. Bon da kommen wir gleich zu Stufe 63 >2,100M« Mk. Einkommen (63.000 Mk. Stellen,) 1 in Berlin: es folgt -stufe 70 «2,520.000 Einkommen Mk. <75.600 Mk. Stenern) 1 im Reg. Bezirk Wiesbaden «Rothschild 1 in Frankfurt); Stufe 72 mit 79,200 Mk. Steuer, 1 im Reg. Bezirk Wiesbaden «Rothschild ll in Frankfurt). Ten Schluß bildet die 90. Stufe «Einkommen 3,180,000 Mb. Steuer 93,MO- Der glückliche Inhaber dieser Klasse ist Kinpp in Essen. Ter Kaufmann Karl Friedrich Detmold in Hannover, welcher den größten Theil seines Lebens in England verbrachte und dort vor Kurzem verstarb, hat den Wohlthätigkeitsanstalten von.Hannover insgesamint die Summe von 350,000 Mk. lcktivillig zugcwandt. Ein mörderischer Ueberiall, der inuthmanlich i» der Nähe von Ars a. M. aus dm Anfangs der 60er Jahre stehenden Bürger meister Raut von Graveiottc verübt wurde, macht in Metz viel von sich reden. Ter Schwecverwundcte erschien in einem Fuhr werk ans Ars an der Heilanstalt „St. Blandinenstist" um Auf nahme bittend, die ihm natürlich gewährt wnrde. Es steht fest, daß aus Raut drei Revolverschüssc abgeieuert wnrden, von denen der eine den Hut, der zweite in der Schultergegend den Ueberzieher a» zwei Stellen durchbohrte, das Gcichoß des dritten dagegen leider unter den, linken Ohr von rückwärts in die unkerc Kinnlade drang, von wo sie inrolge der eingetretenen hochgradige» Gesichtsan- iclttvcllnng bis jetzt nicht entfernt werde» konnte. Das Anfangs geschwundene Bewußtsein des Benetzten ist seitdem zurückgekehrt und zur Zeit hegen die behandelnden Amte alle Hoffnung aus dessen Wiederherstellung. Tie gerichtliche untersnchung dürste das Weitere lehren, obwohl schon jetzt die Vcliniithnng dahin geht, cs handle sich dabei nicht um eine räuberische Absicht, sondern um persönliche Rache. Herr Raut, schon vor 1870 und seitdem u»a»s- aeietzt Bürgermeister von Gravclotte. wurde vor Jahren durch Ver leihung eines prcnßischen Ordens ansgezciclniet. Koloniales. Ta d>c Vcihällnisie auk Samoa sehr ver- woriene sind, io wird in der Handrlszettichrist „Export" als einzi ger Ausweg ans diesen unhalibaren Zuständen die endgiliige Thet- lung des Besitzstandes unter die drei hmipiiächlich betheiligten Mächte gefordert, derart, daß Deutschland die Insel Ilpolu, Eng land Snvaii, und Amerika die Jniel Tukuila reklamirt, was auch "en entsprechen würde. , . auch die Inter- essen der deutsche» Unternehmer, welche ihre Mittel in Samoa ver anlagt haben, berücksichtige» müssen und zu vermeiden suchen, daß durch Ausrechkerhallung des derzeitigen Zustandes die deutschen Plantagenbesitzer, Kaiiflenle und Rheder nunirt werden. Leider liege» lhatiächlich die Verhältnisse so. daß, wenn nicht andere Zu stände geichaffen werden, große Partialverlnste und sitr einige Finnen Totalverlnste die Folge sein werden, AuS politischen wir wirth- ichaitlichm Gründe» erscheint daher die Theilnng des politischen Besitzstandes der in Samoa betheiligten Staaten ein Gebot der Nvtbwmdigkeit". Oesterreich. Po» den österreichischen Landtagen haben drei bis jetzt wkitcigclagt: der oberösieireichffche, der tiroler »nd der aa- lizi'che. Das Hervorragendste aus dem Gebiete der nationale» Ty rannei hak nächst dem böhmffchm der yalizische Landtag geleistet. So winde