Dresdner Nachrichten : 30.04.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-04-30
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187504300
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18750430
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18750430
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1875
- Monat1875-04
- Tag1875-04-30
- Monat1875-04
- Jahr1875
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- Dresdner Nachrichten : 30.04.1875
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Un, wir», Lripzig, vasei, Breslau, Nranklurt o, M. — Ras. »a»« in Berlin, »et»tta, wie», Hamdur,, Frankfurt a. M,, Mün chen, — v»ui>» « L«. in Nrorkfurt a, M, — sr. r«l,t in «liiemnttz, — II»- in Parts. Tageblatt M Politil, Nntcrhaltnng n. Geschäftsverkehr, i Druck und Cigenthum der Herausgeber: ^iepsch -r Nejchardt in Dresden. Jnlerat, »erden «trsttz- r-iraiie 13 angrnammsn dt» Ad, L UIir, Sonntag di» Mittag« 12 Ubr. I« Nrupadt: grade ga»r L bi» Nachm. -t Udr. - Dcr 'Kaum einer eta- tuaiiigen Prtttikile kotzet I) Psg,-. itingriandt di« Zeile SU P,gc. «ine tÄaranIie für da« vachtzlagige ikrichet» ne» dcr Jnlerate wird nicht gegeben. «uswitrttgr «InnancNV «uttrüge van un» unbe» kanttlen Firmen und Per« jonrn tniertren wir nur gegen Pränumerando» Zahlung durch Brief- marken oder Pastkinzah» jung, dlcu'.i Zitben koftcn IL Pigr. Insriule ,ur die Maniag» - Nummer »der »ach einem Jetzlag» die Pcliljctle 20 Pige. Rr. 120 Zwanrikstkr Jahrgang. PotttischeS. Die „Köln. Ztg." bringt im Auszug den Entwurf des neuen Reich »-Eisenbahn-Gesetze». Leider liegt uns der Entwurf im Ganzen nicht vor und wir wissen nicht, welche Vorkehrungen daS IteichS-Eisenbahnamt zum Schutze der gesunden Glieder seiner p. f>.1'. Fahrgäste getroffen hat,'wie sich die Haftpflichtsder Bahnen, gegenüber zerschundener oder abgerissener Körperteile der Pastagiere gestalten soll. Denn man darf doch annehmen, daß ein Menschenleben min desten» Anspruch auf denselben Haftschutz hat, dessen sich ein Sack Kaffee erfreut. Auch Uebrigen» scheint in den Entwürfen noch viel BureaukratiSmuS zu stecken. Aber Eines ist doch ein Fortschritt: Man unterbreitet die Ideen der öffentlichen Kritik. Mögen denn die Handel»- und Gewerbekammern und andere Industrie-Verbände nicht die Hände in den Schoost legen und pessimistisch vermeinen, es last« sich wohl nur wenig mehr an der Sache thun, sondern prüfen und kämpfen für gesunde deutsche Zukunfts-Eisenbahn-Zuftändc, An allgemein interessirendcn Punkten heben wir für heute folgende Artikel hervor: Art. 2. Die unmittelbare Aufsicht über baS Eisenbahn wesen steht, soweit nicht der Art. :< Ausnahmen bedingt, dem Reiche zu. Art. 3. Den Landesregierungen verbleibt: l) die Entscheidung über die Anlage von Eisenbahnen iür Rechnung der einzelnen Bundesstaaten und, bis zur anverweite» reichögeie tzliche» Anordnung, die Eoncessioniruiig zum Bau und Betriebe von Eisenbahnen durch Prlval-Unter- nebmer; 2) die Zulassung zu den Vorarbeiten mit der Mast gäbe, daß e» dazu für Ellenbabn-Anlagen. welche zur Reichs- arenze geführt werden oder dieselbe überschreiten sollen. dcr Zustimmung beS gleiches bedarf; 4) das Enteignungoverfahren und die Regelung der Verhältnisse zu den Abiaccntcn während des Baues und Betriebes: 5» die Aufsicht über die Verhält nisse der Eisenbahn-Gesellschaften als Actien-Gescltschaileu, so wie über die Finanzverhältnisse dcr Eisenbahnen: 6- die Er nennung bez. Bestätigung der Vorstände und Beamten