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Dresdner Nachrichten : 08.05.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-05-08
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186705082
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18670508
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18670508
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1867
- Monat1867-05
- Tag1867-05-08
- Monat1867-05
- Jahr1867
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.05.1867
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h'sche Weinstube auf der Mon'tzflraße in Pacht halte. Ruße» ' Avdenbacher und Frldschtößchrn-B»« wird man daselbst auch der fflichrn Speisen verschiedene Weine au« Gerlacha Handlung halten. Herr Lietz wird Alles ausbieten, dem bekannten, in schöner Lage und in der Omnibuslinie gelegenen Etablissement einen neun» Aufschwung zu geben. — Bei de» hiesigen Sparkasse betrugen im April bei der Expedition in Altstadt die Einzahlungen 40,819, die Rückzah lungen 54,208 Thlr.; bei der in Reustadt die Einzahlungen 15,«42, die Rückzahlungen 2 0,6-6 Thlr. Es haben sonach die Rückzahlungen die Enmahmen um 18,372 Thlr überstiegen. Rehnlich ivar das Veihältniß beim Leihhaus, wo 80,80? Thlr. auf ? 0 0 deponirte Pfänder ausgeliehen und 27, >35 Thlr. auf 63! 3 eingelösle Pfänder zurückbezahlt wurden. — Auf der alten Etbbrücke erkrankte vorgestern eine Dame so plötzlich, daß sie umfiel und in dessen Folge eine Droschke requirirt werden muhte, in der sie in ihre Wohnung gefahren wurde — — Vorgestern lief ein Kind von etwa 6 Jahren über die Falkenftrahe, siel und wurde von einen» Pferde eines leeren Kohlenwagens in dir linke Seite geschlagen. Ein dazu kom mender Arzt fand jedoch keine erhebliche Verlegung. — Bei Uebigau ist gestern Mittag ein unbekannter männ licher Leichnam angeschwonnnen. — Die Leiche des vor einiger Zeit von Leipzig verschwun denen General-Agenten der Frankfurter Versicherungsgesellschaft „Providentia", Kaufmann O. Jahn, ist um 2. Mai in Lieben bei Prag in der Moldau aufgesunden worden. — In Döbeln erhängte sich vor Kurzem ein 22jähriger Reiter des l. Reiterregiments. Auf gleiche Weise »»achten in Escheseld bei Frohburg ein 7l Jahre alter Auszügler und in Mügeln ein r'Ojähriger Schuhmachergeselle ihrem Leben ein Ende. Der Letztere war völlig verwaist und geistig beschränkt. — Im Teiche zu Anger fand man am 23. April den Leichnam eines neugeborenen Kindes auf. — In Rochlitz fiel am 24. April «in dreijähriges Mädchen in den Mühlgraben und ertrank. — In der Nähe von Borna fand man am 26. April im Wyhra- Kusse den Leichnam eines im 49. Lebensjahre stehenden Fleischer Meisters aus der Gegend van Eibensiock. Den angestellten Er örterungen zufolge Hai der Mann den Tod freiwillig gesucht. — In der Elster bei Kleinzschocher wurde vor einigen Tagen der Leichnam eines unbekannten Mannes aufgefunden. — In einer hiesigen größeren Restauration ist vor meh reren Tagen eine in einer oberen Etage gelegene und den» dor tigen Bierausgeber zur Benutzung überwiesene Bodenkammer von unbekannten Dieben ausgeräumt worden. Dieselben haben jedenfalls dort Geld gesucht und da sie solches nicht vorgesun den, sich mit Betten und der Garderobe deS Bestohlenen begnügt. — — Jin Dresdner Regierungsbezirke sind in» vorigen Jahre 200 Selbstmorde ,.5- weibliche' angezeigt worden. Davon kom men auf Dresden allein 42. — — Beim Schleußenbau auf dein Bautznerplatz ist vor gestern während des Herunterlassens von Grundstücken »n die Baugrube durch einen unregelmäßigen Gang der Maschine ein daselbst beschäftigter Arbeiter in die Grube hinunter geworfen und dadurch so erheblich verletzt worden, daß sich seine Unter