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Dresdner Nachrichten : 27.01.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-01-27
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187101272
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18710127
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18710127
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1871
- Monat1871-01
- Tag1871-01-27
- Monat1871-01
- Jahr1871
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.01.1871
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Auch dke französisch« Meldung, welche zwar nicht von der AL- sendung Favres, sondern nur von der des Grafen Herison spricht, welcher einen 48stiindigen Waffenstillstand herbeiführen sollte, laßt durchblicken, daß dieser Abgesandte nur wegen einer „Räumung der Hauptstadt seitens der Besatzung" die Stimmung im deutschen Hauptquartier sondiren solle. Diese reservirtcn Wendungen zeigen, in welchen (Einbildungen sich immer noch die Pariser Machthaber wiegen und mit welcher Borsicht Moltke ' vorzugehen hat. Ist doch in diesem Anerbieten ebenfalls nur von einem Berlassen der Besatzung und zwar nur aus der Stadt, nicht auch aus den Forte, die Rede! Auch Bazaine, wie man sich erinnern wird, begann die Unterhandlungen wegen der Uebergabe von Metz damit, daß er Abzug der Besatzung forderte und die Bleuer AußensortS nicht in die Uebergabe ein geschlossen haben wollte. Man hat sich daher daraus gefaßt zu machen, daß die einen Berstandigungoversuche nicht sofort zum Abschluß fuliren; glücklicherweise darf inan zu der (Ansicht des deutschen Hauptquartiere- da-) volle Vertrauen hegen, daß sie alle Winkelrüge der Pariser (Generale zu Schande machen wird und zu dem ist die Lage der Dinge der Art, daß wir ganz ruhig abwarren tonnen, bi-) die Roth eine Uebergabe von Paris auf Gnade und Ungnade als unvermeidlich selbst dem Hartnäckigsten erscheinen laßt. Der Umschlag in der Stimmung von Paris ist überraschend schnell gekommen. Noch am Tage nach dem Ausfall, am 2« erließ die Regierung eilte pathetische Prokla mation, in welcher sie einen Widerstand bis auf's Aeußerste ankündigte, die militärische Lage in Paris sei nicht bedrohlich, die in den Provinzen, nach Gambe»»»'-) Telegrammen, günstig. Und 3 Tage sparer entsendet sie Unterhändler nach Versailles, um eine (sapilulation abzuschließen! Die Regierung muß daher unter dem Druck einer gebieterischen Rothwendigkeit handeln uns selbst aus die naheliegende Gefahr, daß die Rothen ihren Vorsatz, Paris bis zum Aeußernen zu halten, ausführen und eine Gegenrevolution unternehmen, nicht so viel Werth mehr legen, uni sich davor zu furchten. Wir erwarten nun die amt lieh deutsche Bestätigung über das Eintreffen Favres in Ver sailles rinv zugleich eine Nachricht darüber, ob die Pariser wirklich so verblendet sind, mit so übertriebenen Forderungen zu kommen. Fm schroffsten Gegensatz zu diesem Umschlag der Stimmung in Paris steht das Auftreten Gambeua's in der Provinz, welcher immer von neuem die Leidenschaften zu ent flammen bemüht ist uno rastlos die noch unbesetzten Gebiets theile von Frankreich durcheilt, um nette Heere zu schassen. Jetzt ist Gambetla von Lille nach Calais gegangen, wo der KnegSaviso^-„Hwondelle'' bereit liegt, ihn nach Cherbourg zu bringen. Gegen Cherbourg rücken nämlich deutsche Streitkräfte vor und Gambetla hält es für seine