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Dresdner Nachrichten : 27.02.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-02-27
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187902274
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790227
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790227
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-02
- Tag1879-02-27
- Monat1879-02
- Jahr1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.02.1879
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«r. S8. mv. Jahrgang »«int »»,««« fr»» 7 Uhr I» der «i»,du,»» »,rin>Vk.tz« I». »»,«. nk»n»»»r«1» ri.rtkliül,»» lich » Mart Ü0 Pigr., durch »te Vost I «art^S «tn»»l.Numm»n> loPigr. «u«W> 33000 ««,!. »sr dir Rllit,ab« «In»«» landtrr Manuscri»!« «acht Nitz dir Rrdacti,» nutz» vrrblndNch. gnleralrn-Tlnnatzmr aul« »»r»:ch«as»ns,«i„un» >a»I«r in Lambur», v«r» Iin, Wien. L,i»ti,. Volel. vrrtlau, tzrantsurt a. M.. — «u». »I«It« >» viriin, Lkikjia. wir», Lamduc,. granlsurt n M., Mlla» chkN. — Daube » «». tn granklurt a. M. — «urcaux d. ..Juvatt»««- dank'.-II»'»,, l.»Nit«, v,UI»r«co. In Pari». Dresden. Donnerstag» 27. Februar 187S. Tageökatt für UolMK. Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lörsenbericht, Fremdenliste. Mltrekacteur: vr L»»«I Druck und Eigenthum der Herausgeber: Berantwott«. Redakteur: Für daö Feuill.: U,n«tv>» L1ep«< I» iretkl»»r«kt in Drc-den. Uslartvli in Dre-de«. Jncecalk wirdcu MLNtU» Slradr >3 d,»«d.L Nhr »ngknomme«. Lonnlaa» dl, Mi»»-,, »L Udr. In Nkultad« nur an wotzrn» tagen: grote Nlaiiergah« Nr. L b». Nachm. L Udr. — Der Raum einer ei», ldalilgen Peuljeile kiner IS Pfge. Singelandt dt« Zeile LS Piae. Eine «aianUe Iür da« >«itzstia,i,e<trlchel»kn »rr Inserat, wird nicht »egedeu. Uutwärlige Annoncen- Anilr.igc van un» unbe- kannlenFirmen und Per- tonen inicriren wir nur aegrn !vr,inum«raud». Aadliiiig durch Brief» «arken oder Pofiiin»atz» tung. Acht Lilbcn tollen IS Plac. Initiale für »I« Montag» Nummer »ber «ach einem Felliage die Pelii'eüe Ä Pfge. Die Witterungsaussichten nach dem Meteorol. Bureau zu Leipzig für heute den 27. Februar lauten: Vorwiegend wolkig, stellenweise Niederschläge, Temperatur dieselbe, schwaches Thauwetter. Mannt Murr ! die Blülhe des Handels von selbst. Alle drei Faktoren des Erwerbs-i uru /tiuuu» //»uij Gebens stehen in intimster Wechselwirkung zu Abhängigkeit von! einander und wenn man mißgünstig den einen Faktor schädigt,' — Die mit Rücksicht aut die Karnevalzeit verlegte Hot leiden die beiden anderen. Unmöglich aber ist es geradezu, sich aus den Mittheilungen über die Plaudereien ein Bild zu machen, ivie sich der Kanzler die Eisenbahntarissrage vorstellt. Einen einheit-, lichcn Tarif hält der Kanzler jetzt noch für unmöglich, Gesetze sollen ^ den Tarif regeln, Verschiedenheiten bei den einzelnen Bahnen solle man Rechnung tragen, Konkurrenzrücksichten mit den Frachten- stcllern des Auslandes solle man berücksichtigen, bei theueren Bahnen mit viel Tunneln und Brücken soll die „virtuelle Meile" zu Ehren Erbgroßherzeg von Bade» und Se. Mai. der König mit