der nicht unter Staatsverwaltung stehenden Privatbabnen, in so fern die bezügliche Berechtigung der Landesregierung lediglich in finanzieller Bethciligung des Staates wurzelt, was Icdoch nicht vermuthet wird. Art 4. Die Reichsaufsicht wird durch das RcichS-Eisen- bahnamt und durch von diesem rcssortirende ReichS-Eiseubahn- Eommlssaciate ansgeübt. Dcr Kaiser ernennt den Vorsitzenden und die Mitglieder der Reichs-Etienhahn-Commissariate und bestimmt den Sitz und GefchästSbezirk derselben. Art. 8. Die ilebertragung dcö EigenthumS oder des Be triebes einer Eisenbahn an einen anderen Unrrrnehmer, wie die Verschmelzung bestehender Eisenbahnen mit einander, mag sie die Vereinigung verschiedener Gesellschaften zu Einer oder nur die auf längere oder kürzere Zeit vereinbarte gemeinschaftliche Verwaltung und Betriebsleitung bezwecken, bedarf auster dcr sonst erforderlichen Bestätigung auch der Genehmigung red BundesralheS. Dieselbe soll letoch zur Förderung einer zweckmäßigen Zusammenlegung und höheren LcisuingSsähigkeir veS deutschen BahnnetzcS nur versagt werden, wenn nbcrwie. gende Rücksichten aus die Interessen des allgemeinen Verkehrs oder der Lankcövertheidigüng solches gebieten. Für den An kauf oder die ilebernahme dcr Verwaltung einer Privat-Eisen- bahn durch einen Bundesstaat bedarf es dcr Zustimmung dcö Reiches nicht. Art. 9. Jede Eisenbahn Ist verpflichtet, einer anderen Eisenbahn I) die lieber- oder ilntersührung, 2) den Anschlust lnd, in so fern bicS vom ReichS-Eisendahnamt mit den Int.r- .ssen der Sicherheit und Ordnung des Betriebes für vereinbar erachtet wird, :r> den Mltgcbrauch einzelner größererBauwcrfc austerhalb dcr Bahnhöfe, als Brücken, Tunnel. Viadncle w.. einschließlich der nöthigcn Zugangöstrecke, sowie 4, de» selbst ständigen Nedenbktricb auf ihrer Bahn oder auf einer Strecke derselben bchulS Beförderung von Personen und Gütern mit telst eigener Fahrzeuge zu gestatten und die hierzu erforderliche Herstellung von baulichen Anlagen und Einrichtungen, wie die Aenderung der bestehenden zuzulasse». Art. 17. Jedermann ist berechtigt, behufS Beförderung von Gütern eigene, zum Gebrauche aut berBahn passende und den bestehende» Conuructionsvorschrnten entsvrechendc Wagen in den Betrieb elnzustellen. Die Eisenbabnvcrwaitnng tragt die Verantwortung für die den Sicherbeiksverschritten ent sprechende Beschaffenheit der eingestellten Wagen in demselben Umsange wie für die eigenen 'Wagen. Art. 18. Jede Eisenbahn ist vcrpfltchtet, aufAn - ordnung deö Rei chö-E sienbahn-Amts tin allae- meinen Verkehrtzinteresse Locomotiven und Wagen anderen deutschen Bahnen zur aushtlsSwelien Benutzung und gegen ent- sprechende Entschädigung zur Verfügung zu stellen. Art. 19. Jede Privateiienbahn ist gehalten. Reserve« und ErnenerungSiondS zu bilden, DaS von ihr periodisch zu revi- birenbe Regulativ über die Höhe der Rücklagen und deren Ver wendung bedarf der Genehmigung dcS ReichS-EIsenbabnamtS. Ist ein Bundesstaat bei der Eisenbahn finanziell betheiliat, so erfolgt die Genehmigung nach vorgängigem Vernehmen mit der betreffenden Bundesregierung. Art. 20. Für KrlegöbeschüdIgungen undDe- moltrungcn, eS mögen solche vom Fein deauö- gehen oder l in Interesse der LandeSvertbei- bigungveranlaßt werben, stehtdenErsenbah- nenctnAnspruchaufEntschäbtgungauVReichü- overStaatö Mitteln ni chtzu. (!) Art. 32. Die Fahrpläne unterliegen der Prüfung und Genehmigung beS Reichs-EisenbahnamtS. Dasselbe ist be fugt, Aenderungen anzuordnen; wenn eö