Pflicht, die Seinen anzu feuern. Wir tonne» daher sehr bald das Schauspiel erleben, daß der in Paris gebliebene Theil der .Regierung Frieden macht, während der in die Provinz übergestedelre Theil den Widerstand fortsetzt. Glücklicherweise ist während dieses ganzen Krieges noch keine Periode gewesen, wo die Lage Frankreichs so ungünstig »var, wie jetzt: noch niemals haben wir so die begründetste Aussicht gehabt, allen Widerstand überall zu brechen, als gerade gegenwärtig. Ehanzy wird so sehr von Friedrich Karl in Schach gehalten, daß der Mecklenburger sich gegen Faidherbe, den bis jetzt noch stärksten unsrer Gegner, wenden kann. Genau so wie vor Kurzem Manteuffel iin Süden quer durch Frankreich zog, um im Osten Vourbaki anzugreisen, zieht der Mecklenburger im Norden quer durch Frankreich nach Osten, um Faidhecbe in seinen letzten Schlupfwinkeln auszusuchen. Damit ist Faid- herbeS Schicksal besiegelt, er wird mit seinen Truppen das freie Feld verlassen müssen, und wir werden einen Festungskricg haben, dessen Ende unzweifelhaft. Eine Festung nach der andern wird systematisch belagert, bombardirl, besetzt. Auch den Franzosen dämmert die Erkenntnis; über diesen neuen strategischen Zug der Deutschen, sie meldet» selbst den Durchmarsch von 20,«>00 Deutschen durch Rouen in östlicher Richtung. Daneben geht der Krieg zwischen der Armee von Havre und dem 1. deutschen Corps weiter. Die von Manteuffel seiner Zeit an der unteren «Zeine zurückgelassenen Truppen erheben überall ungestört Con- Iributionen, und wenn auch die Armee von Havre ausgerückt ist, sich gegen die Deutschen zu wenden, so wissen wir, daß sie nur ihrer Niederlage entgegengeht. — Endlich stehen auch unsere Dinge im Südosten ganz vortrefflich. Der von Belfort vor gerückte Werder hat nach einander Lure, Vesoul und Gray wieder besetzt und ist bereits im Rücken von Bourbaki erschienen. Ganz ausdrücklich constatirt dieses Operiren Werders im Rucken von Bourbaki die amtliche deutsche Meldung, und zum lieber flnß bekennen die Franzosen selbst, daß die Eisenbahn zwischen Besanz-on und Lyon durch deutsche Plänkler unterbrochen ist Damit ist Bourbaki der Ruckweg nach Lyon per Eisenbahn ver legt, er steht allem Vermuthcn nach bei Besam,-on und wird bald genug so umzingelt sein, daß, da ein Durchbrechen des Kessels nicht möglich, er die Waffen strecken oder sich aus Schweizer Gebiet entwaffnen lassen muß. Garibaldi aber wehrt sich in Dijon wie ein Verzweifelter. Drei Tage hat er unter ununterbrochenen Gefechten sich dort gehalten Die französischen Depeschen hatten zwar den Mund recht voll genommen, alä sie von einem Zurückschlagen der Pommern durch Garibaldi s Sohne meldeten. Höchstens ist am 21. und 22. der Kampf unent schieden geblieben, am 23. jedoch wurden Garibaldis Sohne ganz in der Nähe Dijons, in Appollinaire wieder angegriffen. Während sie nun am 22. Proviant und Gefangne gemacht haben »vollen, rühmen sie sich, daß sie am 23. die Pommern mit großen Verlusten zuruckgewcrfen hätten. Fa, Rieciotti ver sichert, er habe die Fahne des 61. pommerschen 'Regiment:- er obert. Es ist zwar nicht unmöglich, daß Garibaldi einen tage langen Erfolg gehabt hat es wäre dies die erste Fahne, die die Franzosen uns abgenommen haben. seine Stellung ist aber in Dijon so gefährdet, daß er gar bald aus dieser Stadt heraus geworfen werden wird, wenn er sich nicht umzingeln lassen will. Versailles, 