Frau kommen d. h. eine geringere Strecke schon gleich einer Meile gerechnet Minister v. Fabrice. Ihre Mai. die Königin trug eine hellgrüne werden u. s. w. — so, nun suche sich Jeder heraus, was ihm in den Attaerobemlt Perlenstickerei: Ihre kenlgl. Hoheit Prinzessin Georg Steviseil „akt E« meinen wir die Klarl eit der Anickcau- k»>e ro,a Lcitenrcbc mit Lpltze» gcUNilt. Las Sc upcr a» 2 Buffets Strusen paßt c^S wurde, meinen wrr, die Klarheit ver KNfchau- , ^ Ba.ikctsaale statt; die allcri-öhste» Hcrr- ungen un Volke mehr fordern, wenn nicht so unbeglaubigte Dar- - - - - - - Für werden Abonnements auf die „Dresdner Nachrichten" in der Expe dition, Marienstraße 13, zu 00 Pfennige, sowie für auswärts bei den Postanstalten zu 95 Pfennigen angenommen. Politisches. „Bauernbriefe" — mit dieser geringschätzigen Bezeichnung hat der Abg. Eugen Richter die Schreiben belegt, die Fürst Bismarck von FriedrichSruhe aus zu verschiedenen Malen an Landivirthe richtete. „Bauernbriefe", das ist philologisch ausgedrückt, so etwas wie eine rox mockia und bedeutet entweder die Briese eines Bauern oder an Bauern. In beiden Fällen sehen wir nichts Ehrenrühriges darin. Man müßte denn mit der Bezeichnung „Bauer" jenes Gegentheil von ,genial" verbinden, das auf der Universität ein Studentenduell nach sich zieht und dein man noch in der Wortbildung „Bauernfänger" begegnet. Tb Eugen Richter darauf anspielen wollte, ist zwar nicht erwiesen, glaubhaft aber ist es recht gut, daß dieser Feind des landwirthschafilichenGewerbes dem „Bauer" etwas amZeuge flicken wollte. Im besten Sinne des Wortes aber erscheinen uns die Friedrichüruher Bauernbriefe als Briefe eines Großgrundbesitzers an Berufsgenossen. Tie Erhaltung eines tüchtigen Bauernstandes ist mindestens ebenso wichtig als die Erhaltung eines kräftigen Handwerker-, eines soliden Handels , eines fleißigen, intelligenten and ehrenhaften Arbeiterstandes. Die Landwirthschaft ist das erste, vas Urgciverbe aller Kulturstaaten, Fischer- und Jägerstämme erreichen die erste Kulturstufe, wenn sie zur Landbebauung übergehen. Der Bauer, oder wenn das Wort altmodisch klingt, der Landwirth steht der Erzeugung der Lebensmittel am nächsten und sein Wohl befinden sollte dem Staate nicht vor Allem am Herzen liegen? Es ist ganz begreiflich, wenn ein durch die Freigebigkeit der Nation zu einem der ersten Grundbesitzer Deutschlands gemachter Mann, wie Fürst Bismarck, für das Wohlergehen seiner Erwerbsgenossen lebhaft austritt. Das geschah auch in seiner ersten parlamentarischen Soiröe. Freilich läßt sich nach dem Gange, den die wirthschaftliche Entwickelung genommen hat, nicht so streng mehr zwischen dem Bauer und Städter unterscheiden. Sachsen z. B., diese „etwas weitläufig gebaute Stadt", zeigt so viele Vermischungen der Grenzen und Uebergänge, baß man hier zu Lande von reinen ackerbautreibenden Gegenden nur ausnahmsweise sprechen kann. Der Großgrundbesitz treibt Brennerei- und Brauerei-Industrie und wie viele Fabrikdörfer giebt es! Aber auch iin Allgemeinen gilt: Was dem Großgrundbesitz vortheilhaft sein kann, braucht es nicht für