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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.07.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-07-01
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186707019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18670701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18670701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1867
- Monat1867-07
- Tag1867-07-01
- Monat1867-07
- Jahr1867
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.07.1867
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* Leipzig, 30. Juni. Heute, um Mitternacht, hört «ach fast vierhunde'rtjLhrigem Bestehen da- Thurn- und TaxiSsche Postwesen in allen Thellrn Deutschland- auf, in denen eS bisher noch bestand. v. Leipzig, 30. Juni. (Die russische Hochzeit.) Nach träglich ser erwähnt, daß einer der TrauungSzeugm de- in der hiesigen griechischen Capelle getrauten vornehmen Paare- (siehe die «estrige Nr.) der hier fungirende k. russische Generalcousul war, welcher in voller Staatsuniform bei der Feierlichkeit erschien. Der Bräutigam war der Flotten - Capitain a D. v. Werrgtn (nicht Wercgin) von der kaiserlichen Marine, die Braut die verwitwete Fürstin Galitzin oder Galizin. Sangerhausen, 27. Juni. (Line grauenhafte That.) Der hiesige Staatsanwalt erläßt folgende Bekanntmachung: „Am Sonnabend den 22. d. M. ist auf dem östlichen Rande de- so genannten EichenthalS, welche- ungefähr */s Stund« südlich von Heringen beginnend und in der Richtung von Norden nach Süden zwischen den Städten Heringen und Sovder-Hausen fortlaufend, den HauptverkehrSwea zwischen beiden Städten enthält, der Kopf eine- erwachsenen Mädchen- von etwa 20 Jahren gesehen worden. Der Kopf war mit ganz schwarzen, glattgekämmten Haaren, welche durch einen wüten über den Kopf gehenden Scheitel getheilt waren, der ganze untere Theil de- Gesichts, dessen Hautfarbe hell war, sowie Nase waren von frischem, rothem Blut besudelt. Die schwar zen Augen standen offen, der HalS war kurz unter dem Kinne abgeschnitten. Leider ist von dieser Entdeckung so spät Anzeige gemacht worden, daß, als 2 Tage nach diesem Vorfälle, am 24. d. M., die Feststellung des ThatbestavdeS erfolgen sollte, der Kopf beseitigt war. Die vorläufigen Ermittelungen lasten vermuthen, daß 1) am 20. v. M. eine Dame von Heringen in der Richtung nach SouderShausen gegangen ist, welche unterwegs Personen nach dem Wege befragt und reichlich beschenkt hat. Später sollen 2 verdächtig auSsehend« Menschen denselben Weg gegangen sein, welche sich nach der Dame erkundigt haben und auf die Nachricht, sie sei vorauS- aegangen, eilig unter drohenden Redensarten gefolgt sind, 2) eben so in derselben Woche ein anständig gekleidete- Mädchen mit einer Reisetasche den Weg nach dem Eichrnthale eingeschlagen hat, welche auffallend schwarze- Haar gehabt und hinter welcher später ein unbekannter Soldat denselben Weg gegangen ist. Ich ersuche alle Polizeibehörden, so wie einen Jeden, welcher auch nur von dem geringsten Umstande, der mit dem abscheulichen Verbrechen irgend wie in Verbindung gebracht werden kann, Kenntniß hat, mir bei den unausgesetzt stattfindenden Ermittelungen Hülfe zu leisten. ES wird vor Allem darauf ankommen, den bei Seite geschafften Leichnam der Ermordeten oder Gegenstände, welche sie getragen hat, zu entdecken, so wie zu ermitteln, ob etwa eine weibliche Person von dem gedachten Alter mit schwarzem Haar vermißt wird. Sodann aber wird