sich dabei um die Anklage neuer Züge bandelt, so steht die Berufung an bc» BunbeSrath, Invest bei Gefahr im Verzüge ohne ausschiebende Wirkung, zu. Das Reichs - Eisciibahnaint bestimmt Slrt unv Termlt der Bekanntmachung der von ihm genehmigten Fahr pläne und die für bies.lben zu benutzenden öffentlichen Blätter. In wie weit die Prüfung und Genehmigung der Fahrpläne für Lokalbahnen den LanbeS-Regierungen überlassen werden kann, bestimmt der Bundesrath. Art. 39. LanteSgesetzliche Bestimmungen, welche vermö- genScechtliche Ansprüche deö Publikums an die Eisenbahnen ans dem Personen, und Güterverkehr her Entscheidung einer Verwaltungsbehörde überweisen, werden aufgehoben. Art. 47. Bel wiederholter Zuwiderhandlung gegen die Ge setze und die in Ausführung derselben ergehenden Anordnungen, wie bei Nichterfüllung wesentlicher Voraussetzungen und Be dingungen der Eoncemon kann aus den inotivirtc» Antrag dcö Reichs» EisenbahnamtS ober der Landes-Regierung die Eon- cession entzogen werben. Die Beschlustfassung hierüber siebt MItredactcur: vr. Für das Feuilleton: r-nstsv«« Dresse», Freitag, M. April 1875. bis z II IN Eintritt ci»cö »i ei ch ü - V e r w a l t U N g ö - und Reservisten ihre Jnstructionszeit und werden dieselben noch geri ch tShoscS dem Bunteörathc nach krcicm Elmcise» zu. entlassen. Dieselben haben wahnnd dieser Innen Zeit nicht blos Wir brechen hier ab und übersehen in Ziürze die Vorgänge iin ^ „eue Gewehr handhaben lernen, sondern auch die neuen Marsch- politischen Leben unserer Nachbarstaaten. > Exercitien pcrfclt durchstudirt, da an manchem Tag der Unterricht In Frankreich hat Gambetta eine, namentlich auf die ^ Stunden dauerte, sie geben uns aber auch die feste Ucberzeugung, Bauern und Arbeiter berechnete Wahlrede gehalten. Ausfällig mit einem solchen .Lern von erprobten und aebildetcn Mann- dabei ist die Müsticznng, mit welcher dcr ehemalige Chauvinist aus-! schaftm der Zukunft ruhig in's Auge gesehen werden kann. Die tritt. Nichts von Revanche und nichts Gloire, sondern gesunde Behandlung war durchgehend eine humane, die Fnstructoren sahen Gemeindezustände, Arbeit für die Gewissensfreiheit und die Bildung der ländlichen Bevölkerung Die Republikaner scheinen eingesehcn zu haben, daß sie die Republik durch Friedensliebe und zurückhaltende Weisheit besser, als durch Rodomontaden befördern. In der Türkei ist ein Turban entlassen worden, der Grost- vezier Hussein Avni Pascha. Das wäre nun für uns verzweifelt gleicbgiltig, aber dieser Sturz eines orthodoren Muselmannes ist den Bemühungen der österreichischen und deutschen Gesandten in Eon- stantinopcl, desjGrafcn Zych» und v, Wcrlhcr, gelungen, Deutsch land hat weise und colleginlisch die gesunde Eiienbahnpalitik Oester reichs, für welches der gestürzte Muselmann die Anschlüsse hinter- treiben wollte, unterstützt und man darf hoffen, daß Oesterreich die sen guten Dienst Deutschlands nicht vergessen wird, Franz Joseph in Dalmatien hat nicht nur schlechtes Wetter, sondern muß, da die Wagen in den bodenlosen Wegen stecken bleiben, Dalmatien abreiten. Aus Italien verlautet die hohe Befriedigung-es Papstes über den Besuch von 400 französischen Pilarimmen, die in Rom von Kirche zu Kirche ziehen und wie die PHPorcra sich stündlich vermeh ren. Bekanntlich ist man nirgendwo weniger kirchlich-b'gott als in Rom und da freut sich denn der heilige Vater, daß die guten Fran zosen den vorlauten Römern mit einem so guten Beispiel vorangehen. Und die erstaunte Welt hört