den mittleren und kleinen ländlichen Grundbesitz zu sein. Ob Finanzzölle auf Getreide und Vieh aber auch nur dem Großgrundbesitz zu Gute kommen, das sei billig bezweifelt, der Kleinbauer wird durch sie mindestens ebenso benachtheiligt wie der Stadtbewohner. Der Landwirthschaft wäre oielmehr geholfen, wenn man ihrer Hypothekcnnoth durch eine bessere Hypothekengesetzgebung, Ausbildung und staatliche Ueberwachung der landwirthschaftlichen Kredilvereine steuerte. Nicht sowohl mit der Billigkeit seiner Produkte kämpft der Bauer, als mit der Vertheucrung seines Kredits. Mag sein, daß manches Gut zu theuer gekauft wurde, so daß sein Bewirthschafter jetzt im Schweiße seines Angesichts zu würgen hat, um nur die Schuldzinsen aufzu- bringcn — auch wo das nicht der Fall ist, verdient die Verbesserung des Realkreditwesens für den ländlichen Grundbesitz sicher den Vorzug oor der Einführung von Getreide-und Viehzöllen. StaatlicheOrgane sollten cs überwachen, daß nicht Personen, die Einblick in die Hypothekcnnoth einzelner Bauern haben, diese für Privatrechnung ausschlachten und ausschwänzen und die Kreditbank nur die weniger lukrativen Hypothek» ngeschüfte abschließen lassen. Jedenfalls muß der Politiker jetzt mit der Thatsache rechnen, daß Fürst Bismarck den „Bruder Bauer" gegen den Handeltreibenden, Fabrikanten und Handwerker ausspielt. Diesen Zweck verfolgte in erster Linie die letzte Kaminplauderei bei Hofbräu und Tabak in der Wilhelmstraße zu Berlin. Derartige Nachtischgespräche haben schon oft dazu gedient. „Meinung" und „Stimmung" für gewisse Steuer- oder politische Zwecke zu machen. An pikanten Wendungen, an frappirenden Gcgcnjäyen fehlt es bei den Kundgebungen eines so geistsprudelnden Mannes, wie der Fürst ist, niemals. Manches Wort trifft den Nagel aus den Kopf und dient dazu, das was an Jrrthümcrn und Absonderlichkeiten unter läuft, übersehen zu lasten. Zudem fehlt die Beglaubigung einer wahrheitsgetreuen Wiedergabe. Wer bürgt dafür, daß sich der Kanzler gerade so und nicht anders über den „Handel" äußerte? Widerspruch aber gegen die gewagtesten Behauptungen zu erheben, erscheint dm andächtigen Zuhörern beinahe als eine Verletzung der Gastfreundschaft. In öffentlicher Reichstagssitzung, unter den Augen Locales and Sächsisches. — Die mit Rücksicht aut die trau er wegen erfolgten Ablebens S. K. H. des y. riiizen Hein rich der Niederlande wird nunmehr aut eine Woche, vom 20. t. bis 4. Marz o. angelegt. - Zu dem letzte» dieswinterlicbeu Hosbail, der am Dienstag i» den Paraceiälcn der 2.Eiage des königi. LchlosteS avgehalten ward, waren gegen 800 Einladungen ergangen. Vor dem Balle nahmen die allerböchstcn und höchste» Herrschaften verschiedene Vorstellungen entgegen und erschienen dann ' -st llbr im BaU- saale; die Polonaise eröfsncle Ihre Mal. die Königin mit dem stellungen wichtiger Kanzlerreden ins Publikum drängen. Sonst geht ein wilder Widerstreit entfesselter Interessen los, der Bruder Bauer traut dem Onkel Kaufmann, Vetter Geheimcath und seiner Schwester, der Industrie nicht mehr und doch verdienen Alle den Schutz und die Pflege