z B die Landesiubvmtion sur den polnischen Bolksauf- kläinngsvercin um ein Fiin'tel erhöht, ei» Antrag aber, dem rnthe- niicben Vereine gleicher Richtung, welcher bisher gar keine Unter stützung ans Landesmitteln erhält, eine beichcidene Summe ziizu> wenden, konnte nicht einmal zur Abstimmung gebracht iverden. weil er nicht hinreichend untestltttzt wurde. I» der Volksichulsrage wurden die Rnlhenen mit einigen Scheinzuacständnissen abgespcist, welche ihren Vertreter Romancznk zu folgenden Bemerkungen ver- anlaßteu: „Es mögen einige von Euch jubeln, daß Ihr diesen par lamentarischen Feldzug gewonnen habt. Der Jubel ist verfrüht, denn wir werde» vor das Land, vor das Reich, vor andere slavische Völker treten und sagen: „Seht, wir haben Alles getha», uni die Anbahnung eines einträchiigcren Zusammenlebens mit den Polen ru ermöglichen, aber alle unierc Bemühungen scheiterten durch deren Unduldsamkeit und Herrschsucht". Bezüglich der Mittelschulen wurde den Ruthcnen gar kein Zugeständniß gemacht. Herr Ganlich von Frankenthurn, der jugendliche Unterrichts- ministcr von Ocsiern ich, rntpnvpt sich bereits iin strahlendste» Lichte als ein Feind des Teuiichlhnins. Et» Erlaß dieicS sinnoien Unter richlSminislcrs verffigl, daß das Werk „die großen Schlachltage ans dem Nalionalkainpie Dcntichlands gegen Frankreich im Jahre 1870" «Lpanicriche Sammlung) aus allen SchüutrbjVliotheke» in „unauf fälliger Weise" nnsziiicheiden sei. Dir inreiBsanten Nationen und Natiönchen Oesterreichs werden diesem Erkklß natürlich zujubel». Der Ladvwiher 'Arbeiterstreik bei Dur ist nach dreitägiger Tauer wieder bkigelegt »nd hat die 142 Mann starke Belegichast des „Austlia-Schachtcs" die Arbeit wieder ausgenommen. Die l Wcrksvcovaltnng Halle unter Benlkung auf die Arbeits-Ordnung nngekündigt, daß sie Lirieiiigen. welche durch mehr als drei Tage von der Arbrit >rrn dlievrn, als entlaffen betrachte der lokalen Bcrtheilung der materiellen Interesse „Schließlich wird man . ichrcibl das HandelSvlc raficSfitschjcht«. Deutscfies'Rettli. Die Reichstagßkommission sürden Nord- oitieekanal verhandelte über den Kostenanschlag. Betreffs des tür Foctistkationcn vorgesehenen Postens von einer Million wurde von dem Vertreter der Militärverwaltung, Major von Düring, bemerkt, daß die Sicherung der Etbmündung i» der Hauptsache der Marine »be lassen werden mliste. doch solle an der Kanalmündung ein itaikes. gut armirleS Werk errichtet werden, um etwa gelandeten Truppen Widerstand leisten zu können. Zwiiche» beiden Knnal- mündungen solle der Schutz nur durch mobile Truppen brlcbafst werden, wozn einige Kanaltrairkte nolbweiidia seien. Tievoroeleate kriest eina zten Naä ichiss „Änrora'' (Kapitän Jvancich) mit 1100 Tonnen ans Capetown ist da» Nach in österreichische bei Sauet Helena vor 21 Tagen total verbrannt Das aus der Fahrt von Java »ach England begriffene Schiffihatt« eine Zucker- ladiing im Werth« ban M.000 fl., wovon 76,000 fl. versichert sind. Das Schicksal der Bemnnniiiia ist unbekannt Ungarn. Minister Gras Szechenyi beantwortete die be kannte.Handkuß-Jntelpellativn im Abgevidiieteiihause ganz ander- als er dies beabsichtigt hatte. ES schein», daß die Skizze der Ant wort im Schooße der Partei nicht gebilligt wurde