20. Fauna». Ofsieiell Ossieielle Pariser Berichte geben die Starte der französischen Corps, weiche am 19. gegen das V. Corps ausfielen, aus über 100,000 Mann an. — Der Verlust der s. Armee betrug in der Schlacht bei St. Quentin an» 19. Januar an Tosten und Verwundeten 94 Offiziere und etwa 30« >0 Mann London, Donnerstag, 26 Fanuar. Aus Versailles von» 24. d, bringt der ,.Daily Telegraph'' das nachstehende Tele gramin: Graf v. Bismarck hat folgende Bedingungen gestellt Die preußischen Truppen besetzen die Hort»; die französischen Linien-Truppen und Mobilgarden gchen gefangen nach Deutsch land; unentwaffnete Nationalgarden beschützen Paris. Deutsch land erhält Elsaß und Lothringen und besetzt die Champagne bis zur Erstattung der Kriegskosten. Frankreich bestin,mt die eigene Regierungsform. Diese Bedingungen werden französischer- seitS für allzu hart gehalten. — Ein anderweites Telegramm aus Versailles vom 20. d. meldet: Jules Favre hat Geleit scheine für Picard und Dorian erbeten, damit dieselben nach Versailles sich begeben und an den dortigen Berathungen Theil nehmen. —Nach einem weiteren Telegramme der „Daily News" aus Versailles vom 20. d. hat sich Favre inzwischen »ach Paris zurückbegeben. (Dr. JA B o r d e a u r, Mittwoch, 2ä. Fanuar. Die Regierung ver breitet folgende Nack'rievtcii: Infolge de» Weigerung tcd Grälen von Bismarck, clnen Geleitsck'm» a» Fules Favre als Vertreter Frankreichs auf der Londoner Eonierenz zu erwecken, i-at die französische Regierung beschlösse». alle Befck'lüffe der Londoner Eoiucrenz. weletze i» den gegenwärtig vcsletzendc» Verträge» irgeiidwclctze Acndcrmig tzerveifützre». als nictzt vortzanden zu ('«stracksten. l Dr. I.» Bordcaur, 23. Fanuar. Die Antwort des Generals AurelleS de PaladiiicS a» Gamvclta lautet: „Fetz will ei» Eoinmando nur daun tzaven, wenn cs mir von eine» ordnungü mäßigen Regierung übertragen wird, die cs itzre erste Amts- tzandlniig tzat sein lasse», die Ehrsüchtigen und Unfähige», die Frankreich zu Grunde gcrietztcl tzaven, vor den Rietzter zn stellen." London, 2ä. Fanuar. Die „Times" sagt, Bismarck werde, gegenüber den EapilulakionSanträgeu, daraus vcstetzen, daß die ganze bewaffnete Mackst von Paris sictz unbedingt ergebe. Er werde aber glcictzzcitig auctz verlangen, daß die Regierung zu Borteanr sofort alle Fcindicligkcircn einilellc und übertzaupt ganz Frankrcick' bie Fricdcnsbctingunge» des Siegers acccptire. widrigenfalls die erklärte Zustimmung des Hauses Bonaparte zu jenen Bedingungen in den Vordergrund treren würde. Bismarck stelle dann die Wabl: Frieden mit der Republik oder Frieden mir dem »aiierttzuinc, und blieden die Republikaner tzartnäckig, io würde die Restauration die Folge sein. Rede» den pl'vfisctzen Leiden nntcrliegen die Parlier eine» moralischen Tortur der alle» peinlichste» Art. Hunte» ttauicnde Derjenigen, welctzc knrctz Pflictztgefützl in der Hauptstadt fest- gebalteu werkcu, sind seit Monate» i» de» «urckstbalstc» kluge wißtzeil über das Setzickial der Ftzren, die sie turctz Entfernung den Enwctzrungen und Leiden der Belagerung entzogen. Die Vcrdindung de» Hauptstadt mit der Provinz ist bckannNütz ziemlictz regelmäßig: in umgekehrter'lüclstnng iit kieEommnm cation eine äußerst beschränkte unk unrcgelm ißlge. -Aber New mactzt erfinderisch. Dafür liest'»'» die Fnieratcnipalken der „ T imeü" und „Fndevendancc" in den letzten Tagen wieder