Dresdner Nachrichten : 08.02.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-02-08
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187202085
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- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18720208
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18720208
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1872
- Monat1872-02
- Tag1872-02-08
- Monat1872-02
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- Dresdner Nachrichten : 08.02.1872
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'V? > «-rstkeivi: Täglich früh 7 Uhr «n Dresden. Inserate werden angenommen» LiS AbendS Sonntag»: bis Mittags 12 Uhr Marienstr.is; in Neustadt: biS AbendS 5 Uhro Bu-ddruckerei von Iob. Päßirr, gr.Klostcrgasses. Auflager so,ovo Erempl. Tageblatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Ltkpsch ör Nrrchardt m Dresden. Verantwort!. Nedacteur: Julius Neichardt. ALn»2lt: viertelt. «p. Sei untntgrldlicher riefcnultz in'« Haut. Durch die-oft vlertetjLhrl. 25 Ngr. rinzelne Nummer» I Ngr. Znseratenpreift Für den Raum einer ac'vattcnen Zelle: ^ 1» 2 Ngr. Unter „Einatiaudth - die Zeile 3 Ngr. z. von uns unbekannten Firmen und Personen nehmen wir nur gegen Pränumerando-Zahlung durch Briefmarken oder Posteinzahlung aut. iNLilbcu kosten N-Ngr. Auswärtige können die Zahlung auch aus eine Dresdner Firma anweijcn. d-DreSd Nachr. Nr. 3S Siebenzehnter Jahrgang. Rind»-1-ur Tht-d-r Drodisch. Dresse», Tonuerstag, 8. Febrnar 187I Dresden, den 8. Februar. — Ter wirkliche Geheime Rath De. Gustav Ludwig Hübel in Dresden hat das Gros,treu; des Verdienstordens, der Adoocat Karl Wilhelm Trautzsch i > Sayda den Eharacter eines Justizraths in der 4. Elaste der Hofrangordnung und der einen- tirte Kirchschullchrer Karl Friedrich Noscher in Oelsnitz die gol dene Medaille vom Verdienstorden erhalten. — Die Aufbesserung der LtaallGienergehaltc ist nur da durch möglich gewesen, das; sich auf Ostend der Rechnungen über die Erträge der Staatsbahnen im Jahre 1871 herausgestellt hat, daß als Einnahmen der Staatsbahucn 33HOOO Thlr. mehr, nämlich 5 Millionen, ins Staatsbudget geseht werden lauulen. Außerdem wird die Einnahme aus den Staatssorücn und innig lichen Aehl.nwerkc» von der Deputation beträchtlich erhöht, gleichzeitig werden aber Ausgaben im Betr >g von 80,000 Tlzlr. gestrichen, endlich aber ermäßigen sich die Matritnlarbciträgc Sachsens an das Reich, so das; es möglich ist, ohne Steuererhöh ung für Aufbesserung der Beamtengehalte Ol0,000 Thlr. und bedeutende Summen als Staatszuschüsse für Erhöhung der Be soldungen der Lehrer und Geistlichen bereit zu halten. Wollte man die Gehalte der Beamten noch weiter erhöhen, so bliebe nichts übrig als die Erhöhung der Steuern. Der Finanzminister gestand aber, er besitze, angesichts der Steuerreform und der Schwierigkeit, ein richtiges Verhältnis; zwischen den Zuschlägen auf die Grundsteuer und denen auf lue Gewerbe und Personal steuer auszufindcn, nicht den Murh. Stcuerzuschläae vorzuühla gen. Der Vortrag des Statistiker De. Rentzsch «der das Budget im Allgemeinen, seine Anordnung uns Grupvirnna. über die Erträgnisse der StaatSindustrie u. s. w. war in hohem Grade fesselnd. Der Finanzminister hob in seiner Entgegnung hervor, daß unter seinem Amtsvorgängcr stets 0 Millionen haaren Sil- berS angesichts der Kassenbilletschulv von 12 Millionen undmun die Geschäfte prompt abzuwickeln in der Finanzhauptiasse bereit gehalten worden seien; das habe ihm etwas n; hoch erschienen, jetzt befinden sich blos noch 3 Millionen baar als Kajscnbestände und das sei doch nicht zu hoch. Das; der Staat die Bahnen ver äußern solle, verlangte, wenn auch mit großer Reserve, Oe. Rentzsch und unter weiteren Beschränkungen Abg. Jordan: auch Oe. Heine schwärmte für den Privatbahnbau. Andere Redner, wie Walter und Oe. Wigard, warnten vor dem Perlaus der Bahnen. 