Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.04.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-04-06
- Sprache
- German
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- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187104067
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- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18710406
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- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18710406
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-04
- Tag1871-04-06
- Monat1871-04
- Jahr1871
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.04.1871
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tilnahae, n Kinde- I !-rn herz. » Frau. . cü ur de« -r- 2v«. »trttus lo« i 16 Thlr. I Sgr., p« z - Septk. matt». - ?onat-M pr. Scpt.. : Fest- - 3uni-JiE Kaiser hatte !g mit Se.- Tag vor Die A-- rd und bei den Ucbn.-I vergl. oben ehnt. Der der (gestern l die Vrr- 223 gegen Reicksver- »ements, in ste Sitzung Nac Mahon e von Vn- : Commune welcher ei es hat mi lcht rechnen 'S, die Bre- Valentin- bombardirt. Hützen. Wir ) der Nacht . Die Ba kulanzen iin -fees und in ute Morgen »egung. h geschlagen, und an an- Seit 5 Uhr >nner gehört. Die Jnsur- uf Nantene, chzeitia eine heravvrang. r mit bestem n Nanterre, 3 Brigaden rgenten und Zurücklassung r Auflösung, bei SevreS, Nnsdarmerie Insurgenten r Tag endete ute Cbarillon. z hielt heute Anwesend Ouadt, Graf nehmen nach brachte Nach- ireußens und Haltung bei- >. Pe ertbmg. Iltenburg, St r«bach, und ding, kede'a H »erg, Deutsche« ite, Holet zu» und grüner Baum a. Ehnnuitz, Stadt Rom. a. Reinadoks, Stadt Riiniirrj >»f, w. Schwan Hotel de Pruste, ritz, Lebe « H - z. Kronprinz deck, Lebe « H Stadt LSlu. pernsänger, uud Pkäuchnr, Hot t. Frankfurt. >rüoer va«» «lz Patmbaum. lbr-Ldt. Hotel »itz, H. de Pruste weißer Schwaa. ld,e Sa«,«. .'«de » Hotel. Erschein ISglich früh 6>/r Uhr. Ltbaeti»» »ad <«Pr»ttto» JoharmiSgastr 4/b. Her-ntw. Redactrur Fr. Hütturr. Sprechstunde d. Rrdattion «cnnittog« von N—12 Ulr «achmlnag» von 1—L Udr. »«nhmr der für die nächst, ftlgrnde Rümmer bestimmten Asterare in den Wochentagen dt- 3 Uhr Rachmiltags. eijiMr MgMIt Anzeiger. Amtsblatt dkS König!. BkMgmchtS und dcS Ruths der Studt Leipzig. Ar-fl-ge 88--. Lbonuemeutoprel« Vierteljährlich 1 Tblr. 7'/, Nar., incl. Bringerlohn l Thlr. 10 Ngr. Zustrale die Spaltzeile 1V« Ngr. Reclameu unter >. -ikbactto«»-lich die Spaltzrile 2 Ngr. Filiale Ltto Klemm, Universitalsstraße 22, Loral-Comptoir Hainstraße 21. Lckamtmachung, die BezahlMg der Jmmvbiliur-Brandcaffenhtikägt best. Den L. April d. I. sind die für den ersten halbjährigen Termin laufenden Jahre- fälligen BrnndverfichrrnngSbettrage nach tz. 48 de- Gesetze- vom 23. August 1862 mit S Pfennigen »nn der Bettrag-einheit zu entrichten und werden die hiesigen Hausbesitzer und deren Stell vertreter hierdurch aufgefordert, ihr« Beitrage von dieser« Tage ab spätestens binnen 14 Lagen bei der Brandcaffengetdcr-Einnahme allhier Rathhaus II. Etage) zu bezahlen, da nach Ablauf dieser Frist die gesetzlichen Maßregeln gegen die Restanten eintreten müssen. Leipzig, den 30. Marz 1871. Der Rath der Stadt Leip^g. I)r. Koch. lothe. Bekanntmachung. Die Herstellung eine- DampfaufzugeS für das neue Krankenhaus soll im Wege der Submission