bringung in die Diakonissenansralt nöthig geinacht hat. — Auf der Casernenstraße wurde vorgestern Abend nach zehn Uhr ein Handarbeiter in bewußtlosen» Zustande aufgcfunden, und da er augenscheinlich schwer erkrankt »var, in das Krankenhaus ge bracht. — — Gestern Morgen fand auf der Vogelwiese an der Blasc- nüHerstraße eine militärische Feierlichkeit statt, nämlich die Ver eidigung der Recruten, incl. der einjährigen Freiwilligen. Schon vor 9 Uhr marschirte unter klingendem Spiel und mit der Fahne «ine Compagnie der Leibbrigade, des jetzigen Grenadierregiments Rr. 10 l durch die große Ziegelgasse nach der Vogelwiese hin aus. Die zu vereidende»» Truppen, etwa 1200 Mann, waren ohne Gewehr erschienen. Die ganzen Mannschaften stellten sich im Viereck auf. Die Offiziere waren theilS noch in der alten, theils in der neuen norddeutschen Uniform in Parade erschienen, selbst der Regiments Cominandeur, Oberst v. Montlm trug die Neue Uniform mit Helm und schwarzem Roßschweif. Der A»cvi- teur verlas in Mitte des O.uar»'ü die Kriegsarükel mit lauter Stimme, der Front der einjährigen Freiwilligen zugewendct. Nachdem dies geschehen, wurde die Eidesformel verlesen und die Mannschaft befragt, ob sie Alles verstanden, was mit einen» «eithin schallenden „Ja" beantwortet wurde. Hierauf erhöbe»» die zu Vereidenden die rechte Hand und sagten die einzelnen Worte der kurzen Formel, welche der Auditeur in Intervallen verlas, langsam und deutlich in der Gesammtmasse nach. Die Formel, in welcher die Verpflichtung auf Se. Majestät den König von Sachsen und den obersten Bundesfeldherrn zur Zeit den König von Preußen) enthalten war, begann mit den Worten: „Ich schwöre zu Gott dem» Allmächtigen und Allwis senden, daß ich" rc. und schloß mit: „So wahr mir Gott helfe und sein heiligcs Wort, durch Jesum Christum, unfern Erlöser. Amen! Jnfoferiz weicht diese militärische Eidesformel in Bezug auf ihren Schluß von der des Cwilgesetzbuchs ab, als es in der letzteren heißt: „durch Jesum Christum unfern Herrn!" Oberst v. Montdo bestieg demnächst sein Pferd und ritt in daS Quarre, eine kurze, kräftige Ansprache an die Vereideten hal tend, in welcher er besonders die Tapferkeit und die gute Hal tung der älteren Mannschaft hervorhob, die sie namentlich im letzten Kriege so reich bewährt. Er forderte sie auf, diesen nach zuahmen und schloß mit den Worten: „Und wenn Ihr in die sem Sinne denkt und handelt, dann werdet Ihr uns stets ehrcn- werthe Kameraden sein. Adieu!" Dies „Adieu" erwiedertcn die jungen Mannschaften. Die Compagnie präsentirte unter den Klängen des alten Parademarsches daS Gewehr — die Fahne senkte sich, die Offiziere salutirten und damit war die Feier zu Ende. — Oeffentliche Gerichtssitzung am 7. Mai. Wegen Landfriedensbruch ist der Cigarrenarbeiter Carl Tra»'-- gott Einwrt aus Serkowitz zur Hauptverhandlung verwiesen «-reden. Angeklagter ist 20 Jahre aO und bi« jetzt unbescholten. L.« 14. Januar d I. fand auf dem Tanz aale zum gebirg,'- schon Garten Tanzmusik patt; unter den Anwe^.^n» befand sich auch Eimert mit nuhreren College». Abends l - Uhr fand ein Exceß statt, die Ursache soll ein Frauenzimmer gewesen sein, deren Begleiter einen ebenfalls anwesenden preußischen Dragoner- untervssizier mit etwas höhnischer Miene angesehen hat. Es kam zu einem Wortwechsel, und der preußische Unteroffizier sol gesagt haben: wenn Sie noch so eine Miene machen, so haue ich Sie zu Boden. Diese Worte zündeten und als nun der Soldat den Säbel zog, drängten die Civilisten sich an ihn, schlossen einen Kreis, entwassneten ihn und drängten ihn in eine Nebenslube. Der Angellagte soll nun dabei das große Wort geführt haben, er soll die Nebligen angefeuert haben, den Unter