einen ccla kante» Beweis. Der Gesandte der Vereinigten Staate». Waid tzurnc omk wotzl anctz ankere Diplomaten!, crtzält täglictz mir »pccicller Erlaudniß des Grast» Bismark die „Times" ausgc liestrt. Direct und indircct ivcndcn siel' tatze» in stini vollen Fnscratcnspalten des colonalen englischen Blattes. Frauen, Töchter, Schwestern :c. ,'e. an das Menschlicksttitsgettitzl Wall- burne'S mit der Bitte, den Ihrigen die beifolgenden Nactzrictzten zukominen zu lassen. Es iit gewiß der sonderbarste Auftrag, wclctzer jemals einem Diplomaten anpertrant worden ist. lieber den letzten Ausüill der Parlier am ist. sctzreibt Wa- ctzentzuicn an die»öln. Ztg.: lieber unsere Verluste ist beule nictzts Bestimmtes zu sagen: ictz schätze sic ans tzöctzstens 3.',o bis -loo Mann, darunter etwa 12 Q-stzicre. Auctz den unserer braven Fäger, die gleich Anfangs setzr stark enaagirt waren, kenne iw nickst, dock' kann er nickst unbedeutend sein. Einzelne der Gestingci'.en, namcntlictz Znavcn, trugen große Brode unter dem Arm. Die GOangenen setzen wohlgenährt aus und vcr- ratben keinerlei Enttzclmingcn: itzre Rationen sind die dcr Fcld- truppcn otznc alle Schmälerung. Sie sagen aus. daS Volk habe sie zu diesem Aus-'alle gezwungen. — Ein Bcrictzt des Dalltz- Ncws - Ecrrespondcntcn rützint besonders die Oer Fäger. Er sctzreibt: Einige französische Abttzeilungen, die gegen Montretout geschleudert wurden, bemächtigten sictz der Position dort mit bedeutenden Verlusten. Sie waren jedock' außer Stanke, weiter Bode» zu gewinnen, da itzncn die Fäger. welctzc zeitweise zu- rückgeträngt werden waren, jeden F-nßdreit des Terrains streitig »»achten, »int sictz tzintcr icdcin Stock und Stein mit der größ ten Hartnäckigkeit dcbauprcten, bis ansttzniictzc Verstärkungen eiiitrastn und die verlorene Position »bieder gcndinmcn wurde. Mit tzotzem Lobe wird die ungestüme Tavstrkci-t bervorgetzovcn, mir wclctzer »ich die Fäger in erster Linie gegen das wicdcrui- ncl'inende Montretout stürzten. '.'stick' Zeitungsberichten über den 'Ausfall am Ist. Fanuar herrschte in Paris große Au-regung, die sich nur dadurctz etwas beschwichtigte, daß inan an einen Sieg Bourbati s glaubte und die Nactzrictzt von der Niederlage Etzaiiztz'S nickst für watzr dielt. Einer der -Ordonnanz Qmzicrc Troctzu'S. Dclangle. wurde an» Ist. gctöttct. Der Maler Regriault »vird vermißt. Lemon, Redactcur an» Pavs, wurde sctzwcr vcrwlintct. Paul Bcktzmout, der etzcmaUgc Debutirte, nabm auck' au» .stampfe Tbeil, kam aber uiivcrwuntck zurück. Das >«». Rtarsck' 'Acaiment der 'Na tionalgardc wurde buctzstäblictz dczimirt. Bixiv soll, wie das Gerückst gebt, cben-alls gctödtet worden sein. - Die Zeitungen verletzte» ferner zalstrcictze Einzeltzciten über die Vcrtzecrnngcn, welck'e das Boinbarkcment anrickstet. — Es soll jetzt ein Eorps „Dtznamiroreu" gebildet werden. Dvnamit soll nämlich bei der Verttzcidigung von Paris die Hauptrolle spielen, wenigstens wird diese Drotznng de» Parisern znm Trotte verbreitet. — LNalmaiion ist durch das Feuer des Mont Valerien jetzt gänz- lictz in Asctzc verivandelt. — Lim >03. Tage der Belagerung von Paris stellren sictz die Preise der nickst rezuirirten Lebens iniitei an den «>cnrraltzallcn ivie folgt: Frische Gemüie: Gelbe älübcn daö Stück «><> Ecnt.. eine weiße Rübe «o Ecnt., eine »lunkeirübc 4 Fr, ein Stück Sellerie 2 Fr., ein Endivicnkovs l Fr. 2.', Ecnt., »artoücln nickst vortzanden. ein Blninenkotzi 5 Fr., ein gcwötzniictzer .stotzllop' «>' Fr., ein kleiner .stotzliop» l Fr., ein Pfund .stolstdlättcr, die man sonst wcgwari 7.7 Een», Getrocknete Gemüse: Botzncn, Linien. Erbsen abivcsend. Ein gemachte kleine Erbsen 4' , Fr. Eingcniackstc grüne Botzncn 3 Fr. Etzareutcric: Speck, setzr icitcn. 