vergeben werden. Diejenigen, welche sich hierbei betheiligen wollen, werden ersucht, die betreffenden Bedingungen rc. im RathSbauamte einzusehen, woselbst auch Anschlagssormulare zu erhalten sind. Die mit Preisangabe versehenen Anschlagsformulare sind zu unterzeichnen und versiegelt mit der Aufschrift „Dampfaufzug" bis zum 19. Mai AbendS 6 Uhr auf dem RathSbauamte niederzulegen. Leipzig, den 6. April. DeS RathS Bandeputation. Diejenigen, welche die ihnen zugegangenen Fragebogen für den Jahresbericht der Handelskammer 186-70 noch nicht ausgefülll haben, werden gebeten dies wenn irgend möglich noch vor Beginn der Ostenneffe zu thun. Leipzig, im März 1871. Dir Handelskammer. JA.: vr. Geusel, S. Finanzieller Wochenbericht. (Schluß.) Die Börse nahm im Ganzen wenig Notiz von den politischen Vorgängen, außer daß sie in ihrem Hauffestreben jsich gemrt fühlte, wozu auch die Ültimoliquibation beitrug, welche einen Uebersiuß an Stücken herausstellte. Stur in Wien wüthete die Hausse in einem Paar Creditmobilieractien fort, namentlich in Unionsactien, welche von den enga- girten Spielern um weitere Procente hinaufgeschnellt wurden, und spater in Lnalo-Actien. Wir haben schon in unserm vorigen Berichte bemerkt, daß eS ganz gleichgültig ist, mit welchen Coursen die Wiener Gvmerkreise ein oder da- andere Mobilier- papier auSflatten, während die Effecten de- großen Markt- im tiefen Schatten stehen und sich keine- Sonnenstrahls der Gunst erfreuen. ES wäre über haupt überflüssige Mühe den Actienwerth von Instituten zu raxiren, die mehr auf die Aus beutung zufälliger Conjuncturen als auf die Er folge logischer Consequenzen angewiesen sind. — Haven wir doch oft genug erlebt, wie dies oder lenes Spieleffect weit Uber die BasiS seines Werth- maßeS getrieben wurde und sich mit inehr oder weniger Glück lange behauptete. In Wien war gleichfalls von Geldknappheit wiederholt die Rede, d. h. von Ueberladung der frechen Speculanten mit Stücken weit über ihre Mittel und ihren Credit. Wenn es der Börse irgend möglich wäre, sie würde zuerst alle irdischen Fesseln von sich streifen, die politischen und andere widerstrebenden Fak toren ignoriren und sich ganz den Entrückungen der Hauste hingeben ; mdctz wo ist d«S Klima zu finden, da- politischen Stürmen unzuaängltch wäre? — Noch immer will da- goldene Zeitalter nicht kommen, wo die Speculanten nicht- zu thun brauchen, alS die goldenen Früchte einzusammeln, welche in unerschöpflicher Fülle von den Hausse- bäumen herunterfallen. Noch immer giebt es schlimme Wetter, die zum Unterstehen zwingen und blühende Hoffnnngskeime unerbittlich au- dem Boden reißen; und doch gleicht die brennende Gier der Speculanten nach Agiotag eaewinn dem Heiß hunger nach Beute jagender Wölfe. Gleichsam, als Hätten sie selbst den Krieg geführt, pochen die Speculanten ungeduldig auf die Belohnung, welche ihnen für die verlorene Heu zu Theil werden soll. Sie vergessen dabei, daß nicht sie eS waren, sondern das große Publicum, welche-, vertrauend den Waffcnerfolgen de- deutschen Heere-. muthig in die Bresche trat, al- der KriegSschreck die Effecten entwerthet hatte. ES kann übrigen- keinem Zweifel unterliegen, daß, sobald eS ver Versailler Regierung gelingt dem Pariser Monstrum ernst zu Leibe zu gehen, ja sobald nur einige Erfolge, seien eS auch nur geringe, gemeldet