offizier aus den Saal zu weifen. Eiinert stellt dies in Nicht wissen, obwohl er die Möglichkeit, daß er diese Worte gesagt hat, zugiebt, er sei etwas anget»unken gewesen. Dabei sei er gewesen, wenn er auch nicht geschlagen unV geschuppt habe. Schließlich erfolgte durch den anwesenden Genüdarmen seine Anetur, wo er sich einen falschen Namen beilegte. Die anwe senden Zeugen recognosciren Ennert als Anstifter und Wort führer beim Exzeß. Die Anklage vertritt Herr Staatsanwalt Roßteuscher und die Vertheidigung Herr Adv. Fränzel. Eimert wurde zu 5 Wochen Gefängnis; vcrurtheilt. — Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten Mittwoch den 8. Mai d. I., Nachmittags 5 Uhr. Tagesord nung: .41 Vortrag aus der Registrande. » Anträge «) des Stavtv. Greif, die Gewährung eines Geldbeitrags an den evan gelischen Jünglings Verein betr.; t>) des Stadlv. Steyer, die bessere Ueberivachung und Beschützung der Trottoirs in den ent legeneren Straßen betr; ei des Stadtv. I>r. Schaffrath und Genossen, die Einreichung einer Petition an die Ständeversamm lung u»i möglichste Gleichheit der Erhöhung der Grundsteuer und der Gewerbe- und Personalsteuer betr. 6i Vortrag deS Directoriums über das von Herrn Rathöarchivar Heinze ange- fcrtigte, die Plenarsitzungen der Eommunrepräsentanten und Stadtverordneten betr Jnhaltsoerzeichniß. »') Vorträge der Pctitionsdeputation. Ii) Vorträge der Verfaffungsdeputalion über 1 ein Communicat des Stadtraths, die Stationirung sämmllicher Leinwandhäiidter auch während der Neustädter Jo hannis Jahrmärtte aus dem Ailtonsptatze betr.; 2) ein dergl., den Bebauungsplan des Moscinskyfchen PalaiögrundstückS betr. b Vorträge der Finanzdepulation über I - ein Cüinniunicat des Stadlralhs, die Verpachtung der eommunlichen Elbwicsen für ein Pachtgeld von llO Thlr. betr.; 2 ein Postulat von 05 Thlrn. zu Einrichtung eines Conferenzzimmers in der vierten Bezirksschule; 3) ein stadträthlicheS Communicat, die Erhöhung des Gehalts des Direetors der Kinderbesserungs - Anstatt betr.; Z verschiedene Nechnungsangetegenheiten betr. — Tagesordnung der 46. öffentlichen Sitzung der Zweiten Kammer, Mittwoch, den 8. Via» Vormittags lO Uhr Vortrag des Berichts übc-r die Sitzung vom 7. Mai d. I. — Hauptgewinne 5. Elaffe 7l. königl. sächs. Landes- Lotterie. Ziehung am 7. Mai. 10,0» 0 Thlr. Rr. .5969. LOOO Tdlr. Rr. 14807. 1000 Thlr. Nr. Ml.-. IIOIO 24829 31 RN 39390 52908 55551 56860 67643 75073. 400 Thlr. Rr. 1289 2528 7105 7283 I437I 23156 23600 25997 29152 M443 36900 40650 41153 452,71 48329 52043 5MX» 58213 »76701 67457 797-52 72322 71786 7">93, 200 Thlr. Rr. 1799 2513 8120 9537 10498 13028 198,0 20613 22240 27:is7 30413 33047 35238 37922 38076 43581 14120 47755 53070 54024 5.'>072 50316 57,715 58075 01990 ,71354 61612 65109 06053 09359 70372 71317 72730 72779 74359 759-6. 100 Thlr Rr. 172 549 1212 3277 3-577 4325 4!>03 5514 0469 6653 ,7807t 7113 7241 8247 8493 8968 9,78 9103 9-97 10190 10928 11498 >1041 IN 58 II863 12221 I24I5 12509 I255I 12715 15409 15,711 I6I78 16731 165 6 10711 10914 17297 17753 19933 21514 21874 21 — 2.3114 24160 24614 253.55 25070 26491 27921 292.73 29960 327-5 3-1573 3,7651 37.'7-2 37692 39210 40272 41226 1187? Eix; 447 .