Dresdner Nachrichten : 17.09.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-09-17
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187209176
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18720917
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18720917
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1872
- Monat1872-09
- Tag1872-09-17
- Monat1872-09
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- Dresdner Nachrichten : 17.09.1872
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«Wlftiitt t«gn« frül» 7 Uhr tn d«r «kpkdtllon Martkn- ftraße l». «könne- ment»kret» ktcrtel- läkrlich 23Ü, Ngr., durch die Pvit LL Ngr. «tnjelne Nr. » Ngr. — «utlage: 20,000 Sr-mvlare. Tageblatt sür Nntcrhaltnng und Gcschästsvcrkehr. Druck und Sigenthum der Herausgeber: Li epsth Neichardt tn Dresden. Derantwortl. Redakteur: InüttS ^kichardt. Vrnhe IN »ngenomn-M »I» Ad.» Uhr, S«nn»a«I b>» Mittag» >2 Nkr. I» Neuliadl: gratze »lolter- gaitt S bi» Add. k Ndr. Der Raum einer e>n- Iralttgen Pe«il,e«le kästet IS Pfg. Eingeland» di» Zeile » Ngr. von uns unbekannten Firmen und Personen inieriren wir nur gegen Pränumeraiito-Zahlung durcl' Briefmarken oder Postcinzah.'img. l«> Silbe» kosten I ^ »Ngr. Auswärtige könne» die Zahlung auck' au! eine Dresdner Firma anweüen. Erp d. DreSd. Nacttr. Nr. 261 Sievenzehnter Jahrgang. Äiitredaeteur: TiMdar Oradilch. Dresden» Dienstag, 17. Tcptenibcr 1872. -MM r.» 1 -7 r r ^ ! gediegenster Weise beantwortete. Leider fand die Rede nicht die! Dresden, den 17. September. . > H,s,gige Aus.nerkstnnkeit die sie verdient hatte. Hieran schloß > — Der Oberceremonicnineister vonGersdorff hat das bsterr. ^ sich der vom ersten Vorsitzenden vorgetragene ,Jahresbericht, und ^ Großkreuz des Franz-Joseph-LrdenS, der Staalsminister Freiherr i zwischen diese drei Fest Romente waren Gesangsvorträge cinge i von Friesen das österr. Großkreuz des Leopold Ordens, der Ge l streut und musikalische Vorträge des Ehrlichh'chen Musikchores i Heime Legationsrath von Zobel und der Geheime Legationsrath! eingeflochten. Der Verein, der im Jahre 1x70 von 8 Personen non Watzdorfs den Orden der Eisernen Krone Masse, letzterer gegründet wurde, zahlt jetzt R >5 Riitglieder, und folgt einer das Ritterkreuz des Leopold Ordens erhalten. ! Tendenz, die irichts gemein hat mit denSocialisten Programmen. J. Maj. die verw. Königin Fosephinc von Schweden ist Hier null man nur sich bilden und durch diese Biloung sich am Sonnabend von Prag nu Hoflager zu Pillnitz eingetroffen. — Nachträglich erfahren wir noch von wohlunterrichteter Seite, daß Herr Baron von Burgk, anläßlich der Hochzeit seiner Tochter, außer den von uns schon gemeldeten groszen Geschenken noch der Gemeinde Burgk zur Erbauung eines Schulhauses 10,000 Thlr. geschenkt hat. — Gelegentlich seiner Hochzeitsfeier hat Herr Baron ». Finck den Unterstützungsbedürftigen der Gemeinden Nöthnitz und Rosentitz ein reichliches Geldgeschenk zukommen lassen, wo von uns der Gemeindevorstand mit dem Ausdruck des Dankes gegen die Gutsherrschaft Mittheilung macht. — Bezüglich der Recruteneinstellung erfährt das Dr. I.. baß dieselbe sür sämmtliche Truppen zu Pferde, sowie die m Elsaß-Lothringen stehenden Truppentheile am -1. November d. J., für die Trainsahrer zu halbjähriger Ausbildung am 4. November d. I. und 4. Mai k. I., für die Oetonomiehandwerker sämml- licher Truppentheile am 1. Oktober d. I. und für alle übrigen