die Erinnerung auf jede hingeworfene Aeußerung, auffallendes Benehmen, Spuren von Blut rc. gelenkt werden müssen, um den oder die Mörder zur gerechten Bestrafung zu ziehen. Ich bemerke, daß ich Schritte gethan habe, um die Aussetzung einer Belohnung für die Entdeckung der Verbrecher zu erwirken." — Auch eine Entführung. Eine eigenthümliche Geschichte macht in privaten Kreisen der Leopoldstadt in Wien die Runde. Fräulein Johanna B., eine zierliche Brünette und die sechzehn jährige Tochter eine- Industriellen, hatte eine zu moderne Erzie hung genossen, um nicht schon eine Fülle von Entführungsgeschichten au- deutschen und französischen Romanen kennen gelernt zu haben. Leider hatte diese Leetüre auf den Geist der etwa- excentrischen junaen Dame einen so tiefen Einfluß geübt, daß eS ihr bald alS höchste- Ideal eine- MädchenlebenS erschien, in einer lauen Sommernacht bei melancholischem Moudenscheine von einem galanten Ritter mü dem üblichen darauffolgenden Eclat entführt zu werden. Sie äußerte diese seltsamen Intentionen auch ziemlich oft vor ihrer Familie und machte sogar — waS der Letzteren peinlich genug war — in Ge sellschaft kein Hehl aus ihren hochromantischen Auffassungen. Ehe st« sich dessen versah, sollte ihr heiße- Sehnen nach interessanten Abenteuern erfüllt werden. Ein mtt dem Hause befreundeter junger Vahubeamter, der sie kürzlich in einer Gesellschaft kennen gelernt, konnte eS sich nicht versagen, der excentrifchen jungen Dame durch einen Pfiffigen Werkelmavn ihre- Hauses ein eben so innige- als »olle- Lillet-ckour zukommen zu lassen, worin er ihr seine Lieb« ud. Ei» Billet gab da- andere und da- letzte Seiten- d«S zen Beamte» enthielt die genauesten Instructionen zur Brreit- für eine complete EntführungSscenr. Bangen Herzens er wartet« unser weiblicher Don Quixote die angesagte Abendstunde. Der Werkelmann stimmt das Flotow'sche „O, wie so lieb, o, wie fd mild" — da- verabredete Zeichen — an und richtig erscheint der autvermummte Liebe-Held. Schon harrt der Fiaker unten vor dem Hause ; ein kurzer Augenblick und Frl. Johanna erscheint mü einem leichten Packetchen unter dem Arme und sinkt dem Entführer um den HalS. Die beiden steigen ein; eS geht zur Nordbahn. Wohin ^ Wohin, fragt immer neugieriger die junge Dame ; der Herr Ent- führer bleibt schweigsam. Die Beiden fahren ungefähr sechs bi- acht Meilen und langen dann in einem kleinen mährischen Städt- «Herr an, da- von der jugendlichen Romanheldin entsetzt als Wohn ort einer gestrengen alten 5 Sie bestürmt ihren „Geliebten" mit Bitte ation zu machen, doch dieser läßt sich durchaus ' nimmt am Bahnhose einen Wagen und fährt — zu ^.,»e, wo er daS verblüffte Mäd chen im Aufträge der Acttern höflichst „überreicht". Die malitiöS lächelnde Tante war schon telegraphisch von der Ankunft der romantischen Nichte verständigt worden; nach einigen verbindlichen Worten an Fräulein Johanna empfahl sich ihr Begleiter, nicht ohne vorher der würdigen Dame die Warnung: „Schaffen Sie ihr nur alle Romane aus dem Wege", zugerusen zu haben. Bald klärte sich für die unfreiwillige Besucherin auS Wien der Sach verhalt auf. Ihr Begleiter hatte bloß mit Einverständniß der Aeltern di« Rolle eines allöopathischen SeelenarzteS bei der jun gen Dame Übernommen, und man hofft, daß die etwas herb« Pointe der EntführungSscenr das romantische Mädchen ein- für allemal von ihren idealen Weltanschauungen gehellt haben wird. — Zur Geschichte des weiblichen HaarputzeS. In unserer Zeit der