6 Fr. das Pstind; Sctzinkm, nock> seltener, io Fr. das Pstind, uiigcsätzr I2«> Fr. der Sctzinkcn, der sonst 1^ Fr. tostcrc. P'erdebinkivnrst «schreck lictzes Ellen» I Fr. 20 Cent. Fkaiicniictzer »äse, s tzrecklictzes Gcmiictz aus allen Arten Fleisch bereitet, 2 Fr. das Pik. Frische Butter, icbr selten, 3.", bis 40 Fr, das Pfund, .stäie, fast nir gend zu finden, l Fr. «0 Ecnt. Ein Ei l Fr. Ein Pinnt El'ocd'adc Fr. Der -staffcc ist nur um ei» Fünftel in die Geflügel i.äußerst selten>: ein Trutbatzn oluc ; eine gewötzulictzc Gans, die sonst 0 bis Fr. ein Hutzn 2.', Fr.; eine Taubest Fr Wild stä Fr.: ei» »aninck-en 2.', Fr.: eine Ente :««> Ente 3 Fr.; ein 'stabe 2 Fr. äo Ecnt. Ockfen- das Pstiiid: anderes namenloies Fett I Fr. ans allen inöglictzen fettigen Prodncten iabri Eingemaci'tc Früchte gibt es nick t mel'r; ns Runkelrüben, getrockneten Trauben und , an welchem unsere Soldaten nicht lm ffeuer »raren. Sluöäese-t dem feindlichen Kugel- und Granaten regen, und beim Vorgehen gegen einen hartnäckig in seinen natürlichen Positionen sich haltenden Feind, durch den dichtesten Schnee und die Dornenhecken hindurch oft Stunden lang in» -vol'c gegangen. Tstüncl l 2.'> Fr. kostete, st.'» Fr.: prct: Ein Haie Fr.: eine wilde iett kostet 3 Fr. «'cur. Ocl, z rst, 2 Fr. («ent. man bat aber iolck'e Zucker, wie ancb andere äimlick'c Misctzunge» 'abrout, die man mit 2 Fr. das Pstmd berkanit. Besonders peinlick' für die Pa riser ist cs, daß die Waictzwcibcr in Folge des Mangels an Brennmaterial ii rc Arbeiten tzabcn cinstcllcn müssen. Nur noch setzr wenige arbeiten, und reine Wasche ist in Paris ein ungc- Istiucr Lnrus geworden. Die Strapazen der tcutichen 'Armee, we!ctze in» Westen gegen Etzanzv operirte und Ic Mano nabm, übcrbictcn an Härte 'Alles, was wir bis setzt in diesen» Kriege davon gebört haben. Es war vom «,. Januar a-n teil» Tag« schreibt ei» Be- mg Schnellfeuer, auf dein Else oder km Wasser liegen müssend, dazu meistenthellö ohne Nahrung, well die Zeit zur Bereitung der selben scblte. So brachten sie diese Tage tzln, die so kalt und doch beiß waren, und wenn die mühevolle KampfeSarbelt deö Tagcö gettzan »var, dann erwartete sie des Abends nicht etwa ei» Quartier unter Dach und Fach, „ein, das BIvouak unter freien» Hinunel. den» die Wotznungodickstigkeit dieser Gegenden ist eine geringe, und der Dörfer sind seist wenige. Vom«». Jan. an waren die Trupvc» im BIvouak aul den Schncefeidern. ol'iic Strob, und oft auch, wenn die Truvve» aus Vorposten waren, otznc Feuer — des Abcndö uni ><> Ubr erst kamen für sic die Stunde» der Ruve im Gcfübi der äußersten Er müdung , und am nächsten Morgen, wenn nur erst der Tag graute, wurdcn «ic schon wieder allarniii t, und von neuem ging es Marsch — Marsch! gegen den Feind vor. — Die Umgegend von Lang» cs bctzcrr,ätzen trotz der Anstrengungen, welche die deutschen Truppe» machen, dennoch iininer die französischen Franktireurs, lieber die 'Art ibreo Kampfes schreibt ein Be- ricksterslattcr der „.stöl». Ztg.'" Bei der Annäherung von stärkeren Patrouillen zictzc» sieb