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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.07.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-07-25
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186707255
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18670725
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18670725
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1867
- Monat1867-07
- Tag1867-07-25
- Monat1867-07
- Jahr1867
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.07.1867
- Autor
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5258 * Leipzig, 21. Juli. An- zuverlässiger Quelle können wir die hocherfreuliwe Mittheilung machen, daß Herr Thraterdireclor von Wüte dm seit 15 Jahren als Oderreg,ffeur am Hoftheater zu Weimar rühmlichst Ihätigen Herrn GranS zum Oberregiffeur des L,'p,,ger Stadttheatns engagirt hat. Wenn bisher in Leipzig viele sehr ochtungSwerihe Bürger die Ueberlaffung des neuen Theater- an Herrn von Witte nicht mit günstigen Augen betrachteten, weil sie sü.chteten, derselbe möge eine allzu materielle Richtung ein- schlape», so hat nun der Genannte in dem Engagement Grau- eine Garantie gewährt, welch« auch die bisher Mißgünstigen ihm zu Freunden machen muß. Denn Herr GranS ist nicht nur selbst ein bedeutender, auf der Höhe der Kunst stehender Darsteller, sondern, waS di« Hauptsache, ein klassisch gebildeter, an alle Mit- wirkendeu di« edelsten Kunflforderungen stellender Regisseur und ein ausgezeichneter Lehrer Ver Kunst der Menschendarstellung, der iS v,rfieht die reinste Begeisterung einzuflößen. Er war eS, der im Zusammenwirken mit dem Dichter Dingelstedt die Weimarsche Hosvühne trotz der sehr beschränkten Mittel, die ihr zur Verfügung standen, doch zur Höhe einer der ersten dramatischen Kansta»stallen erhoben hat. Dank und Ehre daher dem Herr Direktor von Witte, und freudige Zuversicht auf die Zukunft unsere- herrlichen Kunst tempels, der nrwt zum bloßen BergnügungSorte für eine blasirte und für eine rohe Menge herabgewürdlgt werde» soll; er soll die Ebre und die Zierde Leipzig- sein! — Herr GranS wird, wie wrr löltn, seine Stelle schon mit dem Oktober d. I. antrcten. * Leipzig, 24. Juli. Am nächsten Freitag (26. Zuli) Abend- 7»/, Uhr findet im großen Saale des Hotel de Pologne eine Versammlung der „freisinnig-deutschen Partei" statt, in welcher die .. NeichStogSwahl für Leipzig" besprochen werden soll. * Leipzig, 24. Zuli. Die viel besprochenen und bewunder ten amerikanischen Künstler Gebrüder Davenport und Fay, die sich gif ssrlt in einen Schrank schließen lasten und sich von den Fe'seln d,freien, außerhalb de- Schranke-, mitten unter den Zuschauern, ebenfalls gefesselt, die Röcke wechseln und andere wunderbare Kunststücke machen, werden binnen Kurzem auch in Leipzig auftreten. Wir machen im Voraus auf sie aufmerksam. Zn Poris u. s. w. sagte man. sie könnten da-, waS sie thun, nur mit Hülfe von Geistern auSsühren, die ihnen dienten. * Leipzig, 24. Zuli. Seit gestern prangt in dem Hietelschen Schaufenster (Mauricianum) eine große prachtvolle Fahne, in Gold, Süber und Seide gestickt. Auf der einen Seite derselben befindet sich c^uf rothem Grunde eine Lyra auf grünem Eichenzweige und einem Notenbuche mit aufgeschlagener russischer Volkshymne, deren Roten und T xt correct und deutlich eingestickt sind; drüber in Geld fleht „Milauer Männergesang-Berein", darunter „den 4. No vember 1865". Eingefaßt ist sie in den Ecken mit weißen Sammet- verzierurgen. Die andere Seite reigt da- Mitauer Stadlwappen ouf weißem Grunde von Gold, Silber und Seide in echter Aus führung, in ziemlicher Größe mit rothen Sammetverzieruvgen in d'i, Ecken. Diese beiden Seiten werden später zusammengestickt. Die Fahne blerbt, wie wir hören, noch einige Tage ausgestellt und geht erst Anfang- nächster Woche an den Ort ihrer Bestimmung. — Arßkrdtm erblicken wir eine für ErnSdorf bei Reichenbach in SLbsien