PiuS, den Fiuchgewandtcn, segnen und steht den alten Herrn voller Freuden, Victor Emanuel in Neapel und dcr deutsche Kronprinz in Florenz reisen zu und von oinaudcr und fühlen wohl kaum etwas bei dem Gebühren, des einst allmäch tigen, jetzt nur noch unfehlbaren Papstes. LkkkilkS LiichsischkS. — Se. Maj. der König und Se. K. Hol,heit der Prinz Georg waren vorgestern Abend zur Jagd in den Waldungen bei König stein und kehrten gestern früh wieder hier zuruck. -— Von vcrsclnedrnen Seiten hören wir fragen, unter welchen Bedingungen wohl der Eintritt in die nahe bevorstehende hiesige Gewerbe- und Industrie-Ausstellung stattfindcn werde, Eingezogener Erkundigung zufolge dürsten folgende Satze wohl ab: maßgebend zu betrachten sein. Für den einmaligen Besuch wirs das Eintrittsgeld jedenfalls eine Mark betragen. Dagegen sind im Abonnement schon vier Billcts für einen Thaler zu erhallen. Ver eine oder sonstige Gesellschaften, die zu einem gewissen Tag die'Aus stellung besuchen wollen, würden bei Abnahme eines Eollectiv-Billets, sür fünfzig Personen geltend, den Eintritt für 00 Pfennige per Per son erhalten. Kinder werden nur 30 Pfennige zahlen. Partout- Karten für die ganze Tauer der 'Ausstellung sollen den Herren für 5 Thaler und den Damen für 3 Thaler in Anrechnung gebrachi werden. Auch dürfte che in Paris sich so bewährte Art, auf Par tout-Kartcn die Photographie des Inhabers zu kleben, diesmal in Anwendung kommen, Fenier ist inan gewillt, für Arbeitgeber, bei Entnahme einer größeren 'Anzahl Billete sür ihre Arbeiter, den Ein trittspreis insofern noch zu erniedrigen, daß für dicPcrson nur vier Groschen zu zahlen sei. Da nun in jetziger Zeit fast Jedermann Mitglied irgend eines Vereines ist, mag letzterer einen Namen haben welchen er will, so ist Jedem die Gelegenheit geboten, für den billi gen Preis von 0 Gr, sich einen ganzen Tag in der Ausstellung be wegen zu können. Hierdurch wird auch dem Minderbemittelten die Möglichkeit gegeben, seine Kenntnisse zn erweitern. Im Uebrigen gehen die Arbeiten aus dem Ausstellunasplatz ihrer Vollendung mehr und mehr entgegen. Die Maschinenhalle, ein imposantes Gebäude, wird vom Crbauer schon in einigen Tagen dem Dieectorium über geben, und werden alsdann die übrigen, kleineren Bauten her gestellt werden. Was ivir schon früher über den Königspavillon gesagt haben, scheint sich vollständig zu bestätigen. Er wird nicht allein eine Zierde der Ausstellung werden, sondern auch ein Zeug nis, abgcben von der großen Leistungsfähigkeit unserer heimischen Industrie und dem Fortschritt unserer Gewerbe, Die Gründung zur Anlage dcr Dampfmaschine ist schon in Angriff genommen. Von Tag zu Tag sieht man mehr und mehr, mit welchem lebhaften In teresse die Aussteller selbst an das Werk gehen, die Ausstellung in jeder Weise zu fördern. Wir sind nicht nur überzeugt, daß das ganze Unternehmen einen woblthuenvcn Eindruck auf den Beschauer auS- übcn wird, sondern auch daß der Besuch nicht allein aus unserm Dresden und dessen Umgegend, sondern auch aus dem ganzen Lande ein außerordentlich lebendiger werden wird. Der Mittheilung kön nen wir kaum Glauben schenken, daß die Eisevbahndirectionen bis jetzt nicht gewillt sind, in irgend einer Weise durch Verkehrserlcich- terungcn, d. h. durch niedrigere als die gewöhnlichen Fahrpreise oder Extrazüge (die sich bei einigem Wohlwollen, wenn auch mit Ueberwindung mannichsacher Schwierigkeiten gewiß arrangiren ließen) auch den entfernt Wohnenden den Besuch dcr Ausstellung