dieselben aui Schleichwegen durctz die Wälder in die zunächst gelegene» Qrtschastcn zurück, werde» größere Abttzeilungen zun» Abstiche» einer Gegend auü geiaudt, so tzat die ganze Baude als letzten Zufluchtsort die Festung Laugrcs selbst. Wie selten gelingt es dcsbalb, eine Abttzeiluiig dieses Gesindels auizutzcbc», den» auctz für de» Fall, daß sie wirklich i» einem Doric überrascht und umznigclt »ver te», baden die Franktireurs »och Mittel, sick» den» .ttcnnpse beü Soldaten gegen de» Soldaten zu entzicbe», stidcm sie Uniform inil 'A.Zaßen verstecke», Eiviiklcidcr anzicben und sich für fried liche Landvewol'lirst ansgcben. B resiau, 23. Fannar. Ein bedentcnder Unfall vegcg nete dem, den 22. d. st Ul'r 4«» Minuten von Berlin abgclal- ienencn «'-iizug, »velctzel bei Frankinrt mit einem Gütcrzugc so tzeitig zusaiiunenstieß. daß inctzrcrc Lstagcn vollständig zertrün» inert, außerdem einige uingeivorieii und erbeblick' veschädigt ivurdcii. Zioci Wage» 3. Eiasse vom Eilzug waren in einander geschoben. Viele Pcrioneii lvurdcn tzicrbci bcdenklictz verletzt, li. A. ein Schaüner, einige Soldaten und eine Frau mit itzrein .«zinke. 'Am dem Zuge befanden sictz noch der Qbcr-Präsidcnt Gras Eb'sttzard zu Srolbcrg Wernigerode, so wie die Abgeord neten v. Rcictzciibach und Sctzö» mit Fainilic. 5rön«alirt>es Hostlieater. IN I>. Vor ansvelkali'tcm Haus, unter steigendem Bestall und mit glänzendem Erfolg setzte ocr Dircetor des Stadtttzca ters zu Leipzig, Herr Haaie, sein Gastspiel am Mittwoch »ort. 'Was diese» Schauspieler besonders ailszcictznct, ist die kluge Berechnung seiner Mittel. die weise Verwendung seiner Anla gen nnt die Eonseguenz in der Schaffung seiner Eharakkere. Hierzu tritt eine Routine, die sich vor den» ausgesuchtesten Pu blikum st» zwei Welttbeilen bclvätzrt bat und die Durchgcistigrmg seiner Aunassting. Diese Anerkcnnnng soll nicht durch die Be incrtung becinträci'tiat werken, daß icin 'Amtretcn in dem ersten Stiick des Mittwoch Abends „Ein 'Arzt. Lustspiel in l Litt nach dein Französischen von Wages" ziciniich zurückitand tzinter seiner Rolle in dem 2attige», eb.iiialls dem Französische» nactzgebii- dcten Lnstsvicl A. Ba> n s: „Blau sucht einen Erzielst»'." In beiden Stücken bat er einen Biasirten vorzustibren. einmal einen spleenigen Engländer, der ans Langcrwcilc die Reste in'S Jen seits antrcten will, daö andere Rial einen Pariser Pflaster trcter, der sein Leben mit Weibern, Duellen und Wucherern bcrtröbclt tzat und sick' i» der Rolle eines ErzictzerS gefällt. Jener Arttzur Durwood des Herrn Haase artete niituntcr in Earrikatm aus. scinc Freute bei dem Wiederfinden Emiliens »var fast jungcnartig ungczoacn; er ließ sick» die seine-Ruanee cntgetzcn, der Frclidc dcii riilnende» Ausdruck eines dein Leben wickcrgcgcbenen Sonkerlings zu verleiben. Auch bctzcrrschtc er den Dialekt nickst soweit, um alicnthatbc» scherztzaftc Wir kuiige» zu erziele» II»» so durchbildcter »var die Figur dev 2. Stücks: 'Arttzur von Morsan. Welche Ucbcrlegciitzcit des Weit iiiaun'ö, der alle Schulen des Lebens durchlaufe», alle Süßig keiten bis zuin Ekel durchkostet tzat! Welche Feintzeit der Ma nieren unk wie reizend brack' in der Scene, wo er den Brie» seines Vatcrö liest, der unvcrdordcne Kern seines Gemüttzs durck' die Schlacken eines vergeudete» Lebens durch! Dieses sich Zusammciiiassen in dem Hause Dumciiilö, die Herrschaft, die seine Wcltcrsatzruug gar bald über die ganze Familie ausübt. gelangten zu einer ergreifenden Gesanuntdarsiellung. — Unter den Mitsvieicnkcn sei zunächst der Frl. 