'In der That würde es die Landesinteressen wahrbaft schädigen, wenn der Staat einen neuen Staat in sich entstehen ließe. Die Actiengesellschast, welche die sächsischen Staatsbab - nen commandirte, würde auch den Staat coimnaudireu. Wir haben an der einen Leipzig-Dresdner Bahn genug! Aum. d. Red. Als ein grimmiger Gegner jeder Staatsinvnstrie stellte sich Oe. Leistnervor. Sachsen befindet sich bekanntlich in der glücklichen Lage, sehr wenig dircete und indireclcStaatssreuern zahle» zu müssen, da von dem Staatsbedarf von 13 H z Millionen lOsJ Millionen durch die Staatsindustrie aufgelegt werden. Allerdings ist die selbe vielseitig und man würde gutthun, wenn mandie kleineren Staatsgewerbe verkaufen könnte. Aber, wenn der Staat, wie in der letzten Zeit geschehen einen Kupferhammer, ein Kalkwerk und die Niederpoyritzer Weinberge verkaufen will, so läuft entweder gar kein Gebot, oder ein so niedriges ein, das; es unverantwort lich wäre, darauf hin Staatseigenthum zu verschleudern. Welche Art von Industrie der Staat betreib:, zählte in gelungener Weise De. Leistncr auf. Nach ihm ist der Staat Forstwirlh, Fracht fuhrmann StaatSbahnen , Bergmann, Kohlenbauer. Kallbren rer, Fabrikant -on Bleüvaaren. von Schwefelsäure und Arsenik 'Freiberg.Muloener Hütten , Kupferschmied durch den Hammer in Grünthal, Blanfarbenwcrksbcsitte; durch das Werk in D l er schlcma., Zeitungsverleger ..Inhaber der Leipziger Zeitung und des Dresdener Journals,, Weinhändler Kuifciihaus , Theater Unternehmer 'Hostheatcr., Apotheker (Hofapothcke, Badewirth ..Bad Elftest und jetzt solle er sogar,daß Gott erbarm, Milchwinh schaft tMlx- veim Bad Elftel . — Was die Gehaltsansbcsser ungen betrifft, so hosste Abg. Sehnlichen, daß durch die vorge schlagenen Sätze wenigstens dcrMiethzins den Beamten geivährt würdr. Der Finanzmiinster crivähnte, das; in dei; großen Städ ten künftig kein Staatsdiener lintcr 300 Thlr. Gehalt haben solle. Er erkannte an, das; die Noth bei allen Beamtcnklasscn groß sei, nicht bloS bei den unteren, wiewohl auch diese mitunter mit der Hungersnoth bisher zu kämpfen gehabt hätten. In den mittleren Elasten drückte die Nothweudigkeit. sich standesgemäß anständig zu bewegen, die Erziehung der Kinder ebenso hart, wie die Noth bei den uniern Elasten. Vor der Hand möchten die vorgeschlagcnen Zulagen genügen, zumal in den unteren Elasten mehr als 10 Proccnt gegeben würde. Der Minister schilderte dann den Mangel an Beamten, klm die Stelle eines Boten oder Aufwärters gebe es ein lebhafccs Gercißc von 30 bis 50 Be werbern; zu den Stellen, wozu eine gewisse Intelligenz erforder lich, fehlten aber die Leute. Die Aeciengcsellschaften, der Handel und die Industrie zahlten ganz andere Gehalte als der Staat und neuerdings übe das Militär eine solche Anziehungskraft aus, daß Familien und Elasten, die sonst früher nie daran ge dacht, ihre Söhne Offizier werden zu lassen, sie jetzt nicht mehr studiren oder dem Staatsdienste sich widmen ließen, sondern dem Militär zuführten. Für