des Staats. Zwischen Rußland und England vollzieht sich eine sehr beacht liche Annäherung. Die Abberufung des Lord Loftus, eines zähen Gegners Rußlands, von seinem Gesandtschaftspostcn in Petersburg, seine Ersetzung durch Lord Dufferin stellt die Beziehungen zwischen England und Rußland, umsomehr aus neue Grundlagen, als Eng land zugleich den Russenfeind Lord Layard von seinem Posten in Konstantinopel abruft. Diesen Szeneriewechsel verursachte Frank reich, das sich bisher der Orientfrage gegenüber fast gleichgiltig ver hielt, nunmehr aber seine Rechte als Mittelmeermacht zur Geltung bringt. Frankreich streckt dem Sultan die Gelder vor, die ihm Eng land verweigert, sein Einfluß am goldnen Horn überwiegt den Eng lands und Rußlands. Auch in Egypten hütet sich Frankreich sorg fältig, die Geschäfte Englands zu besorgen. Zwar schickt es jetzt wie England ein Kriegsschiff nach Alexandrien, um nicht etwa dem Vize könig Ismail eine Europäerhetze arrangiren zu lassen. Aber im Grunde ist es Frankreich gar nicht so unlieb, daß der englische Ein fluß in Egypten erschüttert wird. Es ist richtig, daß Ismail eine Schuldenhöhe anhäufte, welche die Höhe seiner Pyramiden erreichte, daß er ein Verschwender ärgster Art war, den man als Privatmann unter Euratel stellen würde, aber Wer hat ihn dahin gebracht? Wer zieht voir den 80 Millionen, die Egypten einbringt, 65 als Wucherzinsen? Lediglich Rothschild und Genossen in England. Der Vicekönig bekommt von den Steuern, die er seinen Fellahs ab schindet, nur 15 Mill. Jetzt verlangt England, Ismail solle seine Armee auflösen, um Egypten wehrlos zu machen und einen Vorwand zu erhalten, englische Garnisonen dahin zu werfen. Das liegt nicht im Interesse Frankreichs und Italiens, von denen Letzteres dem Khedive den Rath gab, den Ofsizicrskrawall anzuzetteln. Ismail besitzt auch gute Eigenschaften, er gehört den Reformtiwken an, will den Islam mit den Forderungen der Gegenwart versöhnen und europäische Bildung iin Pharaonenlande einsühren. Bereits hat er gegen das geheiligte Herkommen des Islam die Erbfolge nach dem Erstgeburt rechte in seiner Familie eingeführt und dadurch den Thronstreitig- kcitcn ein Ende gemacht. Einen solchen Reformator zu stürzen, liegt für Frankreich und Italien kein Interesse vor. schalten mit ibren tistiiiguillesicii im Eckparadesaale ein. Die O.uersclte Hemwailen svupirtcn, war in sehr einem Blumenacraiigement te'orirt. Decke dcö Saa cs empor und bilcete Gästen nabme» solches dcö Tdroniaales. wo die gcs.i mackpollcr Weise mit Dasselbe rclchle biS zur gleichsam eine Wand vv» Eine Enquete bezüglich der der Nation würde manches derartige geniale Äpercue wohl schwerlich Revision des Haftpflichtgesetzes erscheine unthunlich, die Neichs- Ne,»este Telegramme ver „Dresdner Nachrichten." Berlin, 26. Februar. Die „Prov.