Recruten am 27. November d. F. erfolgt, sowie daß gelernte Jäger sowie drei und vierjährige Freiwillige bereits vom I.Lcto- ber d. I. ab in Verpflegung genommen «erd«» dürfen. — Am 13. in der Mittagsstunde si»l ein dreijähriger Knabe, in der Nähe des ElbschlößchenS bei Meißen an der Elbe spielend, in den Stroin, und waren nur noch Aermchen und Mütze sichtbar. Der Knabe war also in höchster Oiesahr zu er trinken, wenn nicht ein elfjähriger Knabe den Ruth gehabt hätte, bis unter die Arme in das Wasser zu springen und dadurch zum Retter des Kindes zu werden. — Von heute air werden die Raubthiere im zoologischen Garten um 5 Uhr gefüttert. — Der hiesige Turnverein „Kraft Elub", der seit 1M7 besteht, hatte durch freiwillige Beiträge seiner 'Mitglieder, deren Zahl 70 ist, sich eine Fahne erworben, die am Sonntag Nachmittag im Park zu Reisewitz feierlich geweiht ward. Die Fahne selbst ist sebr schön und aus der für dieses Genre einzig dastehenden Fabrik von Hietel in Leipzig hervorgegangen. Sie ist von rother und weißer Seide gefertigt und trägt aus der rolhen Sette prächtig gestickt die Worte: „Der Leib ein Tempel Gottes", in den Ecken: „Frisch, Fromm, Fröhlich, Frei", und „Gegründet 1867", und aus der weißen Seite die Worte: „Kraft- Club zu Dresden 1872". Zu dieser Fahne hat Se. Majestät unser König ein prachtvolles Fahnenband geschenkt inFolge eines eigonHümluhen Zusammentreffens. Als Se. Majestät nämlich in Leipzig das Innere der Hictclschen Fabrik besuchte, ward an dieser Fahne gearbeitet, deren Pracht den König vcranlaßte, zu fragen, für wen sie gefertigt werde. Als er erfuhr: sür einen Dresdner Turnverein, ließ er als Geschenk das prächtige Band der Fahue anheften. Das mit bezüglichen Inschriften prachtvoll gestickte Bandelier und die Schärpe hatten die Frauen und Jung frau« des Vereines geschenkt. Zu diesem Ehrenfeste des Kraft- Club waren die Vertreter von 20 Turnvereinen aus der Um gegend von Dresden erschienen. Analog Dem, daß der Verein seiner Zeit von 13 Männern gegründet wurde, schlug man 13 von de« Brudervereinen gewidmete goldene Nägel in die Fahnen stange. Die durch 'Musik und Gesang eingeleitete Festrede wurde von Herrn Turnlehrer Wille zugleich als Abgesaiidterdes Männer- Turnvereins würdig und schwungvoll gehalten. Diesem Fest- aetus folgten zuerst turnerische Freiübungen, dann das Wett- lurn-n, bestehend in Wettlauf, Hochsprung, Tteinstoßen mit Weitsprung und Ringen. Einzelne sehr tüchtige Leistungen wur den ausgeführt und das ganze Tur nen erwies sich als ein äußerst gut geleitetes und kräftiges. Die Sieger im Wettturncn wur den von den Händen schöner Damen mit Kränzen geschmückt. Einen eigenthümlichen Reiz gewann das Fest schließlich noch bei eingetretener Dunkelheit durch die Betheiligung der Plauenschen Feuerwehr, die an einem von Holz im Park'erbauten dreistöckigen Hause unter bengalischer Beleuchtung und mit Fackeln Löfchungs- exercitien ausführte. Natürlich gab das ein höchst interessantes Nachtbild. Ein auf den, Fcldschlößchen abgehaltener Eommers schloß da« sinnige Fest. — Vorgestern, Sonntag am 15. d. M., feierte auf dein Schillerschlößchen der hiesige „Arbeiter-Fortbildungs-Verein" sein zweites Stiftungsfest unter regster Betheiligung seinerMitglieder und deren Gästen. Die eigentliche Festfeierlichkeit beschränkte sich auf den Vortrag eines Prologs, einer von Herrn Oe. Hohl- feld gehaltenen Festrede, in welcher er die