zu er möglichen. Der Zweck einer Ausstellung wird um so mehr erreicht, je mehr Besucher derselben zugcführt werden, denn die Ausstellungen sind unleugbar ein Sporn zum 'Nacheifern in guten und schönen Arbeiten und zur Bereicherung an allgemeinen Kenntnissen. Tie mit der Ausstellung verbundene Lotterie nimmt einen höchst erfreulichen und fanden den guten Willen, nur wäre zu wünschen gewesen, daß von den Bataillons- oder Compagnie-Kammern die schon gar zu sehr ihre Schuldigkeit gethan habenden Erercierröcke ^5, Garnitur nicht wären verausgabt worden. Die Leipzig-Dresdner Eisenbahn wird vom 15. Mai an einen neuen Fahrplan ausstellcn, welcher folgende veränderte Ab fahrtszeiten ergiebt: Von Dresden über Riesa ». Leipzig sr. 4.,", 5,,,,->, 9,N>, 11,c.», 2,,-, tz,m, k, bisher „ 4,l!5>, 5,I,-,, 9,M, 12, 2,c>tt, t>, über Döbeln «.Leipzig sr. 7,ü>>, 12.2L, 2,»», 4,,'>c>, 8,,,-. ibiö Lciönlg» blctzce „ 7,^, 12,N>, 2,s,,, 5, 7„v> (öo,> n. Meisten fr. 7,^>, 8, 11>,I5>, -, 12,cs, 2,2', 4,',-,, 8.15, II biStzer ,, 7,.'II, 8,15, I, 1,I<«, 1 ',25, 2,2,,, , 1,55,11 nach Berlin fr. 4,-n, 5>,i5, 10,5, 3,5, 6,3", 7 bisher „ 4,2», 6,M, lO,-.>n, ü,i5, 6pin, —. — Die hiesigen Behörden sind, wie wir vernehmen, von Pforzheim aus davon benachrichtigt worden, daß ein Eiscnbahn- arbeiter aus Südtirol, Namens Giovanni Eristelonc, welcher in Gemeinschaft mit einem andern bereits verhafteten Eisenbahnarbeiter :n dortiger Gegend einen College» gewaltsam uni das Leben gebracht hat, sich vermuthlich unter Annahme eines fremden Namens auf die Flucht begeben und nach Sachsen gewendet haben soll, — Trotz der wiederholten Warnungen vor dcr Auswanderung nach Amerika und geschilderten traurigen Beispielen, mit welchen Auswanderer neuerdings heimgcsucht werden, sieht man immer noch Auswanderer in großen Zügen, namentlich aus Oesterreich und Böhmen, hier durchkommcn. In der gestrigen Nacht z. B. kamen mehrere böhmische Familien, ca, 50 Köpfe stark, hier durch und fuh ren nach Bremen, um sich von dort aus einschiffcn zu lasten. — In der vorvorigen Nacht hat sich ein aus Leipzig gebür tiger Tapezirergehilfe, 'Namens Hempcl, aus seiner in der 4. Etage des Hauses 'Nr, 3 der Töpsergasse befindlichen Wohnung herab auf die Straße gestürzt, nachdem er sich zuvor ebenfalls in selbstmör derischer Absicht mehrere Stiche mit einer großen Schecre beigebracht hatte, Dcr unglückliche, im 27, Lebensjahre stehende Mann war hoffnungslos krank, er litt an Lungenschwindsucht, und hat in einem Ansalle von Verzweiflung auf jene tragische Weise seinem Leben ein Ende gemacht. Sein Tod ist alsbald nach dem Sturze erfolgt, — Nach der Erzählung eines Geschäftsreisenden lagen in den letzten Tagen im oberen Erzgebirge, in der Gegend von Marienberg und Johann-Georgenstadt noch einzelne Streifen Schnee, auch schneicte cs bei großer Kälte und heftigem 'Nord- und Nordwest- ßurme noch zeitweilig. In Folge des Ausfalls der Leipziger Messe liegen in den oberen Industrie-Distrikten die Geschäfte mehr darnie der, als schon früher, man hofft deshalb sehnsüchtig auf neue Arbeits- Aufträge. Ocsfcntlick't Sitzung der S ta d tb e r o rb n c- tc», den 28. d. M. Voran ging eine combinirtc Sitzung des Stattr.itbs und der Stadtverordneten, in welcher unter Vorsitz dcö Penn r. beibürgeniicistelv Piotenhauer die Vorschläge der Walffdeputation von je 216 wirklichen und stellvertretenden Mit gliedern zn den Districtö-Abschätzimgccvinminioncn inr Einkoin- mcnstcucl mittelst Acclamalion bewirkt wurde. Hätte