- 45954 4,708.8 47837 47933 48871 50262 5042 k 5< 819 51 710 51518 51950 52039 52719 52-537 53054 54550 54091 54878 55991 59880 0»»I40 00100 00284 03017 ,73778 01705 ,753,78 05729 ,758,51 65957 ,70310 0,7975 6-»768 70175 70841 70860 72812 717,70 77/917 7-520 79149 791,72 79261 79165 7M70. TageSgeschichte. Berlin, 7. Mai. Heute also tritt in London die Con- ferenz zusammen, in deren Hände das Schicksal Europas für die nächste Zeit gelegt ist, aus deren Munde das Wort „Krieg" oder „Frieden" kommen soll. Möge ihre Thätigkeit eine geseg nete sein. Wir wiegen uns heute mehr denn je in der Hoff nung, daß die Eonferenz einen befriedigenden Ausweg aus den von Frankreich so leichtsinnig herauf beschworenen Wirren fin den und Garantien für eine wirkliche Befestigung des europäi schen Friedens ausstellen wird, und werden in dieser Hoffnung auch nicht erschüttert durch das heute gerade wieder lauter er schallend« Getöse der Kriegsrüstungen in Frankreich, das wir für eitel Humbug halten. — Ueber die Grundlagen der Be rathungen der Conserenz zu der in der letzten Stunde auch noch Belgien und Italien eingeladen sind, verlautet noch nichts Ge wisses, obgleich übereinstimmend berichtet wird, daß Oesterreich ein artikelweise formulirtes Programin vorgelegt hat, daS von Preußen sowohl wie von Frankreich angenommen ist; worin dasselbe besteht, wird jedoch nirgends gesagt. — Die „Corre- spondenz Havaö" saßt das den Berathungen unterlegte Pro gramm in folgende vier Punkte zusammen, die allerdings viel Anspruch auf Authenticität zu haben scheinen: I) Die Luxem burger Frage allein wird diücutirt werden. 2) Die Eonferenz wird nicht versuchen, Rechte zu schaffen, sie wird nur bereits bestehende Rechte desiniren. 3) Preußen wird die Diskussion der Frage der Festungen autorisiren im Hinblick auf ihre Zer störung. 4) Es wird nichts bezüglich Luxemburgs gethan wer den ohne die Beistiminung der Bevölkerung. Daß Herr von Savigny als zweiter Bevollmächtigter Preußens nach London geht, wird als unrichtig bezeichnet, vielmehr die Möglichkeit an gedeutet, Graf von Bismarck könne vielleicht selbstthätig eingrei- fen. (Pbl.) Weimar, 7. Mai. Der Landtagsausschuß beantragt ein stimmig die Annahme der Verfassung des norddeutschen Bundes, i Der Landtagspräsivent Fries und Genoffen beantragen die Garantirung der Grundrecht durch die Bundesverfassung und Diätcnbewilligung aus der Bundeskaffe. ^Dr. I.) Pesth, 4. Mat. De* Kaffee uni die Kaiserin definitiv am 8. Mai hierher. Es hat sich ein Damen-Coinite gebildet, welches alle Frauen des Landes auffordert, die ganz« Streck« von der Landesgrenze bi« Pesth bei der Kaiserfahrt «m Blumenguirlanden zu schmücken. Da« Krönungsbanderium wird der Kaiserin am Krönungstage ein prachtvolles Fahnenband über reichen. Das neu erschienene Journal „Der Spiegel" meldet aus sicherster Quelle, daß Pferde - Einkäufe für Frankreich nach immer fortgesetzt werden. Paris, 5. Mai. Der „Constitutionnel" bringt folgend« Ankündigung: „Paris wird sehr brillant werden, und zwar nicht bloü durch den großen Zufluß von Fremden, die zum Besuche der Ausstellung in diesem Jahre hierher kommen wer den, sondern auch vorzugsweise durch dm Besuch der Mehrzahl der geklönten Häupter Europas. ES befinden sich augenblicklich in Paris der König von Griechenland und Prinz Oscar von Schweden. Binnen einigen Tagen erwartet man den König und die Königin der Belgier, die Königin von Portugal, den Prinzen von Wales, den Kronprinzen und die Kronprinzessin von Preußen. Man kündigt gleichfalls als nächstens bevor stehend die Ankunft des Kaisers von Rußland mit zweim sei ner Söhne, die des Kaisers und der Kaiserin von Oesterreich, und sogar die des Königs von Preußen an. Auch der König und die Königin von Spanim werden Paris besuchen, sowie der Vicekönig von Aegypten. Seit 50 Jahren wird Pari- nicht i»erhalb seiner Mauern eine solche Versammlung von Herrschern gesehen haben." Der „Etendard" meldet gleichfalls die Ankunst des Kaisers von Rußland und des Königs von Preußen mit dem Zusatze: diese Nachricht sei jetzt „authentisch bestätigt". — Man versichert, schreibt der „Etendard", daß de* kaiserliche Prinz, dessen Gesundheit in unausgesetzter Besserung