-Corresp." widmet dem Feldmarschall Grafen Roon einen längeren, sehr warmen Nachruf. Der Kaiser gedachte heute, trotz einer vorgestern eingetretenen Er kältung, mit der Kaiserin der Trauerfeierlichkeit für den Grafen Roon in der Garnisonkirche bcizuwohnen, wird jedoch auf dringenden Rath der Aerzte wohl darauf verzichten müssen. — Dasselbe Blatt erklärt in einem weiteren Artikel, daß bei der Vorlegung des An trages des Staatsanwalts Teffendorf auf strafrechtliche Verfolgung der Abgg. Fritzschc und Hasselmann an den Reichstag von einem Versuche, dessen Rechte zu beeinträchtigen, nicht die Rede sein könne, seitens der Regierung vielmehr die strengste Beachtung des Ver- fastungsrechtes, ebenso die volle Rücksichtnahme auf die Stellung der Rechte des Reichstages stattfanv. Berlin, 26. Februar Im Reichstage interpellirte der ultramontane Abg. v. Hertling darüber, ob dem Reichstag über die Ausdehnung des Haftpflichtgesetzes aus sämmtliche mit Lebens gefahr verbundene Gewerbebetriebe noch in dieser Session eine Vor lage gemacht werde? Reichskanzleramtspräsident Hosmann erklärt: ein formeller Anlaß, in der Richtung der Interpellation vorzugehen, liege für die Regierungen nicht vor. ohne Widerspruch bleiben. So nennt Fürst Bismarck den Handel „ein zwar vornehmes, aber egoistisches Gewerbe." Zugegeben! Aber ist das ein Tadel? Egoisten sind wir Alle, wir mögen den Pflug, die Feder, den Hammer oder das Schwert führen. Ein nicht egoistischer Bauer ist uns ebensowenig je vorgekommen, als ein nicht egoistischer Kaufmann, Beamter, Gewerbtreibendcr oder § Militär. Jeder nimmt sein Interesse wahr und thut Recht daran. Der Staat hat nur dafür zu sorgen, daß der Egoismus der Einzelnen und Berufsklassen den ebenso berechtigten Egoismus der Anderen respektirt, sich in den gesetzlichen Schranken hält und über seinen Lebensrechten nicht seine Pflichten gegen den Nachbar und das Ganze vergißt. Fürst Bismarck denkt gering über den Handel, weil ^ Basis von durch ihn weniger Menschen Arbeit und Brod finden als beim kkkttldcnd böbcre Rente vertan, Ackerbau. So nackt hingestellt, ist dieser Ausspruch zu schroff. Er!"" A ^ r Sebr. regrerung werde bestrebt bleiben, die Arbeiter vor Schaden zu schützen Ein Bcdürfniß zur Aendcrung der Bestimmungen über die Bcivcislast könne die Negierung nicht anerkennen, sie wende der korrekten Ausführung des Haftpflichtgesetzes großes Interesse zu, könne aber eine Vorlage bezüglich seiner Erweiterung nicht in Aus sicht stellen. Es folgt eine längere, aber resultatlose Besprechung der Interpellation. Die Berathung des Antrags Stumm erfolgt morgen blühenden frischen Blumen in reizenden Fardei>zusc>wwc»stcliuiigc>i. Eimierahmt wurden ticsclöen von grokcn yrüncn Bl.urpstaiizc». Zwischen den Blumen waren silberne Girantolcn mit Lichtern und Schaustücke aus getriebenem Silber plazirr, welche si-n icpr bortbellbast von dem B!ui»c»l)lntergrundc ab! oben. Mitten im Reigen dcö Kotilions, als die Uhr die 12. Stande zeigte, brach ein Tusch des Orchesters und der Hoitrompeter die Tanzmelvbie ab — der bicsjäblige offizielle Karneval batte sein Ente erreicht. Außer II.KK.HH. Prinz und Prinzessin Georg und dem schon gcnanntcn Erdgroyberzog von Baden »abmcn noch ll beli a» dem glänzenden und höchst aniinirtcn Feste: Prinz Alexander z» Sachien-Weimar unv Prinz Otto zu Lchaumburg-Lippe. Die Kapelle des Scbützcnreglinentö „Prinz