werden (und diese können zu letzt, fall- sich da» übrige Frankreich ruhig ver hält, mit Hülft der au- der Gefangenschaft zu rückkehrenden Mannschaften und indirecter Unter stützung der Deutschen doch wohl nicht au-bleiben), die Hanffe-Operationen in verstärktem Maßstabe wieder in- Leven treten. — Der Börse vocht da- Herz vor Ungeduld nach diesem Augenblicke. Da- so viel Lärm machende anonyme Circular, welche-, von Hannover ausgehend, Börsen- und Bankerkreise zu einem Geyeimbunde »uffordert, um dem Publicum allerlei Effecten auf den HalS zu laden, für die im gewöhnlichen Wege nur schwer ein Absatz -u erzielen wäre, drückt Etwa- au», waS in der Praxis längst übli Da- w oder ne Emission--Börsen treiben beruht ja zum Theil auf ähnlichem Fundamente. Ob nnn die Reklamen durch die Börsenblätter oder privat auS auf Grund deponiner Raab-Gratzer Actien dem deutschen Publicum angeboten wird (es ist nun wahrlich genug de- grausamen Spiel-), thut'S freilich billig; aber billig und sicher sind zwei Eigenschaften, welche sich vei Börseneffecten ebenso wenig wie bei anderen Handelsgegenständen ein ander decken. Man kann bei den zahllosen Emis sionen, mit welchen daS Publicum unaufhörlich heimgesucht wird, auf den Gedanken gerathen, wie es sich damit verhalten würde, wenn die die Zeich nungen annehmeuden Firmen zugleich auch die Bürgschaft für die Erfüllung der Verpflichtungen gegen die Subscribenten mit zu übernehmen hätten, mevriaer. ttuS scheint, daß der Tummelplatz der EmMnS» Hie Inserate dann sehr veröden Einen argen Skandal bildet die Insolvenzerklä rung der berüchtigten Eutiner Bolksbank zur Ein lösung ihrer in der Form von Banknoten ins Publicum eingeschmuggelten Zehnthalerdeposben- scheine. Die nachträgliche Warnunug der oldcn- burgischen Regierung, welche so wenig umsichtig handelte, daß sie überhaupt die Emission solches, und sogar noch stalulenwidrig ausgestatleten Papier geldes gestattete. mußte allerdings auf daS Schlimmste vorbereiten. Es würde einen bösen Begriff von der dortigen Justiz geben, wenn dieselbe nicht als bald einschritte und den Zustand klarlegte. Es ist zu fürchten, daß die FondS- des Instituts über haupt nicht mehr vorhanden sind. Wahrscheinlich hat der Börsenmoloch auch dies Hab und Gut verschlungen. Unter den Creditanstalten glänzt die Coburger durch den bedeutenden Rückgang ihrer Dividende. Da die Gründe jedenfalls offenbar werden, ehe die Todten auferstehen, so fassen wir uns bis znm Eintreffen weiterer Informationen in Geduld und kaffen indeß die Baisse ihr Werk an dem Course der Actien vollziehen. Coburg und Meiningen, eS ist doch mehr alS blos ein Schritt von der einen Stadt des Heils zur andern. Die Thüringische Bank hat in ihrer General Versammlung, dem Verlangen der Regierung ge mäß, den Paragraph ihrer Statuten, welcher sie verpflichtete V. ihre- ActiencapitalS in inländischen Hypotheken auzulegen, gestrichen und sich dagegen verpflichtet, dieselbe Summe unter den gleichen Bedingungen der Regierung zu Gebot zu stellen. DaS heißt, für das emc Uebcl hat sie ein anderes eingetauscht, daS ein schlimmes Präjudiz einschließt. Die Regierung bat damit indirecl ausgesprochen, daß sie das Institut für kein den Interessen des Landes nothwendiges, sondern bloß für den Vor theil der Interessenten berechnetes halte. Noch ein andere- Bank-Institut