Fragen „was ist wahre rmo den ehrcnwerthen Arbeiterstand materiell und spiri tuell heben, eine Tendenz, die, unserer Meinung nach, ver diente, daß ihr alle Arbeiter huldigten, und sich so ab wendeten von den unglückseligen socialistisch-dcmocratischenWüh lereien, deren Ursachen meist entweder im Unverständniß der all- und der Kirche in Ober-Pesterwitz 1000 Thlr? gemeinen Verhältnisse oder aber gar in absoluter Eharacterlosig- keit der tonangebenden Leute beruhen. Diesem eigentlichen Fest- aetus folgte Eommerce und Tafel » la carte, woran sich ein Ball schloß, der das Stiftungsfest beschloß. — Gestern Vormittag ist im großen Gehege am Kohlen einschiffungsplatze der Leichnam eines unbekannten Mannes in den zwanziger Fahren angeschwommen. Die Persönlichkeit des unbekannten Tobten dürfte daran leicht festzustellen sein, daß das rechte Bein mit einer an, Stiefel befestigten eisernen Schiene ver sehen gewesen ist. — Vorgestern Abend in der 11. Strmde hat in der Fricd- nchstadt ein Erceß stattgefunden, bei welcher einer der Ercedenten eine Verwundung davongetragen hat, welche höchst wahrscheinlich einen tödtlichen Ausgang haben wird. Drei Knechte eines Lohn fuhrwerksbesitzers in Neustadt geriethen vor dem Brabanter Hose in der Schäferstraße aus noch nicht festgestellter Veranlassung in Streit und Thätlichkeiten mit mehreren unbekannten Personen. Dieser Streit endete damit, daß einer der drei Dienstknechte, ein gewisser Löschau aus Günthersdorf bei Bautzen, ein 'Mann von 30 Jahren, mit dem Rufe „ich bin gestochen" zusammenstürzte und gleich darauf die Gegenpartei eiligst davonlief. Als man sich dem Verwundeten zuwendete, fand man ihn in einer förmli chen Blutlache und schaffte ihn unter beständig fortdauerndem starken Blutverlust nach dem Krankenhause. Seine Wunde be stand in einem tiefen Messerstich in die Brust. — Jede Neuerung bringt gewöhnlich auch wenigstens eine Schattenseite im Gefolge mit, und gut ist es, wenn eine solche Schattenseite nur kölnischer Natur ist, wiesich eine solche vor Kur zem auf einem, in hiesiger Friedrichstadt befindlichen Neubaue zeigte. Bekanntlich brauchen die Gewerken in neuerer Zeff weder 'Arbeitskarte, noch sonst welche Legitimation vorzuzeigen, und den Arbeitgebern fehlt der gesetzliche Rückenhalt, um mit Energie dies fordern zu können, auch sind jetzt mitunter die Arbeitskräfte so rar, daß, ohne viel zu fragen, eine Arbeitskraft herangezogen wird. So erschien zu Anfang des be,zeichneten Baues auch ein Mann, der sich als Maurer anbot, und weil er ein bekleckstes Schurzfell und einen gewöhnlichen Maurerhabit trug, auch angenommen ward. Der unbekannte „Meier", wies für gewöhnlich heißt, baut ganz munter bis unter s Dach init, empfängt sein schönes Wochenlohn regelmäßig, aber endlich stellt sich's heraus, daß das Herrchen zwar ein geschcidtes Kerlchen — aber kein richtiger 'Maurer ist. Denn wie es an s Bewerfen der äußeren Mauern mit Kalk, das sogenannte Berappen oder Putzen, kommt, einer Arbeit, zu der eine gewisse technische Fertigkeit gehört, gehtzs nicht, voll gerechter Entrüstung donnert's von allenSeiten: „August, Du bist ja gar kee Meier" und: da legt er seine Kelle hin und sagt — dem Bau Ade! Vielleicht hatten die Maurer schon hier und da Zweifel gehegt, aber der gute 'Mann scheint mit Ge schick den Anderen alle Arbeiten von der Hand abgesehen zu ha ben. Er hat aus diese Art wochenlang einen viel besseren Ver dienst