Georg" Nr. 108 «Musik direktor Werner) spielte die Ballmusik. — Dem Assistenten bei dem Hauptzollamtc Leipzig, Atolpb Bech, warb bas Albrechtökreuz verliebe». Kaum war die kostspielige Arbeit gelungen, die ver schneiten Eisenbabneinschnitte von den tzemmentcir Scbnecwchen notbdürstig zu befreien, als am Dienstag Nachmittag ein neues Unwetter begann und in alien Tbeilcn teö Landes die Schienen unter neuen Schnccmauen vergrub. Es waren gestern trüb 8 Uhr > I Linien verweht. Völlig gesperrt war wieder vle Linie Dresden-Leipzig über Riesa. Dort kam ber letzte Zug KOO nur blö EoSwig »nd kehrte dann nach Dresden zurück. Gleichzeitig wurden die Linie» Priestewitz-Großenhain. Leipzig-Grimma und Wurzen Großbothen uiiiabrbar. Erst am Nacl'inh tage des gestrigen Tages gelang es denVerkchrauf teiiHauptlinie» eingleisig wicterher- zuiicstcu. Zwischen Riesa uiidDöbeln entgleiste in denSchncemasse» Pcrsonenzug 128 mit ü Wagen ohne wciicres Unglück kür die Passagiere, welche »>a» i» einem Wagen 4. Kl. nach Ostrau brachte. Um 10 Uhr Abendö blieb zwischen Brcitingen undKie- ritzsch ein Personenzug stecken, der Mittwoch früh »och nicht be freit war. Aut der Leipzig-Ebemnitzcr Linie ereilte daö glcia c Schicksal einen Personenzug mit 2 Maschinen unweit Lobttäbk; ein Güterzug sammt ber io»i zur Hilfe geschickten Maschine eines Eilzugco blieb bei Böhlen sitzen. Der letzte von Ebemnitz na» Dresden gebende Pcrsouenzng mußte Nachts '»2 Uhr in 3 Ab- thciiunge» nach Ocderan gebracht werden, bann war die Strecke Flöba-Ocderan bis Mittwoch Mittag völlig gesperrt. Au»h die Linie Görlitz-Löbau war bis zur selben Zeit völlig uniabrbar. Zug 27 eröffneie dort mit 0 Vollwagen und den Passagieren von 4 ausgefallenen Zügen >/-.-12 Uhr Vorm, den Verkehr wieder. Die Linie Neustadt-Krumhermsdorf war gänzlich verweht, ebenso die Strecken Neustadt-Oürrrehlsbors und Kamenz-Arnö- tori, aus welchen jedoch im Lauie des Tages der Verkehr wieder erzwungen würbe. Auch zwischen Nossen und Frcibcrg wurde ein Zug mit 2 Maschinen verweht und blieb die Strecke biS Mittwoch Mittag gesperrt. - Der durch diese langanl altente Kalamität der Elsenbahnverwaltung entstehende Schaden ist be deutend. denn zu den Kosten tür die Beseitigung des Schnees kommt au»h »och der Eiiiiial'me-AllssaU. den die Verkehrsstörun gen unzwcst'clhast hcrbeisühren. In der gestern begonnenen Ziehung der Albert' Vereins-Lotterie fiel der 3. Hauptgewinn «ein silbernes Kaftce- und Tbce-Service nebst silbernem Bret) am Nr. 24,2!i8. Da mit tieier Lotterie eine Ausstellung nicht verbunden ist, io sind iür die fick, dafür Zntcrcisircnccn die ersten drei Haupt gewinne bei Herrn Zähne. Georgpiatz 10. ausgestellt. Am Sonntag nach vollendetem Gottesdienste kn der hie sigen russischen Kirche an der Reichöstrake versammelten sich die hier weilenden Nüssen bei Ihrem Piarrer, Erzpriester Rosanow, der vor seiner Abreise nach Brüssel seine Lantö- lente zu einem Abschledsdiner bei sich vereinigte. Bei dem von einem Kirchcnsängerchore zu einem musikalischen Eoncertr geho benen Diner wurden HochS aui den Fürsten Gortichakofs. den