eine bessere Bezahlung der Beamten, als 10 Procent, verwendete sich namentlich SGoedel, Walter, Jung nicket, v. Oclschlägel, Kreyschmar und Schreck. — Frau Marie venv. Gcneralin v. Paszkowska, geb. Frciin v. Neust, hat dem hiesigen Frauenvereine zur Errichtung und Unterhaltung einer 5. Kinderbewahranstalt in dcrPirnaischen Vorstadt ein Capital von 15,000 Thlrn. zur Verfügung gestellt. — Metzer Blätter melden de; bereits erfolgten Abgang des dortigen Priifecten, des vormaligen Kc-isd-sieetors in Bautzen, Herrn von Gutschmivt. — Nach der Berliner Börsen,zeituug wird Frau Pauline Lueea im März in Dresden gastiren. — Wie wir gestern schon gemeldet, endete in Adorf ein gräßliches Geschick die Freuden des in der Nacht von; 5. zum 6. d. M. im Schützcnhaus abgehalteneu Schützenballcs. Gegen H013 Uhr, wo Alles voll Leben und Lust itt, erschallt der Ruf: Feuer! Man kann sich die angstvolle Verwirrung, die wilde Hast, hinauszukommen, verstellen. Sechs Menschen sind ums Leben gekommen, sie sind nicht dem gefräßigen Elemente zun; Opfer gefallen, sondern zertreten und erwürgt worden, da sich die Menschen förmlich aus einanderthürmten. Etwa Fünfhundert Menschen waren zugegen; in; ersten Schrecken sprangen Mehrere zum Fenster hinaus, ein junges hübsches Mädchen ist die Treppe hinabgejtürzt und hat sich die Hirnschale zerschmettert. Ter Brief meldet von noch anderen ernsten Verletzungen. Bein- und Rippenbrüchen. Die Stimmung in Adorf ist eine tieftraurige. ^ die Nach klänge des Festes sind grabesholile. Das Schünenhaus selbst ist ganz niedergebrannt. Ob das Feuer die Folge einer Nachlässigkeit oder gar einer Be-cheit gewesen, darüber verlautet in; Briese nichts. — Berliner Blätter veröffentlichen einen Aufruf zun; Besten des in Dresden unheilbar krank darniederliegenden Schriftstellers Eduard Maria Oettiugcr. Oe. O.ttiugcr, der Verfasser vieler gerugeleseuer Romane und Novellen, der viel- jährige Redacteur des deutschen „Charivari" :c. liegt in Folge geistiger Aufrcibung, geistig und lörperlicst gelähmt, halb blind und ii; größter Noth hoffnungslos darnieder. Die veranstaltete Sammlung wird voraussichtlich einen guten Erfolg haben. — Ge w erbevcrei n. In vorletzter Sitzung hielt Herr 'Barnewitz einen sehr interessanten Vortrag „über die nordwestli chen Staaten der nordamerikanischen Union als Ziel der dcut scheu Auswanderung. — In letzter Sitzung theilie Vorstand Walter mit, I daß vom Staate auf 1873 73 mindestens wieder 400 Thlr. für die Gewerbeschule gegeben werden sollen. 3 daß in das jetzige Lokal VeS PolptechnikumS ein Ge>verbemuseum kommi, sobald die neue Politcchnischc Schule ans dem Prager Platze fertig ist. 3 das; in den Museen der Zutritt Kalo uncnl i zeitlich werden wird und 4 das; das von; Silberorbeitcr Schröter gefertigte und von den Meißner Ständen und Städten dein Kronprinzen gewidmete Ehrcnschild in einer der nächsten Linun gen zur Ansicht ausgelegt werden kann. — Fabrikant Koch legt künstliche Blumen vor und bemerkt, daß bei ihn; jetzt Bestellungen auf Blumen von Pariser Häusern cingegangcn sind. Noch vor 3 Jahren war so etwas unmöglich und die Pariser Blumen waren als die besten bekannt. — Den Hauplvonrag hielt Herr Hofralh Pabst über „Tbcodor Körner." Zu der Zeit als Deutschland unter der Knechtschaft seines Erb- ^ feindcs seufzte und als die Herum vieler Deutschen gebrochen l waren, war cs besonders ein edler Dichter, an dessen Werken ^ sich die Jugend erlabte und der ihre