hielt seine Generalversammlung ab, daS dem Staate bedeu tende Revenüen abwirft (Theilung der Supcr- dividende, welche diesmal circa 2,900,006 Thaler beträgt, außer der Verzinsung de- Staat-Vorschüsse- von circa 1,897,000 Thlr. mit 3'/, F), dagegen aber auch von ihm in Besitz großer Vortheile gesetzt wird Die Preußische Bank hat gegenwärtig 159 Zweiganstalten. Der Reservefonds schließt mit circa 5»/, Millionen Thaler ob (derselve gehört zur Hälfte den Actionairrn und dem Staate). Die Porto-, Stempel- und Sportelfreiheit, welche da- Institut bisher genoß, fällt jetzt weg. Die Dividenden der Potsdamer und Anhalter Bahn befriedigen jede Erwartung. Die Erfolge der Schienenwege während deS Krieges von 1866 mußten alle Befürchtungen, daß die mililairischen Transporte keinen genügrndrn Nettoüberschuß ge währen würden, im Voran- widerlegen. Die An halter tritt jetzt gleichfalls auS ihrer bisherigen Enthaltsamkeit heraus und sucht durch neue Ver bindungen frische- Blut in die Adern deS Unter geschehen, läuft aus ein und dasselbe hinaus. I nehmen- zu Irrten. UebriaenS bietet die ungünstige Die neue Prämienanleihe, welch« von Amsterdam > Lag« ihre- Leipziger Bahnhöfe- dem Eoncurrenz- streben der projectirten neuen Linie Magdeburg- Leipzig vielfache Unbequemlichkeit. Die Actien der Potsdamer wie der Anhalter sind im Laufe der Woche bedeutend gestiegen. Die neuen Actien der letzteren werden gleichfalls pari an die Actionaire vertheilt und erhalten biS Anfang 1874: 5> Zinsen. Der Rechnungsabschluß der Oberschlesischen Bahn constalirt, daß die Breslau - Posener Linie keinen Ueberschuß ergeben, daß ferner die Posen- Stargarder einen Zuschuß von 50,000 Thlr. und die WilhelmSbahn einen desgleichen von über 51,00c» Thlr. in Anspruch nehmen. Die Neiffe- Brieger brachte dagegen einen Ueberschuß von Uber 21,000 Thlr. lieber den Bau einer Flügelbahn Leobschütz-Jägerndorf znm Anschluß an die Mährisch Schlesiscbe Bahn wird eine außerordentliche General versammlung beschließen. Der Cours der Leipzig-DreSdner Eisenbahn- actien erlitt einen mehrproeenligen Rückgang. Es ist keine Frage, daß die Dividende nicht allen Er wartungen entsprach. In der Generalversammlung der Dux-Bvden- bacher Bahn, deren Eröffnung aus den 1. Juli in Aussicht gestellt ist, wurde die Ueberschreitung deS ursprünglich präliminirten Anlagecapitals um circa */, Million Gulden constalirt. Der Antrag wegen Uebernahme der an die Finna Liebig erlheillen Concession zum Bau der Bielachalbahn wurde in Folge von Umständen, welche eine nochmalige reifliche Erwägung nölbig machen, von der Tages ordnung abaesetzt; dagegen daS ConcessionSgesuch der Linie Osseg-Komotau als Lebensfrage votirt. Die Börse schloß in Berlin für die Spielpapiere matt. Franzosen (215'») und Lombarden (95»/4) verloren l'i Thlr., während Credit (144) ohne Einbuße blieb. Galczier (102'. 