man durch Stimmzettel wätzlcn wolle», io würden dazu, nie Hoiratb Ackermann zur großen Heiterkeit der Versammlung erwähnt, nicht weniger a!S 108 Stunden, also über 2«» Sitzungen nötbig sein. Gegen G7 Uhr war die combinirtc Sitzung beendet, das RcitbScollcgium zog sich bis ans die ^tadträtbc Heubncr und Waitbcjr zurück. Zunächst verkündete dcr Vorsitzende. Hoiialb Ackermann, den Dank Sr, Majestät des Königs, inr die von ihm in Gemcinichait mit zwei anderen Herren deö Eollegö Namens der Eommltnevcrtretniig übcrbrachtc» Glückwünsche am GeburtS tage. Wegen dcr Gründung von VolkSbibliothekeli — cm Thema, welches auch in diesen Blättern mehrfach im znstimmcnden Sinne betzandclt ward — tritt man nach längerer Debatte den stadt- enthlichcn Bcichlüssc» nur insoweit bei, daß versuchsweise :»»:«> Mark Gründungseapitai zu Errichtung von drei Vollslnblio- thckcn unter Mitbenutzung dcr vomArbeitcr-Fortbilkungsvcrcin in dcmkenSwerthcstcr Weise zur Verfügung gestellten Bibliotheken, som,e inoo Mark zu Unterhaltung derselben für das laufende Icmr bewilligt werken sollen. Opferfreudig Ist unsere Bmgct sck ait dieser Angelcgcnbelt nicht entgcgengckemmcn, denn, wie Stadtv. P i e v e r mitthcilt, sind trotz mehrfacher Annenccn in den Tageöblättcrn um schenkungswcise Uebcllassnug passender Werke für eine Volköbibliothck In einem Zeitraum vonMona ten vier Bänke eiiiaegangcn, I» Leipzig gingen bei der Grün dung dcr dortigen Volköbibliotheken in kurzer Zeit 7E>o Bände ein. Der Ltadtratb wollte 4 Bibliotbekc» errichten und dafür 4000 Mark Gründungsipescn und Goo Mart jäbrckche Unter haltungskosten bewilligen. Stadtv. Reiche-Eise »st u ck trägt einen Bericht des Rechts- und Finanzausschusses über die Ein richtung dcS obligatorischen F o r t b i l d u n g Sun t er- richtS, der im September d, I. beginnen soll, vor; auch ein vielfach und bereits zur Zeit der darauf bezüglichen Kammcrver- bandlungen eingehend besprochener Gegenstand. Während einer langen und lebhaften Debatte wird die Stimmung außergewöhn lich aiilinirtA Eö bandelt sich namentlich um die Frage, ob dem Stadtrath darin zuzustimmen sei, daß man in den Fortbildungs- Schulen ein monatliches Schulgeld von 5 Ngr. von jedem Schüler verlangen soll. Die Majorität deö Ausschusses stimmt dem zu; eine Minorität hält dieses, wie überhaupt jedes Schul geld den Fortbildungtzschülern gegenüber sür eine ungerechte Anfang. Nach allen Gegenden und Städten Sachsens werden Loo e Forderung, und im weiteren Kre e dcö oollegiumö machen sich ver anat lind ie mekr davon aboesetzt werden um so arösterer An- 'Hr verschiedene 'Ansichten bemcrklich. Wer »NM das Schulgeld, verlangt unv ,e mehr davon avgeietzl werden um ,o größerer ^- ,^i^c>der hoch angesetzt, bezahlen> jedenfalls dicEltern.bezlchend- kauf tann von den ausgestellten Waaren geschehen, was für manchen lich die Lehrherren, da die wcnigstcn jungen Leute vom I4.zum 17, Aussteller in jetziger geschäftsloser Zeit eine schätzbare materielle " Hilfe sein wird. — Mit heute beendigt die 1. Jahre schon Gelb erwerbe»? Wie kommen aber diese zu dieser neuen Lan, die von einer Seite gar nicht unzutreffend eine o,.k i y n-oa- neue Steue r genannt wurde. Werden die industriellen Lebr- Vnore ver aus i«. «vage zur Herren durch den Fortbiltungöschulzwaiig dock' schon hart getroffen. Einübung mit dein neuen Gewehr-Modell 71 einberufenen Urlauber, indem die bisherige Arbeitsordnung dadurch sein unterhrochen
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