bestimmte einfache Turnerfahne, welche für den selben Preis gestickt sein soll, welchen eine gemalte Fahne kosten würde. H Leipzig, 24. Zuli. Se. königl. Hoheit Prinz Georg von Sachsen traf heut Mittag r/,12 Uhr in Begleitung eine- Adjutanten mittelst der bayerischen Bahn von Chemnitz hier ein und reiste um 12 Uhr Weiler nach Dre-den. Der Prinz trug die neue Gen er als uniform. — Ce Cxcellenz der Staat-minister Vr. v. Falkenstein, welcher gestern seiner Besitzung Großzschocher eine» kurzen Besuch abge- staitet, reiste Abend- 6 Uhr 20 Min auf der bayerischen Bahn wieder nach Fnchburg. — Prinz Moritz von Altenburg und Gemahlin fuhren gestern Abend 6 Uhr wieder nach Altenburg zurück. — Der Kurfürst von Hessen langte heute früh */,8 Uhr von Bvy^rn hier an und reiste Vormittag d Uhr weiter nach Dresden. — Die Besucher der Pariser Ausstellung, welche gestern auf der Rtckk.hr ron dort hier erwartet wurden, hat auf der franzö sischen Rordbohn noch in der Nähe von Paris der Unfall be trifft». dc ß der Zug au- dem Geleise gerieth und mehrere Wagen b sctädigt wurden. Dagegen wurde weder vom Fahrperfonal noch d.n Passagieren irgend Jemand verletzt. Der Unfall führte indeß, namentlich wegen Beschädigung de- Bahnkörper-. eine längere Verzögerung der Weitcrsahrt herbei, und sind in Folge dessen die he mrrisenten Passagiere erst heute Mittag hier angekowmen. — Heute Nachmittag bemerkte der 11jährige Sohn eine- auf der Gerberflraße wohnhaften DachdeckermeisterS, wie ein Manu an- der in der 1. Etage befindlichen Wohnung seiner Aellern mtt mehreren Kleidungsstücken auf dem Arme durch ein Saalfenster herauSfiieg, und entdeckte sofort, daß der Mann die Kleider bei ihnen gestohlen habe. Zm Verein mit einem andern Knaben eilte er un ver weckt dem Diebe nach, der nach dem Rosenthal zu zu ent kommen suchte. Dort trafen die Knaben zum Glück auf ein paar Pollzeibcarme, denen es gelang, den Dieb fefizunrhmrn. Mau bracht« ihn herein nach der Stadt und auf die Polizei, woselbst sich herauöstellte, daß der Dieb, em Dienstbursche auS Powßev, erst heute Vormittag au- polizeilicher Haft entlasten worden war. Leipzig. Der Gottesdienst in der Nicolaikirche Hierselbst wird wegen der zur Heizbarmachung derselben nolhwendigen Ar betten auf einige noch näher bekannt zu machende Zeit sistirt und in di« Prterskirche verlegt werden. — So viel wir hören, hat da- Ministerium de- Znneru auf den anderweiten Antrag de- hiesigen StadtrathS auf Sisti- ruug der Eommunalgarde abermal- eine abfällige Ent schließ ung gefaßt, so daß eS mithin bei dem Fortbestehen der Eommunalgarde sei» Verbleiben hat. — Der Kaufmann Herr A. de Liagre Hierselbst ist zum Königl. Niederländischen Consul ernannt worden und hat da- Exequatur der Königl. Sächs. Regierung erhallen. (S. W.) * Eutritzsch, 24. Zuli. Der Turnverein in Eutritzsch hat von dem Gutsbesitzer Herrn Wilhelm Hahn daselbst einen Turn platz, welchen derselbe dem Verein schon 2 Zahre lang zur unent geltlichen Benutzung überlasten hatte, nun käuflich erworben und zwar unter so außerordentlich günstigenBediuguuge», daß diesem Herrn für diesen Act seltener Humanität ganz beson derer Dank gebührt. — Sachsen- Armenhäuser. Mtt der Leipziger Zeitung wurde in diesen Tagen zum letzten Male auSgegeden die „Zeit schrift des k. statistischen BureauS". Dieselbe soll künftighin, wie die „Zeitschrift de- k. preußischen statistischen BureauS", welche bekanntlich auch längere Zeit hindurch dem „Staats-An zeiger" beigelegt wurde, als selbstständige Publikation mit be- sonderm Abonnement erscheinen, den Behörden jedoch, wie wir vernehmen, unentgeltlich zugestellt werden. Die letzte Nummer, welcher das Berzeichniß de- sehr mannichfaltigen ZnhaltS deS zwölften Jahrgang- beigegeben ist, enthält außer den regelmäßig wiederkehrenden MonatStabellen eine ZahreSüberficht der meteo rologischen Beobachtungen, so wie einen längeren Aussatz über die bei Gelegenheit der Volkszählungen