ist, den Anfang der schönen Jahreszeit in <st. Cloud zu? bringen soll. Paris, 6. Mai. Wie in finanziellen Kreisen versichert wird, werden Rothschild und der „Credit foncier" der italieni schen Regierung 300 Millionen Francs auf die Kirchengüte* vorstreckm. (Dr. I.) London, 7. Mai. Die Eröffnung der Eonferenz wird heute Nachmittag 3 Uhr stattsinden. Die zweite Sitzung der selben findet wahrscheinlich Sonnabend statt. Jtalim ist an geblich unvertrcten. Englands zweiter Vertreter bei der Con- fercnz wird vermuthlich der Lord Siegelbewahrer Graf MalmeS- bury sein. — Die Regierung ist zu weiterem Eoncessionen in der Refonnfrage bereit. (Tr. I.) * Der interessante Versuch, einem entstellten Leichnam sem natürliches Aussehen wieder zu verschaffen, um ihn vor Gericht recognosciren zu lassen, wird in einem medicinischen Blatt« folgendermaßen beschrieben: In einem berüchtigten Hause m London war ein junges Mädchen ermordet worden. Der Ver dacht fiel auf einen Mann, welcher mit dem Mädchen gelebt hatte, und zwar umsomehr, als er nach der Ermordung des Mädchens spurlos verschwunden war. Einige Wochen später wurde der Leichnam eines Mannes aus der Themse gezogen, welcher wegen der bereits vorgeschrittenen Verwesung ganz un kenntlich geworden war. Das Gesicht des Leichnams war schwarz, wie das eines Negers, die Lippen erschienen morm aufgetrieben, so daß die Nase kaum sichtbar war, die Wangen und Augen lider zeigten eine bedeutende Anschwellung. Es handelte sich nun darum, dm Leichnam wieder kenntlich zu machen. Uris Richards»,» versuchte dies auf folgende Weise: Der Leichnam wurde in einer Wanne mit Wasser begossen, in dem 20 Pfund Kochsalz gelöst war; hierauf wurde noch eine Kanne Salzsäure zugesetzt. In dieser Flüssigkeit verblieb der Leichnam zwei Stun den lang; durch Excnnose wurde die Austreibung des Gesichts bedeutend reducirt. Um nun dem schwarzem Gesichte die weihe Farbe wieder zu geben, wurde dasselbe mit Chlorwasser und Chlordämpfen behandelt. Nach kurzer Zeit war daS Gesicht graugelb und die Gesichtszüge waren deutlich zu erkennen. Es war ein junger, etwa 21 jähriger Mann mit leichtem Anflug von Bart. Die Zeugen, denen man den wieder kenntlich ge wordenen Leichnam vorzeigte, erklärten indessen vor Gericht mit Bestimmtheit, daß cs der Leichnam deü ihnen noch deutlich er innerlichen, des Mordes verdächtigen Mannes nicht wäre. * Die Krankheit des Papstes. In Rom war vor Kurzem an dem Sockel einer Statue des Papstes nachstehender Dialog angehestet: Frage: WaS fehlt ihm? Antwort: Humor» (eine Geschwulst). Fr.: Was erzeugt sie? Antw.: Streiche das I: Omar« (Feuchtigkeit). Fr.: Was ist die Folge davon? Antw.: Streiche das O. öko?« (er stirbt). Fr.: Wann geschieht das? Antw.: Streiche das !N: Oie (in einigen Stunden). Fr.: Und wer kommt an seine Stelle? Antw.: Streiche daS 0: Kö (der König). Fr.: Welcher? Antw.: Streiche das k: 8 Enranuel- * In Wien hat Jemand den Kaiser Napoleon testamen tarisch zu seinem Universalerben eingesetzt. Der Nachlaß beträgt 1400 Fl. * Die Nordamerikanische Armee hat nach einer amtlichen Feststellung während des Krieges gegen die Südstaaten eine» Verlust von 7742 Offizieren und 272,997 Mann gehabt. Rengers Garten - Restauration, Ecke der Ammon- und Bergstraße, empfiehlt Friedersvorfer Porter, ä Flasche 2 Ngr., und RIlltSKStlsebl io u. LUÄtivr dom Lrmss. Für geheime Krankheiten bin ich täglich früh und Nachmittags zu sprechen BreitettraH« Nr I. l>. O. H4«»x,1»l>. (früher Civilarzt in der K. S. Armee). Nbr «. Mknmnnr». Spe.zial"zt skr 0lcschlccht4- und L5n-.it- kmntlmten. Sp-ccliii. 8-10 U. Vor-»., 2—4 U. Am., un» aus 'tte- it46üg: AmiilviiiUavc 29 pari.
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