Es wurde später vereinbart, der ' daß er die LandeSau-slc ist wahr, und ich bitte meine Antwort zur Krnntniß zu nehmen So »st eS tdatlüchlich geschehen und diese 8»rm machte im ganze» yvone ver Paoei »icyi gcviuigi wurve vis wurve ipaler >er Minister hätte die ausgestellte Finge, ob e-wahr sei. Hand des Kronprinzen beim teirrlicken Schluh der ellung geküßt, eiiisach zu beantworten: „Ja wohl, es egiernng« rintster* i llppischen »Ken* ves »«lerften Li ,u niü' . üffe». und blieb scheu. ck«l »O. TiMU»r Mg ck, so M die Gegenbemerkungen de» nnKth^el »nrden. Nicht nur die gelammte r« -«ch aue gebildeten Elenirnte aus der bei dieser Erklärung be bau» nach rinigeii reck,t Olav die Fragestellung «il der Lause vortresflichen Interpellanten gar l ' ierung-partei, ivn _ setzten Seite bS Da ftkrmisch« vriial >erk»«ge« de* Interpellanten ^ . sideule« «rsolgte, tzrttngte selbst rin großer » dem Ausgange zu, offenbar um nicht mitstiminen rr Olay hielt mit einige» wenigen Getreuen Stand i. wahrend die aesainmte liberale Partei und die ge- te Ovpvsilion sich wie E>« Mann dakür erhoben, daß die Ant wort des Minister* einfach zur Kenntnis! genommen sei. Ei» beklageiiSiverther Fitll «i'v aus oenr KvmitatSorte EkukicS mitaetheilt. Der griechilch-orientalisch-nimäiiische Plärrer hielt seine Gattin seit Oktober 1885 im Keller eingesperrt, wo sich die Be dauernSwerthe von rohem Mai-, Fisolen und Erdäpfeln, die im Keller henimlagen. nährte. In Folg« anonymer Anzeigen veran laßle das Bezirksgericht eine Hausdurchsuchung beim Pfarrer. Der i» den Keller eindringrnden Gerichiskomnmsw» bot sich em schreck licher Anblick dar: man fand aul verkunktem Strobe ein säininerlich aussehendeS. Iveibliches Geschöpf, die Frau deS Pfarrer-, total her- abgekoninien, liege». Der tyrnnnilcbe Pfarrer, der außerdem noch beschuldigt wird, sein neugeborenes Kind lebendig im Garten ver scharrt zu haben, wurde in Hast genommen z die Angelegenheit wurde dem Weißkirchcuer Gerichtshöfe übergeben. Die bedaiiems- werthe PsarrerSsran wurde zur Pflege in S Weißkircheuer Spital überführt. Die Direktion der Südbahn theilt mit, daß am Sonntag Morgen i« Großkanicza ein Zusammenstoß dreier Bahnzlig« «folgt sei. indem der Pragerhofer Postzua mit dem Güterziig zusammenstieß und der von Fiume konimendr Eilzug zwischen beide Züge hinciu- suhr. Eine Frau ist getödtet. eine Frau und ein Zuarevisor leicht verletzt. Auch der Direktor der Fiumer Schisfsgesellschast „Adria", Knrauda, ist erheblich verletzt. Frankreich. Die »ioilarchistischen Blätter schwelgen in den Möwen und Raubmorden der vorigen Woche, die sie natürlich als eine Folge der durch die Republik incnigllrirteil Sittenvemnldcrung aiiSgrbe». Ei» Boulevardblatt, welches sich gern als Lcibblatt der Orleans auiivielt, bringt folgend« erbauliche Berbrrcherbilanz der vorigen Woche: In Paris, Ermordiliig der Frau Laplaiane, Wirtbin in der Rue Bcaubourgz Ermordung des Eure-Praiellen Barröme auf der Eisenbahn. Ermordung der Marie Agnetan in der Rue Cauinartin. Mordversuche in der Ru« de Poteau Nr. 103, wo ein gewisser Bojuetan Frau und Schwiegermutter mit Stock hieben schwer verwundete In wei Mcsserstößen leine Tante erdrosselt worden. Bei Braune wnrde der Winzer dem Wege nach Dijon