Seelen aufrecht crlsielt. das i war Schiller. Zn seinen bedeutendsten und besten Jüngern ge j hörten Uhland, Schmidt v. Lübeck und vor Allen Theodor ^ Körner. Beim Vater Körner s gesundete das. durch seine in;- i glücklich verlebte Jugend gebeugte Herz Sckiiller'L und die ^ Freundschastsbeziehunaen '.wischen den beiden Männern wirkte l bildend auf das Gcmüth des jungen Theodor. Auch dst schöne Lage Dresdens und der ansi'rucbslose Wohlstand seiner Eltern ! war von großem Einflüsse ans den '.»künftigen Dichter. Tie ! ersten dichterischen Versuche Körners waren scherzhafte Gelegen ' heitsgedichte. Von 1808—1810 besuchte Theodor die Berg ^ akadcmie zu Feeiberg. Von da wendete er sich nach Leimig Im i August 1811 finden wir ihn in Wien, wo er sich ganz der Poesie in die Arme wirft. Im dortigen Hosburgtheater wurden seine ersten theatralischen Versuche ansgcsübrt. Ich Januar 1M3 er schien. beifällig ausgenommen, „der grüne Domino". Der Alt-. meistcr Göthe sprach sich über dieses Erstlingsprodukt scbr vor theilhast aus und erkannte das Genie Körners. Bald folgte» „der Nachtwächter" und „der Vetter ans Bremen". Hoffend, daß er im tragischen Fache noch mehr Glück haben würbe, als im Lustspiel, schrieb er „Toni" und „Zriny". Letzteres winde bei seinem ersten Erscheinen ans der Bühne, am 3(i Dec. 1813. mit. einem stürmischen Applaus empfangen. Schon vor Zrinn halte er 3 andere Tragödien: „Hedwig" und „Rosamundc" geschrieben» Am 1. Januar 1813 ward er zumHoslhealerdicbter anderBurg in Wien ernannt. Daß Körner s Stücke sich nicht lange auf de», , Nepertoir erhalten haben, ruh;, her von der Hast des Dichtens, ! dem Haschen nach der Gunst des Publikums und der Flüchtigkeit j der Ausführung. Seine ersten Schöpfungen erinnern'viel an sein großes Vorbild SeMer: aber trotzdem bringt er Vieles, was ihm ganz eigeulhümlich ist und «;an kann behaupten, daß er bei größerer Reitze des Geistes das Erborgte ganz abgestreist haben würde und ganz selbstständig geworden wäre. Als er eben im Begriffe stand, sich ein eigenes Heim zu gründen, loderte ! in Dentschland die Freiheitsslamme aus. Auch Körner wurde von ihr ergriffen und aus dem schwelgerischen Wien, aus den Armen seiner geliebten Braut, Antonie Adamberger I riß er sich los, um sich de»; Valerlaude zu opfern, ohne Auf foidcrung und obgleich ibm seine zahlreichen Freunde abriethen, ' die ihn „fürs Kononemulter zu gut" nannten. Nachdem er vor her seine Eltern auf seinen Schritt vorbereitet hatte, schrieb er am 10. März 1813 seinen berühmten Abschiedsbrief an seinen Vater und reiste darauf nach Breslau ab. Hier kam er am 19. 'März au und bald darauf stand er vor Frau von Lützow, welche bei ihre»; Manne Adjutantendienste verrichtete. Die Freude und der Jubel unter den Lützowern war unbeschreiblich, als eS hieß: „Theodor Körner ans Wien ist da!" Als Soldat begann er nun seine bekannten, in Lever und Schwert zmammengestellten- Kncgslieder zu schreiben und erheiterte und begeisterte durch seine Gedichte die Kameraden. Er siel am 36. August 1813 in einem Gefechts zwischen Wöböelin und Gadebusch. Seine Freunde bestatteten ihn »nur einer Eiche unter den Klängen des „Vater ich nne Dich" und schieden dann mit „das war Lützows wilde verwegene Jagd" von seinem Grabe. Im Sevlembcr IM!, ols die deutschen Heere in Paris eingezog-.n waren, unternahmen seine Eitern und seine Dchwener Emma eine Wallfahr; nach seinem Grabe und am 27. September 1814 fand die feierliche