von 1861 und 1864 er mittelten Angaben betreffs der Armenhäuser. Wir entnehmen daraus folgende Haupidaten: Zm Zahre 1864 gab eS in Sachsen 2555 Armenhäuser, m denen 17,584 Arme und 7023 andere Per sonen wohnten; 9.s» Procrnt der unlergebrachlen Armen waren körperlich, 2,geistig gebrechlich. Die Zahl der selbstständige» Personen und Familienhäuptrr in den Armenhäusen betrug 7820, d«r Angehörigen 9764, darunter 2025 Ehefrauen und 6768 Kmder unter 14 Zahreu. Von 100 männlichen Selbstständigen waren durchschnittlich 42,15, von 100 weiblichen 19,83 durch eigene Schuld, von 100 Angehörigen 39,„ durch Schuld der Famrlieuhäupter i»S ArmenhauS gekommen. Dem Berufe nach waren unter 100 selbst ständigen ArmenhauSin fasten 4 5, «3 Handarbeiter und Tagelöhner, 16.41 HauSindustrietreibende, 13.05 Handwerker. Erwerbend thätig waren im Armenhause unter 100 männlichen Selbstständigen 82.o», unter 100 weiblichen Selbstständigen 75,«1, unter 100 männlichen Angehörigen 12,s», unter 100 werblichen Angehörigen 29.54; unter 100 Arbntendeu waren beschäftigt mtt Handarbeit 52 33, mtt in dustrieller Arbeit 35,51, mtt weiblichen Arbeiten 6.53. Der bei Weitem größte Theil der Armenhäusler befand sich bereit- sert mehreren Zähren im Armeuhause. — Sangerhausen. Der hiesig« StacttSanwalt erläßt über den mehrerwähnten Vorfall, der zum Verdacht emeS vorliegenden Mordes Anlaß gab, folgende Bekanntmachung: Da in de» öffent lichen Blättern da- Gerücht Aufnahme und Derbrettung gefunden hat, als habe der in meiner Bekanntmachung vom 27. Zuni d. Z. veröffentlichte Mord in dem Eichenthale bei Heringen zu einem bloßen Scherze sich aufgeklärt, so bringe ich hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß in keiner Weife Thatsachen bisher vorliegen, welche ein solche- müßige Gerede rechtfertigen. Die Behörden sind viel mehr noch auf daS Ernstlichste mtt Ermittelungen in dieser Sache beschäftigt, und eS dürfte dem öffentlichen Interesse wohl gerade wegs zuwrderlaufen, den Bemühungen derselben durch Erfindung oder Verbreitung von haltlosen Gerüchten entgegenzutreten. — Sangerhausen, den 15. Zuli 1867. — Ein furchtbarer Unglücksfall. Die „Reichend. Ztg." schreibt: Bor gestern am 17. d. Nachmittag- gegen 5 Uhr ereignete sich in der Flachsspinnerei de- F. W. in Dörfrl ein ent- schliche- Unglück. Zwei Knaben waren beauftragt worden, eine» zerrissenen Treibriemen zu reparireu; während nun der eine de» auf der TranSmissiovSfcheibe nur lose hängenden Riemen in seinen Händen hielt, um ihm die nöthige Straffheit zu geben, war der zweite Knabe mtt dem Reparireu beschäftigt. Durch irgend eine» Gegenstand, vielleicht durch den Keil der TranSmisstonSscheibe oder auch durch verhärtete- Fett au derselben, wurde der Riemen voa der Scheibe angefaßt und um dieselbe geschlungen Derjenige der beiden Knaben, welcher sich anstrengte, durch Festhalten des Nie- men- da- Aufwickeln desselben zu verhüten, ward auf diese Weise selbst in den Riemen verwickelt, so daß der Unglückliche zwischen der Transmission und dem Plafond, so wie gegen die Wand so lange geschleift und geschleudert wurde, bi- ein Bote au- da» Saale i»S Maschine» hau- geschickt und die Maschine zum btckl- staud« gebracht werde« konnte. Nach wenigen Sekunden hastete vm n> Arme Trans Schreö W meine N salbe di in der Gründe jenigen «tt iU awitarck, pr. »c to Sarilo 1 kr. Vr Srmv«o I^l'or. Nriiaa kr. vri Rnwlcldr LOS L. Sawdvr, U* ö NovSou 81-ri. . karli pr. NN« pr. vir. N Staati r. 18S v. 13»! v. 184 s r. 18L 4 r.188, « cko. « -ist. 1 »4 N!Z« L. S. Nl 1000 L, N. 8. N« r«»t«d l^mck«,-k 8«ot«-8« l^tpr. 8ti EoeietLü Kel senke! 8-ldschlö Medinaei «Lchs. 3 «lb-Da, Dresdner Stück «l.ed vkr « ln örü»»ol 6rü»ioxc ürssvHtt' Valentin llavre. 8re,t . kvl» . 8tr»»5bvi l^ov korüeacu krvooas Narieillo lonloo krreelon »ildao Naäriä Dessen« Unlve «tattom Tag- i Schl. Nacht» »lech. «Lbttsil »erslttt, Se
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