erschossen. In Havre erdrosse laut seine Geliebte, die «Belle Nantaffe". In Bim Clichy ersticht Viktor Arynthe mit zwei 'Mcfferfwtzen ieinr Tante und bringt sich dann selbst mittelst iLchweieliäure uni'S Leben. — In den Departements: In Bich sur Mont (Somme) tödtel Jaaues Fra,v)oiS mit einer Sense die Witiwe Piedoea und deren Tochter. In Horgny (Somme) ist der 58>ührige Arbeiter Bassrt erschlagen. In Eusey (Haule-Marne) wurde ein Korbmacher von seinem Gehilfen erstochen. I» Harne- rans l^Ain) ist die Wittrve Ferrand in ihrer Wohnung von Deboste Beaunc wurde der Winzer Lamothe aus elte Herr Lap- lenruve-sur-Lot «re Messerstiche, e. In der Nähe Nardin von einem ndividuiim niedergeworfen und erhielt mehrere Messerstiche in den ops. Im Gaiizen neun Morde und 5 Mordversuche in 6 Tagen. — Zu diesen hier registrirten Morden der letzten Tage kommen zwei neue Blutthaten. Ein Zuhälter wurde von seiner Konkubine, einer öffentlichen Dime, mit einem Messerstich infolge eines Streites in einer Weinkneipr getödtet. In dem zu dem Pariser Polizribezick gehörenden Bitry sur Seine fand man eine ,;rau Petit in ihrer Wohnung todl aus. Der Leichnam war mit Matratzen und Decken bedeckt; um den Mund war fest ein Foulard geschlungen. ES scheint nicht, daß Raub das Motiv dieses Mordes ist. da man alle Wcrihiachen vorgesunden hat. — In letzter Zeit mehren sich i» Frankreich die Mille von Soldatenmißhandlungen i» bedenklicher Weise. Olsiziere Huben sich gegen Soldaten wiederholt die größte Brutalität zu Schulden kommen lasse». Zwei Soldaten starben, weil sie ohne Rücksicht aus schwere Krankheit in Arrest gesteckt wurden. Pari s. I» der Erbauung eines Nord- und Osiieekanals. durch de» eine Verbindung der Häsen von Wismar, Lübeck, Stettin. Danzig und Königsberg erreicht wurde, erblicken die Fran zosen eine schwere Kriegsaiidrohung Seiten Deutschland, denn welchen andere» Zweck könnte ein so kostspieliges Unternehmen wohl haben als de», im Falle eines Krieges nm Frankreich die deutschen Truppen schnell a» die Weslgrcnze zu schasse» und den sranzösischcn Torpedos den Eintritt in die drulschcn Geivässer zu verweigern. Gegen solche „Hinterlist", schreibt die „France", muß ina» gewappnet fein. Sie schlägt ähnliche Arbeiten auch in Frank reich auszuslihren vor und will womöglich auch Belgien und Holland „deren politische Existenz durch die »cueUnternehinnna des Herr» v. Bismarck aus Null herabgedrückt werde m>d die also Leiocns- aknossen sind", dazu bewege», durch ihre Länder eine Wasserstraße iiir Kriegsschiffe z» bauen, die aber von den Deutschen unter keinen Umständen benutzt werden dürste. Dabei weist da» Blatt aui daS getrübte Verhältniß zwilchen Belgien. Holland und Deutschland hur ; der deutsche KausmauuSstaat am Kongo knülle durchaus nicht die ihn gestellten Erwartungen. - Aus Madrid wissen stauzüsiickc Blätter zu berichten, daß trotz der schivebendcn Ausgleich-Verhand lungen mit Deutschland, Spanien seine Arm« und FioUt triegs- tüchtig macht; e* «ollen mehrere Panzerschiffe schleunigst bergesiellr werden und ist der Ankauf von 15,000 Torpedo- zum Schutz der 'panischen Küsten anaevidnct. — Man beimruhigl sich in Pari-nicht wenig über die Verhandlungen des deutschen Generalkonsuls in Tanger mit