gehabt, als wenn er in seiner wirklichen Gestalt als Hand langer erschienen wäre. — In der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag ist in einer vier Treppen hoch gelegenen Wohnung aus der Alaunstraße die Diele und eine darunter befindliche Balkenlage auf noch un- ermittelte Weise in Brand gerathen. Das Feuer wurde von der Feuerwehr wieder gelöscht, bevor noch ein erheblicher Schaden entstanden war. — Gestern Nachmittag ist auf einem Neubaue an der Ecke der Waisenhaus- und Pictoriastraße ein Maurer zwei Etagen hoch vom Gerüste herabgestürzt und nach dein Krankenhause ge schafft worden. — In der Nähe der Waldgasse in Antonstadt hat am Sonntag Abend ein Exceß slattgesunden, bei welchem ein dabei bethciligt gewesener, hier in Arbeit stehender Schneidergeselle mit einem Messer sehr schwer am Kopfe verletzt worden ist. Derselbe mußte, da ein sogleich hcrzugcholter Arzt dies sür nothwendig hielt, nach der Diaconissenanstalt geschafft werden. — Als vor einigen Tagen eine auf der kleinenBrüdergasse wohnhafte Frau, welche an Marlttage» ihrem Handel nachgeht, nach Beendigung ihrer geschäftlichen Verrichtungen nach Hause Bildung?" und „wie ist zu ihr zu gelangen ?" in gedankenreicher i zurückkehrte, fand sie zu ihrem nicht geringen Erstaunen die Tbüre ihrer Wohnstube ausge'prenat, in der Stube selbst ihre Kleider und Wäschstücke aus den Schränken und Kommoden herausgerissen und auf den Stubendielen zerstreut umber gewor fen. Der Dieb, der ihr in ihrer Abwesenheit den unerfreulichen Besuch abgestattct, mag jedenfalls nach Geld, in dessen Besitz er sie vermuthet, gesucht haben. In Ermangelung desse'ben hat er mit einigen Frauenröcken uud einer alten Spindcluhr Vorlieb genommen, die anderen Garderobenstücke scheinen ihn: nicht an gestanden zu haben. Wer der Thäter gewesen, ist noch unermittelt. — Wie wir hören, ist vor einigen Tagen hier ein Mann verhaftet und einstweilen in das Krankenhaus gebracht worden, der aus einer bisher noch unermittclten Irrenanstalt entsprun gen zu sein scheint. Nicht nur, daß er augenfällige Spuren gei stiger Storung verrathet, hatten auch seine Garderobenstück« er-- lassen, daß ihr Ursprung in einer öffentlichen oder Privatanstalt zu suchen isti. — Abermals ist an einem kaum 4 Jahre osten Mädchen von der Walpurgisstraße von einer unbekannten Frau, die noch jung und schlank gewesen sein soll, ein Ohrringeldiebstahl verül t worden, und zwar hat die Diebin das Kind hinzu auf die Bür- gerwiese mitgenommen. - — g. Der Besuch einetz rvohlgepstegten PrivatgartenS ist in der.Kette derSomincr-Ercuriwncu der Flora ein deacksteuS« werwcs Glied, thcils wegen der angcnebmen Abwechselung, tbeils wegen der Geiegeuvcit, aus der Aniage und Unter« Haltung eines solchen Gartens au! de» Geschmack und Schön heitssinn seines Besitzers schließen zu dunen. Ein vortheit» haites Zeuguiß legen in dieser Beziehung av der Garten deS Eommerzienrathcs Mar Hauschild aut der charkstrape uud der des StadtratheS kW. Strnve aus der Prager Straße. Der elftere, vor ungefähr Mus Fahren angelegt, zeigt ein tröhlicheS Gedeihen der zum Tbeil >ehr wcrthvotten Pflanzungen, wie der Obstbäume, Eoulstren ,'e. und mannlchfachc, reckst nette Blumcnarraiigemcnltz. Der letztere >>t gegen früher räumlich zwar sehr beschränkt worden, birgt aber in sich noch manche schöne und werttwolle Pflanze autz früherer Zeit, wird auch jetzt mit großer Liede und Sorgialt unterhalten uud übt