4) waren beinah 1X Rumänier langten wieder bei 42 an ichren für die ÖdligationSinhaber sind , trostlos. Das Land hat allen finanziellen Credit eingebüßt, was sich auch in dem starken CourSrückgange der eigentlichen rumänischen Staats papiere ausspricht. Eine ehrlicke Verwaltung aus Einheimiscken herzustellen, ist uninöglick, und so läßt sich nicht absehen, wie die Sache eine günsti gere Wendung nehmen soll, ,so lange eS den Ru mänen vergönnt ist, nach eigenem Belieben zu schalten unv zu walten, als wenn sie sich nickt m Europa befänden. — Schwere deutsche Bahnen wenig fluctuirend, abgesehen von den beiden er wähnten stark geftiegnen Sorten. In Wien schwankten Creditaclien zwischen 26 i und 269 und schlossen bei ca. 266 einen Gulden höher. Anglo-Actien weckselten zwischen 23!) und 265 und gewannen schließlich bei 263 an 18 Gulden. Union-Actien, zwischen 27 i und 290 sich bewegend, verzeichnten bei 267 zuletzt 13 Gulden Avance. Der Häufle einiger Bcmkesfecten, welcke dem Spiele dienen, sagt ein Wiener Bericht, steht der CourSrllckgang der Anlage-Effecten vorüber. Der Geldstand ist wesentlich beengter geworden, und die Haussiers begnügen sich daher mit einzelnen Angrlffsobjectcn, oenen der knappe Geldstanv nicht schadet. Course, die stündlich um viele Procente wechseln, werden durch eine mäßige Bertheuerung des Reports nicht beinflußt. Den Haussesyndica- ten kommt eS blos darauf an, die Effecten in die Höhe zu treiben, um sie dem außerhalb der Börse stehenven Publicum anzuhängen und eS auSzu- lachen, wenn es schwarzer Peter geworden. Da gegen zeigen die Ausweise der Banken eine aus nahmslose Vermehrung der eingelegten Gelber, waS darthut, daß die starke Börsenbewegung der jüngsten Wochen von einem Theile des Publicums noch mit mißtrauischen Augen angesehen wird, und daß eS Viele verziehen, ihre Gelder gegen niedrige Verzinsung in Casienscheinen als in Effecten anzulegen. Hinsichtlich der nächsten Coupons der Lombarden steht so viel fest, daß derselbe diesmal am 1. Mai nicht bezahlt wird, da die Generalversammlung welche über die Divivende zu beschließen hat und vier Wochen vorher angrkündmt werden muß, wegen der Pariser Verhältnifle eine Verschiebung erleidet Die Staatsbahn soll angeblich 120,000 Stile neue Actien ausgeben wollen, wovon 80,000 Stück für die Actionaire, die übrigen für Ablösung der Gründerrenten und anderwenige spätere Ausgaben bestimmt wären. Ein anderes Gerücht will wissen, daß die Ausübung deS Bezugsrechts an die Be dingung geknüpft werden solle, die auf jede Actie fallende Quote der Specialreservc durch einen vaaren Zuschuß auszugleichen, der auf 80 Fl. an gegeben wird. Daß auch Verrechnungen bei Bauunterneh mungen von Eisenbahnen stattfinden können, zeigt daS Beispiel der englischen Bauunternehmer War- ring, welche lieber ihre Caution von Uber l Million im Stiche ließen, als den übernommenen Bau der ungarischen Qstbahn fortsetzen wollten. Die Lhlirfreitags-Aufführung zum Besten der Wittwen und Waisen unsere- TtadtorchefterS. „Ermattet im Wohlthun nickt! Bergeßt nicht über der großen allgemeinen Noch der Wittwen und Waisen, die im Stillen unbemerkt ihr Leben in Kummer und Sorgen verbringen!" Diese Worte möchten wir unserer Hinweisunaauf die diesjährige Aufführung der Bach scheu Passion an die Spitze teilen, denn über dem großen Leide Vieler wird so leicht das in den Hintergrund gedrängt, was nur Wenige trifft, obwohl es an sick gleich groß und schwer ist. Und es wird die Bitte sicher in Erfüllung gehen; c>enn sie wendet sick an die Leipziger und für Leipziger, und Leipzig hat nicht nur allezeit für )aS Unglück offenes Herz und offene Hand gehabt, sondern eS hat beide stets geöffnet im Verhältnitz Dessen, was Noch that. Hier aber tritt zu der Tugend des Wohlthuns noch der reine Genuß an dem