voluminösen ChigvonS, deren Umfang und Zu sammensetzung da- Entsetzen mancher Leute erregt, wird eS nicht ohne Interesse sein, an einen Tollettengegenstand auS dem vorigen Jahrhundert zu erinnern, dessen die Memoiren der Baronin von Oberkirch erwähnen. Die Stelle lautet: „6. Juni 1782. Ich ließ mich frifirea und in große Toilette kleiden, um nach Versailles zu gehen. Die Königin veranstaltete in Trianon eine Komödie. Diese Hoftoiletten nehmen endlose Zeit in Anspruch und der Weg von Pari- nach Versailles ist ungemein anstrengend, da man beständig auf der Hut sein muß, die Röcke und Falbeln nicht in Unord nung zu bringen. Ich probirte zum ersten Male ein Ding, daS sehr in der Mode, aber ziemlich unbequem ist: eS sind die- kleine flache, der Form deS Kopfes angepaßte Fläschchen, die etwas Wasser enthalten, um damit daS in der Coiffure befindliche Bouquet na türlicher Blumen anzufeuchten und frisch zu erhalten. DaS glückte nicht immer, aber wenn der Zweck erreicht wurde, so war eS aller liebst anzufehen. Der Frühling auf dem Kopfe mitten im Schnee des Puders brachte eine unvergleichliche Wirkung hervor." kiaek dem kariser Wetterbulleliu 7 Ukr Igorgen» KW 27. ^rml kw 28 ^uvl betrug die Temperatur am m Krüssel 6rö»ingen kreen^ieb Valentis <>->»»<) kavre krest . . pari» . Ltrassburg k^ou kordeaux ka^onos VlarseiUs loulon kareelon» kilbao. Lissabon Madrid k° 4 4 s- i- 4- -i- 4 4" -l- 4- 13.0 13.0 13.3 10,2 11 2 15.2 10.4 15.3 14.4 13.8 16.0 t?.4 8 8 13.0 -f- 13.4 4- -s- 4" 4 4- s 1 i- 4- k° 14.6 10,8 12.2 9.8 12.8 14.« tl.4 15.2 14.4 14.0 14,0 17.5 17.6 17.0 16.0 23.6 13.7 tu kw 27 6uat kw 28 I k° k° ädieant« Palermo kieapel kom plorenr Kern . 1riest . . Wien Odessa . Idoslrau kixa. . . Petersburg ktelsingkor» ksparanda Stoekkolm Keiprig . . -s- 4- 4- 4- 4 4 -t- 4 22,1 17,8 16,6 17.6 17 8 12.5 18.5 15,4 11,9 -s- 10.9 12.4 4- 13.6 18,6 16.6 14 8 17,6 11,8 18,5 14,8 -s- 12 9 4 12,7 4- 8.0 4- 6.4 4- ".2 Hack telegrapbisekeu Depeseken aus Lerlin und «ndern kiaed- riekten um 6 llkr Borgens in kW 27. k° kw 28. k? in kw 27.^u»l. k° kw 28. ^aoi k» blems! 4- 12.2 tz * l- 10,0 Lreslau 4- 11.6 s- 9.3 Königsberg 4- 11.2 - 10,8 Dresden . l- 11.1 Daoxig . . 4- 10.2 - 11,8 - 103 ksutren . 4- 10.6 f- 11.9 Posen 4- 12.2 Awiekau . 4- N.9 — kutbus 4 14.5 - 11,2 Köln . . . 4- 13.0 -I- >",> Lteitin . . 4- 125 l- 12.6 Irier . . 4- 10.6 4- 12.2 kerlin . . 4- 12.8 f- 13.0 öäünster 4- 12.0 4- 8.8 Dresdner Börsenbericht vom 29. Juni. bz Societät«br.-Aktien 186, Felsenkeller do. 142 K. bz Feldschlößchen 1634 G- Nledinger 85 G. Sächs. Dampfsch.-A. 1254. 3 bz Elb-Dampfschiffs.-Act-Ges. 98S B. Dresdner Feuer. Verfich-Aktien pr Stück Lhlr. — bz. Nieder!. Champ.-Act. 81 Thod. Papierfabr.-A. 141 G. Dr. Papierfabr.-A. 114 G. Felsenkeller - Prioritäten 101 G. Feldschlößchen äo. 1014 G Thode'sche Papiers, do. 1014 G. DreSdn. Papiers-.Prior. 1014 G. Sächs. Hppoth-Anl.-Scheine V2 G. Tageskaiender. veffentliche Bibliotheken: Universitätsbibliothek N —I Uh,. Stadtbibliothek 2-4 Uhr. Stationen der Feuerwache«: Tag- und Nachtwache«: Unter dem Stockhause, Magaziugaffe Nr Schletterstraße (5. Bürgerschule), ZohanniShoSpital. Nachtwachen: Unter der Polizeiwache, unter dem Stockhause, Platz, Georgenhalle (Turner-und Rettnugscompagnie). Städtische Anstalt für Arbeit», ««d Gesinde-Nachweis««^ verfitätsstraße, Gewandhaus 1 Treppe), werktäglich eröffnet vom, bis September Vormittag« 7 — 12«/, uhr, Nachmittags 2 — 7
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