'Woist gcdackst, die in (stiden Stücken mit 'Naivität und Munterkeit spielte, sowie der Herren Wstiger. Waittzcr, Hrainer. HcUmuttz, Hagen und Seiß. Frl. Allram repräscntirtc die Dame von Welt und tiecingebii dete »ranke, sowie alte Jungfrau setzr anivreckstiid. HerrDcssoir endlich sorgte iür Befriedigung der Lachlust deö Publikums durctz eine derbkomischc Zeichnung des Inden Meier. " H istoriick' e Stätte n. AnS dem Briefe eines Rci- icnden, der vor »urzem Sedan und das Schlachtfeld besichtigt tzat. ttzciit die „Times" folgenden Auszug mit: „Ungefähr eine Meile von der Stakt aui dem Wege nach Paris ist das schloß Bellevue gelcaen. fetzt berützint als der Qrt, wo der Kaiser und der »öuig zuiammcutraseii, um die Bedingungen der Eapitu iation vorläufig fcstznitcllc»." 'Nach einer Beschreibung der Lage des Lctzio>fcs und >iactz An'zätzlung mancher Klagen des Besitzers über eine itzn» angeblich witcriabrenc Plnndcnuig durck, deutsche Soldaten sabrt der Brieiichrcibcr fort: „Indem wir daö Schloß verließe», schritten wir in der Richtung auf Don etzeric vor, um auck' das andere Haus in Augenschein zu netz men, welches cbcistalls durck' diesen Krieg verüb»» geworden ist und wcick'es der Nachwelt wabrscheiillich unter dem Namen „Bismarck s Haus" bekannt werden wird. Zwei deutsche Weber und itzre Familien bewotznien dasselbe; die beiden Familien lebte» gegenwärtig i» Feindschaft, seitdem die Etzrc, die berühm ten Persönlichkeiten bei sich ausgenommen zu habe», von jedem der beiden Weber beansprucht »vird. Der Eine erklärt, daß sein Zimmer vcnutzt worden, der'Andere, daß man sich seiner Stühle bedient l abe. Lille Stützlc in dem Zimmer Siemcii'ö sind zun» Preist von 2«> Francs daö Stück verkauft worden, und ohne Zwei'el »vird ein jeder von ivne» öffentlich gezeigt werden alS der wirkliche Stuhl, aui welchem der »aller oder BISmarck gc- stsstn bat. Der andere Man» «Fournio» tzat seine Stützte lsttzaltcn und »vird watzrschcinlich für den »ingcrc» gelten, da er von jedem Bestickst*«, welcher die Etzre beansprucht, auf einein rer Stutzlc Z» sitzen, einen Zins erbebt. Wir befriedigten unsre Neugier und feiste» dann unsre Reise fort, indem »vir es den streikenden Rivasen überließen, ibrc Sache, so gut sie können, zu schlichten.'' ' In nmern» nactzoarlichen Lcitmcritz sind vor wenig Tagen au- dein dangen Obsimarltc a»i dcm sexzenannten Ningvlai; 32.2>;o Viertel »icichen, 11.332 Viertel Birne», 2,«47 Viertel L«ep-el. 2,23st S-:tzock Aprikosen und Pnrschen, prächtigste Sorte, .'»,4'.»o Vieltcl Püaumcii, 472 Viertel Wein nnd 414 Viertel Nüsse, in» Gcsammtdurchschinttspreis von 41,40« Gulden znia Vcrtans an ei ne in Morgen gebracht worden. — Der Winter ist a»ch in Beb»,en ernstlich anigctrctcn. An, ersten Wcinacksts- iciertage zeigte der Tbermometcr im Freie» 24 EZradRöauimu. Eis gibt cs i» Riengc und tzabe» sictz die Brauereien bereits »ick reichlichen» Vorrat!' verüben. Die tzerrlictze Schnecwtzir »virb tzäung zn Scl'llttcnparticn und die Elve zu»» Schlittschutz- lauic» und Sesselsadren benntzt. Eine so schöne und so rang antzaltcnde Sck'littei'.bal'i» l'at Böhmen »rnd haben auch »vir l»r Sachsen viele Iatzre nicht gehabt.
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