Schönsten und Erhabensten, was die Tonkunst geschaffen, die Vorführung des Werkes, welckes, aus wahrhaft frommer Seele für den Tag geschrieben, uns zum wahren Bedürfniß für diesen Tag geworden und deshalb an ihm auch durch kein anderes ersetzt werden kann. Diese Vorführung aber wird denen der früheren Jahre mindestens gleich stehen. Die öffentlichen Anzeigen haben bereits gesagt, daß die Soli zum größten Theil wieder in den früher erprobten tüchtigen Händen sind. Ein Wechsel hat dabei stattaefunden, weil unsere in ihrem Wirken auf der Bühne geschätzte Frau Peschka daS Ver sprechen der Mttwirkung zurücknehmen mußte. Statt Ihrer wird Frau Rosa von Milde ein treten, die uns "ka schon bekannt, atS Oratorien- sängerin von feinem Verständniß, stelenvollem Vor trag und tüchtiger Sckule vielfach erprobt ist. Ihr sind wir doppelt Dank sckulvig, daß sie fast in der lehlen Stunde sich bereit fand zu kommen und so die Aufführung noch möglich zu machen. Neben ihr wird Fräulein Emma Sckmidt auS Berlin die Altpartie singen, welche in dem Carter- schen Orgelconcert, sowie kürzlich noch im Gewand- hauösaale ihr schönes Talent, ihre volle scköne Stimme gellend machte, deren Ausbildung sie zur Künstlerin erhebt, wenn schon die schöne Kunst nickt ihr LebeuSberuf ist. Von den übrigen Milwirkenden zu sprechen, hieße sich nur wiederholen, Allbekanntes bringen; unv so sei nur nochmals der Wunsch und die zuversichtliche Erwartung ausgesprvcken, daß der Besuch der Ausführung ein gleich zahlreicher wie in früheren Jahren sein möge, damit auch der Zweck in gleicher Weise erfüllt, den Wittwen und Waisen in ihrer Noch geholfen werde. Aus Stadt und Land. * tripsig, 5. April. DaS königl. Ministerium des EultuS und öffentlichen Unterrichts hat mit der Beranstaltung der Wahlen für die bevor stehende erste evangelisch-lutherische Landessynode die nachgenannten Wahlcomnnssare beauftragt: Für den Wahlbezirk !. Bürgermeister Neubert, Dresden, 2. Stadtrach Peschel, Dresden, 3. Gerichlsamtm. Lorenz, Döhlen, 1. Bürgermeister Pienitz, Pirna, 5. Gerichlsamtm. I)r. Springer, Meißen, 6. Bürgermeister Clauß, Freioerg, 7. GerrchtSamtm. Weidauer, Sayda, 8. GerichtSamtm. P eckmann, Großenhain, 9. Regierungsrath v. Berlepsch, Leipzig, 10. GerichtSamtm. v. Petrikowsky, Leipzig, 11. GerichtSamtm. Böhme, Lausigk, 12. Bürgermeister I)r. Fischer, Hainichen, 13. Bürgermeister Hennig, Grimma, 14. Regiert»ngsrath Ho hl seid, Zwickau, 15. GerichtSamtm. Hanlsch, Werdau, 16. GerichtSamtm. Bermann, Penig, 17. Stadtrath Stadler, Cbeinnitz, 18. Gerichlsamtm. Coith, Augustusburg, 19. Gerichlsamtm. Bach, Annabera, 20. Gerichlsamtm. Zumpe, Stollverg, 21. Canzleirath Richter, Glauchau, 22. Gerichlsamtm. Dreßler, Schnecberg, 23. GerichtSamtm. Liebe, OelSnitz, 24. GerichtSanttm. Damm, Plauen, 25. Regier.-Assessor v. Tümpling, Bautzen, 26. GerichtSamtm. v. Gottschalck, Löbau, 27. Bürgermeister Haberkorn, Zittau. Der Taä der Wahlen ist noch mcht bekannt ge macht. Ob unter diesen Umständen der Zusammen tritt der Synode schon am 1. Mat, wir es neulich hieß, werde stattsinven können, stehe dahin. ? Leipzig, 5. April. Im vorigen Monat haben da- hiesige Bürgerrecht 40 Personen — nämlich 24 Inländer, 15 sonstige Angehörige deS Deutschen Bundes, von denen 3 Personen gleichzeitig da-
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