dem Sultan von Marokko, der im Name» Deutschlauds verlangt, Kohlcnstatione» ür verschiedenen Häsen für die deutsche Flotte errichte» zu dürfe», vornelnnlich aus de» unbewohnten Küsten a» der Grenze Algiers. — Paul Dcroulede, der Führer der Patrio- tenliga, hat sich im „Matiu" über seine Kandidatur als Depntirter dahin geäußert, daß er, obgleich Republikaner, doch aus keiner re- :ia»ng zu betrachten sei, tim aber nicht nur mit für daS Vaterland als eine Ermedria wollte cs aus Elsaß-Lothringen verzichten. den Waffe» in der Hand dieses Ziel anzilstrehen. hat die Liga eine ökonviniiche Sektion gebildet, um den srcmzösilchen Handel und die französische Arbeit gegen deutsche Enffuhr »u Ichutzeil. Er sei nicht der Kandidat der Revanche, wie man gewöhnlich annchme. sondern der Kandidat der Verthridigung der Interessen de-Vaterlandes und werde er auch in der Kammer dafür eintreten, um den Erbfeind aus allen Gebieten zu schlagen. — Der „Figaro" verössenllicht die Briese eines Offiziers aus Haiphong, welche ein besondere- Lickt auf die Vorgänge in Tonking werfen. „Die Pferde sterben massenkast in Tvnking, da- ein ganz unbewohnbare-Land ist: Hammel leben nur zivei Tage. In den Lazarrthen befinden sich allein über 4000 Kraukelohne vicjenigsii, welche sich selbst pflegen; auch herrscht die Cholera in Hanoi und seit langer Zeit ist Reis die einzige Nah rung der französischen Soldaten. Die Bevölkerung ist lehr arm und für den Flächeninhalt lehr zahlreich; sie lebt aber fast von nichts und hat es auch nicht nöthig, »ach Geldschätze» zu streben, denn die im Umlauf besindlichen Münzen sind Sapeken. von denen 33 erst einen SouS nuSniachen. Ein Annamit frühstückt oft für 4 Saveken I Was die Temperatur anlangt, so ist sie unerträglich: der Sommer ist für die sranzösischcn Truppen eine wahre Marter »nd die darauffolgende Regenzeit erst recht eine Qual. — EincS der sympathischsten Mitglieder der europäischen Kolonie in Smyrna. Herr Charnand, ist von Räubern «ntsnhrt worden, die ihn in den Gebirgsschluchten versteckt halten und ein Lösegeld von 300.000 Franke» verlangen. Madame Charnand. welche sich in weit vorae- ichrittenen gesegnete» Umständen befand, ist au- Schrecken darüber krank geworden und gestorben. Dieter Fall steht um Smyrna herum nicht vereinzelt da; die Ränberchanden werden immer unver schämter. auch ist die türkische Regierung vollkommen unfähig, di» Situation zn vrrbessem. Doch nicht nur in Kleinasien, auch auf Korsika benschen solche Zustände. Der Bandit Cbavarini hat den Polizeiossizier Matteo durch zwei Revolverschüsse ans offener Straße getödtet: auch der Ouartiermeister und zwei Gendarmen sind her einem RekognoSzirimasrstt von Aiaccio nach Levie von vier Ränbern angegriffen und »mgelnackit worden. Spanten. AnS Madrid kommt die Meldung, daß di« Regie rung der Reuentin keine earlislilck>e Erhebung, weder im alten großen Raiilstyl noch als Putich-Sprühseuer erwartet. Deshalb werden »ach den baskilchrn Provinzen, wo der Carli-mu* seine Hrimath hat, nur 30.000 Mann, also um lO,0>0 iveniger als ansaiig» be absichtigt, entsendet werden. Don Earlos wird bekanntlich den Winter i» Venedig zubrinaen «nd sein Sohn Don Jaime ist i«
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