Enthüllung des Körnerdenk mals zu Wöbbelin statt. Das D.mtmal, von Körners Vater er richtet, besteht aus eine»; Altäre, ans dem Leyer und Schwert von; Eichenlranze umschlungen ruhen. Jetzt ruhen neben dem Dichter die Eltern, die Tante und die Schwester. Am 36. Aug. 1863 feierte inan das 50jährige 'Andenken an Körners Tod so wohl an seiner letzten Ruhestätte, als auch in seinem Geburtsorte Dresden und bald daraus erscholl in den Zeitungen der Aufruf zur Sammlung zu einem Denkmal in seiner Vaterstadt. Dieses ; Denimat wurde am denkwürdigen 18. Oetober iin Jahre 1871 -! in Dresden seiersich enthüllt. — Den; Vortrage gingen voran , und folgten bezügliche Gesänge, rom Dresdner Orpheus unter j Leitung des Kantor und Musitdirector Müller trefflich auSge- j führ!. Jutzalt, Form und Sprache des Vortrags, wie auch seine ^ Verbindung mit Gesang bewirt»;;, daß das Ganze zu einer er hebenden Feier, zu einer Wciheslunde sich gestaltete. Lautlos ^ folgte das. mmunlichc Sale dick» besetzt haltende Auditorium, - oft seuchlelen sich die Augen und nicht aushörenwoilender Bei- j fall zeigte, wie sehr die Herzen ergriffen waren. — Gestern behandelte die 3'. Kammer die Nutzungen aus den Staatsforsten. Dieselben geben einen Biutto-Ertrag von 3.714000 Thlr. und als Reinertrag fließt in die Staatskasse ! .737.500 Thlr. Dabei sind jedoch die Gehalte sämmüicher Forslbeamten erhöht worden bis herab zu den Waldwartern, die jabrtich 34 Thlr. Zulage erhalten jollen. 'Nach einer sehr auS- iühOichen Debatte, in welcher die hohe Intelligenz der sächsischen Forsibeamten und die Vorzüglichkeit der Forstverwaltung all seitig aneoaimt wurde, nalw; man einen Antrag an. der der Regierung anheim giebt. eine andere Organisation der Forstver- ivaltnna n; erwägen. Der Fmanzminisler hielt diesen Antrag nicht für rvi'im'chenSwcrlh, da erst vor Kurzem eine Commission von Terst'achversiändigen aus deren Einberufung der Abg Mannsseld gedrungen hatte eine neue ForstvcrwattungSorgani- sation beralhc» hatte, die eingeiuhrt worden ist. Der Antrag ^ auf allmahlige Einziehung aller Obersorstmeisrerstellen wurde abgelehni. Or. Leisner nannte sie zwar Sinekuren und meinte, dic D bcrsorsimeisier lhäten wenig mehr, als bei gewissen Gelegen heiten vorzureiteu, gab aber damit dem Abg. Uhlemann nur An laß zu der artigen Wendung, das; die sächsischen Oberforstmeister allerdings seil langen Jahren Anderen vorgcrilkcn wären, und daß ihrer Intelligenz das Anseben zu verdanken sei, in welchem das Forstwesen Sachsens in der ganzen Welt stehe. Als Or. Leistner bei einen; anderen 'Anlaß sagte, er wolle einen Antrag an die Kammer »übt bringen, denn er kenne seine Pappenheimer, fand I>o. Schanratl, dieleVemerlmig nicht gerade parlamentarisch, aber doch nick» zu einem Ordnungsruf augethan. Bei einer Gäteren Vosilion des Liunalmwbudgets wurde des oft schlechten Zustands des großen Gartens bei Dresden gedacht. Abg. Beck sübrte hierfür das Gutachten des Gartendirectors in Sanssouci bei Potsdam an. Abg. Oehmichen hielt zwar ein, daß unser großer Garten durchaus nicbt in der Pflege hinter dem Garten zu Sausiouci zmückstehe, indessen bcmcrlte der Abg. Ludewig, das; auch Oe. Küchenmeister darauf aufmerksam gemacht, daß für diesen Juwel Dresdens viel mehr gclhan werden müsse, als jetz j geschehe Der Finanzminister thciltc mit, daß die Obstbaumschule, die früher am großen Garten bestand, eingegangm ist.
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