k. rmsischen Gesandten, und tle Erbauer der hiesigen Pfarrkirche auSgcbracht. Nach einersreunk'.ichrn Anrede dcsHrn.Mintsierial- Attachcs von Solthk-Romanoky, welcher die Fürsorge des Erz- Priesters tür den mit mancher Schwierigkeit verbundenen Bau der Pfarrkirche, wie auch die hoben Verdienste der Herren von Wiknlin und k. Holarchttekt von Bosse um dieselbe betonte, wurde dem Herrn Erzpricstcr Rolauow eine Dankadresse nebst einer durch Subskription brr Kirchengrmelnde angelammcl- ten Geldsumme zur Anschaffung eines mit Goldvcrzierungen ge schmückten Hlrtcnslabes präscntlrt, welcher eine den Dank der Tbeilncbmer auospreci'ente Inschrift haben und alS gebührendes Zeichen der rrzprlesterltchen Kirchenwürde nach russischerLandeS- sitte bet Festlichkeiten gciragen werden soll. — Der Abg. Bebel hatte gegen das von der Leipziger KreiSbauptmannschait ausgesprochene Verbot eines Scparat- abdruckö einer seiner ReichStagsreten Belclmerde erhoeen. Die Beschwerde ist jetzt von der RekurSiiistanz des BundctratbS zu rückgewiesen worden. Die Becnünduvg dieser Abweisung ist von prlnzlpicllcr Tragweite. ES wird darin ausgcstihrt, rast die Be stimmung der Verfassung, wonach wahrbcitögct>cue Berichtc.über Stettin, 2k. Februar. Der VerwaitungSrath der Berlin ..... .. . ... ... ... Stettiner Bahn beschloß bei einer Rente von 4»/. Procent auf!Re chötaasverhandlunge» strastrel sein sollen, ni.i t am fragmen- den Einlösungskuis von >14 zu bestehen. Sollten bie Propo-f sarliche Berichte sich bezieht. Der einstlttgc Abdruck einer Bebel- sitlonen des Staates bei vierprocentigen Konsois und nur einer jcben Rede gebe kein wahrbelssgesreucS Bild der Verbandlungen, Ni zu berechnen, stehen bleiben, «o wird eine ent- sondern bilde nur eine einseitige Austastung dcö Gegenstandes. verlangt. Die General-Versammlung ist Wider die be'r. Frage batten nämlich außer Bebe, noch ein ' vnndcskommistar und 4 Abgeordnete gesprochen, deren Reden Das von dem hiesigen „Herold" nicht mit abgedruckt worben waren. enthall emen Kern von Wahrheit, insofern er die Pratenston der rrprcDlizlrte Vörsrngcricht, Ver Finanzminister Grcigh babe leine! — Wider einen Pkerdchändler aus der Nostener Gegend, Seestädte charakterisirt, daß daS ganze Ackerbau-, Gewerbe- und In- Demission gegeben unv der Präsident des dritten Departements dessen vorübergehend hier betriebeneSGesthäst sich alS W andcr- dustrie-treibmde Hinterland nur dazu gut sei, ihren Handelsinteressen dev NclchSratbö Abaza sei als Nachfolger bestgnlrt, stt unbegrün- lag er erwiesen bat. ist wegen unterbliebener Anmeldung diese» knmn,t man am nächste, man dakin det. Unrichtig Ist ebenso die Behauptung von dem Scheitern Betriebes und bez. Einlösung des GewerdksteuericheinrS iür da« Der Wahrheit kommt man am nachstm, wenn man dahm .,«er ausländischen »'weihe, da eS sich augenblicklich überhaupt laufende Iabr von der Gewerbepolizet daö Strafverfahren cinge- trachtet: Industrie und Ackerbau zur Blüthe zu bnngcn, dann folgt i um einen solchen Abschluß nicht gehandelt. ' leitet worden. "
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