auf den Besuckstr einen gleichfalls angenehmem Eindiuck autz. Bemerkcnswerth in dcniielhen waren besonders die schön ent wickelten Blattpflnnzcngruppen von Uioimw. Oanna und vor züglichen Oalgilio», während iu> Hnuschild'schen Garten ein prachtvolles 0v»ci'i»»i aigvnteum mit iE Blüthen allgemeine Aufmerksamkeit erregte. Ungeachtet der seit längerer Zeit störenden Trockenheit waic» in beiden Gärten der Rasen möglichst irisch und grün und alle Blumenpartbieen wohl ge pflegt. An diesen Besuch schloß sich in der letzten Woche eine Exkursion nach dem von den Städtern zum Svmmeraui- entballe schon sehr gesuchte», aber immer noch ländlichen Wachwitz und zwar diesmal zunächst in den Obstgarten des käsigen Grundstückbcsitzcrs H. .Kretzichmar. Der einfache, aber intelligente Sandmann und Obstznck tcr batte zur besseren und leichteren Uebersickst eine kleine 'Ausstellung seiner vorzüglich sten Baum, und Gartcmrückste veranstaltet, welche Beachtung verdiente und fand. Rack' einem angcnebmen Spaziergange durch den Wachwitzer Grund gelangte die GOeitschait aui die freundlich geöffnete Duboc'ichc »Villa, welche eine prachtvolle Aussicht über die von Dorischaiten unk Billen reich belebte und von der Elbe nnmutbig turck'strömte Landick ait bietet. Aui dem Rückwege fand sich noch Gelegenheit um käsigen Schuthauie schöne reife Trauben von Oporto nnd Rothgeißler, sowie noch einen andern Privntgartcn mit hübschem Obst- bestande und vielen Rosenbäumchen in Augenschein zu nehmen. Rur zu schnell kam der Dampfer, um uns von dem freund lichen und geselligen Wachwitz nieder heimwärts zu führen. — Am Sonntag Nachmittag 3 Uhr fiel in Kaitz beim Aepfelabnehmen ein Mann vom Baume und blieb besinnungslos liegen. Außer äußeren starken Verletzungen am Kopfe und am Arme trug er wahrscheinlich auch innere Verletzungen davon, denn aus Mund uird Nase floß das Blut. Er wurde von mit leidsvollen Menschen in seine Wobnung gebracht. — In Meißen entstand am 12. d. M. Abends in der 0. Stunde am sogenannten Horn am Elbufer ein tumultuanscher VolkSauflauf, dessen Ursachen eigentlich unbekannt, dem Verneh men nach aber mit dem aus Sitllichkeitsgründen erfolgten poli zeilichen Verbot weiterer Abendvorstellungen der dort etablirten Menschen- und Thier-Künstlergesellschalt zusammenhängen moch ten. Da die gütlichen Ansprachen und Aufforderungen der Polizeiorgane von dein Tobest und Schreien übertönt wurden und nichts auSzurichlen vermochten, so mußte leider zu der un liebsamen Maßregel gegriffen werden, durch eine Abtherlung Militär den Platz säubern zu lassen, was denn auch ohne wei tere Auflehnung und Zwischenfälle geschah. — Die Freude über die in Kötzschenbroda am 2. d. M. in acht patriotischem Geiste abgehaltene Sedanfeier, worüber das Ortsblatt nur zu kurz und dürftig berichtete, erfuhr in der Be wohnerschaft eine bedeutende Herabstimmung, indem während d« Illumination Abends gegen 9 Uhr am Hauptübergange über di« Bahn hier Herr Klempnermeister Pr., ein braver, tüchtiger Ge schäftsmann, zu Schaden kam. Der Schwerverletzte ist den Don nerstag darauf in Folge erlittenen Schädelbruchs, wie wir ver nommen, verstorben und am Sonntag unter zahlreicher, ehrender Begleitung dem Schoße der Erde übergeben worden. Wen wegen des Vorfalls in irgend einer Beziehung ein Tadel treffen könnte, wollen wir »»erörtert lassen, umsomehr, da die König!. Behörden
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